Dopingskandal in Spanien / Mai 2006

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      Breukink

      keine ahnung was für videoaufnahmen das sind. wenn es rein nur aufzeichnungen sind, die zeigen wie die athleten das gebäude betreten und wieder verlassen haben, ist das sicher kein beweis dass sie dopen. die beweise liegen in den papieren, telefonaten und blutspuren. ein video könnte dann das ganze natürlich noch „untermaurern“.

      gegenfrage :

      soweit ich im bilde bin wird die uci ein disziplinarverfahren eröffnen gegen die angeschuldigten fahrer. frage : können die fahrer dazu gezwungen werden blut abzugeben für einen dna test ?


      102

      #633916
      Avatar-FotoVeloce stanco
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        Quote:
        Original von Ventil
        gegenfrage :

        soweit ich im bilde bin wird die uci ein disziplinarverfahren eröffnen gegen die angeschuldigten fahrer. frage : können die fahrer dazu gezwungen werden blut abzugeben für einen dna test ?

        Glaub ich nicht.
        In Deutschland zumindest nicht. Du musst mit dieser Massnahme einverstanden sein. Oder man zwingt jemanden dazu im Rahmen von Ermittlungen im Zusammenhang mit einem Straftatbestand.

        Bei Ullrich aber kein Problem. Der macht das freiwillig.
        Wenn nicht, dann kann jeder sein Urteil bilden.


        pompa pneumatica

        #633917
        Avatar-FotoVentil
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          du bist glaub echt „genervt“ von ullrich ;), herr velo.


          102

          #633918
          Avatar-FotoADLOAL
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            • Kapitän
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            Die Tatsache dass mit diesen Suspendierungen bis ein Tag vor der Tour gewartet wurde, ist für mich auch ein Skandal.
            Im Moment ist es doch so dass noch kein Fahrer verurteilt, positiv oder geständig ist.
            Es ist wie immer alles schwammig und es kommt mir so vor, als ob die Bereitschaft alles aufzudecken noch immer nicht vorhanden ist.
            Man weiß von diesem Skandal seit Mai06, was hat die UCI, WADA oder wer auch immer seither unternommen?
            Oder wird die Aufklärung allein der spanischen Justiz überlassen.

            Gibt es bisher überhaupt irgendwas Offizielles?

            Jetzt fangen die Übertragungen an, mit Ex-Profis als Co-Kommentatoren, die ja selber auch gedopt haben, mit einem Doper, der jetzt als Chef einen anderen Doper suspendieren muss………………….
            Der ganze Sumpf ist wohl kaum auszuheben!!!!

            Etwas anderes, was mich befremdet, wenn Ullrich und Basso wirklich das getan haben , was man ihnen hier vorwirft , dann haben sie sich ja so absolut dämlich Verhalten , dass man sie schon deswegen für immer aus dem Verkehr ziehen sollte .
            Sich von einem Arzt irgendwas spritzen lassen ist ja eines, sich aber in die Hände eines ganzen Apparates zu begeben, dadurch das man zulässt, dass sein Blut irgendwo gelagert wird, ist was ganz anderes.
            Das diese Athleten, die so extrem unter Beobachtung stehen ein solches Risiko eingehen, will mir ganz einfach nicht in den Kopf.


            Und Gilbert ist doch kein ewiges Talent!

            #633919
            Avatar-FotoMultivitamin
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              • Anfänger
              Quote:

              Etwas anderes, was mich befremdet, wenn Ullrich und Basso wirklich das getan haben , was man ihnen hier vorwirft , dann haben sie sich ja so absolut dämlich Verhalten , dass man sie schon deswegen für immer aus dem Verkehr ziehen sollte .
              Sich von einem Arzt irgendwas spritzen lassen ist ja eines, sich aber in die Hände eines ganzen Apparates zu begeben, dadurch das man zulässt, dass sein Blut irgendwo gelagert wird, ist was ganz anderes.
              Das diese Athleten, die so extrem unter Beobachtung stehen ein solches Risiko eingehen, will mir ganz einfach nicht in den Kopf.

