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Knapp 4:20 am Passo Valparola. Das Feld ist ziemlich lang gestreckt, da wird also schon richtig Tempo gefahren. Abstand schmilzt ja auch entsprechend…
Euskatel also jetzt die ersten in der Nachführarbeit….
In der Tat, eine interessante Fluchtgruppe. Das Bergtrikot scheint damit aber heute schon seinen endgültigem Träger zu sehen. Sehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich gönne es natürlich Rabottini und kann mir gut vorstellen, wie geil das gerade für ihn war, als sich langsam abzeichnete, dass die Fluchtgruppe funktinieren wird. Andererseits ist doe Spannung aus dieser Wertung jetzt fast raus.
Die Siegchancen der Gruppe sehe ich allerdings als durchaus noch intakt an. Zum einen sind da sehr starke Bergfahrer dabei, zum anderen bleibt heute doch noch ein erhebliches Fragezeichen, welche Teams wie die Verfolgungsarbeit organisiert bekommen. Liquigas alleine, wie in den letzten Tagen, wird große Schwierigkeiten am Ende bekommen, sollten sie zu früh in die Verfolgung gehen. Diese Konstellation steigert die Chancen der Ausreißer erheblich.
Quote:Er gewinnt auf den letzten knapp 1,3km nach seiner Attacke ganz kontinuierlich gegen die Troika Basso-Scarponi-Henao. Es ist sehr, sehr wahrscheinlich, dass er hätte noch früher angreifen können und sollen.
Quote:Original von Jaja
Glaube auch deutlich weniger wäre genug. Basso oder Scarponi sind ja nun auch keine Zeitfahrer. Letztes Jahr hat er auf 26km 2’14“ auf Millar verloren. Scarponi verlor 1’28“. Wenn er in Rosa ins Zeitfahren geht, sollten 75-90 Sekunden auch reichen, auch wenn er natürlich bei der Vuelta auch schon in Rot total versagt hat. Aber die Kurse sind wie schon gesagt nicht vergleichbar.Ja, ich habe mir auch nochmal seine Zeitfahren der letzten 3-4 Jahre angeschaut. Das ist ein ziemlicher Gemischtwarenladen, Aber vermutlich hast Du in der Tendenz recht, es könnten schon 1:30 reichen, wenn er seine aktuelle Form behält. So betrachtet ist er dann jetzt wirklich der Topfavorit, denn seine Berge kommen ja jetzt überhaupt erst noch.
im Moment spricht alles für Joaquim Rodríguez. Ich dachte noch, dass ihm evtl. das Wetter mehr zu schaffen machen könnte als seinen Konkurrenten, aber selbst das hat er bisher alles weggesteckt.
Was braucht er an Vorsprung für den abschließenden Stadtkurs im EZF? Ich glaube, er braucht ca. 2 Minuten Vorsprung.
Quote:Original von Jaja
Basso ist da, aber dann irgendwie auch nicht überzeugend. Lässt die Mannschaft ackern als hätte er Rosa und dann kommt schlussendlich kaum was. Damit hat man sich alle taktischen Varianten unnötig verspielt. Vielleicht mal einen Szmyd nicht so verheizen und dann in die Flucht schicken.Für mich ist ziemlich offensichtlich warum Liquigas führt, nicht etwa um eine Basso-Attacke vorzubereiten, sondern um ein gleichmäßiges Tempo für Diesel-Basso zu garantieren.
Bassos Strategie scheint also zu sein, so wenig wie möglich in den Bergen zu verlieren, um dann beim Zeitfahren zuzuschlagen. Könnte sogar aufgehen.
Es bleibt jedenfalls sehr, sehr spannend. Bisher ist kein überlegener Fahrer auszumachen. Es ist eher so, dass die Leistungen von Tag zu Tag schwanken und je nach Wetter und Finale mal der eine, mal der andere wieder ein paar Sekündchen erobert oder wieder verliert.
Scheint ja jetzt wirklich sehr interessant zu werden. Die zweite Gruppe ist so stark besetzt, die wäre wirklich gefährlich.
F. Schleck hat aufgegeben.
Quote:Original von Krollekopp
Ja, Hesjedal stark, aber man hat ihn auch gelassen. Keiner ernsthaft nachgesetzt.Allerdings als es dann hinten losging sind Sie auch nicht mehr nähergekommen.
Ja, komisch. Bis jetzt – also bis zum letzten Drittel – sind die Stärkenverhältnisse immer noch nicht geklärt. Das macht es natürlich um so spannender.
Gesink mit einer Glanzleistung. Das Team genau zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt, für die Tempoverschärfung und dann nahtlos seine Attacke draufgesetzt. Gesink sah zwaar selbst reichlich bemüht aus, trotzdem waren es die anderen, die sich immer wieder nur kurz festbeißen konnten und dann aber allesamt sein Hinterrad nicht halten konnten. Das war jetzt also wirklich mal der Ritt eines Champions den Gesink da gezeigt hat. Zusammen mit seinem Zeitfahren darf man also feststellen, dass er glänzend für die Tour präpariert sein sollte.
