Home › Foren › Tour de France › Ist die Nachwuchswertung noch zeitgemäß?
- Dieses Thema hat 9 Antworten sowie 5 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 2 Monaten von Kanarienvogel aktualisiert.
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3. Juli 2024 um 11:02 Uhr #772770
Früher war es mal so, dass die Kandidaten für den Gesamtsieg der TdF alle mindestens um die 30 Jahre alt waren (plusminus). Erst in diesem Alter waren Erfahrung und Kondition so weit entwickelt, dass der Gesamtsieg beim schwersten Rennen der Welt möglich wurde. Deshalb gab es für die eigentlich chancenlosen Jungfahrer die Nachwuchswertung (quasi als “Blick in die Zukunft” für künftige Sieger).
Seit einigen Jahren ist das nicht mehr so. Bernal mit 22 und Pogačar mit 21 und 22 haben die Tour sehr jung gewonnen. Vingegaard auch noch recht jung. Aktuell sind viele weitere junge Fahrer starke GK-Fahrer: Evenepoel, Rodriguez, Ayuso, Almeida…
Bei dieser Entwicklung erscheint mir die Nachwuchswertung nicht mehr so bedarfsgerecht wie früher und womöglich sogar überflüssig. Wie seht ihr das?
3. Juli 2024 um 12:02 Uhr #772772Ist definitiv was dran. Irgendeine (oder mehrere) Rundfahrten hatten das ja zuletzt schon so gemacht, dass das Jungtrikot nur bis 22 Jahre oder so geht.
Nooit eerder heb ik zo’n koude voeten gehad
- Diese Antwort wurde geändert vor 2 Monaten, 1 Woche von Pepe.
3. Juli 2024 um 21:54 Uhr #772781Hm im Moment ist der Trend ja so, könnte sich aber auch mal wieder drehen (?) Junge Sieger gabs andererseits immer wieder mal, siehe Ulle z.B.
4. Juli 2024 um 12:02 Uhr #772790Wir haben allerdings nicht nur den Trend, dass wir immer wieder “Wunderkinder” haben, die sehr früh bereits sehr gut sind. Erklärt werden die Wunderkinder meist damit, dass sich das Traning sehr geändert, viel professioneller geworden ist, schon für junge Athleten.
Gleichzeitig fällt auch auf, wie viele Fahrer plötzlich verblassen, sobald sie die 30 erreichen. Aru, Dumoulin, Sagan, Bardet, Alaphilippe. (es gibt natürlich auch die Gegenbeispiele Valverde, Lothar Matthäus und co)
Nooit eerder heb ik zo’n koude voeten gehad
4. Juli 2024 um 13:10 Uhr #772792In diesem Sinne wäre eine Alte-Fahrer-Wertung passend, also für den besten GK-Fahrer über 32.
Vive le Tour. Vive le cyclisme.
4. Juli 2024 um 15:52 Uhr #772793Hm, ist aber doch auch sehr ein Pogacarproblem.
Ohne Pogacar hätten 2020-23 folgende Fahrer gewonnen:
20: Mas (5)
21: Vingegaard (2)
22: Pidcock (16)
23: C. Rodriguez (5)Also im pogacarlosen Universum 4-1-15-4…
Evenepoel jetzt 24+25 im Rennen
Rodriguez bis 26
Ayuso bis 27Diese Generation, ok, schon fast die vorherige, die mit Bernal, hat aber auch vom Kollaps der 90er profitiert. Quintana, Dumoulin, 2xYates(die dann 23 mit über 30 dann plötzlich doch wieder konnten), Bardet, also die, von denen man erwartete, dass sie nach Froome übernehmen.
Leitplanke
4. Juli 2024 um 23:59 Uhr #772799Die Früh-Wegbrecher gabs aber doch früher auch schon. Ohne Genaues nachprüfen fallen mir Berzin, Gilles Delion, Lelli, de las Cuevas, Santi Blanco, Lino, …. ein, so aus den 90ern. Welche Gründe das auch immer hatte ….
5. Juli 2024 um 12:41 Uhr #772808Aber nicht alle erwarteten Nachfolger auf einmal, irgendwie. Blanco z.B. war doch eher einer der gar nie was geworden ist, eher ein schlechterer Sivakov als etwas wie Dumoulin. Berzin, Bobrik Früh-EPOler, Delion Verweigerer, Lino, warum Lino? Der war doch nie was, jetzt muss der KV doch kontrollieren. Oh, mal 5. der Tour, das war aber auch eher überraschend, oder?
Leitplanke
5. Juli 2024 um 21:07 Uhr #772813War jetzt nur so spontane Aufzählung die grad einfielen. Welche Gründe auch immer steht ja da, sicher auch early EPO user (Lelli doch auch so ein Fall) dabei, oder Delion dem ich durchaus abnehme dass er kein EPO nehmen wollte. Andererseits, Bugno ab 30 auch schnell verblasst.
