Kaervek

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      Damit begrub ich die Hoffnungen auf eine sofortige Reparatur. Auch ein freundlicher Italiener, mit dem ich mich eigentlich nicht verständigen konnte, der aber passendes Werkzeug dabei hatte und auch fähig schien, schaffte es nicht die Kette wieder zusammenzunieten. Das Hauptproblem war, dass ein Kettenglied sehr verbogen war. Dieses müsste zuerst entfernt werden. Mir wahr nicht ganz klar, was zuerst dawar: der Kettenklemmer oder der Kettenriss. Wahrscheinlicher ist ersteres. Die Kette klemmte, durch den großen Ruck verbog sich zum einen der Umwerfer und zum anderen Riss die Kette am schwächsten Glied. Bei einem Kettenriss, wäre ich vermutlich sehr unsanft auf der Straße gelandet; so etwas kann ziemlich böse sein, wenn man plötzlich mit voller Kraft ins Leere tritt. Wahrscheinlich war die unrund laufende Kette vom Vormittag doch keine Verschleißerscheinung, sondern eher ein steifes Kettenglied oder ein sich lösender Nietstift. Es zogen ein paar Wolken über den Pass und kurz regnete es auch ein paar Mal. Zum Glück ließ es immer schnell wieder nach und insgesamt war es recht angehnem dort oben. Nach endlicher, jedoch beinahe unendlich erscheinender Zeit, kam der nette Biker zurück und machte sein Versprechen wahr und nahm mich mit. Seine Freundlichkeit kannte keine Grenzen und er brachte mich bis nach Waidbruck (etwa 20km von seiner Ferienwohnung aus). Natürlich war ich sehr erfreut, solche Menschen braucht’s öfter. Besser hätte ich vom Joch nicht wieder zurückkommen können. Busse fuhren zwar, allerdings nur Richtung Val Badia und jemand anderen, potentiellen Nichtradler, davon zu überzeugen mich und mein Fahrrad in seinem Auto mitzunehmen und möglicherweise einen Umweg zu fahren, wäre vielleicht gar nicht so einfach geworden. Der Tag war aber noch nicht gelaufen. Zunächst stellte ich fest, dass mein Sattel zu tief war. Offensichtlich war dieser etwa 1cm runtergerutscht durch eine nicht ausreichend festgezogene Sattelrohrschelle. Wahrscheinlich lag daran das komische Ziehen am Morgen im Oberschenkel. Ich war froh es bemerkt zu haben, da falsch eingestellte Sättel zu längerfristigen Problemen, wegen ungewohnter Belastungen führen können. Anschließend hatte ich wieder Glück, als mir in meiner Pension der Weg zu einer nahen Fahradwerkstatt beschrieben wurde. Wohl im Überschwang fuhr ich los. Leider hatte ich den Tacho auf dem Autodach liegen lassen, nachdem ich mein Fahrrad im Auto verstaut hatte. Ich sah diesen nach wenigen Meter in der ersten leichten Kurve in hohem Bogen vom Autodach in die Botanik fliegen. Zuerst hatte ich nicht realisert, dass dieses graue etwas mein Tacho war, erst später, als ich sein Fehlen bemerkte, wurde mir mein Missgeschick klar. Eine Suchaktion am Abend im Bereich der mutmaßlichen Landezone des Tachos blieb leider erfolglos. Wenigstens war es nur der kleine, günstige Tacho, und nicht der große, teure, den ich glücklicherweise besser behüte. Auf der Suche nach der Fahrradwerkstatt verfuhr ich mich zunächst und beim nötigen Wenden fuhr ich schließlich eine Beule ins Auto. Es war das Auto meiner Mutter, welches ich ob seiner Größe, für diesen Urlaub ausgeliehen hatte. Es war nur eine kleine Delle und wirklich wenig schlimm; das Vorkommnis passte aber zu diesem Tag. Nun war wieder mein Glück an der Reihe. Der Inhaber der Fahrradwerkstatt (es war wirklich mehr eine Hinterhofwerkstatt als ein Fahrradgeschäft) beäugte mein Problem zunächst recht kritisch, schließlich holte er aber das passende Werkzeug und machte sich an die Arbeit. Das neue Vernieten der Kette war kein größeres Problem, nachdem er das malade Kettenglied entfernt hatte (die Kette war auch lang genug, um das machen zu können). Der Umwerfer war schon ein größeres Problem. Mit einer Zange und roher Gewalt wurde dieser recht brutal wieder zurechtgebogen. Mir war nicht wirklich wohl beim zuschauen, ich wusste aber, dass es wenig Alternativen gab. Um es vorwegzunehmen: für den Rest des Urlaubs machten weder Kette noch Umwerfer Probleme, die Reparatur war also durchaus erfolgreich und die Methoden angemessen – es hätte auch leicht ein neuer Umwerfer fällig sein können, den ich wohl kaum so schnell bekommen hätte. Es musste noch die Schaltung neu eingestellt werden, was zwar etwas dauerte, aber zu zweit kein Problem war. Die größte Überraschung kam beim Bezahlen. Für Material (ein Kettennietstift) und etwa 30min Arbeit (adhoc, ohne Voranmeldung) musste ich ganze 3€ löhnen. Insgesamt doch ein recht positiver Abschluss dieses suboptimalen Tages. Natürlich hätte alles viel schlimmer ausgehen können – an mehreren Stellen – aber sehr positiv werde ich diesen Tag trotzdem nicht in Erinnerung behalten. Um das verpasste Grödner Joch war es nicht so schade. Die Anfahrt dahin wäre wohl sowieso von viel Verkehr begleitet gewesen. Das Würzjoch würde ich irgendwann in Zukunft eben nochmal in Angriff nehmen. Mehr betrübte mich da schon die Wettervorhersage am Abend (nebenbei bemerkt hatte das Wetter an diesem Pechtag besser gehalten als erwartet und ich hätte die geplante Tour wunderbar zu Ende fahren können, erst gegen 21Uhr gab es ein Gewitter): der nächste Tag sollte nicht so toll werden, so dass auch für den dritten Tag eine eher kurze Tour drohte. Ich war sicher nicht bis in die Dolomiten gefahren um dort jeden Tag nur für ein paar Kilometer auf dem Rad zu sitzen. Mir blieb allerdings nicht viel anderes übrig als zu schlafen und zu hoffen, dass der nächste Tag besser werden würde.
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      als Antwort auf: Pässe #573387
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        So, und nun muss erst mal der Vogel ruhiggestellt werden. Vielleicht hilft dabei ja auch Baldrian im Trill, aber ich probiere es erst mal mit dem nächsten Tag meines Urlaubs:

