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@ ventil
Fakt (a): Ulle war in den letzten sechs Jahren fast immer, wenn es darauf ankam, schwächer als Armstrong (Ausnahme: Olympia 2000).
Vermutung (b): Ulle ist nicht deshalb zum Radsport gekommen, weil er ihn so sehr liebt, sondern deshalb, weil das Sportsystem der DDR so wollte. (So genau wird das, außer Ulle selbst, niemand wissen, Eddy Merckx schon gar nicht.)
So weit, so gut. Leider besteht aber zwischen (a) und (b) keinerlei Zusammenhang. Im Gegenteil: Ohne das DDR-System wäre Ulle vermutlich nicht sechsmal auf dem Podium der Tour gelandet. Er ist ja genau der Typ, dem man ab und an in den Hintern treten muss. Man kann gegen das DDR-System sagen, was man will: Erfolgreich war es (in Bezug auf den Sport), erfolgreich wäre es (wenngleich in geringerem Ausmaß) auch ohne Doping gewesen. Im Übrigen ist es ja nicht so, dass alle in der DDR aufgewachsenen Sportler leidenschaftslose Typen wären, schau Dir z.B. mal Birgit Fischer an, deren Hingabe ist durchaus mit der von Armstrong vergleichbar.
Fazit: Gegen Ulle kannst Du sagen, was Du willst. Mit der DDR haben seine Schwächen aber beim besten Willen nicht zu tun.
Es gibt überhaupt noch einige Etappen, die für wichtige GK-Entscheidungen sorgen können (aber nicht müssen). Beispiele sind die Etappe nach Mende mit einem 3km-Anstieg à 10% direkt vorm Ziel (Vino?) oder auch die Etappe über den Aubisque. Sicher, danach kommen noch 60 flache Kilometer, aber die können einem auch den Rest geben. (Ich erinnere an die Etappe nach Pamplona ’96, als Rominger, Olano und Indurain über 8 Minuten kassierten. ’97 hat Riis auch auf einer eigentlich nur mäßig schwierigen Etappe seine Podiums-Chancen eingebüßt.) Nach der Ankunft in Karlsruhe (7. Etappe) kommen nur noch drei echte Flachetappen (Montpellier, Pau, Paris), auf den anderen kann, wenn ein GK-Fahrer einen schlechten Tag oder Pech hat, immer was passieren. Insgesamt eine Tour mit bemerkenswert viel „moyenne montagne“, ich find‘ sie eigentlich ganz cool.
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