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Bremsklotz aktualisiert.
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19. Januar 2006 um 17:56 Uhr #609713
Es ist halt meine persönliche Meinung und ich will da jetzt nicht darauf rumreiten, aber L-B-L war doch ein interessantes Beispiel. Wesemann fuhr bis Km 190 an der Spitze und kurz darauf waren nur noch Vino und Matze dabei. Wenn T-Mobile davor längere Zeit das Tempo hätte machen müssen, dann wäre das Aufgeben zu verstehen. Aber wenn ein Teamkollege das ganze Rennen in der Ausreißergruppe fährt, dann fällt ja wohl nicht so viel Arbeit an, dass 60km vor dem Ziel nur noch 2 Fahrer im Rennen sind.
Gut gedopt ist halb gewonnen!
3. Februar 2006 um 13:52 Uhr #609714Quote:Original von cedros
Ich halte solche Aktionen generell für vollkommen sinnlos.Wenn zwei nicht miteinander können, dann können Sie das nach so einer Aktion auch nicht. Und wenn Sie nicht ohne solche Aktionen verstehen, dass persönliche Unpässlichkeiten zwishen Start und Ziel eines Radrennens nichts verloren haben, haben Sie sowieso den falschen Beruf.
Für einen guten „Mannschaftsgeist“ braucht es nicht mehr und nicht weniger als ein gutes Mannschaftsklima. Wenn man ein gutes Mannschaftsklima haben möchte, muss man einfach darauf achten, die richten Leute in eine Mannschaft zu holen. Wenn man das nicht schafft, oder gar nicht berücksichtigt, kann man eine Truppe ein Jahr lang im Himalaya aussetzen und es wird nix dabei rauskommen.
Ich will diesen thread noch mal nach vorn holen. Ich habe mir gerade den Bericht in der Tour über das CSC Training durchgelesen. Ich muss Cedros bis auf den letzten Satz zustimmen.
Solche Aktionen machen für den Moment einen Sinn, dann nämlich wenn man aufeinander angewiesen ist. Kollegialität wird hier durch äusseren Druck erzwungen.
Prinzipiell sollte das ein Radrennfahrer schon lange verinnerlicht haben, weil er doch auch schon lange in Mannschaften fährt. Da hat jeder seine Aufgabe. Wer über Dauer nicht mitzieht wird zum Aussenseiter. Für mich ist das alles eher PR Quatsch.3. Februar 2006 um 14:17 Uhr #609715Ich denke, es macht einen Unterschied, ob man sich für jemanden kaputt fahren soll, weil man dafür bezahlt wird, sich für Leute kaputtzufahren, die vom selben Arbeitgeber bezahlt werden, oder ob man sich für jemanden kaputt fahren kann, den man a) richtig gut leiden kann und b) mit dir in einem Gefüge fährt, in dem eine mannschaftliche Geschlossenheit herrscht.
Klar, auch der Geldempfänger macht seinen Job, aber derjenige, der durch Sympathie, teaminterne Verbundenheit oder was weiß ich ein tatsächliches Interesse am guten Abschneiden des Leaders hat, holt wohl noch ein bißchen mehr raus, fährt etwas länger jenseits der Schmerzgrenze.
Wenn ein Team diese Geschlossenheit erreicht und sei es durch das gemeinsame Durchleben herbeigeführter Extremsituationen, dann kann das in meinen Augen schonetwas bewirken.
1564 verurteilte die Inquisition den Arzt Andreas Vesalius, den Begründer der neueren Anatomie, zum Tod, weil er eine Leiche zerlegt und festgestellt hatte, daß dem Mann die Rippe, aus der Eva stamme, gar nicht fehle. (Karlheinz Deschner)
3. Februar 2006 um 14:59 Uhr #609716würd ich raumcollagen zustimmen. wer kennt das nicht? man soll etwas für jemand machen, den man nicht leiden kann. egal ob ich geld dafür bekomme oder nicht, ich mache es ungern. find ich denjenigen sympathisch, gibt man auf jeden fall mehr. das ist schon allein durch das unterbewusstsein gegeben.