        Montag, 31.07.2006: Da läuft was schief

        Der Wetterbericht für diesen Tag war nicht ganz so positiv. Nach freundlichem Beginn waren für den Nachmittag aufziehende Schauer und Gewitter vorrausgesagt. Trotzdem plante ich eine längere Tour. Es sollte zunächst etwas nach Norden, das Eisacktal aufwärts, gehen. Dann übers Würzjoch ins Val Badia und von dort nach Bewältigung des Grödner Joches zurück nach Waidbruck. So startete ich morgens recht gut gelaunt bei Sonnenschein. Bereits nach wenigen Fahrminuten bemerkte ich, dass der Antrieb meines Rades unrund lief. Die Kette sprang gelegentlich. Am Vortag war alles ok und über Nacht wurde das Fahrrad nicht bewegt oder angefasst, also ärgerte ich mich über (recht plötzlich) auftretende Verschleißerscheinungen, entweder an Kette oder Ritzeln oder an beiden. Trotzdem hielt ich kurz an, eine optische Überprüfung brachte allerdings keinen Aufschluss über die Ursache der unruhig laufenden Kette; zumindest war ich nun sicher, dass es kein Fremdkörper war, der sich im Antrieb verfangen hatte. Nach einiger Fahrzeit auf der Brennerbundesstraße entschied ich mich auf den parallel laufenden Radweg zu wechseln, nachdem ich sicher war, dass dieser komplett asphaltiert und in gutem Zustand war. Natürlich war dies ein Fehler. Den im Bereich des Abzweiges, den ich Richtung Würzjoch nehmen wollte, verlieft der Radweg weitab der Bundesstraße ohne Möglichkeit auf diese zu gelangen. Deshalb musste ich erst ein Stück weiterfahren und mich über eine ziemlich steile Hofeinfahrt zurück zur Straße kämpfen, auf der ich nun wieder ein kurzes Stück talabwärts fahren musste. Um das Würzjoch von Westen her zu erfahren gibt es diverse Möglichkeiten. Es führen Straßen von Klausen, Mühlbach und zwei von Brixen hinauf, die sich im Laufe des Anstiegs vereinigen. Ich hatte mich für den Anstieg von Klausen aus durchs Vilnößtal entschieden, unter anderem weil dieser der schönste sein sollte. Zunächst stieg die noch recht breite Straße moderat und es lief recht gut. Irgendwie hatte ich ein komisches Ziehen in den Oberschenkelmuskeln, was aber nicht sehr behinderte. Nach knapp 10km Aufstieg war St.Peter erreicht. Nach dem passieren einer schmalen Gasse innerorts war ich auf der richtigen Passstraße. Die Steigung nahm zu und die Straße war von nun an gerade breit genug für zwei Autos – an den meisten Stellen zumindest. Die ersten Meter nach St.Peter waren durchaus steil, die sich ergebenden schönen Aussichten entschädigten aber für die Mühen.
        wrzjoch1yy2.th.jpg
        dolomiten1tp5.th.jpg
        Im folgenden Teil wechselte die Steigung des sich am Hang hinaufschlängelnden Sträßchens ständig zwischen flach, mäßig, steil und sehr steil. Die sehr steilen Rampen waren eher kurz, ihre Häufigkeit hatte aber was zermürbendes. Speziell in Teilen, in denen flache Passagen selten waren, dachte ich an die Mühen des Vortages. Insgesamt lief es aber diesen Tag besser und ich überstand diesen Teil der Auffahrt. Plörtzlich hörte die Straße fast komplett auf zu steigen, vielleicht 2% waren