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1. November 2004 um 11:33 Uhr #566290
Wie gestern bekannt wurde, wurde bei Santi Perez bei einer Anfang Oktober in der Schweiz entnommenen Blutprobe positiv auf Blutdoping getestet.
Ich bin sonst sicher nicht derjenige, der alle Fahrer von vornherein in Schutz nimmt. Aber diese Blutdoping-Fälle von Hamilton und Perez erscheinen mir schon etwas merkwürdig. Warum? Nun, logischerweise kann nur Blutdoping mit Fremdblut nachgewiesen werden. Jetzt frage ich mich: warum sollte jemand mit Fremdblut dopen? Wenn jemand der klar denken kann Blutdoping betreibt, dann doch mit Eigenblut. Das ist mit Sicherheit auch in Zukunft nicht nachweisbar, und natürlich medizinisch mit wesentlich weniger Risiken verbunden.
Auf der anderen Seite wüsste ich keinen Vorteil, den das Doping mit Fremdblut gegenüber dem Doping mit Eigenblut bringen würde. Warum sollte das also jemand tun!?1. November 2004 um 14:49 Uhr #569762Also bei Hamilton war ich auch am Zweifeln, ob da nicht irgendwas falsch läuft, doch wenn zwei Fahrer aus einem Team positiv getestet werden, dann sieht das für mich ziemlich klar aus, außerdem war die Leistungsexplosion von Perez doch ziemlich fragwürdig, wenn der selbst ein flaches Zeitfahren gewinnt.
Zu dem Fremdblut: Wenn man das öfter macht, reicht doch sicherlich das Eigenblut nicht aus, oder wird bei der Transfusion gleichzeitig wieder was abgepummt? Ich denke, es ist leichter, irgendwelche anderen Leute mit Epo voll zu pumpen und dann das Blut zu transfusieren. Außerdem bringt es ja bei Eigenblut nur was, wenn wirklich mehr rote Blutkörperchen da sind, also muss man dann mal Epo genommen haben und das vor nicht allzu langer Zeit, da man das Blut auch nicht ewig lagern kann, es gibt also ein Risiko.Ich frag mich aber schon immer, warum man sowas nicht verhindern kann. Ich denke, wenn man mal Teamwagen systematisch durchsuchen würde, könnte man auf diese Blutkonserven stoßen, die kann man ja auch nicht einfach so verstecken, weil sie kühl gelagert werden müssen.
1. November 2004 um 16:17 Uhr #569763Quote:Original von cedros
Warum? Nun, logischerweise kann nur Blutdoping mit Fremdblut nachgewiesen werden. Jetzt frage ich mich: warum sollte jemand mit Fremdblut dopen?Das kann ich so nicht stehen lassen. Sowohl bei den Fällen von Hamilton als auch Perez ist bis jetzt noch nicht klar, ob es sich denn nun um Fremd- oder Eigenblut handelt. Das impliziert, dass man zwar beide Praktiken nachweisen, jedoch nicht eindeutig unterscheiden kann. Ein Biochemiker könnte hier bei der Aufklärung sicherlich helfen
Quote:Original von Waterloo
[…]außerdem war die Leistungsexplosion von Perez doch ziemlich fragwürdig, wenn der selbst ein flaches Zeitfahren gewinnt.Na die Gegner waren ja auch net sonderlich berauschend. Wenn Mancebo Zweiter wird, sagt das doch alles.
Quote:Original von Waterloo
[…] und das vor nicht allzu langer Zeit, da man das Blut auch nicht ewig lagern kann, es gibt also ein Risiko.Also wenn ich mich richtig an die Aussagen der Laborschwestern zu meiner Zivizeit erinnere, dann kann man Blut schon eine ganze Weile lagern. Und ich meine damit eher Jahre denn Monate.
Am wichtigsten finde ich einfach die symbolische Wirkung. IMHO war die Bluttransfusion – woher auch immer – eine der letzten großen Bastionen der heute gängigen Dopingpraxis. Wenn jetzt auf einmal jeder dem Risiko ausgesetzt ist, erwischt zu werden, dann wird sich sicherlich ein Großteil der Fahrer vor dieser Möglichkeit verschließen. Das kann im Gunde nur gutes für den Sport bringen. Und für Leute wie Cunego ist es natürlich ein Riesenvorteil, dass ihr Hämatokritwert schon genetisch bedingt über 50% liegt.