3. Februar 2006 um 20:59 Uhr #609717Okay Coolman, aber findest du denjenigen sympathischer, weil du mit ihm Blinde Kuh im Schnee gespielt hast, wo noch dazu 20 andere Leute dabei waren, von denen du 5 zu deinen engeren Freunden zählst?
Ich glaube nein.
Vive le Tour. Vive le cyclisme.
3. Februar 2006 um 21:15 Uhr #609718Ach komm, du kennst doch das Phänomen auf Klassenfahrten. Man hat einen Abend in Klassenstärke gesoffen oder sonstwas und schon lern man (nicht wegen des Alkohols) plötzlich Leute leiden können, die man vorher nicht abkonnte, oder die einem wenigstens egal waren. Klar schaffen solche Sachen eine „Gruppendynamik“. Oder warum erzählt jeder, der gedient hat, von sich entwickelnder Kameradschaft und Aufopferungsbereitschaft während oder nach eines 40km Gewaltmarschs?
Ich bin mir sicher, dass es entsprechende Maßnahmen gibt, um die Verbundenheit untereinander zu fördern. Man muss halt die richtigen finden.
1564 verurteilte die Inquisition den Arzt Andreas Vesalius, den Begründer der neueren Anatomie, zum Tod, weil er eine Leiche zerlegt und festgestellt hatte, daß dem Mann die Rippe, aus der Eva stamme, gar nicht fehle. (Karlheinz Deschner)
3. Februar 2006 um 22:32 Uhr #609719muss ich schon wieder raumcollagen zustimmen. unterschätzt das mal alles nicht. wenn ich vorher jemanden nicht leiden kann, dann sag ich mal, kann ich ihn auch nachher zu 80 % immer noch nicht leiden. aber eine extremsituation schaffte immer die möglichkeit jemanden neu kennen zu lernen, mal aus einer anderen perspektive zu sehen. bei guten freunden kann es ja auch genau umgekehrt sein. hat ja wahrscheinlich jeder schonmal erlebt.
4. Februar 2006 um 12:23 Uhr #609720ich denke das es (zumindest bei den CSC) camps vor allem darum geht, die teamfähigkeit der einzelnen fahrer zu testen. in extremsituationen wird nämlich der wahre charakter jedes einzelnen ans licht gebracht. und zu wissen wozu einzelne unter extrembedingungen in der lage sind und wie sie auf verschiedene dinge reagieren, ist ja im radsport schon förderlich…
4. Februar 2006 um 12:36 Uhr #609721Quote:Original von RüCup
und zu wissen wozu einzelne unter extrembedingungen in der lage sind und wie sie auf verschiedene dinge reagieren, ist ja im radsport schon förderlich…ICh wage aber zu bezweifeln, ob es irgendjemand weiterhilft, wenn man weiß, ob z.B. Klöden schreit, wenn er auf Eis ausrutscht. Ich denke das bringt Ulle nicht sooo extrem viel…
Das einzige wozu es, wie ich finde beiträgt, dass man sich gezwungenermaßen näher kennenlernt…
Offizieller Mari Holden Fan!!
4. Februar 2006 um 13:26 Uhr #609722t-moby, ich glaube das meinte rücup nicht. rücup meinte wohl mehr, dass man dann sieht, wer dann vl versucht noch mit den anderen zusammenzuarbeiten, wer dann mehr einzelgänger ist, oder wer die anderen ganz hängen lässt oder wer z.b. versucht dann das ruder in die hand zu nehmen.
12. Februar 2006 um 21:31 Uhr #609723Quote:Original von Coolman
ganz ehrlich ich finds auch witzig. bin ich jetzt ein arschloch? ich weiß ja net, aber das ist doch was anderes, als krieg oder so. dann sollte man auch sofort ego-shooter verbieten, wofür ich auch nicht bin. ich spiel das zwar nicht, aber auch da erkenne ich keinen sinn.
@opera:
das ist deine sacheDa musste ich doch gleich an unsere Diskussion hier denken.
Zu sagen, das habe nichts mit Kriegspielen zu tun, ist für mich Realitätsverlust.
PS: Ich weiss, dass Coolman von Paintball und nicht von den Jungs in Frankfurt geredet hat. Soll auch nicht gegen Coolman gerichtet sein, das Zitat. Passte nur am besten zu seinem Beitrag.
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