Ich fürchte auch, dass es um Danilo nicht gut aussieht mit diesen Argumenten. Eine zweifelsfreie Indizienkette jedenfalls kann er damit nicht bilden.
Die niedrige Konzentration könnte z.B. dafür sprechen, dass er – wie bei der negativen Probe tags zuvor – mit welchen Mitteln auch immer versucht hat, den Nachweis zu verschleiern. Bei dieser Probe allerdings offensichtlich erfolglos. Mit diesem Einwand wären gleich drei seiner Argumente futsch.
Dennoch bin ich irgendwie hin- und hergerissen.
Soweit ich informiert bin, läßt die Anti-Doping-Carta leider keine mildernden Umstände zu. D.h. sofern ein Doping-Vergehen vorliegt, gibt es mind. 2 (+2) Jahre Sperre.
Angesichts der Umstände, der Unbescholtenheit von Danilo bislang in seiner Karriere könnte man sich schon für eine salomonischere Strafe aussprechen. Auch angesichts der Tatsache, dass Danilos Karriere damit praktisch beendet wäre.
Im richtigen Leben werden solche Umstände immer im Strafmass gewürdigt – auch dass sich Danilo glaubwürdig und kooperativ äußert.
Obwohl ich vorher eher auch für „Zero Tolerance“ bei Dopingsündern eingetreten bin, scheint mir dieser Fall etwas hart auszufallen. Aber vielleicht sehe ich das auch zu sehr mit der deutschen Brille. Bei einem mittelprächtigen Spanier hätte ich mir womöglich nicht mal die Mühe gemacht, die Argumente wirklich zu hören und hätte bei einem Urteil nur „Recht so!!!“ gebrüllt.
Wenn ich Richter wäre (und es keine Anti-Doping-Carta gäbe), würde ich für ihn als Ersttäter in einem minderschweren Fall 6 Monate Sperre ab Rechtskräftigkeit für 2 Jahre zur Bewährung aussprechen.
Gestraft (Tdf, WM und Imageverlust,…) wäre Danilo damit genug verglichen mit anderen aktuellen Fällen (Dackelfresse, Museeuw).
aktualisiert.
