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Coolman aktualisiert.
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28. Juni 2006 um 17:03 Uhr #633415Quote:Original von opera
deshalb halte ich es für richtig, dass jetzt von staatlicher seite aus eingegriffen wird. das spanische vorgehen, sich zu allererst um diejenigen zu kümmern, die sich am sportbetrug eine goldene nase verdienen, scheint mir der richtige weg. die fuentes geschichte ist ja nun der zweite spektakuläre erfolg innerhalb eines guten jahres. allerdings sollte man der justiz dann auch die entsprechende zeit geben, die sache korrekt zu ende zu bringen . dazu passt die selektive wahrnehmung der aso keinesfalls.
Hier ein wenig Nachhilfe zum Thema spanische Justiz und zügige Verfahren:
17 Jahre nach Rennunfall
Dietzen gewinnt Prozess gegen VueltaMADRID, 15.06.06 (rsn) – Der Trierer Ex-Profi Reimund Dietzen, heute Sportdirektor beim Gerolsteiner-Team, hat in letzter Instanz einen Schadenersatzprozess gegen die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt gewonnen. Das Unternehmen Unipublic muss Dietzen 481.927 Euro zahlen als Wiedergutmachung für seinen Sturz bei der Vuelta 1989.
Unipublic hatte Rechtsmittel eingelegt gegen eine Entscheidung eines Provinzgerichts von Huesca, das bereits im Juli 1999 Unipublic und zwei Versicherungen zur Zahlung des Betrags verurteilt hatte. Die Zivilkammer des obersten spanischen Gerichtshofs Tribunal Supremo bestätigte nun letztinstanzlich das Urteil. In der in dieser Woche veröffentlichten Urteilsbegründung hieß es, dass die Vuelta-Organisatoren nicht belegen konnten, dass Dietzens Unfall selbstverschuldet gewesen sei oder durch Dritte außerhalb ihres Verantwortungsbereichs. Das Gericht urteilte, dass sich der Unfall infolge der schlechten Beleuchtung in einem Tunnel ereignete. Für die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen seien die Organisatoren verantwortlich.
Dietzen konnte unterdessen das bereits am Mittwoch von spanischen Medien veröffentlichte Urteil des obersten spanischen Gerichts nicht bestätigen. „Weder ich noch mein Anwalt wissen etwas davon. Vor sechs Jahren hieß es in der Presse schon ein Mal, ich hätte den Prozess gewonnen“, sagte der Trierer am Donnerstag der DPA.
Dietzen war am 6.Mai 1989 bei der 13.Etappe der Spanien-Rundfahrt zwischen Benasque und Jaca nach 117km in einem 680 Meter langen, unbeleuchteten Tunnel schwer gestürzt und zog sich schwere Verletzungen zu, die letztendlich seine Karriere beenden sollten. Dietzen war in den Achtzigern einer der besten deutschen Profis. Seine größten Erfolge feierte er bei der Spanien-Rundfahrt. Als Fahrer für den spanischen Rennstall Teka wurde er 1987 und 1988 Zweiter im Gesamtklassement bei der Vuelta und feierte zudem drei Etappensiege. Seit 2003 arbeitet Dietzen als Sportlicher Leiter bei Gerolsteiner.
Ermittlungen, Ergebnisse?
Versteh ich nicht. Ein ganz entscheidendes Ergebnis der Ermittlungen war doch wohl, das Saiz beim Beschaffen von manipuliertem Blut erwischt wurde, oder nicht.
pompa pneumatica
28. Juni 2006 um 17:07 Uhr #633416Quote:Original von cedrosQuote:Gut Cedros.
Wenn von den 15 übrig gebliebenen cleanen Fahrern neun übrig bleiben, die bei der Tour unterwegs sind, dann kann Herr Saiz doch reden. Befürchte allerdings….Selbst wenn dem so wäre (was zugegebnermaßen eher unwahrscheinlich ist) wäre das nicht so einfach. Hier gehts schließlich um Menschen. Einige der Betroffenen sind womöglich persönliche Freunde von Saiz . Und selbst wenn nicht, entzieht er diesen Fahrern damit Ihre Lebensgrundlage. Auch wenn Saiz im allgemeinen keinen besonders sensiblen Eindruck macht, ist das keine leichte Entscheidung. Ich würde an seiner Stelle wohl auch nicht über diese Klinge springen.
