Die stärksten Zeitfahrer unseres Jahrzehnts

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  • #577302
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      Ja, vom Bahnhof zur Disco auf nem Porsche in 0,nichts ;)

      #577303
      Avatar-Fotocerajo
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        Quote:
        Wenn und wenn. Das wenn Indurain jünger gewesen wäre und das wenn Ullrich die 97 Form gehabt hätte sind 2 verschiedene „wenn“ Indurain: Man wird einfach älter, der war seit Jahren dabei, er war immer noch ein guter Zeitfahrer, hätte sicher 97 und 98 auch noch gute Zeitfahren hinlegen können wenn er nicht zurückgetreten wäre, aber nicht mehr auf dem früheren Niveau. Ullrichs wenn ist anders. 97er Form da war er was, 23? oder 24? Warum kann er die dann nie mehr erreichen? Warum wird z.B auch gesagt er wäre 03 fast so gut gewesen, aber nicht gleich gut?

        Ja okay, das Alter. Aber Indurain war 1996 ebenso alt wie Armtrong bei seinem sechsten Toursieg (und dem ersten Zeitfahrsieg bei der Tour). Und der hat schließlich in dem Alter noch dominiert. Aber auch okay: Nicht jeder ist gleich lang leistungsstark. Und Ullrich? Ja, der war 1997 23. Im Gegensatz zu Indurain und Armstrong bei ihren ersten Toursiegen (waren jeweils 27). Aber da gibt es noch einen Unterschied: Ullrich war gerade 2,5 Jahre Profi bei seinem ersten Toursieg, Indurain und Armstrong jedoch 6 bzw. 7 Jahre. Das heißt sie hatten bereits mehr Erfahrung (vom Alter und von den Profijahren her), konnten daher besser mit dem Erfolg umgehen. Insbesondere Indurain wurde ja dahingenhend gezielt aufgebaut…

        Auf Ullrich hingegen haben nach seinem Toursieg 1997 plötzlich enorme Erwartungen gelastet. Er wurde ja damals schon als der kommende Patron, der womöglich einmal den „Fünfer-Club“ überflügeln wird, gefeiert. So einem Druck standzuhalten ist nicht leicht – da braucht es schon einiges an Erfahrung zu. Schließlich reichten Fehler auf der Etappe nach Les deux Alpes 1998 (im Gegensatz zu Pantani, der sich auf das Wetter einrichtete) und ein Sturz bei der Deutschland Rundfahrt 1999 und er steht 2000 mit 26 erst richtig unter Druck die Vorschußloorbeeren erfüllen zu müssen. 2003 hingegen hatte er den Druck nicht – da hat kaum einer von ihm den Toursieg erwartet. Und natürlich wird auch Ullrich älter. Er hat auch nicht mehr so viele Jahre seinen Toursieg zu wiederholen. Auch das nagt an der Psyche.

        In diesem Sinne kann man auch Ullrich’s „jugendliches“ Alter in dem er seine frühen Erfolge wiederholen sollte – seine Unerfahrenheit – als hinderlich ansehen.

        Quote:
        Für den jüngeren Indurain war dominieren normal, für Ullrich 97. Und dann fast 03. Dann scheint der normale Ullrich aber der andere zu sein, und 97 und 03 einfach sensationelle Ausnahmen. Nicht die Regel. Deshalb ist Indurains wenn :Wenn er die Regel bestätigt hätte. und Ullrichs wenn er die Ausnahme wiederholt hätte.

        Ullrich’s Zeitfahren waren eine Ausnahme? Ullrich war schon 1994 als Amateur mit 20 (?) Jahren Dritter im WM-Zeitfahren hinter Boardman und vor Olano (beide damals schon Profis). 1996 hat er ein Zeitfahren bei der Tour gewonnen, 1997 eines, 1998 zwei, 1999 dann den WM-Titel. Wo ist da eine Ausnahme? Und ab Ende der 90er Jahre kommt der oben beschriebene (und immer größer werdende) Erwartungsdruck hinzu. Das „wenn“ ist hier IMHO also nicht „wenn er die Ausnahme wiederholt hätte“, sondern „wenn er dem Druck standgehalten hätte“. Und dieser wirkte sich eben auf die gesamte Tour aus und zieht das Zeitfahren in Mitleidenschaft. Es war/ist schließlich nicht das Ziel der beiden (d.h. Armstrong’s und Ullrich’s) ein Zeitfahren zu gewinnen, sondern die Tour zu gewinnen.


