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23. Juli 2005 um 19:10 Uhr #566767
Ab Montag ist DC ein völlig anderes Team, und der Siegesrausch wird wohl einem heftigen Katzenjamer weichen.
Ihre größte Sorge wird der Sponsor sein, denn Discovery wird sich sehr wahrscheinlich (spätestens) nach dem Auslaufen des Dreijahresvertrages zurückziehen.
Das ist eine US-Firma, und außer A sind nur 6 Amies im Team. Von denen ist eigentlich nur Hincapie (werbetechnisch) interessant, der wohl noch zwei, drei mal versuchen wird, P-R zu gewinnen. Bruyneel hat übrigens bereits angekündigt, daß er bei der nächsten Tour nicht als Kapitän fahren wird, weil auch bei optimaler Vorbereitung nur ein Top 5-Platz drin ist.
Hincapie bringt also nur US-TV-Präsenz an einem Tag im Jahr.
Giro, Vuelta etc, sind dem US-Publikum sowieso egal, und das gleiche gilt für talentierte Ukrainer.Aber schon vorher wird das Team umstrukturiert werden müssen, denn ohne A werden die sich Leute wie Noval oder Padrnos, die nur als Helfer bei der Tour in Erscheinung treten, wohl kaum leisten können.
Überhaupt gehört die starke Ausrichtung auf die Tour und damit ihre Übermacht während des Rennens der Vergangenheit an, denn ohne ohne einen Kapitän vom Format Armie ist das ganze sinnlos.
Wenigstens wird Savoldelli davon profitieren können, denn unter diesen Umständen wird er wohl beim Giro 06 eine bessere Mannschaft bekommen. Beim Giro haben sie zumindest noch eine reale Siegchance.Im schlimmsten Fall wird das Team noch einige Zeit einigermaßen ziellos durch die Protour gurken, bis es schließlich aufgelöst wird.
Andererseits ist Bruyneel viel zu intelligent, um es soweit kommen zu lassen, ich frage mich nur:
Was wird er tun, um die große Depression nach Armies Rücktritt zu verhindern?23. Juli 2005 um 21:27 Uhr #600333ich denke auch, dass dc aufhören wird, nach dem der vertrag ausgelaufen ist. der bruynel wird halt nach nem anderen sponsor suchen. und der kommt dann auch nicht mehr aus amerika. die amis sind viel zu uninteressiert am radsport. die deutschen schätze ich btw. ähnlich ein. wenn sich da die nächsten jahre nicht was ändert, dann sind diese beiden nationen wohl abzuschreibnen.
24. Juli 2005 um 0:17 Uhr #600334Mit den Erfolgen der letzten Jahr dürfte sich DC in Europa ganz vermarkten lassen, somit wäre es wahrscheinlich, dass Bruynel in Europa einen neuen Sponsor findet. Der Kader wird sich wahrscheinlich nicht so stark verändern, nur das jetzt nicht mehr alle guten Bergfahrer (außer Savoldelli) nur auf die Tour angesetzt werden sondern sich auf die 3 GTs verteilen. Mit Savo beim Giro, Popo bei der Tour und mögl. Azevedo bei der Vuelta hat man ja Kapitäne die durchaus in die Top 5 kommen könnten. Außerdem hat sich DC ja auch vor dieser Saison schon mit mehr Klassikerfahrern verstärkt und da kommn vielleicht noch ein paar dazu und schon steht ein sehr ausgeglichenes Pro Tour Team ohne echten Star aber bei fast jedem Rennen mit guten Chancen.
24. Juli 2005 um 6:27 Uhr #600335Es gab auch vor Armstrong ein US Team. Und die USA sind unterdessen genau wie Deutschland ein grosses Radfahrerland. Da werden immer Talente kommen. DC wird evtl aufhören, aber ein neuer US Sponsor wird sich finden lassen. Nicht mehr ein Superteam, aber immer noch ein gutes.
Leitplanke
24. Juli 2005 um 8:36 Uhr #600336Schreibe das nochmal hier rein, das passt gut:
Ich denke aber dass das Team nach Armi ein bisschen in ein Loch fällt. Weil das ist dann schon eine große Umstellung, bis jetzt konnte sich jeder bei DC auf die Tour vorbereiten in dem Wissen, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass Armi eben die TOur auch gewinnt. Aber nächstes Jahr sieht das anders aus. Und ich denke es ist auch nicht ganz so einfach, für viele Fahrer die sich wirklich komplett für die Tour vorbereitet haben, nächstes Jahr umzustellen. Wird eine schwierige saison für DC, denke ich. Aber sie werden sich wieder erholen…
Offizieller Mari Holden Fan!!