noch übrig, als ich einen Mountainbiker einholte. Mein geschultes Auge sagte mir sofort, dass dieser aus dem deutschsprachigen Raum kommen musste. Also verlangsamte ich mein Tempo etwas und wir plauderten ein wenig. Als die Steigung wieder zunahm ließ ich den Biker schnell hinter mir. Die Passhöhe war noch weit und das Vilnößtal mittlerweile nicht mehr im Blickfeld, die Landschaft und die Straße jedoch weiterhin grandios. Auf mäßig ansteigender Straße erreichte ich das vergelagerte Kofeljoch. Nun gab es zunächst eine kleine Abfahrt, bevor die letzten etwa 5km Aufstieg zum Würzjoch begannen. Das Kurbeln ging mittlerweile recht gut und nach einer ganz kurzen Abfahrt nahm ich den Schwung für die folgende Steigung mit und ging aus dem Sattel. Beim Schalten auf ein höheres Ritzel verhakte sich plötzlich die Kette. Ich bekam den Schuh schnell genug aus dem Pedal und kam so sicher zum stehen. Beim verärgerten Blick auf die Antriebseinheit sah ich für einen Moment ungläubig, dann geschockt, das folgende:
        gerissenekettetg5.th.jpg
        die Kette war gerissen. Ich brauchte ein paar Momente um mich zu sammeln. Ich hatte keinen Nietstift oder Kettennieter dabei, da das Werkzeug für Campagnolo recht teuer ist und ich mir auch nicht unbedingt zutraute so etwas zu reparieren. Außerdem ist ein Kettenriss nicht alltäglich. Schließlich entschied ich mich das verbleibende Stück bis zur Passhöhe zu scheiben. Es waren noch etwa 2.5km. Ich war mir sicher, dass mir dort oben irgendwer irgendwie helfen könnte. Natürlich machte dies keinen Spaß, auch das Laufen mit den Schuhplatten war keine Freude, ich hatte aber kaum eine andere Wahl. Weniger als 100m vor der Passhöhe holte mich der Mountainbiker von vorher ein. Er bot mir auch sofort seine Hilfe an. Seine Frau sei mit dem Wagen oben am Joch. Beide wollten dort etwas wandern und anschließend mit dem Wagen hinunterfahren nach St.Peter, wo sie ihre Ferienwohnung hätten. Wenn ich in 2h (so lange in etwa wollten sie wandern) noch am Joch sei, würden sie mich mitnehmen. Na immerhin, dachte ich mir, damit ist die größte Katastrophe ja bereits abgewendet. Es gab oben eine Gaststätte in der ich zunächst mir es mal gemütlich machen konnte. Ich hielt Ausschau nach deutschsprachigen Urlaubern mit großen Wagen, die sich gerade auf dem Heimweg machen wollten, in der Hoffnung sie würden mich mitnehmen. Allerdings waren die meisten am Joch Italiener, die gar nicht daran zu denken schienen wieder hinabzufahren. Dies lag vielleicht auch daran, dass der Giro Dolomiti hier mit seiner zweiten Etappe unterwegs war und die Ankunft eines Bergzeitfahrens hier soeben erwartet wurde. Netterweise war damit die Wartezeit gut gefüllt. Dank des Angebotes des Bikers war der Druck jemanden zu finden aber auch nicht so groß für mich. Ich begutachtete auch noch einmal das Desaster an meinem Fahrrad; dabei fiel mir auf dass der Umwerfer sehr unnatürlich hinter dem großen Kettenblatt klemmte und von dort nicht wegzubekommen wahr. Offenbar hatte es ihm beim Haken der Kette mächtig verbogen.