1. November 2004 um 17:02 Uhr #569764ich glaube auch gelesen zu haben das fremdblut aus den gründen genommen wird wie sie waterloo beschrieben hat – man braucht halt eine person die sich freiwillig mit epo vollpumpt – kann sein das auch ein familienangehöriger ganz praktisch ist von wegen verträglichkeit und so. muß wahrscheinlich aber nicht sein denke ich mal. ein leidiges thema bleibt es auf jeden fall – also das thema doping
1. November 2004 um 17:41 Uhr #569765ja, so ungefähr stimmt das. fremde personen der gleichen blutgruppen pumpen sich mit epo voll.
das hat ja zur wirkung, dass sich die blutkörperchen vermehren.
wenn sich also genügend blutkörperchen im blut einer anderen person gebildet haben wird das blut transferiert.(bitte melden wenn was falsch ist)
2. November 2004 um 15:36 Uhr #569761Also ich bilde mir ein einmal gelesen zu haben, dass wenn man eine Bluttransfusion bekommt (egal ob eigenes oder fremdes), der Anteil der roten Blutkörperchen autom. höher ist (keine Ahnung warum und wieso, bin ja kein Mediziner).
Demzufolge müsste das Blut, dass man bekommt, nicht mit EPO vollgepumpt sein.
Und wenn dem so wäre, müsste doch das EPO genauso nachzuweisen sein, wie wenn man es direkt selbst bekommt, oder?
Von daher meine Überlegung, dass Doping mit Fremdblut ja keinen Sinn macht.
3. November 2004 um 10:19 Uhr #569766Im Grunde geht es doch nur um die Hämatokriten bzw. um den Anteil dieser, die Sauerstoff transportieren können (weiße Blutkörperchen?). Bin mir sicher, dass man diese ähnlich wie auch Plasma einfach aus dem Blut filtern und wieder rückinjizieren kann. Auf diese Art bräuchte man noch nichtmal unbedingt Epo, um seinen Hämatokritwert zu steigern.
5. November 2004 um 15:29 Uhr #569767Die Liste:
Perez
Hamilton
Camenzind
Buxhofer
Summer
Bergmannund nicht zu vergessen Urs Freuler, als Teamchef!
:rolleyes:
5. November 2004 um 16:19 Uhr #569768Um es mal etwas genauer zu machen:
Perez und Hamilton wird Blutdoping vorgeworfen.
Camenzind wurde positiv auf EPO getestet.
Buxhofer und Bergmann wurden wegen Gebrauch von Anabolika gesperrt.
Summer wurde wegen der Einnahme von Phentermin (Appetitzügler) für 3 Monate gesperrt.
7. November 2004 um 6:45 Uhr #569769Anonym- Beiträge: 59
- Amateur
- ★★★
Quote:Original von Laiseka
Die Liste:Perez
Hamilton
Camenzind
Buxhofer
Summer
Bergmannund nicht zu vergessen Urs Freuler, als Teamchef!
:rolleyes:
Johan Museeow auch. Gruß, Jajafan
7. November 2004 um 12:39 Uhr #569770Musseuw? Wann war das? Phonak? Was? Wo? Wann? Wie?
7. November 2004 um 13:19 Uhr #569771níx phonak – museuw wurde doch auch gar nicht positiv getestet dachte ich. mit hilfe polizeilicher ermittlungen sind sie ihm trauf gekommen oder so. kann mich aber auch täuschen. auf jeden fall ist das denkmal einer radstportikone im nach hinein angegratzt worden so weit mir bekannt wurde die sachen erst richtig spruchreif nach dem er seine karriere beendet hatte.
7. November 2004 um 15:19 Uhr #569772Es wäre sowieso einfacher all jene Fahrer aufzuzählen, die noch nirgends involviert sind/waren … .
8. November 2004 um 6:42 Uhr #569773dann tu das doch bitte wenn das so einfach ist.
8. November 2004 um 14:40 Uhr #569774Fällt mir jetzt gar keiner ein
25. November 2004 um 9:54 Uhr #569775nach den neuen aussagen von Tyler Hamilton kann man schon etwas ins grübeln kommen. er meint jetzt, sein ehrliches statement
Quote:ich habe nie und würde nie blutdoping oder irgendeine form des betrugs betreiben.wäre wohl naiv gewesen, weil ein ehrenwort für die medien nicht genug ist.
er schildert sie sache aus seiner sicht und wenn das stimmt, gibt es einige offene fragen. seine olympia A-probe wäre zweimal negativ getestet worden und dann von einer expertenrunde als positiv eingeschätzt worden. warum wurde nach einem negativen befund weiter getestet? die IOC regeln besagen, daß wenn eine A-probe negativ ist, wird die B-probe eingefroren. das wurde auch gemacht, es lag also kein laborfehler vor, die ihm gold gerettet hat.