Die Argumentation erinnert mich an unseren dicken Ex-Kanzler. Der hatte ja sein Ehrenwort gegeben und somit jegliche Aufklärung verhindert.
pompa pneumatica
28. Juni 2006 um 17:11 Uhr #633417man windet sich sehr bemüht….
was jetzt abgelaufen ist, nachdem bekannt wurde, dass die organisatoren der tour de france den start von ullrich in frage stellten weiss doch keiner…
nur schon der gedanke daran, müsste doch für ullrich eine katastrophe gewesen sein, wenn er sauberen radsport betreibt. und auch, wenn er für einen sauberen radsport gerade steht, er als radsport-idol von millionen europäer.
jetzt kommen seine antwälte, anscheinend. wie bei heras, armstrong, hamilton ect.
wieso agiert dieser netter, sauberer sportler nicht selbst ? er würde damit den ganzen radsport-zirkus in ein positives licht führen, so kurz vor der tour de france. alle menschen auf der erde, welche über die negativen schlagzeilen aus spanien informiert sind, könnten ullrich als den ultimativen retter für das reine im radsport sehen und annehmen.
ganz einfach ; ullrich könnte sich blut abzapfen lassen, und dieses blut mit dem blutbeutel mit der ominösen aufschrift (….) vergleichen lassen.
wird er aber nicht :
1. weil er dopt
2. weil er weiss, dass der rest auch dopt
3. falls er nicht dopt, er dann mit basso dass armstrong- simeoni – spiel bei der tour durch machen müsste…
4. punkt 3 ist unmöglich
5. ist es einfach nur naiv zu glauben, dass ullrich kein doping nimmt, gleich naiv wie zu glauben, dass cancellara es nicht tut oder ein totti…
102
28. Juni 2006 um 17:14 Uhr #633418Ich mag diese Posts nicht, wo einer dem anderen zustimmt.
Aber würde ich sie mögen, würde ich dem Zeilenschreiber vor mir uneingeschränkt zustimmen.
BLUT !
pompa pneumatica
28. Juni 2006 um 17:26 Uhr #633419das ganze ist einfach lächerlich, was den sauberen, moralischen sport betrifft. den gibt es einfach nicht, in gewissen sportarten. damit muss man sich abfinden.
um was geht es hier eigentlich ? doch nur darum, dass der tour-gott nochmals die chance hat die tour de france ein zweites mal zu gewinnen. alles andere ist zweitrangig denke ich. ullrich überführt werden ? nein, sicher nicht jetzt !! später, in zwei, drei jahren ? okay. aber nicht jetzt !!
und das ist auch gut so, für den radsport denke ich. ändern kann man den auch nicht wenn der staat eingreift, wie opera schrieb. das deckt zwar was auf, und ein halbes jahr lang haben sie angst ( ja, angst ) zu dopen ( also, die substanzen, welche man nachweisen kann ), aber dann geht es genau gleich weiter…
und wieso ? wieso geht es gleich weiter ? das fragt sich kein schwein hier…
102
28. Juni 2006 um 17:53 Uhr #633420schlussentlich finde ich es falsch wenn der staat in den sport eingreift.
fuentes betrieb zwar einen grossen handel wie mir scheint, aber ihn jetzt als bösewicht hinzustellen finde ich falsch. ihn jetzt als das üble des radsportes hinzustellen, meine ich damit. klar machte er eine menge kohle damit, die kunden von ihm aber auch.
jetzt ist er weg. und es wird ein neuer kommen. nicht in die doping-affäre benannte athleten hatten sicher einen anderen mediziner ( stand 06 ). wo bleiben die italiener bei dem skandal ?
wie soll das ablaufen in zukunft beim radsport ? immer wieder razzien bei den rundfahrten ? hausdurchsuchungen bei den sportlern ? video-überwachungen bei allen verdächtigen ?
was hat das noch mit sport zu tun ? ich verstehe das nicht mehr. das ist ein reiner machtkampf, und sonst nichts !! bewirken wird es schlussentlich nichts !!
auch wenn sie den hinter letzten überwachen und kriegen, dass ganze beginnt dann da wieder, wo sie alles kaputt gemacht haben….was schon immer kaputt war im radsport ; das dopen !!
102
28. Juni 2006 um 18:16 Uhr #633421Quote:Original von Ventil
schlussentlich finde ich es falsch wenn der staat in den sport eingreift.
/quote]Meinst du das grundsätzlich, Sportförderung eingeschlossen?
