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Ventil aktualisiert.
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16. April 2005 um 20:18 Uhr #566433
Für alle die im Mai oder Juni planen, mal nach Berlin zu kommen. Ich bin dabei! http://www.kuriermeisterschaften.de/
Berlin ist ja immer eine reise wert. Am Pfingstwochenende findet auch gleichzeitig die ‚Tour de Berlin‘ statt und am 5. Juni die Sternfahrt, die wohl größte Fahrrademo der Welt. Also Rad mitbringen.16. April 2005 um 20:34 Uhr #576999Kann ich nur empfehlen!
Da wird echter Radsport geboten – durchaus auf Lizenzfahrer-Niveau – nur mal etwas „anders“. Und das „Kulturprogramm“ bei solchen Events ist auch besser als die übliche Blaskapelle …
Bergab immer noch bei den Schnellsten…
17. April 2005 um 2:11 Uhr #577000bin hoffentlich dabei. für die sternfahrt lohnt sich berlin wirklich – habe ich zumindest so empfunden: autobahn fahren!!!
19. April 2005 um 19:25 Uhr #577001Bin vor 2 Jahren bei der Sternfahrt die Strecke auf der AVUS gefahren. Die Bullen mit 10 km/h !!! voraus. Das war echt zum Kotzen und hinten gabs etliche Stürze, weil man so langsam ja nicht ordentlich geradeaus fahren kann X( .
20. April 2005 um 2:18 Uhr #577002Immer geduldig. Abwarten bis die ersten zehntausend vorbei sind. Danach tuen sich Freiräume auf …
Bergab immer noch bei den Schnellsten…
26. April 2005 um 18:58 Uhr #577003Für alle Interessierten hier auch noch der Link zur Sternfahrt 2005
10. Juni 2005 um 18:30 Uhr #577004Am letzten Wochenende fanden nun die Offenen Deutschen Kuriermeisterschaften für Fahrradkuriere statt. Sportlich ging es los am Samstag mit der Qualifikation für das Hauptrennen, die als Einzelzeitfahren über ca. 45 km ausgetragen wurde und an der 104 Starter teilnahmen. Die Resonanz hätte gerade von Berliner Seite grösser sein können. Bei den Frauen waren leider insgesamt nur 7 Starterinnen am Start. Bei der Quali mussten 10 Fixpunkte in freier Reihenfolge angefahren werden. Es zeigte sich, dass sich die Out of Towner sehr gut vorbereitet hatten und die besten Zeiten, auch Dank eines 10 Minutenzeitbonus‘ hinlegten.
Am Sonntag nach der Sternfahrt des ADFC fand dann die Entscheidung bei teilweise widrigsten Witterungsbedingungen (Regen, Hagel, Gewitter) statt. Diesmal mussten ca. 95 km zurückgelegt werden. Die beste Zeit fuhr der Altmeister Christian Jäger mit 2:49…., was einem Schnitt von fast 34 km/h natürlich im Grossstattverkehr entspricht. Letztendlich reichte diese Zeit nicht aus, da die Berliner mit einem Handicap von 15 Minuten ins Rennen gingen. Sieger wurde der Lizenzfahrer Patrick Köhler aus Frankfurt/Main. Stahlross kam knapp nicht unter die besten 30. Eine bessere Platzierung verhinderte die Notwendigkeit eines Radwechsels der ca. 15 Minuten Zeit kostete.7. Juni 2006 um 18:00 Uhr #577005Leute, Leute wie die Zeit vergeht. Schwups war ein Jahr vorbei und es ging diesmal nach Köln zu den GCMC 2006.
Kurs: Kontrastprogramm zum letzten Jahr. Diesmal gings nicht durch die Stadt im Verkehr, sondern das Hauptrennen wurde auf einem abgesperten Kurs auf einen alten Industriegelände gefahren. Der Belag war sehr wechselhaft, gute Asphaltstrasse, schlechte Asphaltstrasse, Betonplatte, Schotterbett, Gras und dazu als Garnierung jede Menge Dreck, Scherben und Bordsteinkanten. Also alles was das Rennfahrerherz nicht beglückt. Dementprechend gab es jede Menge Flickpausen für manchen mit dem „falschen“ Material. Stahlross hatte in die richtige Kiste gegriffen und kam pannenfrei durch.
