Ullrich und die fremden Gestalten
Rolf Aldag fuhr mit Jan Ullrich sieben Jahre in einem Team. Nun hat sich der ehemalige Kollege Ullrichs zu Wort gemeldet und dessen Stellungnahme zu den Dopingvorwürfen kritisiert. Zudem berichtet Aldag vom seltsamen Verhalten des suspendierten Radstars.
Hamburg – Ullrich hätte nach Ansicht Aldags während früherer Tour-Rundfahrten die Gelegenheit zum Blutdoping gehabt, ohne dass es ihm oder anderen Fahrern hätte auffallen müssen. Der 37-Jährige, der schon bei Ullrichs Toursieg 1997 im Team Telekom die Helferrolle ausfüllte und erst 2005 seine Karriere bei T-Mobile beendete, begründete dies bei „Sport1.de“ mit der Ausnahmeposition des Stars: „Man wunderte sich schon manchmal, wenn da fremde Gestalten auf den Fluren herumliefen.“
Ullrich habe „sehr oft ein Einzelzimmer gehabt“, berichtete Aldag weiter, „auch wenn er ein Zimmer mit einem Teamkollegen teilte, hatte er noch genug Zeit. Da war er dann oft eine Stunde mit einem Betreuer auf dem Zimmer. Dann konnte der Zimmerpartner nicht rein, weil die Tür verschlossen war. Und der Kollege trat dann natürlich nicht die Tür ein, sondern verschwand“. Warum Aldag erst Wochen nach Bekanntwerden der Dopingvorwürfe gegen Ullrich von diesen Vorkommnissen berichtet, sagte er nicht.
Dafür kritisierte er die Ullrich- Stellungnahme vom Montag, in der dieser für sich weiter die Unschuldsvermutung beansprucht: „Jan muss den DNA-Test machen. So wie er sich jetzt verhält, ist es nicht akzeptabel“, so Aldag.
Quelle:
http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,427490,00.html
„Im Radsport darfst du nicht zuviel denken.“
Jan Ullrich