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        als Antwort auf: Pässe #573386
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          Oder anders gefragt, komm ich mit dem Rad da hoch oder nicht?

          Ich denke schon. Der lange Anstieg sieht schlimmer aus, als er ist. Sind 270hm bei 5km, also 5.4% im Schnitt. Ist zwar an ein paar Stellen steiler, aber auch nicht so schlimm, wie man oft hört. Zweistellig wird’s nur kurz (dafür kurz vor oben). Mit 42-21 wird’s da hoch bestimmt schwer, aber mit ner halbwegs vernünftigen Übersetzung kein größeres Problem, typisch Eifel eben. Ok, nach 6 Runden ist es natürlich nicht mehr leicht.
          Meiner Meinung nach fährt man sich eher auf der restlichen Strecke kaputt, da es dort auch ständig hoch oder runter geht. Auch die Döttinger Höhe kann bei Gegenwind echt ätzend sein. Die Abfahrt durch die Fuchsröhre macht natürlich Spaß, dort habe ich zum ersten Mal mehr als 90km/h draufgehabt. 8o Und so ne toll geteerte Straße ohne Autos ist auch was feines. Hier ein Höhenprofil des langen Antiegs mit Steigungswerten auf je 200m:
          http://img398.imageshack.us/img398/8546/hoheachtgh8.jpg

          EDIT: Bild nur noch verlinkt, weil so groß.


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          als Antwort auf: Pässe #573376
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            Freut man sich auf das nächste Kapitel dann so etwas…

            Heute gibt’s den nächsten Tag. Ich hoffe ich kann den KV damit gnädig stimmen.

            Quote:
            Du kannst ja noch einen Abstecher über den Brünig ins Berner Oberland machen , da gibt es auch noch ein paar schöne Stiche .

            Ja, am liebsten würde ich überall hin. Große Scheidegg mal wieder würde mich reizen. Aber erst mal hören, was das Ventil zu berichtet. Ich bin hoffnungsvoll, damit genug „Material“ für die 3-4 Tage, die ich vielleicht da sein werde, zu haben.

            Quote:
            Das Wetter scheint in den nächsten vier , fünf Tagen gut zu werden .

            Dann mach mal was, dass es 10 Tage länger schön bleibt! :) Falls du längerfristigen Vorhersagen stimmen (was so manchmal tun), dann könnt ihr schnell erraten, welchen Tage mir am besten passen… ;(


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            als Antwort auf: Pässe #573371
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              Ventil, ich brauche deine Ortskenntnisse.
              Die Gegend da, wo du wohnst (wo genau eigentlich?), gibt’s da irgendwelche radltechnischen Geheimtipps? Würde mich echt interessieren. Nenn‘ alles, was schön zu fahren ist (aber nicht weltbekannt wie Ächerli oder Klausen).
              Ein paar spezifische Fragen habe ich auch:
              – wie baut man Ibergeregg am besten in eine Tour ein? mit Sattelegg? wie ist Etzelpass? ist Sattel – Oberägeri – Raten gut fahrbar?
              – Melchsee-Frutt: ist steil, aber auch schön?
              – Göschener Alp Stausee: sieht nach Karte potentiell gut aus… lohnt es sich? wie steil?
              – Bürgenstock?

              Und wie wird das Wetter bei euch in den nächsten 14 Tagen?


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              als Antwort auf: Pässe #573369
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                wo lässt du die kamera bei einer solchen tour ?