              Für die Dopingmethoden muß das Blut der PRofis entsprechend bearbeitet werden, das kann nur unter entsprechenden Bedingungen stattfinden. Heist den PRofis wird Blut abgenommen, das wird in entsprechenden LAros prepariert, dann unter bestimmten Bedingungen gelagert und bei Bedarf wieder verabreicht.
              Das kann nicht zu Hause in der Küche gemacht werden.

              #633920
              Avatar-FotoVentil
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                ADLOAL

                die uci und die wada hatten bis jetzt nichts damit zu tun. der fertige bericht liegt ja erst seit (gestern?) bei der uci.

                ja, das mit den co-kommentatoren und so zeugs hast du recht. die struktur gleicht schon lange einer mafia, dass ist so !

                das risiko mit dem arzt : eben, es ist nun mal ein risiko. und natürlich finde ich das auch bescheuert wenn es um millionen von dollars geht, dass kein besseres codierungs-system angewandt wurde. von daher; eine wirklich schlampige arbeit von fuentes !


                102

                #633921
                Avatar-FotoADLOAL
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                  • Kapitän
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                  @Multivitamin

                  Das diese Methoden nicht zu Hause in der Küche gemacht werden kann ist mir auch klar , es geht mir mehr darum , dass ich nicht verstehe , wie sich Ullrich / Basso in die Hände mäfiöser Organisationen begeben , die ihre Deals in Strassen Cafes abhalten .

                  Entweder waren sie der Meinung, dass man ihnen nichts kann, oder sind einfach nur dämlich.


                  @Ventil

                  Denkst du dass jetzt die Sache aufgeklärt wird einer offiziellen Schuldzuweisung, oder verläuft die Sache wieder irgendwie.
                  Die Aussage Ullrichs, wonach er jetzt erst eine Zeit warten will, um danach die Sache mit seinem Anwalt anzugehen, geht in diese Richtung.
                  Wenn er sich einer Unschuld sicher wäre, gäbe es nur eine Antwort, einen DNA – Test.


                  Und Gilbert ist doch kein ewiges Talent!

                  #633922
                  Avatar-FotoBreukink
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                    Quote:
                    Original von ADLOAL
                    Sich von einem Arzt irgendwas spritzen lassen ist ja eines, sich aber in die Hände eines ganzen Apparates zu begeben, dadurch das man zulässt, dass sein Blut irgendwo gelagert wird, ist was ganz anderes.
                    Das diese Athleten, die so extrem unter Beobachtung stehen ein solches Risiko eingehen, will mir ganz einfach nicht in den Kopf.

                    Verdächtiges Material kann man an vielen Orten lagern, nur nicht zu Hause oder gar am eigenen Körper. Dann kann man immer sagen „bei mir wurde nichts gefunden, und was woanders gefunden wurde, ist nicht von mir“.
                    Da bietet sich der vertrauenswürdige Arzt in Spanien, wo man es mit Doping noch nie besonders ernst genommen hat, geradezu an. Und wenn der dann auch noch verspricht, daß die Blutbeutel undurchschaubar codiert werden, ist man doch sicher, oder?

                    #633923
                    Avatar-FotoVeloce stanco
                    Teilnehmer
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                      Dopingverdacht

                      Unibet suspendiert Carlos Garcia Quesada

                      (sid) – Die Doping-Diskussionen im Radsport nehmen kein Ende: Der belgische Rennstall Unibet.com hat Radprofi Carlos Garcia Quesada mit sofortiger Wirkung ausgeschlossen. Der Spanier sollte eigentlich in der kommenden Woche bei der Österreich-Rundfahrt an de Start gehen, ist jedoch ins Visier der spanischen Dopingfahnder geraten. Für den Verdächtigen wird nun der Australier Matthew Wilson fahren. „So lange wir keine weiteren Informationen vom Weltverband erhalten haben, wird er kein Rennen für uns mehr fahren“, teilte Teamchef Hilaire van der Schuren auf der Website des Continental-Rennstalls mit.


                      pompa pneumatica

                      #633924
                      Avatar-FotoADLOAL
                        • Beiträge: 1423
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                        @Breukink

                        Wenn es sich beim verdächtigen Material um dein Blut handelt, dann hast du ein Problem, auch wen es auf dem Mond gefunden wird, mit abstreiten wird es in diesem Fall echt schwierig.