24. Juli 2005 um 9:10 Uhr #600337finde ich eine gute frage – auf jeden fall wird die tour um einiges spannender werden und eine mannschaft wird nicht mehr so viele superfahrer als helfer für einen mann binden können ohne probleme bei der kapitänsfrage zu bekommen.
ein gutes amerikanisches team wird auf jeden fall über bleiben – bin gespannt wie sich hincapie entwickelt er fuhr zwar die frühjahresklassiker aber immer mit dem wissen im juli für den chef auch fit sein zu müssen – vielleicht kann er jetzt noch mehr den focus auf das frühjahr legen und dadurch seine leistung dort steigern.
28. Juli 2005 um 19:19 Uhr #600338warum sollte eigentlich kein amerikanischer Sponsor die Lizenz von Disney übernehmen? gerade für eine Firma, die verstärkt auf dem europ. Markt operieren will, wäre das doch ganz gute Werbung. diese kann sowohl recht klein und unbekannt sein, aber auch ein Weltkonzern (ob die aber das Risiko in Bezug auf Doping und anschließendem schlechten Ruf auf sich nehmen – auf der anderen Seite: t-mobile ist ja auch nicht gerade klein)
der sponsor muss halt ziemlich europ. ausgerichtet sein, denn da ist der wichtige Radsportmarkt. und das in europa keiner disney-channel sieht, dürfte nicht verwundern (überhaupt, wie wär´s mit disney )28. Juli 2005 um 19:48 Uhr #600339discovery ist doch ’ne tochter von disney…
1. August 2005 um 14:53 Uhr #600340Die Frage ist ganz einfach ob Discovery Channel die Werbung im Radsport primär für den heimischen Markt nutzen will oder für eine Expansionsstrategie in Europa. Im ersten Fall müssen Armstrong und Bruyneel schnellstmöglich ein amerikanisches Talent präsentieren, wenn sie den Sponsor halten wollen. Im zweiten Fall macht die bisherige Fahrermischung ja durchaus Sinn für DC, möglichst viele Topfahrer aus unterschiedlichen Ländern zu verpflichten.
1. August 2005 um 15:51 Uhr #600341Also ich denke auch, dass es möglich sein sollte, einen amerikanischen Sponsor zu finden. Als USP eingestiegen ist, gab es keinen Serien-Toursieger Armstrong. Außer Hincapie gab es damals eigentlich gar keinen Weltklasse-Fahrer aus den USA. Und heute? Landis, Leipheimer, Zabriskie, Hamilton (der is bis dahin ja auch nicht mehr gesperrt?), Julich (OK, den gab´s vielleicht schon?). Und das sind nur diejenigen, die man wirklich zur Weltklasse zählen kann…
1. August 2005 um 16:20 Uhr #600342denke ich auch. amerika hat schon lange fuss gefasst im radsport, obwohl dieser in europa zu hause ist. es werden weitere siegesfahrer nachkommen. lemond/armstrong können unmöglich aus einem entwicklungsland entsprungen sein. weiss jemand, aus welchen grund sich motorola dazumals dem radsport zuwendete ? oder noch besser gefragt, hatte lemond einen amerikanischen sponsor und gabs dann eine lücke bis armstrong für motorola gefahren ist ?
102
1. August 2005 um 18:24 Uhr #600343Ich glaube Lemond fuhr zuerst im Hinault Team von Look und später dann bei 7eleven. Kann mich aber auch nicht mehr so genau erinnern. Vielleicht weiß jemand anders mehr.
1. August 2005 um 21:02 Uhr #600344Lemond hat recht häufig das team gewechselt. Erst Renault-Elf (bei Hinault), dann La Vie Claire, PDM Concorde, Toshiba, AD Renting Coors Light, Z und schließlich Gan. Bis auf Toshiba alles französische Mannschaften (bzw belgische).
Motorola war 1991-1996 aktiv.2. August 2005 um 9:50 Uhr #600345Historie ist aufgrund meines Alters mein Metier:
7Eleven war das Vorgängerteam von Motorola. Auf Motorola folgte US Postal und jetzt schließlich Discovery Channel. Teambesitzer bzw. Manager war immer Dan Orsipow.
Bei 7Eleven waren es vor allem Andrew Hampsten und Phil Andersen als Hauptfiguren, bei Motorola dann Hampsten und schon Armstrong und mit US Postal begann dann die Armstrong-Hincapie-Zeit.
