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- Dieses Thema hat 243 Antworten sowie 17 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 13 Jahren, 6 Monaten von Ventil aktualisiert.
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13. Mai 2009 um 19:01 Uhr #664320
So, zwei ganz schwere Tage liegen hinter mir.
Nach Bologna zwar ein toller Weg, fast immer total flach und sehr lange Geraden, aber bei staendig ueber 30 Grad hat mich das richtig fertig gemacht. War total alle und fuehlte mich muede und schlecht in Bologna. 130 km gestern.
Heute dann frueh aufgestanden und den Weg nach Firenze eingeschlagen. Obwohl es ne boese rote Strasse war, war sie sehr leer. Aber ueber 1700 Hoehenmeter, das hat geschlaucht. Ganz bloed war, dass ich den Anstieg ab 20 km vor Firenze nicht in meinen Karten hatte und ziemlich ueberrascht war, dass es da bergauf geht. Das waren dann nochmal Stellen mit 13%, da hab ich wirklich laut gestoehnt. Musste oben sogar anhalten, um nicht zusammenzubrechen.
In Firenze habe ich mir aber einen Stadtbummel nicht nehmen lassen. Habe suedlich und noerdlich des Arno ein Eis gegessen, Ponte Vecchio bewundert und mich ein bisschen in die Piazze d. Signoria verliebt. Diese Uffiziengalerie ist ja traumhaft schoen und ein herrlicher Platz, um sich mal hinzusetzen. Sonst sind ja wirklich gute Sitzplaetze in historischen Gegenden eher rar.
Hatte total viel Hunger heute den ganzen Tag (und hab ihn bedient) und Durst sowieso. Auf der Fahrt von Padova nach Bologna hab ich ungefaehr 5 Liter getrunken, ohne pinkeln zu muessen versteht sich.
Und Giro in Padova? Tolle Atmosphaere natuerlich. Hab so an die 50 Radprofis fotografieren koennen an der Stelle, wo ich war (zwischen Einschreibung und Start). Und Zabel ist duenner als Bettini!
So. Ich fuehle mich zwar ziemlich muede (so langsam ist es wie auf Mallorca), aber es nutzt ja nix, da nun die Haelfte erreicht ist ungefaehr. Drei Tage noch bis Rom, dort ein Tag Pause, zwei Tage bis Napoli, dort ein Tag Pause und dann noch viermal radeln bis Kontinentalitalien am Ende ist. Dann hab ich noch 1 Tag Pause ueber und die Fahrt von Messina nach Catania und dann noch einen ganzen Tag, um auf den Flieger zu warten.
Klingt immer noch ganz schoen viel. Mal sehen, ob ich wenigstens gut und trocken (schlechter werdendes Wetter angesagt) nach Rom komme.
Vive le Tour. Vive le cyclisme.
13. Mai 2009 um 19:33 Uhr #664321Super, hört sich aber eigtl. doch gut an…30Grad, dann in Italien ein bisschen Urlaub…
Nur alleine kommt da nicht ein bisschen Langeweile auf?
13. Mai 2009 um 19:56 Uhr #664322so einen richtigen hungerast hast dir bis jetzt noch nie eingefangen ?
102
14. Mai 2009 um 18:20 Uhr #664323@lautern: Nein, der Tag ist komplett erfüllt von diesem Radfahren. Es dreht sich halt alles nur darum und wenn ich am Abend mal drei Stunden hab, wo nix zu tun ist, dann kann ich mir immer noch was Tolles angucken oder auch einfach nur vorm Fernseher versacken. Der Kopf wird langsam leer, das kommt von den Beinen her.
@Ventil: Nein, kein Hungerast, ich ess aber auch dauernd. So ungefähr alle 20 km oder alle 60 Minuten gibts einen Riegel oder Apfel oder so. Und einmal pro Fahrt versuche ich, ne grössere Mahlzeit zu bekommen, also mal drei Brötchen oder ne Portion Pommes – das war toll in Deutschland, da hat man das überall in den Innenstädten bekommen. Fritten geben irgendwie gut Energie und schlagen bei mir nicht auf den Magen.Also. Tag 10 Ruhe (Padova/Venezia)
Tag 11 Padova – Bologna 131.67 km
4:54 h
26,8 km/h Schnitt
152 HöhenmeterTag 12 Bologna – Firenze 115,72 km
5:30 h
20,9 km/h Schnitt
1739 HöhenmeterTag 13 Firenze – Cortona 121.62 km
5:23 h
22,5 km/h Schnitt
1078 Höhenmeter
Vive le Tour. Vive le cyclisme.