Im Finale dominierten die, die das Rennen unbedingt gewinnen wollten. Stahlross war noch etwas bierselig, denn im Grunde war man ja zum feiern dort! Am Ende ein Platz unter den besten 20 und bester Berliner, allerdings ist das Ergebnis noch inoffiziell. Wie das ganze so ablief und wie die Regeln in so einem Rennen sind, schenke ich mir. Es war für mich selbst schwer immer den Übeblick zu behalten. Die Zeit des Siegers lag knapp unter 3h. Welcher Schnitt gefahren wurde, entzieht sich mir völlig, vergaß ich doch auf meinen Tacho zu schauen. Ich schätze mal um 20km/h.7. Juni 2006 um 19:31 Uhr #577006P.S.
Vielleicht doch noch ein paar weitere Ausführungen…
Der Kurs war nur in eine Richtung befahrbar und in zwei Teilstrecken unterteilt.Dazu war er sehr winklig und es wurden Laufpassagen eingebaut.
An der Strecke gabs 9 Checkpunkte. Sinn der ganzen Aktion war es, ständig irgendwelche Dinge vom Checkpunkt X nach Y (und später zurück) zu fahren. Dies widerholte sich mehrmals. Welche Punkte konkret dies waren, bekam man an einem speziellen Punkt ausgehändigt. Hat man dieses (Manifest) abgearbeitet, gabs ein Neues, max 14! Man musste also immer die Strecke im Kopf haben, um die Punkte optimal anzufahren. Fuhr man an einem vorbei, konnte man gleich die ganze Teilrunde noch mal fahren. Kostet natürlich Zeit, also einmal mehr nachdenken als sinnlos losgeprescht…7. Juni 2006 um 20:48 Uhr #577007Hab übrigens was in der Garage gefunden, was ich dir noch zeigen wollte, Stahlross:
Wir habens dann wieder fitgemacht (war sehr platt) und jetzt läufts super. Ich hab mein Rad trotzdem viel lieber
Jaja, fotofieren konnte Pinarella noch nie. (Das mit dem Licht muss mir mal einer erklären
) Aber besser als gar nichts.
Ist ein Motobecane Super Speed oder sowas.
Hab noch ein zweites gefunden, aber der Vorbesitzer hat den Rennlenker durch einen normalen ersetzt, das sieht jetzt nicht mehr so schön aus, find ich. Habs dann auch nciht mehr fotografiert, die ersten Versuche waren ja eh nciht so erfolgreich
7. Juni 2006 um 21:04 Uhr #577008Quote:Man musste also immer die Strecke im Kopf haben, um die Punkte optimal anzufahren. Fuhr man an einem vorbei, konnte man gleich die ganze Teilrunde noch mal fahren. Kostet natürlich Zeit, also einmal mehr nachdenken als sinnlos losgeprescht…Denken vor / beim Fahren. Nix für mich. Bin schon immer froh wenns mich nicht semmelt, weil ich vergesse den Schuh auszurasten. Bin mehr der Träumer.
pompa pneumatica
7. Juni 2006 um 21:20 Uhr #577009@velo stan
Das mit dem Schuh geht irgendwann in Fleisch und Blut über, wie andere Dinge auch…
@Pinabella
Schönes klassisches Rad. Ist das nichts für deinen Pa? Motobecane bauen sogar Kurierräder in Singlespeedausführung mit Stahlrahmen natürlich. Von daher sind die mir schon mal sympathisch.
7. Juni 2006 um 21:52 Uhr #577010Mein Papa findets super, aber ihn plagen Rückenschmerzen, die auf einem solchem Rad leider nicht besser werden. Habs schon versucht sämtlichen Leuten anzudrehen aber entweder ists zu klein oder zu groß oder zu schnell oder zu langsam… Werde se jetzt wohl gelegentlich für „von-A-nach-B“Fahrten nutzen, damit das MTB noch mehr entlastet wird
11. Juni 2006 um 16:03 Uhr #577011Quote:Original von Stahlross
@velo stanDas mit dem Schuh geht irgendwann in Fleisch und Blut über, wie andere Dinge auch…
@Pinabella
Schönes klassisches Rad. Ist das nichts für deinen Pa? Motobecane bauen sogar Kurierräder in Singlespeedausführung mit Stahlrahmen natürlich. Von daher sind die mir schon mal sympathisch.