                Ich fahr mit einem (kleinen, rennradgeeigneten) Rucksack. Da sind dann auch Sachen wie Portemonnaie (lasse ich ungerne im Hotel zurück), Luftpumpe, Wind- oder Regenjacke, Handy, je nach Wetter wärmere Kleidung für die Abfahrten, isotonisches Pulver für neue Getränke, Autoschlüssel, viel Futter (wenn ich alleine unterwegs bin, verpflege ich mich selbst und halte dafür nicht an Gaststätten oder Supermärkten), Reifenflicken, usw. drin.

                Ich komme damit gut zurecht, besser als mit einer Lenkertasche. Natürlich könnte man sich auch oft auf das nötigste beschränken und das in den Trikottaschen mitnehmen, aber das fände ich weniger komfortabel (z.B. wenn man bei Sonnenschein und damit 20 Grad berghochfährt, oben es dann aber regnet und nur noch fünf Grad hat, da habe ich gerne z.B. noch ein zweites Trikot zum überziehen (unter der Regenjacke) dabei).


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                als Antwort auf: Pässe #573366
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                  :rolleyes:
                  natürlich ist die Bruttodurchschnittsgeschwindigkeit (ebenso bei Netto) gemeint. Also inklusive Standzeiten. Das war mir nur so oft zu lang zu schreiben.


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                  als Antwort auf: Pässe #573364
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                    Was dr KV beim Profil nicht ganz kapiert: Km/h, ist das die Entwicklung? Also nach 5 Km 10,57Km/h etc?

                    Das ist die Bruttogeschwindigkeit nach dieser Strecke; sagt meiner Meinung nach nicht so viel (Nettogeschwindigkeit oder Netto- oder Brutto auf den Zwischenstücken wären interessanter). Das „AV-Tempo“ am Kopf des Bildes ist die Nettogeschwindigkeit


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                    als Antwort auf: Pässe #573361
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                      Ungeduldiges Volk! Ich bin nicht so schnell. Und mit Heldengeschichten kann ich sowieso nicht dienen.

                      Immerhin ist hier der Anfang der Geschichte, wann ich fortsetzte kann ich nicht versprechen:

                      Vorbereitung und Planung

                      Wie üblich war die Vorbereitung auf diesen Urlaub intensiv. Viele Karten wurden studiert und so die besten Orte für die Unterkünfte bestimmt. Die Touren waren auch bereits grob geplant. Die endgültige Variante sollte vor Ort in Abhängigkeit von Fitness und Wetter festgemacht werden. Das Ziel dieses Mal waren die Dolomiten, ein Gebiet, dass ich noch nie unter meine Fahrradräder genommen hatte (ok, 2006 ist auch erst mein drittes Jahr mit Alpenpässen). Nach wunderschönen Erlebnissen in den Schweizer Alpen und den Pässen der Lombardei freute ich mich sehr auf die angeblich für Radler tolle Gegend rechts der Eisack. Eine meiner größten Bedenken war das Wetter. Anfang August ist es oft südlich der Alpen sehr heiß, in den Bergen zudem gewittrig. Ich fürchtete also regelmäßig zunächst in der Hitze einzugehen um anschließend völlig durchnäßt zu werden. Hitze bei Bergfahrten waren mir bislang unbekannt. Abgesehen von einem Besuch im Schwarzwald vor 4 Jahren – meine ersten echten Berge noch ohne eigenes Rad – war es nie heiß als ich in den Bergen war; und die damaligen Touren waren in Länge oder Intensität in keinster Weise mit denen, die ich heutzutage fahre, zu vergleichen. In 2004 und 2005 war das Wetter in der Schweiz immer irgendwo zwischen warm und kühl, regnerisch und sonnig und kurzfristig auch kalt mit Schnee. Auch letztes Jahr in Bormio und heuer Pfingsten waren Handschuhe auf den Abfahrten Pflicht. Der Wetterbericht berichtete den ganzen Juli über für Bozen über heißes Wetter (wie in Deutschland) mit gelegentlichen, örtlichen Gewittern.
                      Ich hatte mir für diesen Urlaub ein moderates Programm überlegt. Zum einen wollte ich keine Gewalttouren unternehmen, da ich für das im direkten Anschluss anstehende Alpenbrevet eine gute Form haben wollte. Zum anderen wollte ich den Urlaub genießen und nicht ständig gequält mich die Berge hochkämpfen. Ich würde alleine durch das Fahren der Berge genug Trainingseffekt für meine Saisonhöhepunkt (den Ötztaler Radmarathon) erzielen. Im letzten Sommer war ich bei acht Touren in der Schweiz keine zwischen 52 und 104 Kilometern gefahren, sondern 3 mit weniger und 5 mit mehr. Dies sollte diesmal etwas ausgeglichener werden. Ich hatte so grob an 80km und 2000hm pro Tag gedacht. Es waren drei Blöcke mit je drei Touren geplant. Zwischen den drei Blöcken wollte ich jeweils einen Ruhetag einlegen und damit die Unterkunft wechseln. Damit genug der Vorworte.