Gesink überraschend stark im Zeitfahren, der hats mittlerweile gelernt. Sollte jetzt eigentlich der Topfavorit auf den Gesamtsieg sein.
Tja und Sagan? Entweder er hatte einen schlechten Tag oder er ist nicht 100% gefahren. Wenn er nicht 100% gefahren sein sollte, würde ich es nicht verstehen. Diese 30km in einem Zeitfahren sind nun wahrlich keine Gefahr für seine Form, auch wenn er sie voll fährt.
So oder so, am Zeitfahren wird er noch arbeiten müssen. In seinen jetzigen Form und bei seinen Möglichkeiten sollte er da kaum über eine Minute verlieren.
Auch die vierte Etappe für Sagan – irre.
Quote:Original von Kanarienvogel
Der beste Saganvergleich ist EBH findet der KV. Aehnlicher Fahrertyp, der Unterschied aber eben: EBH stagniert etwas (wenn auch auf hohem Niveau), während Sagan einfach immer besser wird.Ja, an den hatte ich auch gedacht. Ohne dass das jetzt ein Vorwurf sein soll, aber „stagnieren“ wirkt dann als Beurteilung immer verdammt hart. Die Jungs kämpfen da in der Weltelite….
…vielleicht sind es auch häufig die Erwartungen, die einfach unrealistisch sind. Uran – ein ganz anderer Fahrertyp – ist für mich hier immer ein gutes Beispiel. Der bekam auch schon in sehr jungen Jahren riesige Vorschußloorbeeren. Aus meiner Sicht aber bisher auch zu recht. Es braucht aber eben dann auch eine ganze Weile, bis sich selbst die sehr großen Talente nach und nach herantasten.Bei Sagan ist das allerdings tatsächlich anders. Der tastet sich nicht heran, der räumt jetzt schon richtig ab.
Quote:Original von Pinarella
Klassische Frühentwickler, wie man sie nennt, sind in der Regel eher im Juniorenalter ihren Mitstreitern vorraus und verlieren ihre „Übermacht“ meist schon im U23 Alter. So zumindest meine Beobachtung.
An „Jahrhundertalenten“, die in ungewöhnlich frühem Alter schon enorme Leistungen zeigen fallen mir grade Cunego und Ullrich ein, wobei ich dann doch sagen würde, die haben zwar ihre goldenste Zeit jeweils am Anfang der Karriere erlebt, aber das Niveau dann weiter halten können. Gibt es noch ähnliche Beispiele aus den letzten Jahren? Mal ausgeommen die Spezialisten, die wegen Dopinggeschichten schneller wieder von der Bildfläche verschwunden waren, als sie aufgetaucht sind.Ja, das sehe ich auch so. Sagan ist spätestens mit den Ergebnissen aus dieser Saison kein One-Hit-Wonder mehr.
Quote:Original von Pinarella
Es wird in jedem Fall interessant sein Sagans Entwicklung zu beobachten und sollte er dieses Jahr tatsächlich noch den ein oder anderen Knaller zünden (Wie wärs mit der WM?) muss er erstmal beweisen wie er damit klar kommt, plötzlich der zu sein auf den alle schauen. Aber irgendwie – und daher kommt der Hype ja – man traut ihm alles zu!Bin schon unmittelbar jetzt gespannt, wie er sich im Zeitfahren am Donnerstag schlägt.
Gestern jedenfalls hat er den Hatrick geschafft in einem schwierigen Finale gegen hochklassige Gegner ohne finale Unterstützung des Teams.
Quote:Original von Pinarella
Naja, also so wie Sagan ist in den letzten Jahren niemand in seine Profikarriere gestartet, mich wundert es schon eher, dass der Hype nicht noch stärker ausfällt.Volle Zustimmung. Und trotzdem wäre selbst Sagan nicht der erste, der dann doch den roten Faden wieder verliert.
Quote:Original von Möve!
Dass der Begriff JahrhundertTALENT bei ihm auf jeden all zutrifft, naja wer das anders sieht gehört abgeschossen.Naja, das sagst Du so in Deinem jugendlichen Leichtsinn. Tatsächlich ist es aber doch eher so:
1. Ist man heute mit Superlativen sehr schnell an der Hand und jede Saison werden mindestens ein Dutzend neue Juwelen entdeckt und
2. Regelmäßig kacken im Radsport mehr oder weniger stark gehypte Supertalente wieder ab und verschwinden in der 2. Reihe. Ich würde sagen, so gefühlt, von 20 gehypten, reisst dann später einer mal wirklich was in den Siegerlisten.Die Entwicklung läuft ja auch nicht kontinuierlich. Einige haben frühe Leistungsschübe, andere späte. Freilich, bei den Spätstartern spricht niemand mehr von Supertalenten, sondern fragt nach den letzten Blut- und Urinproben….