14. Mai 2009 um 18:39 Uhr #664324geht`s ja prima, oder ?
und wie steht es mit den beinen. muskelzuwachs ? definierter ? spürst du jeweils am nächsten tag beim losfahren was ?
102
14. Mai 2009 um 18:57 Uhr #664325Einmal hab ich das Ventil innerlich geküsst. Ich habe wegen dir ja Dextrose einstecken, die ich bislang nicht angerührt hatte. Aber nach dem Passo della Roticosa und dem Passo delle Futa auf dem Weg nach Firenze wurde es mir doch mal komisch und da hab ich dann was eingeworfen und – Einbildung oder nicht – es ging mir dann gleich besser.
An Veloce habe ich heute gedacht, in der Toskana nämlich dauernd hoch und runter. Ich fands aber nicht so schlimm, da ich bergab dann einfach rollen lasse, wenn das steil genug ist dafür (also wenn man dann mit 35 rollt) und bergauf hab ich heute wieder mehr Kraft gehabt als an den beiden Tagen zuvor.
Die Po-Ebene war aber auch krass. Ich konnte den ganzen Tag meine 29 km/h fahren, da gab es ja höchstens alle 12 Minuten (4 km) mal ne Kurve und immer etwas Wind von vorne, aber nicht so böig, wie sonst überall. Tolles Terrain! Die Toskana ist wirklich das Gegenteil davon und wenn es hier mal kurz flach ging, dann hab ich immer gedacht „Na, jetzt aber 29 Sachen auf den Tacho“, aber das geht dann einfach nicht. Das hoch und runter saugt so raus, ich fahr dann im Flachen halt 26 oder so. Man wird halt feinfühlig für Kleinigkeiten …
Die Beine haben in der ersten Woche doch sehr geschmerzt. Die Oberschenkel taten richtig weh, wenn ich sie mal geschüttelt habe. Also dort, wo sie über den Knien anfangen, die Muskeln. Ein bisschen Sehnenschmerzen im rechten Knie ist auch so stark zurückgegangen, dass ich es neben den andern Leiden gar nicht merke. Hatte gestern auch meinen ersten Krampf (also das ist doch echt stark). Inzwischen tut der Nacken weh und am schlimmsten schmerzt der Hintern. Heute gings einigermassen, aber manchmal tut es schon nach 15 km sauweh und dann beisse ich mich halt durch. Ist aber alles nicht so schlimm, dass ich ans Aufhören denken dürfte.
Meine Beine machen das alles ziemlich gut mit. Früh ni Bologna taten sie mal weh und fühlten sich den ganzen Tag leer an und dass sie bald brechen, aber es gibt halt solche und solche Tage. So richtig spüre ich die Beine am Morgen aber nicht (gutes Zeichen) und kann eigentlich frisch losfahren. Dauert mal mehr (30) mal weniger (5) km, um ins Rollen zu kommen, aber dann läufts bis – na vielleicht km 80 ganz gut. Ab dann ist es doch oft eine ganz schöne Schinderei, obwohl es manchmal auch hinten raus grade Spass macht, wenn man nochmal 10 schwere km hat, aber dafür dann auch ins Tagesziel darf. Heute zum Beispiel gings ja hoch nach Cortone, das liegt einfach 200 m über der normalen Strasse (ich hatte mir aber in den Kopf gesetzt, da hinzufahren) und oben im Ort angekommen wartete nochmal ein Stück (vielleicht 200-300 Meter) mit 16% Steigung. Das drücke ich dann einfach hoch und es macht Spass, weil ich das trotz 100 kg und 1400 km in den Beinen einfach hinkriege.
Nachdem ich den Passo della Raticosa bezwungen habe, gibts wohl keinen Berg mehr in Italien (auf meinem Weg), den ich fürchten muss.
Aber oft ists doch schwer … Dauernd über 30 Grad die letzten 3 Tage. Na ja, noch 2 Tage bis Rom, dann ist Sonntagspause.
Vive le Tour. Vive le cyclisme.