                        Und Gilbert ist doch kein ewiges Talent!

                        #633925
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                          • Beiträge: 211
                          • Wasserträger
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                          @KV

                          Du wolltest doch wissen, wie der Kontakt zu Fuentes zustande gekommen ist. Godefroot glaubt an eine Verbindung über Botero.

                          von sport1.de

                          Quote:
                          Der damalige Telekom-Teammanger Walter Godefroot erläutert den Vorgang gegenüber Sport1.de: „Botero wollte sich deshalb von seinem Heimarzt und Freund Fuentes behandeln lassen. Fuentes nahm damals Kontakt mit unseren Teamärzten Dr. Schmid und Dr. Heinrich auf, um medizinische Maßnahmen abzuklären. Wegen der freien Arztwahl ließen wir Botero gewähren.“

                          Godefroot, heute Intimfeind von Pevenage („Er ist für mich gestorben“), hatte laut eigener Aussage damals aber „keine Ahnung“ von den üblen Machenschaften des Dr. Fuentes: „Sie wissen ja, der Chef erfährt das als Letzter.“ Doch so hatte der spanische Arzt seinen Fuß in die Tür des Bonner Rennstalls gestellt.

                          Seine Aussage über seine Unwissenheit über Doping ist schon eine Frechheit. Leiden kann ich den aber schon länger nicht mehr.

                          #633926
                          Avatar-FotoOWI
                            • Beiträge: 202
                            • Wasserträger
                            • ★★★★★

                            Ich kann mich nur voll Ventils Meinung anschließen: Der Kern des Problems existiert, seit es die GT´s gibt.

                            Eine dreiwöchige Rundfahrt ist ohne medizinische Hilfe nicht zu bewältigen. Man hat ja z.B. die TdF von Anfang an angelegt als Spektakel. Warum hat denn Henri Degranges für seine Zeitung „L´Equipe“ die Tour erfunden ? Wollte er die Volksgesundheit fördern ? Ging es ihm um „Mens sana in corpore sano“ ?

                            Nein, es ging ihm um die Auflagenstärke seiner Zeitung, um Kohle. Und da irgendein Konkurrenzblatt viel Erfolg mit einem Eintagesrennen hatte, musste natürlich was Größeres, was Spektakuläreres her, um die Aufmerksamkeit auf seine Zeitung zu ziehen . Eine Fahrt nicht nur von einem Ort zu einem zweiten sondern gleich durch ganz Frankreich. Bald darauf dann auch über Pässe in den Alpen und den Pyrenäen. Das hatte man zu Beginn noch als Unmöglichkeit erachtet.

                            Kurz und gut, es ging um Geld, Wirtschaft, Werbung und Spektakel, von Anfang an. Ohne Spektakel keine Werbung, kein Geld, keine Auflagensteigerung. Pech nur, dass dieses Spektakel über drei Wochen ging und normalerweise unter Wettkampfbedingungen eigentlich nicht zu schaffen war.

                            Dazu eine Überlegung: Nehmen wir mal an, alle Fahrer der TdF oder des Giro würden ohne irgendein Mittel fahren, das offiziell als Dopingmittel gilt, und auch nichts verwenden, was neu am Markt ist und noch keiner kennt, was aber unter Doping fallen würde. Nehmen wir also an, sie alle wären „clean“. Dann würden sie trotzdem eine ganze Latte von Nahrungsergänzungsmitteln schlucken, sie würden trotzdem ihre täglichen Infusionen mit Vitaminen und Spurenelementen brauchen. Und jetzt frage ich euch: Wo liegt hier wirklich der Unterschied zu den Mitteln auf der Liste? Nur weil z.B. Vitamine etwas Natürliches sind, wird diese Art der Anwendung um nichts natürlicher! Oder wer von uns braucht täglich, wenn er von seiner Arbeit heimkommt, erst mal eine Vitamininfusion, um am nächsten Tag überhaupt wieder an die Arbeit gehen zu können? Solche Infusionstherapien gibt man sonst eigentlich nur kranken Menschen!