                      Samstag, 29.07.2006: Anreise nach Waidbruck

                      Pünktlich zu meiner Anreise lies die Hitze nach (auch in Deutschland) und ich erblickte auch viele Pfützen vom Regen des Vormittags. Immerhin war der Wetterbericht für den folgenden Sonntag in Ordnung. Das Hotel, dass ich bezog, war auch in Ordnung und der Sonntag konnte kommen.

                      Sonntag, 30.07.2006: Aller Anfang ist schwer

                      Für den ersten Tag stand eine kleine Tour auf dem Programm. Ich sollte die Chance bekommen mich einzurollen und nicht gleich am ersten Tag überziehen. Das Wetter war wie angekündigt schön und um 9:07 Uhr saß ich auf dem Rad. Mein Ziel war die Seiser Alm. Um dorthin zu gelangen musste ich zunächst nach Kastelruth gelangen. Glücklicherweise führt eine Straße von Waidbruck nach Kastelruth, unglücklicherweise ist diese nicht wenig steil. Und so verfluchte ich gleich im ersten Anstieg mein Hobby, die Straßenbauer und meine schlechte Form. Ich machte gleich 2 Pausen innerhalb der ersten zehn Kilometer meines Urlaubs. Es ging mir nicht wirklich gut. Es war sicherlich warm, aber da noch früh am Tage nicht heiß (gut 20 Grad im Schatten). Es war sicher der erste (oft schwer fallende) Berg des Urlaubs, dafür war ich frisch und ausgeruht. Schlußendlich war es wohl vor allem die Psyche, die mich so verzweifeln ließ. Wenn es gleich am ersten Stieg nicht so hin haut, wie man es gerne hätte, ärgert das schon. Zu meiner Ehrenrettung kann angeführt werden, dass Rampen mit 12%, bzw. 10% über 5 Kilometern wahrlich nicht ganz leicht sind. Nachdem ich Kastelruth passierte hatte, dann der erste Lichtblick: ein Dolomit. Und tatsächlich: er sah so aus, wie man die Dolomiten von Berichten kennt.
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                      Wie ich später erfuhr sieht es dort tatsächlich überall so aus, und die bekannten Bilder bizarrer Felsformationen sind dort tatsächlich überall so anzutreffen und keine vereinzelten Erscheinungen. Nun begann der eigentliche Anstieg zur Seiser Alm, d.h. es standen weitere 9km Aufstieg mit durchschnittlich 7.8% auf dem Programm. Die Steigung war dabei recht gleichmäßig und es ging mir auch besser als im unteren Teil. Zudem war hier die Aussicht schöner, und dass auf der Straße nur eingeschränkter Autoverkehr zugelassen war, konnte meine Laune auch nur verbessern. Einen doch recht flott fahrenden Fahrer mit seiner häßlichen DuraAce Kurbel ließ ich fahren und fuhr meinen gemütlichen Rhythmus. Oben angekommen wurde die gute Laune etwas getrügt, da hier ziemlich viele Menschen weilten (ich mag keine Menschenmassen auf Bergstraßen). Ich beeilte mich also umzudrehen und wieder hinab nach Kastelruth zu fahren (über die Seiser Alm hinab ins Grödner Tal führt nur ein für Rennrädern nicht befahrbarer Schotterweg). Statt nun direkt nach Waidbruck zurückzufahren, stand der zweite Anstieg des Tages auf dem Programm, der Panider Sattel (Passo di Pinei). Dieser Pass erwies sich also durchaus fies im unteren Teil, wo sich kurze sehr steile Rampen mit flachen Stücken abwechselten. Immerhin waren die steilen Abschnitte kurz genug, um sie mit Kraft wegzudrücken. Nach einer kurzen Abfahrt zog sich der letzte Teil zur Passhöhe dann mit normaler Steigung (etwa 8%) gleichmäßig hin. Die Tatsache, dass ein Mountainbiker mir nicht ganz folgen konnte (wahrscheinlich auch nicht wollte), gab mir wenigstens ein wenig Beruhigung bezüglich meiner Form. Bei der Abfahrt nach Ortisei (St.Ulrich) konnte ich feststellen, dass die Seite aus dem Grödner Tal doch deutlich anspruchsvoller war mit längeren Abschnitten über 10%. Abschließend stand noch eine recht flotte Abfahrt nach Waidbruck auf dem Programm. Dort angekommen zeigte der Tacho 51km und 1700hm. Dies alles bei einer Fahrzeit von knapp 3 Stunden (netto). Insgesamt ein schöner Tag, der Appetit auf mehr machte. Im Nachhinein wäre es ob des guten Wetters sicher besser gewesen bereits am ersten Tag eine längere Tour zu unternehmen. Wenigstens lief auf dieser Tour alles wie geplant, was nicht so oft in diesem Urlaub vorkommen sollte.
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                      als Antwort auf: Pässe #573341
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                        Herrje, wollte dir deine möglicherweise kostbare Zeit nicht mit Pässerätseln wegnehmen, Veloce. Ziemlichen Aufwand den du da betreibst. Mangels besserer Vorschläge geht der Preis an dich. Es handelt sich um den Passo Baremone. Dieser führt von Anfo am Idrosee zum Maniva.