Greg Lemond hat seine Profikarriere ausschließlich in Europa verbracht. Begonnen hat er 1981 in Frankreich bei Renault (mit Hinault), ist dann 85 ins Köchli-Team La Vie claire (wo Hinault seit einem Jahr fuhr) gewechselt, hat dann 87/88 durch einen Plattschuß seines Bruders kaum Rennen gefahren und ist dann 89 bei einem belgischem Team namens ADR (mit Museeuw) wieder aufgetaucht um die Tour zu gewinnen. 90 ist er dann gleich zu dem französischen Team „Z“ (von Roger Legeay) gewechselt, das später dann unter „Gan“ (häßliche gelb-blaue Hosen damals) firmierte. Hier hat Lemond dann seine Karriere beendet.
Vernünftige US-Teams gibt es trotz der vielen US-Toursiege immer noch kaum, wenn man bedenkt, dass die USA x-mal so groß ist wie Deutschland, wo schon ein Toursieger gereicht hat, um jetzt 2 konkurrenzfähige Teams zu etablieren. Erinnert sich noch jemand an das Mercury-Team, die zunächst den halben Markt leergekauft hatten (Tonkov, van Petegem, Guidi, Teteriuk, van Bon, …) nur um dann nach Paris-Nizza die Segel streichen zu müssen. Aus den USA kommen immer mal wieder vereinzelt sehr gute Rennfahrer, aber eine vernünftige Struktur gibt es dort nicht. Wer schon mal mit dem amerikanischen Amateur-Nationalteam (oder Militärnationalteam o.ä.) in Deutschland Radrennen gefahren ist, wird mir uneingeschränkt Recht geben.
Das war jetzt OFFTOPIC.
2. August 2005 um 10:18 Uhr #600346danke der antworten auf meine fragen.
102
2. August 2005 um 13:33 Uhr #600347Ugrumov: Der Schwager war’s!!!! Nicht der Bruder.
Leitplanke
2. August 2005 um 14:49 Uhr #600348Aus Eifersucht !?!
10. August 2005 um 8:10 Uhr #600349Vernünftige US-Teams gibt es trotz der vielen US-Toursiege immer noch
kaum, wenn man bedenkt, dass die USA x-mal so groß ist wie Deutschland,
wo schon ein Toursieger gereicht hat, um jetzt 2 konkurrenzfähige Teams
zu etablieren. Erinnert sich noch jemand an das Mercury-Team, die
zunächst den halben Markt leergekauft hatten (Tonkov, van Petegem,
Guidi, Teteriuk, van Bon, …) nur um dann nach Paris-Nizza die Segel
streichen zu müssen. Aus den USA kommen immer mal wieder vereinzelt
sehr gute Rennfahrer, aber eine vernünftige Struktur gibt es dort
nicht. Wer schon mal mit dem amerikanischen Amateur-Nationalteam (oder
Militärnationalteam o.ä.) in Deutschland Radrennen gefahren ist, wird
mir uneingeschränkt Recht geben.Ich finde, dass die Amis derzeit recht gute Fahrer haben. Zumindest was die Plazierungen bei der Tour und den Frühjahrsklassikern angeht.
10. August 2005 um 10:41 Uhr #600350Quote:Original von radfahrer
Vernünftige US-Teams gibt es trotz der vielen US-Toursiege immer noch
kaum, wenn man bedenkt, dass die USA x-mal so groß ist wie Deutschland,
wo schon ein Toursieger gereicht hat, um jetzt 2 konkurrenzfähige Teams
zu etablieren. Erinnert sich noch jemand an das Mercury-Team, die
zunächst den halben Markt leergekauft hatten (Tonkov, van Petegem,
Guidi, Teteriuk, van Bon, …) nur um dann nach Paris-Nizza die Segel
streichen zu müssen. Aus den USA kommen immer mal wieder vereinzelt
sehr gute Rennfahrer, aber eine vernünftige Struktur gibt es dort
nicht. Wer schon mal mit dem amerikanischen Amateur-Nationalteam (oder
Militärnationalteam o.ä.) in Deutschland Radrennen gefahren ist, wird
mir uneingeschränkt Recht geben.Ich finde, dass die Amis derzeit recht gute Fahrer haben. Zumindest was die Plazierungen bei der Tour und den Frühjahrsklassikern angeht.
Recht hast du, aber ist das oben hervorgehobene ein Zitat oder deine Meinung? Also das, was mit br endet.
„Im Radsport darfst du nicht zuviel denken.“
Jan Ullrich10. August 2005 um 11:16 Uhr #600351Nee, dass da oben war ein Zitat von Ugrumov. Ich beherrsche diesen ganzen PC-Mist nur einfach nicht. Ich wollte damit nur zumAusdruck bringen, dass ich die Amis derzeit für Saustark halte.
