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11. Juli 2008 um 23:22 Uhr #654115
Eine Woche vor dem Zeitfahren (siehe oben, velo e.V.) dachte ich mir, ich teste noch mal an und bin nach Taucha gedüst auf meine Teststrecke und hab sie 2x am Anschlag gefahren (also 2 Runden). Das sind 19,5 km auf ziemlich hügeligem Gelände und ich war sehr stolz, dass ich über 33-er-Schnitt fahren konnte. Ich war zwar entsprechend kaputt, aber so gehts zu im Leistungssport!
Am Abend bekam ich Halsschmerzen und am nächsten Tag Husten. Große Kacke. Beim Aufstiegsspiel der nichtswürdigen Leipziger Fußballmannschaft hielt ich meinen Mund und am Abend bei der Hochzeitsfeier war ich nur halb betrunken, mir gings also wirklich schlecht. Den Sonntag verbrachte ich komplett im Bett und schleppte mich am Montag zur Arbeit, wo fehlende Stimme und Fröhlichkeit iagnostiziert wurde. Ein Glück gings Mittwoch besser und ich konnte schon wieder Fußball spielen, merkte da aber dass die Puste schnell ausgeht und Kraft sowieso keine im Körper mehr ist. Mist!
Bin dann natürlich trotzdem am Sonntag zum EZF angetreten (möglichst geschont bis dahin), denn die 10 Euro waren ja schon bezahlt und außerdem gings auch um die Ehre. Mein Mitbewohner führte und 15 km von Halle nach Salmünde bei Gegenwind, da war ich mächtig warmgefahren. Dort angekommen gingen uns ganz schön die Augen auf. Bei dieser Dorfveranstaltung waren doch tatsächlich Leute mit Zeitfahrhelm anwesend, und natürlich Lenkeraufsatz, und da einer mit aerodynamischer Trinkflasche, und dort Hinterradscheibe, drei Speichen vorne, Vollcarbonrahmen, Vollcarbonwaden …
Nein, das letzte war übertrieben.
Ah, da noch ein Depp mit normalem Rennrad. Puh, war ja klar, das würde schwer hier. Zum Glück hatte ich Streckenkenntnis!Mit Startnummer 171 gings 3 Minuten hinter dem Mitbewohner auf die Strecke. Mein Ziel war entweder nur 3 Minuten Rückstand auf den Mitbewohner oder eine Zeit nuter 57 Minuten. Hinter mir starteten 2 Leute mit Zeitfahrmaschine. Ich dachte mir, dass die, wenn sie 10 Minuten schneller als ich fahren, mir pro Kilometer 20 Sekunden abnehmen (bei 30,5 km). Da mit 25-Sekunden-Abständen gestartet wurde, freute ich mich bereits nach 2 Kilometern, dass ich nicht überholt wurde. Die Strecke führt im Grunde 6 km Richtung NW, dann 6 km nach Norden, die 6 km zurück, dann einen Abstecher nach Südwesten den Berg hoch, Wende, wieder runter und die ersten 6 km zurück. Hinzu gehts ganz leicht runter, dafür weht einem der Monsun ins Gesicht mit für mich todbringenden 20 km/h. Da ich eine Position wie ein Getreidesack nach Max-und-Moritz-Behandlung habe, greift mich sowas arg an.
Nachdem ich einen Fahrer vor mir aufgefahren hatte und von hinten noch immer keiner kam, fing ich an zu zweifeln, ob ich vielleicht doch nicht so schlecht war, wie ich mich fühlte. Irgendwie las ich immer nur 31,5 km/h auf dem Tacho und die Quälerei nahm kein Ende. Aber ich musste mir ja noch was für den Rückweg und den Berg aufsparen. Unter 30 wollte ich aber auch nicht fahren. Gefangen in der eigenen Erfahrungslosigkeit!
Na ja, irgendwie gings doch und nach 10 km flog auch schon so ein Irrer mit Scheibe hinten an mir vorbei. Keine Chance, verbotenerweise Windschatten zu fahren.
Auf dem Rückweg kam dann nach und nach doch der Rückenwind zum Tragen und ich konnte so auf 38-40 km/h gehen trotz der leicht steigenden Straße. Schon gings nach rechts in Richtung Berg. Voller Gegenwind, rauher Asphalt, 25 km/h. Von vorne kam ein Mountainbiker, von hinten ein Tridem, also drei Mann aufm Tandem. Und noch so ein Zeitfahrer. Ächz. Der Berg brachte keinen Windschutz. Ich furh mit erbärmlichen 15,5 km/h auf dem Tacho hoch und verfluchte die nicht enden wollende Steigung. Oben angekommen noch 300 schlimme Meter bis zur Wende und mit 60 Sachen den Berg wieder runter.