“Welche Gründe auch immer” gilt aber auch für jetzige Generation: Aru, Alaphilippe da hats sicher mit physischen Problemen und Verletzungen zu tun, bei Dumoulin auch mentale Komponente. “Normal” schlechter wurden recht früh eigentlich von den gennanten Bardet, Sagan (der wirkte aber schon ne Weile gelangweilt), Quintana eig auch vor den Tramadol Stories …. naja kann schon ne kleine Häufung sein, aber wie gesagt gabs doch auch früher, wenn man da noch genauer suchen würde ….
Und das ein neues Zaubersafterl im Umlauf ist, nein da glaub ich nicht dran. Da würd doch was rumwabern, wie damals beim EPO auch.
- Diese Antwort wurde geändert vor 2 Monaten, 1 Woche von midas.
6. Juli 2024 um 12:46 Uhr #772824Ja, aber hier waren’s halt die (zumindest vom KV) erwarteten Nachfolger Froomes oder allgemeiner der Mitte 80er Generation.
Quintana, nach 3x Podest, 1x Girodiebstahlsieg, Vuelta auch irgendwann, ist der doch schon mit 28 mieser geworden. 22 dann disqualifizierter 6. war hingegen wieder ok, früh los, lässt früh nach, versteht der KV, Valverde die Ausnahme, aber schon so früh? Normal hätte man doch erwartet dass Froome dann irgendwann geschlagen wird, und dann Quintana zumindest vorne mitfährt, wenn nicht gewinnt.
Bardet, ok, da sah man den Toursieger weniger, aber war doch nicht auszuschliessen. Aber als zukünftigen konstanten Tourpodestfahrer sah der KV ihn schon, auch abgebaut, nicht so dramatisch wie Quintana, war auch nicht ganz so weit oben, hatte auch etwas Pech. Aber wurde vom Podestler zum Top 10 Mann mit guten und schlechten Tagen.
Dann ok, kommt der nächste, Dumoulin, etwas Spätzünder, Giro, Double 2×2. will 19 gleich nochmal doublen. Und da war für den KV klar, das ist der Nachfolger, vielleicht schon 19 der beste Rundfahrer, ohne Giro klarer KV Tourfavorit. Irgendeine Verletzung, no Giro, auch keine Tour? Dann die mentalen Probleme, kam nie zurück. Fertig.
Ok, Yates, Adam, 4. TdF, Simon, auch irgendwo gut, 18, Simon dominiert 2 Wochen lang den Giro, um dann komplett einzugehen, gewinnt im Herbst die Vuelta. Adam tendenziell eher der bessere, ok, die 2 heisse Kandidaten… und kacken dann beide regelmässig ab. Und das waren auch 2 die der KV für 19-20-21 oder so damals als mögliche Nachfolger sah. Hätte man dem KV im Frühling 2019 gesagt Adam werde 23 3. der TdF, Simon 4. hätte ihn das nicht im Geringsten erstaunt, und hätte angenommen dass sei entweder Standard für die 2 oder dann vorher besser. Nicht die endlosen mysteriösen Abstürze Adams an der Tour (bei einwöchigen war er dafür oft sehr gut, mehr 2. als erster, aber da)Darum… hier haben eben 5 Fahrer, die wohl nach KV von den frühen 90ern am stärksten schienen, schlussendlich versagt.
Klar, dafür ist Carapaz gekommen, Roglic als Späteinsteiger, und dann die jungen, eben Bernal erstmal, dann Pogacar, aber gerade Bernal hatte eben irgendwie auch Glück. Quintana 2013 war wohl nicht wirklich viel schwächer als Bernal, aber der hatte Froome vor der Nase. Bernal 19… Froome Dauphiné, Quintana Krise, Dumoulin out, Adam macht ein Yates-special, was Bardet da genau gemacht hat weiss der KV nicht mehr, war aber wohl auch Krisenzeit. Ja, schlechteste Tour überhaupt wohl, 15. Bernal dem KV eher sympathischer als alle anderen hier, darum passt’s dem KV ganz recht dass da alles gepasst hat, damals war ihm aber wohl Adam sympathischer.. aber nicht mehr lange. Eben, des KVs Theorie dass fast eine ganze Generation, also 90-95 oder so, schlussendlich als GK Fahrer versagt hat, und eben ausgerechnet die, die am stärksten schienen. Quintana, Dumoulin… Yates. Das hat den jungen dann schon auch geholfen. Jetzt sind mit Remco-Rodriguez-Ayuso auch noch 3 da die um weiss fahren und weit vorne reinfahren können, dahinter ist aber jetzt nicht unbedingt die nächste Welle zu erwarten. Eben weil diese 98+ Generation erstmal da ist und bisher zumindest keine Anzeichen von Schwäche zeigt.Darum: Noch zeitgemäss!
Leitplanke
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