Die Ankunft wirklich sehr spektakulär…hier nochmal für jeden der nicht lange suchen mag:
http://www.youtube.com/watch?v=OG4_TPrjuAE
Aber ich glaube das war als weiterer Formtest kaum aussagekräftig…
…Uran mach das eigentlich perfekt, nutzt die letzte Welle vor Abfahrt und Schlussanstieg zum Angriff. Die Bilder zeigen leider nicht – und lassen auch nicht erahnen – warum er nicht komplett durchzieht.
Sagan ist wirklich unglaublich gut. Und eben nicht nur rein fahrerisch. Das war für ihn wirklich kein leichtes Rennen: in einen Sturz verwickelt, muss in einer sehr engen´, rasenden Abfahrt wieder ins Feld zurück. Kaum angekommen, 25km vorm Ziel defekt. Wieder zurück, während seine Mannschaftskameraden vorne gerade Volldampf die Pace machen und es mangels Funk keiner schnallt…
…aber das steckt er alles ganz souverän weg und dann ist er im Finale einfach der mit Abstand aufmerksamste Fahrer. Biegt genau zum richtigen Zeitpunkt in die Ziel-Kurve ein, mit Geschwindigkeitsüberschuß und hat fast ohne antreten zu müssen gewonnen, spielend leicht und der Rest kann nur noch dumm aus der Wäsche schauen. Und das mit gerade mal 22 Lenzen.
Unter den Talenten die ich jemals gesehen habe, ist für mich dieser Peter Sagan der mit Abstand kompletteste und beste Fahrer, ein Jahrhunderttalent.
Ich will natürlich niemanden darin beschneiden jetzt schon erste Zwischenfazits zu ziehen….trotzdem scheint mir das im Moment noch sehr gewagt.
Geht es nur mir so, oder fällt auch Anderen auf, dass die ganz konsequente Teamstrategie sich bisher zumindest noch nicht in den Finals gezeigt hat (beim Einholen der Ausreißer, ja).
Wie wird das in der letzten Woche? Was, wenn da ein Rujano oder wieder Pozzovivo oder irgendeiner der lange genug warten konnte einen starken Tag erwischt? Sieht es im Moment so aus, als habe irgendjemend der Favoriten ein Team, die das schnell kontern könnten? Oder schauen sich dann alle wieder etwas bedröppelt an und es folgt eher Einzelattacke um Einzelattacke?
Ich glaube, dass da noch etliche Fahrer Attacken mitten hinein in das noch zu undefinierte Klassement lancieren können und sich plötzlich von Position 10, 15, 20 oder noch weiter hinten ganz nach vorne vöcklern können um dann die Position zäh zu verteidigen. Das Podest jedenfalls ist bisher aus den wenigen Infos über individiuelle Form und Stärke kaum abzuleiten – jedenfalls für mich nicht.
Bisher wirklich sehr spannend. Wenn ich mir vorstelle Pozzovivo kann seine Form konservieren, dann bin ich wirklich auch hier sehr gespannt, was da in der letzten Woche passiert.
Öhm…noch was:
Ist wahrscheinlich eine reine Geschmachsfrage, aber ich bin nach wie vor irritiert, dass dieser Fred nicht bei den aktuellen Rennen angesiedelt ist. Ständig verheddere ich mich da, bis es mir wieder einfällt. Gibts dafür ein Grund.Und noch was:
Gentle Ventle wurde jetzt erfolgreich aus dem Forum gemobbt (Gut, halb zog es ihn, halb sank er hin – trotzdem)? Euch ist schon klar, dass man sich in einer grundsätzlich sinnlosen Welt nicht zwangsweise streiten muss? Okay, wollts nur nochmal erwähnt haben……Quote:Original von Lapébie
Schöne Vorschau von Jaja. Kommt sowieso anders, klingt jetzt im Vorfeld aber durchaus plausibel. Hinterher mal vergleichen.Jup, absolut nachvollziehbar. Und trotzdem glaube auch ich wieder an einige Überraschungen. MZF-Ergebnisse sind wirklich extrem schwer aus der Stärke einzelner Fahrer abzuleiten. Klingt viel weniger merkwürdig als es eigentlich ist.
Ob bei dem Profil die ersten Etappen in einem x-beliebigen anderen Land spannender gewesen wären, bezweifle ich aber auch stark.
Mittlerweile bin ich bei den GTs froh, wenn die erste Woche halbwegs glimpflich verläuft, was Massenstürze und Aufgaben betrifft. Vielleicht muss man sich weiterhin Gedanken machen, wie man etwas Hektik abbauen könnte. Evtl. gleich ein längeres Zeitfahren? Dann würde man zwar Spannung im Kampf ums Rosa Trikot einbüßen, aber ich denke, es würden ein paar Fahrer mehr heile bleiben…
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