Ein drittes Mal wurde ich überholt und ließ den Typ auf 20 Meter weg, aber dann nicht mehr. Zum ersten Mal konnte ich mich so überwinden, wie ich es gewohnt war. Auf einmal gingen 38 km/h, wo zuvor nur 31 standen. Im Ziel war ich fast an ihm dran und hatte Mühe, die Bremsen zu finden. Ich fühlte mich wie Wladimir Karpets nach dem Tour-Abschlusszeitfahren 2005: Ich sagte nur noch: Schwer. Und war zu nichts mehr zu gebrauchen.
Na ja, die Zeit war ganz okay, 55 Minuten irgendwas. Mein Mitbewohner nochmal 4 Minuten schneller. Insofern können wir ganz zufrieden sein, ich wars aber wie so oft nicht. Trotzdem ne ganz ordentliche Leistung für nen 90-Kilo-Mann, finde ich. Der Sieger hatte übrigens 43 Minuten. Wahnsinnstypen sind das.
Die Fahrt nach Hause verlief unspektakulär.
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Ihr fragt euch nun vielleicht, wie ich dazu komme, derzeit so viele Postings zu schreiben. Hab mir am Dienstag beim Fußball den Zeh so sehr am Gegner angehauen, dass der Verdacht auf einen Bruch groß war. (3 Tage krankgeschrieben.) Ist aber nur geprellt, zum Glück. Und so kann ich wahrscheinlich in wenigen Wochen wieder überall loslegen. Triathlon in 2 Wochen fällt wahrscheinlich flach.
Na ja, nun kann ich wenigstens ein paar Tage in Ruhe die Tour gucken. Wenigstens heute hat sichs ja auch gelohnt. Das Ventil ist in Rage, die Fans sind zufrieden mit der ersten Tourwoche, die Medien spinnen sich ihren eigenen Scheiß zusammen. Und mein Fuß passt nicht in den Fahrradschuh …
Vive le Tour. Vive le cyclisme.
12. Juli 2008 um 4:44 Uhr #654116Geiler Bericht.
Ausgehend davon, das den Fahrern dieses Wettberwerbs jegliche anti-dopage-kontrollen erspart blieben wird halt im Hobbybereich sauberer Sport abgeliefert. Der Hang zum gelegentlichen Suff kann auch hier ohne mediale Nebenwirkungen ausgelebt werden.
pompa pneumatica
23. Juli 2008 um 19:29 Uhr #654117Dieses jahr ist wirklich mein absolutes glücksjahr. jetzt habe ich mir bei einem sturz noch meinen rechten arm gebrochen…
1. September 2009 um 19:42 Uhr #654118Da die Plattentektonik wirklich sehr langsam vorangeht, und um Leipzig noch immer keine Berge stehen, habe ich mich heute in den Zug gesetzt und bin nach Zwickau gefahren. Dort angekommen habe ich ne schöne Runde durchs Erzgebirge gedreht.
Zwickau – Schneeberg – Aue – Schwarzenberg – Antonsthal – Eibenstock – Schönheide – Lengenfeld – Reichenbach
Und wieder mit dem Zug zurück. Mein lieber Mann, 106 km, 1755 Höhenmeter. Hab mal nachgeguckt, lappischer Rekord sind 1819 Höhenmeter von Paestum nach Sapri.Besonders schlimm war es zwischen Antonsthal und Jägerhaus, da gings auf ungefähr 3 km ca. 240 Meter hoch, teilweise 12 %. Das ist nix für meine 39×27.
Mal nachgucken. Ja, gibt sogar ein Profil davon.
Ebenfalls hart: Aue nach Grünhain sowie der Ort Schönheide. Wie viel gings da in dem Ort hoch, 200 Höhenmeter?Na egal, hat ganz schön gefetzt.
Meine Rekordgebirge nun:
1. Appennin
2. Erzgebirge
3. Frankenwald (1599 Hm am 3.5.)
4. Alpen (1519 am 7.5.)
Vive le Tour. Vive le cyclisme.
1. September 2009 um 20:19 Uhr #654119ab heute ist aber schon herbst! meteorodingsbums! :]
hochgebirge ist eh überschätzt. wer fährt schon über die gipfel.
edit: rezente spürbare plattentektonik kann auch langweilig sein. :rolleyes:
1. September 2009 um 20:24 Uhr #654120Heute war ganz sicher kein Herbst.
Vive le Tour. Vive le cyclisme.
1. September 2009 um 20:39 Uhr #654121Also ich bin heute im strömenden Regen gefahren…bzw. erst ab der hälfte der Strecke hat es angefangen…
aber Warm war es dabei auch nicht wirklich.
1. September 2009 um 20:42 Uhr #654122tja, war das nun schon herbst?
okay, das rössli nimmt die provokation zurück und verspricht dafür einen sibirischen winter!
8. Juni 2010 um 20:49 Uhr #654123So, es ist Sommer.
Übers vergangene lange Wochenende gut trainieren können und in anderthalb Wochen geht’s nach Österreich. Erst etwas trainieren und freuen am Radeln und dann noch zwei Veranstaltungen mit Zeitnahme (Rennen klingt so ernst).
Ich bin der Erstnick vom Ventil!!!
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