                        Passname auf dem Straßenschild erkennbar:

                        baremoneanfangyi7.th.jpg


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                        als Antwort auf: Pässe #573339
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                          Ha, Veloce hat gegooglet, oder?

                          Das könnte ich fast schon gelten lassen. Maniva ist sehr in der Nähe. Der hier photografierte Anstieg beginnt auch am Idrosee. Auf den beiden Karten, die ich habe, hat der gesuchte Pass keinen eigenen Namen, es folgen im weiteren Verlauf der Straße, aber 1-3 Pässe bevor man zum Maniva gelangt (ist also so ne Art Kammstraße, dabei ist kaum recherchierbar, ob diese Straße durchgehend asphaltiert, geschottert oder immer noch durch einen Felssturz von 2004 unpassierbar ist).

                          Am Abzweig von der Hauptstraße ist aber dieser Pass (also der erste dieser Kammstraße und auf dem Photo zu sehende) eindeutig benannt. Ich gebe euch noch heute Zeit, um auf den Namen zu kommen. Wenn ihr es nicht schafft, bekommt Veloce den Preis (eine kostenlose Beradlung dieses Passes), aber nur wenn er verrät, wie er auf Maniva gekommen ist!


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                          als Antwort auf: Pässe #573335
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                            Quote:
                            tolles bild. gefällt mir sehr, wie die strasse im berg hängt.

                            Oh ja, ich liebe so was auch. Auch wenn man sich unten fragt, wo denn die Straße langläuft und dann von oben diese herrlichen Kehren erkennt.

                            Quote:
                            so chaotisch wie die serpentinen verlaufen muss das italien sein auf dem bild von kaervek. so, und jetzt der kanarienvogel mit der region…

                            Ja, ist Italien.

                            Tolle Bilder, Jol, da kommen Erinnerungen hoch. :)
                            Auch mir bleibt die Abfahrt vom Gavia in Erinnerung (wegen Straße und Ausblick). Vor allem der stockfinstere Tunnel, durch den ich einfach mit voller Geschwindigkeit durch bin (sehr unvernünftig!).
                            Moment, habe von der Südseite auch noch ein Photo:
                            gaviacv4.th.jpg


                            Ich bin der Erstnick vom Ventil!!!

                            als Antwort auf: Pässe #573321
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                              • Wasserträger
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                              Ok, ich werde was schreiben, brauche aber ein wenig Zeit, da ich mich nicht ganz kurz fasse.

                              21 Pässe sind nicht so schlimm, wenn’s nicht 21x der Bernina von Tirano aus ist und wenn man genügend Tage Zeit dafür hat.

                              Falls ihr euch die Zeit vertreiben wollt, bis ich den ersten Teil meines Urlaubsromans fertig habe, könnt ihr ja mal den folgenden Pass erraten:
                              aecherlizw8.th.jpg.


