Tadej Pogačar

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  • #774313
    Statistik-Zwerg
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      Zur Bedeutung von Rennen früher hier ein Zitat aus dem Wikipedia Artikel zur Challenge Desgrange Colombo (Vorgängerin des Super Prestige Pernod)

      „In die Wertung gingen die wichtigsten Eintagesrennen und Rundfahrten der Radsportsaison ein. Dazu gehörten zunächst die Tour de France und der Giro d’Italia sowie die Klassiker Mailand–Sanremo, Paris–Roubaix, Flandern-Rundfahrt, La Flèche Wallonne, Paris–Brüssel, Paris–Tours und die Lombardei-Rundfahrt. 1949 kam die Tour de Suisse hinzu, 1951 Lüttich–Bastogne–Lüttich und im letzten Austragungsjahr 1958 auch die Vuelta a España.“

      Seinerzeit also wohl Flèche vor LBL und TdS ehr vor Vuelta. In den 80 war die TdS mit Prolog und 10 bis 11 Etappen die „kleine Tour“ und in meiner Wahrnehmung kaum weniger wichtig als die Vuelta. Im Detail wird das kaum aufzudröselndes sein.


      Ein Radrennfahrer muss seinen Hintern besser pflegen als sein Gesicht.
      Rudi Altig

      #774314
      Joelle van Dyne
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        Ich finde solche GOAT-Debatten generell schwierig, im Straßenradsport besonders.

        Also schwierig, im Sinne von: eine für alle Generationen wenigstens halbwegs faire Vergleichsgrundlage zu finden: Ja, unbedingt. Sehr schwierig sogar. Die Diskussion hier hat mir, auch als vermutlich etwas jüngerer Jahrgang, durch einige Beiträge gezeigt, dass der Rennkalender eben früher nicht nur ein bisschen, sondern deutlich anders gewertet war als heute. Und natürlich auch die Saisonplanung und die Zahl der Renntage. Und Du hast selbst noch viele weitere wichtige Punkte aufgezählt.

        Aber schwierig, im Sinne von „sollte man erst gar nicht versuchen“, fände ich zu weitgehend. Ich würde z.B. fast eine Wette darauf eingehen, dass bei jeder zweiten längeren Radsportübertragung einer GT-Etappe oder eines Monuments, der Name Eddy Merckx von Seiten der Moderatoren fällt. Das bedeutet für mich, Eddy Merckx ist bis heute im Straßenradsport noch das Maß aller Dinge. Ein Maß, das offensichtlich wie eine Art Lot benötigt wird, um die Tiefen und Untiefen des Radsports zu ergründen.

        Wenn man z.B. die Monumente betrachtet, sind doch eine Menge Radsportfans sehr konservativ, was die „Original-Streckenführung“ betrifft, bzw. jedwede Art von neuer, vermeintlicher oder tatsächlicher Verbesserung des Streckenprofils. Auch hier ist halt der Punkt, dass wir die Heroen von heute auf den Strecken der Heroen von damals sehen wollen. Das ist sozusagen die vierte Dimension des Radsport. Die drei ersten Dimensionen sind dem aktuellen Rennen, der Konkurrenz, dem Wetter, den Teams, der Taktik und seinen Besonderheiten geschuldet, aber die vierte Dimension, die historische, schwingt immer irgendwie mit. Wäre es anders, hätte man nie so etwas wie Klassiker entwickelt, die sich ja gerade dadurch auszeichnen, klassisch, also althergebracht zu sein.

        Würde man dem Radsport den historischen Vergleich nehmen, würde ihm aus meiner Sicht etwas Bedeutendes fehlen, was ihn in seiner so besonders gepflegten Geschichtlichkeit auch von anderen Sportarten klar unterscheidet. Und wenn man das Historische akzeptiert, dann bleiben die Vergleiche eben nicht nur nicht aus, sondern sie sind die Essenz dieser Rubrik. Das sieht man z.B. auch daran, wie viele Altstars schon nach Pogis Toursieg 2024 sofort die entsprechende Diskussion aufgenommen haben und letztlich auch in alle Radsport-Seiten getragen haben.

        Wobei ich mir wünschen würde, dass die GT-ZF mal wieder deutlich länger und topografisch anspruchsvoller werden.

        Interessant wäre es allemal wieder ein längeres ZF zu sehen. Aber wenn ich mir die verschiedenen Rundfahrten so anschaue, in den letzten Jahren, sehe ich, dass die Zeitfahren überall weiter entschärft wurden. Die Veranstalter wollen eben nachvollziehbarer Weise verhindern, dass der Wettbewerb hauptsächlich durch das Zeitfahren entschieden wird. Giro und Vuelta enden ja öfter mal mit einem Zeitfahren von 25-40 km Länge, weil das dann nochmal den Spannungsbogen bis zu letzten Tag erhalten kann – das scheint ne kluge Strategie. Wobei, ich erinnere mich aber auch noch an ein Zeitfahren bei der Tour 2005, als Ullrich dem Dänen Rassmussen am vorletzten Tag auf 55 km noch 7 Minuten abnahm (wenn ich mich nicht irre) und so hinter Armstrong und Basso Rasmussen noch den dritten Podiumsplatz wegnahm. Rasmussen stürzte 2x und war völlig überfordert mit seinen 58 kg. Trotzdem war das irgendwie etwas unbefriedigend, weil so die 3 Wochen Vorlauf fast zur Makulatur wurden.