Apropo SCHUH!
Mit welchem Schuhwerk bist Du eigentlich unterwegs?
Mountainbikeschuh?
pompa pneumatica
11. Juni 2006 um 18:24 Uhr #577012@Velo stan
Schaust du hier!
John Luck Matrix, aber in schwarz. Ist eine spanische Marke, wie der Name eindeutig verrät.
Die Schuhe fallen etwas klein aus, aber nicht zu klein.11. Juni 2006 um 20:55 Uhr #577013Was machst Du wenn der Gummi abgelaufen ist ?
pompa pneumatica
11. Juni 2006 um 21:13 Uhr #577014Die Sohle ist aus Hartplaste und etwas rutschig auf polierten Steinböden. Aber ich denk, die hält jedenfalls eine Weile.
12. Juni 2006 um 18:02 Uhr #577015Was hälst Du eigentlich von diesen neuen Sidi-Schuhen, bei denen man sozusagen die Sohle austauschen, erneuern kann.
Find das eigentlich ne gute Sache, leider bietet Sidi dies nur bei deren Top-Modellen an. Und das beginnt bei knapp 200 Euronen.
pompa pneumatica
18. Dezember 2006 um 21:43 Uhr #577016So, hat zwar nichts mit Kuriermeisterschaften zu tun, doch darf ich meinen fred zu allem benutzen.
@velo stan
Meine Schuhsohlen zeigen wenigste Verschleißzeichen jetzt nach Monaten! Hartplaste! Und dies für nur 45 Eur! (für mich!!!)14. März 2007 um 21:02 Uhr #577017Ok, der Link funzte irgendwie nicht, deshalb zitiert.
Quote:Das Prinzip FahrradkurierDie zivilisationskritische Haltung, die jeder Fahrradkurier ausstrahlt, ist bereits durch die geschichtliche Entwicklung seines Berufszweigs vorgegeben. In den Großstädten des frühen 20. Jahrhunderts war dieses Übermittlungssystem weit verbreitet, bevor es durch den Siegeszug des schnelleren und bequemer zu bedienenden Automobils überflüssig wurde. Die ständige Erhöhung der Verkehrsbelastung jedoch sorgte für eine Wiederbelebung der längst ausrangierten Transportform, in den Siebzigerjahren in San Francisco und New York, Mitte der Achtziger in Europa. Seitdem sind die in respekteinflößender Tracht gekleideten Boten allgegenwärtig im Stadtbild; Autofahrer fürchten ihr offensives Auftreten im Straßenverkehr, ihre Ambition, auf den stockenden Verkehrswegen mit allen Mitteln schneller zu sein als die motorisierten Konkurrenten.
Dass die Fahrradkuriere die Zivilisation gern im Vokabular der Wildnis beschreiben, ist daher nur konsequent. Die notorischen Metaphern des »Indianers« oder »Cowboys«, der sich im »Großstadtdschungel« durchschlägt, zeugen von der Genugtuung dessen, der sich der übertechnisierten Welt mit schierer Muskelkraft entgegenzustellen vermag.
Kennzeichnend für das Erscheinungsbild des Fahrradkuriers ist ein augenfälliger Überaufwand: der aerodynamische Helm, die Kampfanzugartige Kleidung, die riesige Umhängetasche, aus der zumeist doch nur ein Standardkuvert oder eine Ampulle gezogen wird. Auch wenn die Arbeit im Akkord bezahlt wird und der Fahrradkurier mehr als ein Dutzend Aufträge pro Tag erledigt: Immer hinterlässt sein kurzer Auftritt den Verdacht, dass die Verbissenheit, das Hinaufhetzen ins Empfangszimmer zu einem beträchtlichen Teil Inszenierung ist, Ausdruck der Verachtung für jene Agenturen, Kanzleien und Praxen, für die die abgelieferte Fracht bestimmt ist. Der Fahrradkurier ist ein Performancekünstler der Vitalität, ein Virtuose der Fitness: Den trägen Büro-, Fahrstuhl- und Dienstwagenexistenzen demonstriert er, was an ursprünglicher, ökologisch verantwortlicher Lebensweise auch in unserer hochvermittelten Welt noch möglich ist. Wenn er wortlos durch die Foyers und Treppenhäuser hetzt – das Fahrrad ohne jede Kraftanstrengung geschultert, die entgegenkommenden Angestellten keines Blicks würdigend –, dann spricht aus jeder seiner schwitzenden Poren die Abscheu vor der entfremdeten urbanen Lebensform der anderen.