14. Mai 2009 um 19:00 Uhr #664326Finde ich wirklich toll, was und wie du es machst. Nutze deine geplanten baldigen Ruhetage und dann schaffst du es auch bis Sizilien!
Ich bin der Erstnick vom Ventil!!!
14. Mai 2009 um 19:03 Uhr #664327Hättest den Kronplatz noch hochfahren sollen…
14. Mai 2009 um 19:24 Uhr #664328Wie kommt das Rad eigentlich zurück? Luftpost?
Es muss weitergehen. Aber nicht mit dieser UCI.
15. Mai 2009 um 6:01 Uhr #664329Apropos Krämpfe, hast du Magnesium dabei?
Weiterhin gute Fahrt, bis Sizilien schaffst du es jetzt auch noch!!!
15. Mai 2009 um 6:15 Uhr #664330unverschämt die ventile zu küssen
was schreibt lappi da ; 16 % steigung, 100 kilo ? hochdrücken ? immer interessant die berichte von lappi.
auch von uns aus weiterhin gute fahrt
102
15. Mai 2009 um 20:58 Uhr #664331Raticosa, da war ich auch schon. Mit dem Motorrad.
Von der Qualität her sinds geile Strassen in der Toskana und kaum befahren.
rom wird sicherlich hektisch.
pompa pneumatica
17. Mai 2009 um 6:50 Uhr #664332Was ist Dextrose?
Und der Lappi fährt wirklich schnell.
Firenze und Eis, blöd blöd, die besten Orte nicht erwähnt, fahr nochmal zurück!
Karten, welche gekauft oder Marco Polo gut genug?
Verkehr: Ok?
Sex: Lieber Italienerinnen vernaschen, Ventile küssen ist etwas abartig.
Aber… Lappi ist schon fast in Sizilien! Irgendwie die Tour schon fast durch… schon 2 Wochen unterwegs, nur noch 10 Tage kommen! Freut sich Lappi darauf oder würde es ihn nicht stören wenn es noch weiter wäre?
Leitplanke
17. Mai 2009 um 11:38 Uhr #664333Zunaechst mal:
Tag 14 Cortona – Orvieto (mit Suche nach diesem Haus am Lago di Trasimeno, wo ich im September Urlaub mache) 101 km
4:43 h
Schnitt 21,4 km/h
1201 HoehenmeterTag 15 Orvieto – Roma 147,9 km
6:20 h
Schnitt 23,3 km/h
1431 Hoehenmeter
Vive le Tour. Vive le cyclisme.
17. Mai 2009 um 11:43 Uhr #664334was schreibt der da von zurück fahren ?
d e x t r o s e !
hauuuuuuuuuuuuu !!!!!
102
17. Mai 2009 um 11:46 Uhr #664335@kaervek: Danke!
Quote:Original von Radsportverrückt
Wie kommt das Rad eigentlich zurück? Luftpost?Ich hab bei Tuifly einen Flug gebucht und das Fahrrad als Sondergepaeck angegeben. Extrakosten 25 Euro. Ob ich da dann so eine tolle Kiste brauche, in die das Fahrrad kommt oder ob es auch einfach so geht, weiss ich nicht, das muss ich dann in Catania in Erfahrung bringen.
Da das Rad (und ich) leider nur nach Hannover geflogen wird, bringt es dann der Intercity fuer 9 Euro (und mich fuer 29 Euro) nach Leipzig. Dort vom Hauptbahnhof wird es dann die letzten 1500 Meter nach Hause gefahren.
Quote:Original von Plattfuß
Apropos Krämpfe, hast du Magnesium dabei?Weiterhin gute Fahrt, bis Sizilien schaffst du es jetzt auch noch!!!
Danke.
Ja, Magnesium ist dabei. 1 mal am Tag ne Tablette in die Trinkflasche, das reicht irgendwie. Multivitamine habe ich auch in Tablettenform neben der natuerlichen (Apfel, Banane) immer dabei.
@Ventil: Danke!
Vive le Tour. Vive le cyclisme.
17. Mai 2009 um 11:53 Uhr #664336Quote:Original von Kanarienvogel
Was ist Dextrose?Und der Lappi fährt wirklich schnell.
Firenze und Eis, blöd blöd, die besten Orte nicht erwähnt, fahr nochmal zurück!
Karten, welche gekauft oder Marco Polo gut genug?
Verkehr: Ok?
Sex: Lieber Italienerinnen vernaschen, Ventile küssen ist etwas abartig.