Der Staat tut einiges für den Sport und kann im Gegenzug natürlich verlangen, dass bestimmte Regeln eingehalten werden. Durch einen Rückzug des Staates, müsste z.B. die gesamte Nachwuchsförderung in vielen Sportarten (für den Spitzensport) privat finanziert werden.28. Juni 2006 um 18:18 Uhr #633422diese sache die dazumals eingeführt wurde, mit dem hämatokritwert nicht über 50 finde ist perfekt. ich finde, daran sollte man aufbauen. das ist ein bereich der nicht lebensgefährlich ist, und der auch naturell erreicht wird.
was ich weiss ist, dass sich der epo-konsum über längere jahre negativ auf die eigene rote blutkörpervermehrung auswirkt. darum auch nur die zwei, drei guten podium-plazierungen von fahrern, von welchen man später nie mehr was sah.
ich bin dafür, epo frei zu geben. dabei wird ein grenzwert fest gesetzt ; hämatokritwert bei 50 ; 52 oder so.
man weiss bescheid, was sache ist, und dass diese sache nicht gesundheitsgefährend ist, und auch, dass wir uns bewusst sind, dass alle die gleichen chancen haben.
epo würde dann nicht mehr gesetzlich belangt werden wie kokain oder heroin, wie sie es im moment in spanien verfolgen.
sicher gibt es auch noch andere übel im radsport ausser epo. aber epo ist schon lange der könig des übels im radsport. eigenblutdoping sollte eh schon lange erlaubt sein finde ich. aber auch, bei einem hämatokritwert bei 50 ; 52 …
102
28. Juni 2006 um 18:24 Uhr #633423Gibts denn schon Ergebnisse über den Langzeitgebrauch von EPO und dem damit einhergehenden ständig hohen Hämatokritwert. Könnte das nicht nierenschädigend sein?
28. Juni 2006 um 18:26 Uhr #633424Stahlross
sportförderung ( kohle) ist absolut notwendig.
aber nicht die polizei und justiz !
das sollte man unterscheiden finde ich. weil die vom staat selbst nur zu gut wissen, was wo wie korrupt abgeht…
102
28. Juni 2006 um 18:28 Uhr #633425Der Fehler in deinen Gedanken ist, dass nur ein Teil der Fahrer und Teams über eine entsprechende finanzielle Ausstattung verfügen um im großen Stil zu dopen. Gibt man also Epo frei kann es sich möglicherweise nur ein Teil der Fahrer leisten. Was macht dann der Rest?
Diese Art des Dopings wäre auch öffentlich nicht zu vermitteln. Selbst wenn ein Staat das ganze legalisieren würde hätten die Sponsoren ein Problem damit. Die Folge wäre eine massive Abwanderung von Kapital aus dem Radsport.
Vor allem verstehe ich nicht ganz warum die Chancengleichheit nur bei Doping von Epo aller Fahrer gegeben sein soll. Dopt keiner mehr ist das gleiche erreicht.
Vielleicht muss einfach noch etwas am Bewusstsein der Fahrer, Teams, Fans, Sponsoren, Organisatoren gearbeitet werden. Ich will gewiss kein Fantast sein, aber ich will einen sauberen Radsport und keine legale Körperverletzung28. Juni 2006 um 18:32 Uhr #633426Stahlross
was wie wo schädigend ist weiss ich nicht. neben epo, denke ich mir, nehmen die sportler noch ganz andere substanzen zu sich die schädlich sein könnten…
es geht mir rein darum, dass epo mit einem eingehaltenem grenzwert kaum schädlich sein kann, unter ärztlicher aufsicht.
102
28. Juni 2006 um 18:41 Uhr #633427Wer übernimmt dann für so was die Verantwortung? Die behandelden Ärzte. Einen Teufel werden tun.
Doping kann nicht gesund sein oder warum sterben Radpsortler hin und wieder über Nacht an einem Herzinfarkt? Oder ließ dir mal die Aussagen von Manzano durch. Dem ging es die meißte Zeit wohl eher dreckig28. Juni 2006 um 18:42 Uhr #633428Saedelaere
mein gedanke hat kein fehler, weils mein gedanke ist….
und mein gedanke ist richtig. wenn epo für den radsport freigegeben wird, kann sich dass jeder rennstall leisten. kann in der pro-tour eh jeder jetzt schon denke ich.
und sponsor und moral ? das ist doch gut, dann kommt epo endlich vom image „kokain-anabolika“ weg. gleich gesetzt wie ein asthma-sprayer !
es gibt keinen sauberen sport !!!!! gibt es eine saubere politik ? oder eine saubere pharmaindustrie ? nein !!!!
der unterschied ist einfach ; der sport bewegt sich über stunden lang in der glotze; farbig froh und vielleicht ein wenig, wie du und ich sein möchten…
102
28. Juni 2006 um 18:43 Uhr #633429Mir gehts nicht darum, ob etwas schädlich ist, sondern ob es angebracht ist. Medikamentenmissbrauch ist nicht angebracht.