Und doch weist seine ganze Physiognomie letzten Endes auf einen Widerspruch hin: Denn bei aller zur Schau gestellten Freiheit bleibt der Fahrradkurier einer der allerletzten Dienstboten unserer Gesellschaft. Den rein dienenden, im Namen eines Dritten handelnden Stand gibt es ja seit Jahrzehnten kaum noch; vielmehr steht die Sehnsucht nach Selbstverwirklichung mittlerweile auch im Zentrum der untergeordnetsten Biografien. Und vermutlich muss man das Übermaß an Selbststilisierung unter den Fahrradkurieren genau vor diesem Hintergrund verstehen: Sie bezieht sich auf die entfremdete Tätigkeit schlechthin, das Überbringen von Nachrichten. (In den Zeitungen kann man dagegen alle paar Monate bewundernde Reportagen über diesen Berufszweig lesen, über Hasardeure und Idealisten, die von der Freiheit ihrer Tätig-keit sprechen, dem geradezu anarchischen Potenzial.)
Die Fahrradkuriere tun alles, um die Autonomie ihres Lebensentwurfs zu betonen, nennen sich messenger, um das Dienstbotenhafte schon aus dem Namen zu tilgen, organisieren regelmäßig Weltmeisterschaften im Kurierfahren, um das Fremdbestimmte des Überbringens in das Souveräne sportlicher Hochleistung umzumünzen, sich vom Objekt eines Boten in das Subjekt eines Champions zu verwandeln. Der Krieger und der Sportler: Nicht umsonst sind es die zwei gängigsten Ausprägungen des Helden, an denen sich die Kuriere ästhetisch und ideell orientieren. In Wahrheit stehen sie im Spektrum der Existenzformen genau auf der gegenüberliegenden Seite. Der Helm, der gepolsterte Anzug, die übergroße Sonnenbrille schützen den Fahrradkurier weniger vor den Gefahren des Stadtverkehrs als vor der kruden Erkenntnis seiner Lebenslüge.
Von: ANDREAS BERNARD
Noch Fragen? :rolleyes:
Mich dünkt, der Autor dieses Artikels ist einer jener PS Junkies, die täglich im Stau auf dem Mittleren Ring stehen, ihrer Hilflosigkeit bewusst. Wenn dann noch ein Radler rechts überholt…
In Wirklichkeit wäre er gern derjenige auf dem Rad…
15. März 2007 um 19:31 Uhr #577018Hast eigentlich Beijing Bicycle mal gesehen Mr Ross?
Der KV erst kürzlich…. in Japan gab’s keine chinesischen Filme mit englischen Untertiteln.
Leitplanke
15. März 2007 um 21:09 Uhr #577019Nein, worum geht es in dem Film.
Ich hab noch immer so Bilder aus den 80/90er Jahren aus dem Auslangsjournal im Kopf, wo in Chinas Städten die Räder noch das Hauptverkehrsmittel waren. Sehr wahrscheinlich ist das heute nicht mehr der Fall und man nähert sich dem anderen Extrem Ciudad de México an. Wo gibts den Film zu sehen? Auf DVD?
16. März 2007 um 11:43 Uhr #577020Hab selber mal gegoogelt. Der Stoff erinnert stark an den italienischen Film „Fahrraddiebe“ aus den schlag-mich-tot 40er Jahren? Den Film fand ich sehr beeindruckend.
16. März 2007 um 11:59 Uhr #577021Ja. Sagen alle die beide gesehen habe. Der KV als Blödian und unkultivierter Banause hat natürlich Ladri di biciclette nie gesehen.
Beijing Bicycle gibt’s sicher auf DVD. In Shanghai allerdings nur teurer, 1,2 Euro, nicht die normalen 0,7. Skandal. Denke aber sollte es in Deutschland auch geben, hat schliesslich so eine silberne Ameise oder wie das Ding in Berlin heisst gewonnen.
Der KV fand den Film jedenfalls sehr gut. Brillant, einer der besten Filme die er in letzter Zeit gesehen hat.
Leitplanke
16. März 2007 um 17:37 Uhr #577022interessant..
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