        „Andersdenkende sind oft ganz anders als wir denken.“

        #577304
        Avatar-FotoBreukink
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          @ Skadieh
          Ich habe die Prologe nicht miteinbezogen, weil die nach meiner Einschätzung hier nicht als vollwertige Zeitfahren anerkannt werden, und weil ich 95 angefangen habe,war mir gar nicht klar, daß das für das Ergebnis relevant werden könnte.
          Ich finde beide Methoden vertretbar.
          Wenn aber mit Prologen Armie und ohne JU der beste ist zählt IMHO der direkte Vergleich, und wenn beide da waren hat Armie meistens gewonnen.
          Deshalb muß ich mich korrigieren:
          Armstrong war der beste Zeitfahrer des letzten Jahrzehnts!
          @ Ventil
          Ist mir eigentlich ganz recht, wenn es in der nächsten Generation keine Superzeitfahrer gibt, denn die ‚Methode Indurain‘ ( beim Zeitfahren ein Gemetzel anrichten, in den Bergen defensiv) ist doch eher langweilig.

          #577305
          Avatar-Fotoradfahrer
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            Zum Thema Ulle und Armstrong bezüglich ihrer Zeitfahrqualität ist doch nun wirklich eins festzustellen, da nützen auch nicht irgendwelche sonderbaren Punkteverteilungen:
            Armstrong hat Ulle bisher eindeutig in den entscheidenen Zeitfahrrennen besiegt. Wer etwas anderes behauptet ist kein Fachmann oder aber uneinsichtiger Ulle-Fan. Beide versuchten bei diesen Rennen in bester Form anzutreten, also sind die Entscheidungen ein Indiz wahrer Stärke. Das zu dem Thema.
            Und jetzt nochmal im allgemeinen zum Zeitfahren. Zeitfahren ist ein kleiner Teil des Strassenrennsports. Auch wenn die Taktik eines Indurain langweilig war, so muss man doch sagen, dass er auch am Berg einer der Großen seiner Zeit war und somit ein excellenter Rennradsportler.
            Ich bin auch der Meinung, dass der „Titel“ ein sehr guter Zeitfahrer zu sein, bzw soger Weltmeiserschaften in dieser Kategorie gewonnen zu haben, nicht automatisch dazu berechtigt auch ein sehr grosser Rennradsportler zu sein. es gibt viele sehr gute Zeitfahrer, die es nie schaffen werden auch nur annähernd einmal einen Klassiker oder soger bekanntere Etappenrennen zu gewinnen. Im Gegenzug gibt es einige Rennradfahrer, die mit Zeitfahren nichts am Hut hatten, aber trotzdem Heroen des Radsports geworden sind. Das sagt alles über die Wertigkeit des Zeitfahrens im Profiradsport.

            #577306
            Avatar-FotoVentil
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              war mal am googlen. ich versuchte heraus zu googlen wer am meisten siege im zeitfahren hat ( ab indurainaera ). das war ganz schön schwer und das resultat mager, aber trotzdem :

              indurain : total 97 siege, davon 40 im zeitfahren.

              zülle : total 66 siege, davon auch 40 im zeitfahren.

              das sind die einzigen zwei von welchen ich die zeitfahrsiege heraus fand.

              boardman : total 45 siege. chris kommt den zweien oben sicher noch am nächsten in punkto zeitfahrsiege, wo sonst hätte er auch siegen sollen ( bahn und paarzeitfahren siege sind sicher auch in der zahl 45 enthalten denke ich mal ).

              ullrich : total 33 siege, keine ahnung wieviel davon im zeitfahren.

              armstrong : total 72 siege, auch keine ahnung wieviel davon im zeitfahren.

              olano : total 47 siege, die meisten sicher gegen die uhr denke ich mal.

              also rein von dieser rechnung her sind zülle und indurain den anderen fahrer einiges voraus ( ich weiss, ich weiss, das allein zählt natürlich nicht ). sagt aber doch einiges aus. zülle war vom fahrertyp eh am ähnlichsten wie indurain. gegen die uhr immer gepunktet und am berg auch stark, wobei indurain sicher besser am berg war als zülle.

              alle angaben wie immer tabu und ohne gewähr.


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              #577307
              Avatar-FotoMarth
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                wenn ich mich nicht verzählt habe…. (inkl. Prologe)

                Ullrich: 10 Siege EZF
                Armstrong: 24 Siege EZF
                Olano: 27 Siege EZF

                Quelle: http://www.trap-friis.dk

                #577308
                Avatar-FotoBreukink
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                  Bei Boardman komme ich mit Paarzeitfahren auf 32 Siege. Sehr viele Prologe.

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