                              Ich bin der Erstnick vom Ventil!!!

                              als Antwort auf: Pässe #573316
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                                So, bin auch wieder zurück. km und hm noch nicht gezählt, 21 Pässe. War schön, wenn auch typisches Augustbergwetter.
                                Wenn Interesse besteht, kann ich auch etwas detaillierter davon berichten (im Laufe der nächsten Tage) – sind aber keine Heldengeschichten. :D


                                Ich bin der Erstnick vom Ventil!!!

                                als Antwort auf: Pässe #573290
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                                  • ★★★★★

                                  Es gibt auch in den heutigen Tagen noch Verrückte Radler: http://www.bergstrassen.de/tour/10000/index.htm .

                                  Und ich verabschiede mich damit auch für die nächsten zwei Wochen (Dolomiten + Alpenbrevet).


                                  Ich bin der Erstnick vom Ventil!!!

                                  als Antwort auf: Pässe #573287
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                                    Quote:
                                    Auf dem Plan stehen: Albula, Fuorn, Stelvio, Gavia, Mortirolo, Bernina

                                    Wunderbar!!!
                                    Ich hoffe nur, du hast für den Mortirolo die passende Übersetzung.

                                    Bei mir geht’s auch Samstag Richtung Berge. :)


                                    Ich bin der Erstnick vom Ventil!!!

                                    als Antwort auf: Pässe #573285
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                                      Ziemlich beeindruckend, was der KV in seiner Jugend so alles tat.


                                      Ich bin der Erstnick vom Ventil!!!

                                      als Antwort auf: Pässe #573276
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                                        Auf dem Passschild steht „Vorder Höhi 1537 m“.


                                        Ich bin der Erstnick vom Ventil!!!

                                        als Antwort auf: Pässe #573274
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                                          Na, Veloce, das steht doch auf dem Passschild. Soll ich’s dir vorlesen? :P


                                          Ich bin der Erstnick vom Ventil!!!

                                          als Antwort auf: Pässe #573272
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                                            • ★★★★★

                                            Hört sich gut an. Habe auch eher vor von Süden rauf und nach Norden runter.
                                            Ist der Straßenbelag denn akzeptabel? Ich bin schön Pässe in Italien gefahren, da würde ich nicht gerne noch mal runterfahren (außer mitm Fully).


                                            Ich bin der Erstnick vom Ventil!!!

                                            als Antwort auf: Pässe #573270
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                                              • ★★★★★

                                              KV, Manghen, welche Seite schöner zum rauf- und welche schöner zum runterfahren?

                                              Und der Erinnerung halber ein Photo des Passes, an welchem ich an einem Stück das Gefühl hatte mir würde es die Beine verbiegen (nein, ihr müsst nicht raten):
                                              passhhetj6.th.jpg
                                              .


                                              Ich bin der Erstnick vom Ventil!!!

                                              als Antwort auf: Tour 2006 17.Etappe Saint-Jean-de-Maurienne – Morzine #641070
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                                                • ★★★★★
                                                Quote:
                                                an ludwigs stelle würd ich mir in arschbeißen

                                                Mir tut vor allem Klöden leid. Also wenn ich er wäre, und die Tour wegen solch zwei „blöder Situationen“ (die vielleicht während des Rennens nicht als so schlimm anzusehen waren, aber doch hätten verhindert werden können – es war ja keine Schwäche Klödens) nicht gewinne, dann wäre das aber ne extreme Enttäuschung. Ich käme da nicht so schnell drüber weg.


                                                Ich bin der Erstnick vom Ventil!!!

                                                als Antwort auf: Geschwafel während den Etappen ! #640162
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                                                  • ★★★★★

                                                  Ich freu mich über Cunego (gibt ja sonst wenig zum Freuen).


                                                  Ich bin der Erstnick vom Ventil!!!

                                                  als Antwort auf: Geschwafel während den Etappen ! #640138
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                                                    • ★★★★★

                                                    Landis ist aber auch nicht superstark.

                                                    Viva Gonchar!


                                                    Ich bin der Erstnick vom Ventil!!!

                                                    als Antwort auf: Geschwafel während den Etappen ! #640119
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                                                      PEREIRO!!!! 8)


                                                      Ich bin der Erstnick vom Ventil!!!

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