Ein Arzt ist zum Heilen und da und nicht, um zu kontrollieren, dass jemand den Medikamentenmissbrauch überleben kann. Das sind für mich keine Ärzte sondern allenfalls Veterinäre. Die könnten auch Sauen besamen.28. Juni 2006 um 18:43 Uhr #633430Klar kann man Epo frei geben, aber damit löst man das Problem nicht. Wird immer welche geben, die sich einen Vorteil verschaffen wollen und dann wieder zu ganz anderen, möglicherweise abgedrehteren Sachen greifen.
In einem Punkt kann ich dir fast zustimmen: ich fände eine Legalisierung von Eigenblutspaß in Ordnung. Ob man den Vorteil nun drei Wochen nach dem HTL oder zwei Monate nach dem HTL genießt, sollte eigentlich egal sein.
1564 verurteilte die Inquisition den Arzt Andreas Vesalius, den Begründer der neueren Anatomie, zum Tod, weil er eine Leiche zerlegt und festgestellt hatte, daß dem Mann die Rippe, aus der Eva stamme, gar nicht fehle. (Karlheinz Deschner)
28. Juni 2006 um 18:44 Uhr #633431Saedelaere
du kapierst nichts !! vergleiche mein vorschlag mit dem konsum von epo und dein post über manzano….
102
28. Juni 2006 um 18:45 Uhr #633432Quote:Original von Saedelaere
Selbst wenn ein Staat das ganze legalisieren würde hätten die Sponsoren ein Problem damit. Die Folge wäre eine massive Abwanderung von Kapital aus dem Radsport. KörperverletzungDann könnten endlich auch die Pharma-Konzerne Sponsor werden…die Epo-Hersteller wären sicher nicht abgeneigt.
Bio-Tech, Gen-Tech…alles im kommen, der Radsport wäre „up to date“.28. Juni 2006 um 18:47 Uhr #633433Quote:Original von Raumcollagen
Klar kann man Epo frei geben, aber damit löst man das Problem nicht. Wird immer welche geben, die sich einen Vorteil verschaffen wollen und dann wieder zu ganz anderen, möglicherweise abgedrehteren Sachen greifen.In einem Punkt kann ich dir fast zustimmen: ich fände eine Legalisierung von Eigenblutspaß in Ordnung. Ob man den Vorteil nun drei Wochen nach dem HTL oder zwei Monate nach dem HTL genießt, sollte eigentlich egal sein.
Eigenblutspaß, nettes Wort. Wer sagt denn das es dabei bleibt und man nicht zum Fremdblutspaß übergeht, passende Blutgruppe oder ein naher Verwandter als Quelle des roten Saftes.
28. Juni 2006 um 18:49 Uhr #633434Quote:Original von Ventil
schlussentlich finde ich es falsch wenn der staat in den sport eingreift.der staat greift in diesem fall nicht in den sport ein, sondern in illegalen handel mit medikamenten und drogen.
28. Juni 2006 um 18:54 Uhr #633435nein opera
ich seh das anders. in diesen fall, ist zuerst der konsument vorhanden, der seine drogen gezielt sucht, zwecks gewinn einer ( tour de france ). und nicht der dealer, der seine ware verkaufen möchte !
102
28. Juni 2006 um 18:54 Uhr #633436Ja, so ist das. Die ASO muss ein Auge zudrücken und der Staat darf verfolgen.
pompa pneumatica
28. Juni 2006 um 18:57 Uhr #633437Quote:Original von Ventil
nein operaich seh das anders. in diesen fall, ist zuerst der konsument vorhanden, der seine drogen gezielt sucht, zwecks gewinn einer ( tour de france ). und nicht der dealer, der seine ware verkaufen möchte !
Sehe ich anders. Der Konsument muss erst mal wissen, worin das Potential der Droge/der Methode liegt und wie man es anwendet. Das kann nur ein Experte wissen. Er könnte lange suchen, ohne fündig zu werden bzw. sich schnell selbst erledigen, wenn er Dinge einfach ausprobiert.
28. Juni 2006 um 19:01 Uhr #633438Stahlross
stimmt nicht !!
die haben doch schon von anfang an bei der tour de france versucht zu bescheissen !!!
und der verlauf des missbrauches im doping kam so in gange.
oder willst du mir etwa sagen, dass alle athleten sauber gefahren sind, bis zu dem zeitpunkt, als ein arzt kan und sagte ; hört mal jungs…ich hätte da noch wa…..
102
28. Juni 2006 um 19:08 Uhr #633439Ventil,
wenn alle Zugriff auf ein gewisses Produkt haben, das bisher auf der Dopingliste stand, dann herrscht ja so etwas wie Chancengleichheit.
Will man das?
pompa pneumatica
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