Aber… Lappi ist schon fast in Sizilien! Irgendwie die Tour schon fast durch… schon 2 Wochen unterwegs, nur noch 10 Tage kommen! Freut sich Lappi darauf oder würde es ihn nicht stören wenn es noch weiter wäre?
Dextrose – weiss nicht, ob es das richtige Wort ist. Dextro Energy jedenfalls.
Mit Karten habe ich mich in Padova eingedeckt, aber erst fuer die Strecke ab Roma bis Messina. Das heisst, ich konnte ab Orvieto TCI nutzen, aber bis dahin hat mich auch Marco Polo ganz gut gebracht. Wirklich toll sind aber die vielen Hoehenangaben bei TCI und es sind mehr Tunnel verzeichnet, wenn auch nicht alle.
Der Blick auf den moeglichen Streckenverlauf hinter Napoli jagt mir dann nochmal Schauer ueber den Ruecken, das wird nochmal ein sehr hartes Stueck Arbeit.
Verkehr ist soweit ganz gut, man gewoehnt sich auch ein bisschen dran, dass so viel gehupt und so eng ueberholt wird. So schlimm wie von Cortina nach Belluno war es aber bisher auch nicht mehr. Die Grossstaedte natuerlich katastrophal – Bologna, Firenze, Roma. Aber da muss man halt durch, wenn man ins Centro will.
Noch weiter als bis Sizilien will ich eher nicht, aber ich fuerchte mich auch nicht vor dem, was noch kommt. Ueber 1600 km geschafft, vielleicht noch 900 stehen aus. Und zur Not hab ich ja noch einen Tag uebrig, wenn ich mal in Schwierigkeiten komme. Auf jeden Fall gehe ich es jetzt an und werde meinen Weg versuchen.
Vive le Tour. Vive le cyclisme.
17. Mai 2009 um 12:07 Uhr #664337Cortona – Orvieto war ein vernieselter und bloeder Tag. Irgendwie keine Power in den Beinen, keine Lust im Herzen und keine Moral im Kopf. Hat keinen Spass gemacht. Aber die Fahrt nach Rom – na gut, Platten und schlimme Hitze und dazu gewaltige Anstiege mal wieder – das hat doch wieder Spass gemacht. Ist dann auch was Besonderes, wenn man auf die Ewige Stadt zufaehrt, zumindest nach all diesen Anstrengungen allein an diesem Tag. Bis zur Stadtgrenze etwa 130 km. Gleich am Morgen begruessten mich 10 km Anstieg von Orvieto nach P…irgendwas, heftig. Da kommt gleich Freude auf.
Komisch aber irgendwie, dass die Muedigkeit nicht wirklich schlimm zunimmt, sie haelt sich halt auf einem Level wie langweilige Vorlesung. Und auch der Hintern schmerzt nicht mehr allzusehr, vielleicht ist das ja auch Einbildung? Na egal. Ich geh jetzt mal Cavendish gegen Alejet gucken. Es ist so warm, ich kann nicht mehr klar denken. Und voll ist dieses Rom, ueberall hoert man italienisch, englisch und deutsch.
Mein Lieblingsnahrungsmittel inzwischen uebrigens Kitkat. :rolleyes:
Bis jetzt also 1640 km in 70 Stunden bei 13,9 Hoehenkilometern. Die Tour de Suisse 2006 hatte ja angeblich ueber 22.000 Hoehenmeter. Mann, das ist aber krass, was die Profis so nebenbei mal fahren koennen.
Vive le Tour. Vive le cyclisme.
17. Mai 2009 um 16:17 Uhr #664338Kitkat? Der KV empfiehlt Snickers und Nuts!
Was Dextro Energy ist weiss ich übrigens auch nicht. Muss der KV jetzt wirklich doch noch googeln?
Roma, Ruhetag. Bah, wie blöd. Firenze viel schöner.
Müdigkeit… pennst du mehr als sonst?
Leitplanke
19. Mai 2009 um 17:30 Uhr #664339Tag 16 Fahrpause in Roma
Tag 17 Roma – Formia 160,2 km
6:05 h
Schnitt 26,3 km/h
881 HoehenmeterTag 18 Formia – Napoli 82,7 km
3:24 h
Schnitt 24,3 km/h (Gegenwind!)
