midas 
Tour-Sieger
   

Dabei seit: 04.11.2004
Beiträge: 4161
 |
|
80 km solo auf Bergetappe .... 90 Chiappucci, '06 Landis, '18 Froome .... hmm. Der ist durch denke ich. Für den Giro natürlich schlecht, so bald wieder ein neuer Sieger am tavolino?! Eher wahrscheinlich.
Sonst: Yates, war klar dass er am Finestre attackiert wird. Einbruch möglich, hat sich gestern angedeutet, dass es so heftig ausfällt hätte ich aber nicht geglaubt.
Nur Zusammenfassung gesehen, aber sind die beiden Südamerikaner wohl wieder nur gegeneinander gefahren? Wäre nicht so dumm gewesen mehr mitzufahren. Bei der Abfahrt war doch sogar Gegenwind, ob Reichenbach da der richtige ist? Lücke würde da ja immer größer. Wobei Carapaz schon stark fährt, keine Frage. Pozzovivo schon Sub-Par, hätte ihn bei Pinot gesehen der sich jetzt gut gefangen hat. Bilbao muss man loben, hatte ich immer für einen Wegknacker auf der Liste, scheint es aber durchzuhalten. Konrad sieht man selten, ist aber immer gut dabei. Deutlicher Schritt nach vorne, schlussendlich wohl der bessere als Buchmann.
Morgen - Froome vs Dumoulin um den Sieg, Pinot vs Lopez ggf. noch Carapaz um den Sieg die heissesten Duelle. Cervinia eher ein Roller-Berg, aber ich denke das ist durch vorne. Podium bleibt spannender.
|
|
25.05.2018 21:38 |
|
Krollekopp 
Tour-Sieger
   
Dabei seit: 05.03.2010
Beiträge: 2046
 |
|
Froome! Respekt. Krasseste Aktion seit Landis 2006.
Taktisch auch gut gemacht, dachte zuerst bevor Froome ging, was soll das, Sky verheizt ruck zuck alle Helfer und 80km vorm Ziel ist keiner mehr da. Aber das vermutlich der Schlüssel zum Erfolg, dadurch das Feld total zersplittert und außer Reichenbach keine Helfer (und ob der viel geholfen hat auch unklar).
Dumoulin hatte es keinen Vorteil durch die Gruppe, zwar Pinot und Reichenbach geholfen, dafür die Warterei auf Reichenbach. Aber was soll er machen, wartet er nicht, arbeitet Pinot wohl auch nicht mehr mit. Im Endeffekt der Nutzen durch die Gruppe eher marginal, wenn überhaupt.
War daduch fast Mann gegen Mann mehr oder weniger. Pozzovivo wohl auch, hat man fast auch nur ihn fahren gesehen in der Gruppe. Relativiert das Ganze ein bißchen, war eben nicht Froome gegen das Feld, sondern Froome gegen 1 - 1,5 Fahrer jeweils. Dazu viel in den Abfahrten geholt, und psychologisch natürlich ein Vorteil, wenn Du vorne angreifen kannst, anstatt hinten zu verteidigen mit den Lutschern am Rad.
Trotzdem natürlich ne verdammt starke Aktion. Man braucht halt auch das Team dazu.
|
|
26.05.2018 11:26 |
|
Krollekopp 
Tour-Sieger
   