10. August 2005 um 11:41 Uhr #600352Einverstanden. Die USA sind ein starkes Radfsportland. Was aber doch fehlt (und so habe ich Ugrumovs Zitat verstanden) sind die Teams. USPS, sonst nichts. Deshalb wäre es schon gut wenn es in den USA 2 ProTour Rennen geben würde, Georgia und ein Eintagesrennen, würde den Radsport für US Sponsoren schon etwas attraktiver machen.
Leitplanke
10. August 2005 um 11:54 Uhr #600353Das würde mir auch gefallen. Tour of Georgia und GP San Francisco. Rausnehmen könnte man Polen-Rundfahrt, MZF, …
Ich könnte mir sogar vorstellen, dass Discovery Channel (Disney) weitermacht. Mit Bruyneel und Armstrong (als Miteigentümer) haben sie gute Leute. Die werden das Team erhalten können.
Außerdem finde ich die Fahrweise von DC zur Zeit sensationell effektiv. Man siehe nur die Benelux-Tour, Jansch hat es gestern aufgezählt: 2 Etappen, Bergtrikot und noch anderes, und das ohne große Führungsarbeit im Feld. denn oft in Gruppen unterwegs. Und was sie während der Tour gezeigt haben, war vielleicht ein Fingerzeig, was man mit diesem starken Kader erreichen kann, wenn man nicht gerade Armstrong chauffieren muss.
Auch die Amis in den anderen Teams sind ja recht erfolgreich, wäre schade wenn es kein merikanisches Team geben würde.
10. August 2005 um 12:34 Uhr #600354Es fehlt an Teams und Rennen.
Ich sagte ja: Vereinzelt – im Moment auch meinetwegen gehäuft – treten ja starke Amerikaner in Erscheinung. Das war ja nicht der Punkt. Um es auf den Punkt zu bringen: Armstrong (und die anderen Amerikaner) haben es nicht geschafft, einen Radsportboom in ihrem Land zu entfachen. Im Gegensatz zu Deutschland. Da haben es die aktuellen Protagonisten geschafft.
Als Belege muss man sich nur den Profi-Rennkalender vor 1996 und heute anschauen. Oder aber die Zahl der deutschen Profis vergleichen. Oder der deutschen Rennställe. Wenn ich den Vergleich zwischen D und USA mache, fällt das Resultat eindeutig aus.
In meinem (also in dem ich Mitglied bin) Radverein ist es bei schönen Wetter teilweise so, dass wir in 2-3 Gruppen fahren müssen, weil wir sonst zu verkehrsbedindernd wären. In den frühen 90gern waren wir froh wenn 5-6 Leute im Training waren.
Ein befreundeter Radkollege – einer der 5-6 – aus Michigan berichtet mir regelmäßig von den nach wie vor erschreckenden Zuständen bei Radrennen in den USA. Er sagt: „They don´t face it.“ Sie begreifen´s nicht.
10. August 2005 um 12:56 Uhr #600355@ Heppner
Mit der Miteigentümerschaft von Armie ist es glaube ich nicht so weit her. Soweit ich weiß hat er Anteile an der Firma, der DC gehört. Ich denke nicht, daß ihm das viel Einfluß auf das Marketingkonzept von DC gibt.
Wäre ’ne schöne Aufgabe für Coolman, das mal genau ‚rauszusuchen.@ Ugrumov
Sehe ich auch so.
Vor allem sind die jetzt erfolgreichen Amis eigentlich alle aus der Generation Armie/Hamilton/Julich, also um die 30 jahre alt.
Außer Zabriskie sehe ich dahinter eigentlich nichts.
Alle der jetzigen Topfahrer sind schon frühzeitig nach Europa gekommen bzw vor allem in Europa gefahren.
Horner ist die Ausnahme, und der hat eigentlich sehr schön demonstriert,wie gut einer in Europa ist, der in den USA so ziemlich alle Rennen mal gewonnen hat.Fazit:
Armie hat dem US-Radsport keinen neuen Impuls gegeben, was natürlich nicht seine Schuld ist. Ein Ami, der richtig gut werden will, muß zusehen, daß er schnell bei einem EU-Team (oder DC) unterkommt.Übrigens ist das Mißverhältnis Fahrer/Teams in Australien im Moment (?) noch viel krasser.
10. August 2005 um 13:12 Uhr #600356@ breukink:
Ich hatte das bisher so verstanden, dass Armstrong Miteigentümer (Gesellschafter) der Firma ist, die das Team, welches DC sponsort, betreibt. So wie Godefroot/Ullrich bei TMO und Holczer bei Gerolsteiner. Und daher bin ich der Auffassung, dass diese „Betreibergesellschaft“ schon einen neuen Sponsor finden würde, falls DC wirklich nach 2007 aussteigt.
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