264 HoehenmeterRom hat voll gestresst, das war wirklich unglaublich nervig, selbst als Fussgaenger war das ziemlich voll da und es ist ja noch nicht mal richtig Saison. Na gut, es war immerhin Sonntag, wo ich meine Besichtigung gemacht habe.
Dann habe ich wie bei den anderen Grossstaedten auch ziemlich lange gebraucht, um rauszufinden. Da hat es dann zum ersten Mal gestimmt, alle Wege fuehren nach Rom (am Samstag war Rom immer nur in eine Richtung, sonst irgendwelche Nester), aber ich wollte ja raus. Na ja, trotz fast einstuendiger suche, bis ich endlich auf der Via Ardeatina kurz vor der Autobahn war. Trotzdem hatte ich in der ersten Stunde (da konnte ich dann richtig losfahren) 19,8 km geschafft, also war der Tag noch nicht verloren. Das Thermometer stieg endgueltig ueber 30 Grad und bis Campoleone hielten schlechte Strassen und sauviel Verkehr an (wo wollen die nur alle auf diesen gelben Strassen hin?). Ab Campoleone dann halbwegs Ruhe und ich entspannte mich etwas. In Cisterna di Latina dann Wasserpause beim LIDL und ich wollte auf der roten Via Appia weiter und freute mich auf ein sehr langes Geradeausstueck.
Und was fuer eins war das dann: Die beste Strasse der Welt! Hinter Cisterna gehts noch kurz kurvig und dann kommt ein Stueck 41,3 km geradeaus. Es gab nur einen Kreisverkehr nach 10 km, einen klitzekleinen Schlenker nach 15 km und drauf verteilt 8 Ampeln (wo man bei Rot dann doch besser anhaelt, obwohl das unitalienisch ist, aber es geht da nicht anders). Die gesamte Strecke hat fuer italienische Verhaeltnisse recht wenig Schlagloecher, recht wenig Verkehr auch und praktisch keinen Hoehenunterschied, eher geht es auf den ersten 15 km noch 50 Meter bergab. Bis auf einmal Halten an der Ampel hat mein Tacho auf der ersten Haelfte dieses Abschnitts an der Zehnerstelle nie etwas anderes als eine 3 angezeigt, das versoehnt natuerlich. Auf den ersten 10 km stehen dazu diese riesig hohen Baeume so eng, dass die Strasse komplett mit Schatten ausgefuellt ist. Also das hat wirklich Spass gemacht, aber es lag auch daran, dass ich eine kleine Brise nicht nur von rechts, sondern manchmal sogar von rechts hinten bekam. Nach 20-25 km hat der Wind dann gedreht, da bin ich dann oft nur noch so 28 km/h gefahren. In Terracina begruessten ich und mein Fotoapparat dann das Tyrrhenische Mehr und mein ganz persoenlicher Adriatico-Tirreno von Venezia nach Terracina war vervollkommnet.
Natuerlich gings da nach 115 km noch weiter, denn Da standen noch Schilder Napoli 126 km und so was. Also ueber Fondi (Sperlonga ist laenger und Sperlonga-Gaeta darf man mit dem Rad nicht fahren) dann noch nach Itri hoch und nach Formia runter. Bis dahin hatte mein Tacho nie mehr als 34 Grad gezeigt, aber im Anstieg Richtung Itri gings dann doch auf 36 Grad. Da hab ich dann nochmal so richtig schoen schwitzen koennen. Das Ding ist zwar nicht steil (nur so 4%, kaum mal mehr als 5-6%) und geht nur von 8 auf 268 Meter hoch, aber nach 140-150 km war es doch nicht ohne. Aber ich als Gazelle flieg da natuerlich mit 14 Sachen hoch, na ja, vielleicht auch nur 13 manchmal. Dann folgt eine ziemlich steile Abfahrt nach Itri und dann noch ne steilere nach Formia. Nach fast 6 Stunden noch mal mit 60 Sachen den Lenker festhalten, das war dann schon grenzwertig. Hotelsuche in Formia schlimm, aber ich habs irgendwie geschafft und mein Rad durfte auch erstmals mit mir in einem Raum uebernachten.