        #774315
        Joelle van Dyne
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          Längere Zeitfahren… Die Tour war jetzt schon oft eigentlich unter dem Minimum in letzter Zeit. Aber für die richtig langen Dinger, also 50+, müsste man dann aber halt doch kompensieren. Das heisst entweder enorm viele Bergetappen, oder dann aber längere und härtere. Also die 250 km mit 6000 Höhenmeter auch wieder drin.

          Jup, sehe ich auch so. Und bei so einem 250 km; 6000-Höhenmeter-Ding, bezweifle ich stark, dass die Etappe „episch“ würde. Wir haben ja schon zu oft in der Vergangenheit erlebt, dass selbst auf den geilsten Mehrpässeetappen, doch wieder alles nur im Schlußanstieg entschieden wird. So Teams wie UAE oder Visma sind in der Regel einfach auch zu stark, um den leichten Bergfahrern hier wirklich eine Kompensationschance durch eine frühe Attacke zu ermöglichen.

          #774316
          Joelle van Dyne
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            Hm, die Vorstellung von Vingegaard hat schon beeidruckt dieses Jahr an der Tour, mit dem Sturz davor. Hätte gedacht der wird vielleicht 5ter wenn er sich fit genug fühlt zu starten, aber dennoch engster Herausforderer, da ist schon ein enges Duell mit Pogi mit unklarem Ausgang drin.

            Gerade dieses Thema scheint gerade viele Radsportfans in Vorfreude auf die nächste Saison zu interessieren. Es gab jedenfalls einige (kontroverse) Artikel dazu. Ich glaube jedoch, dass, falls Pogacar seine Form von diesem Jahr nächstes Jahr wieder erreicht, Vingegaard fast kaum noch eine realistische Chance auf den Gesamtsieg haben wird. Aber ist natürlich reine Spekulation.

            #774317
            Krollekopp
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              Pogacar Vingegaard sehe ich als völlig offen an. Klar Pogacar einen riesen Sprung gemacht dieses Jahr, aber in den 2 Jahren davor hatte Vinge ihn doch recht gut im Griff wenns drauf ankam. Hätte da keine Idee wer da Favorit sein sollte.

              Remco ist doch noch recht weit weg von denen. Klar kann noch einen Sprung machen, den braucht er aber auch wenn er bei den beiden mitmachen will. Dieses Jahr war er eher Roglic-Niveau (bei Rundfahrten, Eintagesrennen natürlich was anderes) und weit weg von den anderen beiden. Hätte gerne den Kampf um Platz 3 mit Roglic gesehen. Aus meiner Sicht nicht so klar wie viele das sehen. Roglic hat halt am Anfang der Tour geschwächelt wurde dann aber stärker, der wäre schon da gewesen in den Bergen.

              #774318
              Krollekopp
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                Zeitfahren bei GTs: Bin auf jeden Fall auch für längere Zeitfahren und denke auch nicht, dass die überwiegend die GTs entscheiden. War in der Vergangenheit auch nicht so. Wenn man die Armstrongs – die sowohl Berge als auch ZF dominierten – rausnimmt, doch sehr gemischtes Bild. Und Rasmussen kein so gutes Beispiel, da er halt 2x gestürzt ist (das machte der ja auch nicht immer) und er natürlich ein verhältnismäßig schlechter ZF gegen einen sehr guten. Andersrum hatte Ullrich trotz ZF keine Chance gegen Basso in der Tour. Und Rasmussen hätte die Tour 2007 locker gewonnen trotz 2 langer Zeitfahren. Weiters Beispiel Sastre 2008, der die Tour auf einer einzigen Etappe gewonnen hat. Klar gibt es auch die Gegenbeispiele aber so eindeutig ist es halt nicht. Und grade ein Abschlusszeitfahren am vorletzten Tag, doch oft witzlos, da der Sieger schon feststeht außer es ist extrem knapp im Gk.

                Und hängt ja auch von der Platzierung des ZF ab. Ich denke ein flaches 60km ZF in der ersten Woche würde aktuell keinerlei Vorentscheidung bringen. Man hat ja in allen 4 letzten Touren gesehen, welche Abstände auch zwischen den 2 Topfahrern in den Bergen möglich sind.

                #774356
                Streckenkartensammler
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                  Nun hat er bei UAE nochmal verlängert, zuzüglich einer Aufstockung seines bisher auf 6 Mio p.a. geschätzten Salärs. Die Radsportwelt muss darauf hoffen, dass irgendein Phönix aus der Asche steigt, sonst wird es bis 2030 schon gediegen langweilig werden, solange Vingegaard halt nur die GT ernsthaft in Betracht zieht. Oder es gelingt anderen Teams, UAE quasi leerzukaufen, damit Pogacar nicht in jedem Rennen ein Topteam an der Seite hat.

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