der blutdopingtest ist also tatsächlich nicht so treffsicher, wenn schon die experten einen befund im nachhinein ändern. deshalb hat er die testberichte angefordert, auch von der Vuelta, hat aber nie was bekommen. das nährt natürlich den verdacht, daß die tester sich selber nicht sicher sind. warum werden die testdaten nicht freigegeben? außerdem wollte er von seinem blut einen DNA test machen lassen. auch das wurde ihm verwehrt. und warum das?
trotz der anhäufung von dopingbefunden bei Hamilton selbst und bei Phonak – was ist, wenn Tyler wirklich clean ist? ich hielt ihn jedenfalls für eine ehrliche haut! kann es sein, daß durch eine verkettung von blöden umständen, die offenbar auch nicht geklärt werden, ein großes talent zerstört wird?
26. November 2004 um 13:13 Uhr #569776radsport-aktiv hat den bericht so recht und schlecht ins deutsche übersetzt.
2. Dezember 2004 um 15:00 Uhr #569777wenn ich lese, was Hamilton nach dem rausschmiss der Andy Rihs-truppe aus der ProTour auf der Phonak internetseite schreibt, wirds mir ganz mulmig!
Quote:I am very sad the challenges I face personally have had such a wide ranging impact on so many…On a personal level, and on behalf of everyone involved, I am more committed than ever to getting to the bottom of all this…
I am looking forward to the judicial process in my case and having the opportunity to prove my innocence. It is my sincere hope that once I am exonerated I can rejoin the professional peloton and the sport I love.
mannomann – der lügt nicht! wenn er wirklich gedopt hätte, würde er doch die schnauze halten, oder? heiliger strohsack!!
2. Dezember 2004 um 16:13 Uhr #569778Ich will Hamilton ja nicht vorverurteilen, da ich ihn eigentlich mal mochte. Aber was Leute sagen und was sie tun ist oft sehr unterschiedlich. Virenque hat auch zwei Jahre (oder so) behauptet, er hätte nicht gedopt.
2. Dezember 2004 um 16:29 Uhr #569779vorverurteilung ist ziemlich untertrieben, Tyler ist so gut wie erledigt!
aber Hamilton ist ein völlig anderer typ als Virenque. diese erbse ist doch ein blender und schauspieler! war mal ein sehr guter bergfahrer, und das bestimmt mit doping, welches er nicht lassen konnte. der gipfel war doch das offensichtliche lügen, was in seinem buch ‚meine wahrheit‘ gipfelte. würg!
2. Dezember 2004 um 16:48 Uhr #569780was macht Hamilton denn anders, außer das er die Schuld immer nur bei den Tests sucht. Und wenn er gedopt hat (wovon ich ausgehe), ist er auch ein ziemlicher Schauspieler und Lügner.
2. Dezember 2004 um 17:03 Uhr #569781du verstehst mich nicht! keiner versteht mich! ;(
wenn er gedopt hat, würde er doch jetzt im dezember den mund halten, meine ich.
wenn er nicht gedopt hat, muß er ja wohl die schuld bei den tests suchen!
2. Dezember 2004 um 17:11 Uhr #569782Zu seiner Vertragsauflösung muss er doch was sagen.
Außerdem versteh ich dich wirklich nicht:
Du schreibst, er wäre so gut wie erledigt und meine persönliche Vorverurteilung wäre untertrieben aber sagst er hat nicht gedopt. Hä?2. Dezember 2004 um 17:37 Uhr #569783Hamilton ist ein widerlicher Typ mit einer blöden Dackelfresse. Irgendwann muss ein Mensch doch mal einsehen wann ein Auto gegen die Wand gefahren ist.
Oder sind die Amis alle so. Scheint ja derzeit wirklich nicht die Stärke dieses Volkes zu sein der Realität richtig ins Auge sehen zu können.2. Dezember 2004 um 21:22 Uhr #569784Wenn ich das Interview mit Martin Elmiger in einer grösseren Schweizer Tageszeitung lese, weiss ich auch, weshalb Hamilton in Spanien gewohnt hat. Auf die Frage, ob er (Elmiger) glaube, dass Perez und Hamilton etwas Verbotenes getan haben antwortete er: „Das kann ich nicht definitiv beantworten. Ich weiss einfach, dass in Spanien, wo sich Hamilton und Perez niedergelassen haben, keine Trainingskontrollen durchgeführt werden und Blutkontrollen staatlich verboten sind. Machen Sie sich ihren eigenen Reim darauf…………..“ Ende der Durchsage.
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