Dabei seit: 05.03.2010
Beiträge: 2046
 |
|
Denke das Ding ist durch jetzt. Müsste ja schon ein Einbruch bei Froome sein, wie nach dem Zoncolan, aber da glaube ich nicht so richtig dran. Könnte mir sogar vorstellen, dass er gestern gar nicht so absolut am Limit war, baute ja den Vorsprung nach und nach auf gut 3 Minuten aus und hat das dann gehalten, also zum Schluss weder gewonnen noch verloren. Muss nicht sein, könnte aber bedeuten, dass er das kontrolliert nach Hause gefahren hat, um eben nicht ans Limit zu gehen.
Die Berge heute nicht so schwer, besonders der letzte ein Rollerberg. Sollte Dumoulin zwar liegen, aber auch für Sky gut zu kontrollieren sein. Normalerweise geringe Abstände, nach der Etappe gestern aber Einbrüche zu erwarten. Froome aber eher nicht.
|
|
26.05.2018 11:36 |
|
|
Einverstanden mit der Krollelyse.
Lopez und Carapaz beide da, war zu erwarten dass sie nicht fahren, und haben auch recht eigentlich. Ziel 1: maglia bianca, da zwar Lopez schon vorne, gestern 1'05", hat aber gleich 18" verloren... Wenn er anfängt mitzufahren... wer weiss ob Carapaz dann mitmacht, eher nicht.
Gruppe hat Dumoulin nur bedingt geholfen, sehr bedingt. Wie Krolle richtig sagt. Aber diesmal hat Dumoulin es schnell kapiert, nicht zuerst versucht nichts zu machen wie nach Sappada, dann geweint als es Pinot und Pozzovivo zu blöd wurde und er dann doch musste und sogar am meisten... viel gefahren, richtig gemacht. Im Nachhinein die Reichenbachsache aber sehr schlecht gelöst. Er war oben am Finestre sehr sehr nahe dran, nach Rai Motorrad erste Kurve fast gestürzt (vermutlich hat Moscon Seife auf die Strasse geworfen..) dann schlecht runter. Gewartet wurde erst in der Hälfte dann plötzlich, da hätte Pinot sehr sehr schnell, noch im Aufstieg sogar, sagen müssen, hey, Tommy, wart oben, da kommt noch MOrabito. Oder der andere, Walliser, eh alles das gleiche. Zuerst fahren, dann warten. Später nach Sestriere wieder warten. Das hat schon mal über 30" gekostet. Und zweifelhaft dass er die 30" wieder geholt hat. Direkt sicher nicht, wie das Raimotorrad sagte, wenn Dumoulin fährt, 50 km/h, wenn Reichenbach übernimmt gleich 6-7km/h langsamer. Sicher etwas Uebertreibung dabei, aber da im Rückenwind (hat RAI 700 Mal wiederholt, Sestriere=Rückenwind) wäre Tom alleine schneller gewesen. Oder nur mit Pinot, der scheint eh tempobegeistert zu sein, fährt ja immer und überall, ausser Bardet ist da. Direkt hat also nach KV Reichenbach wohl ca 1' gekostet. Oder sogar noch mehr. Wie viel Kraft Dumoulin da dann gespart hat.... ? Insgesamt hat das aber sicher Zeit gekostet, auf jeden Fall denkt der KV. Ohne Reichenbach=schneller. Aber ok, schien im Moment logisch. Ideal wäre es für Dumoulin gewesen wenn Lopez ganz weg gewesen wäre, bei Reichenbach hinten, weil dann fährt Carapaz schon mit. Pinot irgendwann auch, der fährt gerne und mehr Zeit auf Lopez hilft auch.
Ein wichtiger Punkt noch: Das war der Finestre, nicht der Oberhudelgudelberg. Also ein Monster, und bei denen sieht man es immer wieder wenn hart gefahren wird. Meistens wird der Abstand zwischen den Gruppen danach eher grösser, die die vorne drüber gekommen sind, sind halt stärker, können das dann auch im Flachen und weniger steilen zeigen und den Abstand weiter vergrössern. Dieses Jahr war's etwas zweifelhaft weil's halt so enorm weit war noch, und am Schluss noch ein harter Anstieg wo man dann enorm Zeit verlieren kann wenn man sich übernommen hat. Darum schon ein Risiko. Aber dafür ist Froome zu erfahren und Sky zu gut organisiert, die wussten schon was sie machen, falls er vergessen hätte zu dinieren hätte man ihm das schon gesagt, falls er zu viel gibt plötzlich, auch. Kaputt schien Froome aber am Ende auch, der ist da hochgewackelt. Das auch der grösste Unterschied zu Landis, den Vergleich (und die Schlussfolgerung die daraus gezogen wird) findet der KV halt doch etwas zu simpel. Bei Landis war kein Monster weit und breit. Ein paar Rollerberge, dann ein Halbmonster, Joux Plane ist zwar schwer, aber nicht ganz Monsterniveau, fast. Aber der Unterschied wurde in den Rollerbergen und Flachstücken gemacht. Gegen ein kleines Feld/grössere Gruppe. Die eben noch nicht durch einen Monsteranstieg geschwächt waren, sondern nur normale oder sogar eher leichte Vorberge. War auch taktisch weil Riis ja taktisch nie ganz auf der Höhe war (schade ist Majka gerade nicht da, aber nach Froomestre die Chancen gut dass er auftaucht) und nicht für Sastre fahren lassen wollte etc., aber trotzdem, im Landis-06 Terrain kann man kontrollieren, kann man einen Fahrer in Reichweite halten. Bei einer Finestreetappe nicht. Landis 06 war trotzdem stark, stärker sogar, ungünstiges Terrain, gegen ein Feld, aber eben nicht das gleiche.
__________________ Leitplanke
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Kanarienvogel am 26.05.2018 12:55.
|
|
26.05.2018 12:54 |
|
|