Nach gesegneter Nachtruhe begruesste mich das Tyrrhenische Meer und schickte mir liebliche Gruesse in Form von Wind. Es war ein schlimmer Tag trotz der Kuerze. Wenn es ganz schlimm war, hatte ich noch 22 Sachen drauf, das ist aetzend. Aber ich hatte Zeit und konnte mich beruhigen, fand auch einigermassen den Weg nach Cancello Arnone und von dort Richtung Villa Lieterno, Qualignano und Marano und auf einmal merkst du an zwei Sachen, dass du in Neapel bist. Erstens steht da ein Schild: Napoli. Und zweitens fahren die Leute auf einmal wie Gehirnamputierte. Ampeln werden komplett ignoriert, Vorfahrt sowieso (da wird auch bei zu sehenden Radfahrern kein Halt gemacht) und das schoenste Kunststueck ist Fahren auf der Gegenfahrbahn und zwar moeglichst weit links (oder von mir aus gesehen rechts), also jedenfalls da, wo ich als Radfahrer eigentlich meinen Platz vermutet haette.
Die Fahrt ins Zentrum war aber nicht so kompliziert wie z.B. im Rom, also konnte ich in einem Hotel in der Naehe vom Hafen unterkommen, denn ich hatte gestern den Plan gefasst, morgen mal Capri anzugucken. Die Penner wollen aber 16 Euro fuer die Fahrt haben (also 32 mit zurueck, obwohl – dann bleib ich halt da und dann is auch gut), also ueberleg ich mir das nochmal.
So, nun zu den Fragen. Snickers? Hatte ich in Bayern genug, dann Kitkat, aber irgendwie suche ich auch grad nach was Neuem. Gummibaerchen gehen auch immer.
Dextro Energy. Ach ja, bitte googeln oder halt vergessen, ist doch nicht so wichtig.
Roma Ruhetag bloed? Stimmt. Firenze schoener? Na ja, weiss nicht, hab ja die schoensten Stellen anscheinend nicht gefunden. Rom war aber schon auch toll, allein mal vorm Kollosseum zu stehen schon beeindruckend. Und in Firenze hat mich ja auch kein Freund fuer zwei Naechte aufgenommen (oder haette der KV da jemanden fuer mich gehabt?).
Muedigkeit. Ich schlafe gar nicht so viel mehr, aber doch recht zeitig. So halb oder um 11 gehen halt die Lichter aus und ich steh dann so meistens zwischen halb und um 8 auf. Aber entweder gewoehne ich mich auch daran oder die Muedigkeit nimmt auch etwas ab, obwohl der Hintern heute wieder arg geschmerzt hat, aber der Wind hat mich auch tief in den Sattel gedrueckt.
Na ja, was solls. Das Abenteuer Sueditalien wartet Donnerstag bis Sonntag auf mich. Ich hoffe, ich konnte wieder einen interessanten Bericht abliefern. So langsam ists doch irgendwie schade, dass es bald zu Ende geht, aber ich bin doch auch froh drueber. Donnerstag wird dann der 2000. Kilometer gefahren und den 24-er-Schnitt insgesamt kriege ich auch noch hin …
Vive le Tour. Vive le cyclisme.
19. Mai 2009 um 20:36 Uhr #664340Capri ist sehr teuer, aber auch sehr schön. Die ersten Euros ist man schon los, wenn man sich irgendwo an einen Tisch setzt. Naja, als wir mit unserer Stufe 2005 da waren, hat man uns ja vorgewarnt und wir hatten weitestgehend Verpflegung mit auf dem Capri-Tag. Aber auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung zur Unruhe in Napoli (wobei wir in Meta di Sorrento untergebracht waren). Und sehen kann man natürlich auch unglaublich viel dort!
Wahre Kenner gewinnen nur selten ein Tippspiel.
20. Mai 2009 um 5:47 Uhr #664341ah, Lappi ist schon in Süditalien, während die Profis noch im Piemont rumgurken. Tolle Sache!
@Kalorienvogel
Traubenzucker
22. Mai 2009 um 21:01 Uhr #664342lappi
wo bist du ? sag was. mach eine handbewegung.
102
23. Mai 2009 um 7:06 Uhr #664343Der Lappi ist jetzt in Süditalien, da gibts nicht überall Internet.
pompa pneumatica
23. Mai 2009 um 7:42 Uhr #664344Aber wir haben seit 3 Tagen nichts mehr von ihm gelesen. Und die fahren da unten alle wie die letzten Henker. Hoffentlich meldet er sich heute.
Gruß an Lappi
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