                            Damit will ich sagen, dass eine GT auf jeden Fall „off limits“ ist. Für sie gibt es in der gesamten Sportwelt auch kaum eine Entsprechung (mit Ausnahme von Sportarten, die als „Extremsportarten“ gelten, die aber nur von einem kleinen Pool sogenannter „Verrückter“ betrieben und nicht ganz ernst genommen werden). Ein Eintagesklassiker ist damit nicht zu vergleichen, auch nicht ein Marathonlauf oder ein Triathlon, denn danach haben die Teilnehmer Zeit sich zu erholen. Auch ein Fussballspiel oder ein Formel1-Grand-Prix kommen nicht mit. Am ehesten kommt noch ein Tennisturnier heran, aber da dauern die Spiele ja im Schnitt vielleicht 2,5 Stunden und dann ist ein Tag Pause.
                            Die GT steht in der Sportwelt einzigartig da. Für diese Art von Belastung ist der Mensch nicht geschaffen. Nicht unter Wettkampfbedingungen. Und daher war leistungssteigernde, leistungsstabilisierende und regenerationsfördernde medizinische Hilfe, in welcher Form auch immer, von Anfang an systemimmanent .

                            Wo die „vernünftige Maximallänge“ einer Rundfahrt läge ist schwer einzuschätzen. Ich würde sie bei etwa eineinhalb Wochen ansetzen. Aber Hand aufs Herz: Was bliebe dann von der Faszination einer z.B. TdF? Das, was die Fahrer in uns allen ja wohl auslösen, was die Millionen an den Strassenrand treibt, das ist ja gerade die Faszination ihrer Leiden, ihrer unmenschlichen Leistungen. Welche Etappen werden denn nachher als „mythisch“ oder „episch“ oder „legendär“ bezeichnet? Die, wo es durch Regen oder Schnee ging, die bei gigantischer Hitze ausgefochten wurden, die, wo man auf Schotterwegen noch oben fuhr, die, wo Steigungsprozente bewältigt werden mussten, wo manche nicht mal zu Fuß raufkommen würden, die, die über fünf Pässe führten, die, wo die Fahrer ins Ziel kommen mit bleichen Gesichtern, mit den Gesichtern alter Männer. So etwas ist dann Tags darauf in der Zeitung der „Stoff, aus dem die Helden sind“. Oder hat jemals jemand auch nur ansatzweise ähnliche Aufmersamkeit, ähnliche Emotionen z.B. bei Paris-Nizza, bei der Murcia Rundfahrt oder Tirreno-Adriatico erlebt und auch selber verspürt? Selbst wir „Hardcore-Radsport-Fans“ interessieren uns zwar auch für solche Rennen, aber Saisonhöhepunkte bleiben die drei großen Rundfahrten, die großen Klassiker (auch die leben ja von ihren „Schrecken“ z.B. den Paves) und die WM. Die sogenannten „Giganten der Landstrasse“ werden genau da gemacht. Das sind die Standbeine dieses Sports.

                            Letztendlich ist, so meine These, der Radsport, den mindestens 95% des Publikums (ich inklusive) lieben und von dem Medien und Wirtschaft (sehr gut) leben, ohne medizinische Hilfe, was zumindest eines seiner Standbeine betrifft, schlicht und einfach nicht möglich. Die „eierlegende Wollmillchsau“ gibt es nicht, auch nicht unter Radsportlern, auch wenn die Sponsoren, neunmalkluge Redaktionsfritzen und Monsieur Leblanc meinen, es müsse sie geben.

                            Letztendlich stehen wir also vor einer Grundsatzentscheidung: Was wollen wir? Den vielzitierten „sauberen“ Radsport? Okay, dann wird er aber einen Großteil dessen, was ihn faszinierend macht, verlieren. Oder den Radsport, wie er immer war, in seiner ganzen Härte und Größe. Auch okay, aber der wird niemals im Sinne der derzeit gebrauchten Definitionen sauber sein. Ausser, und das wäre die dritte Möglichkeit, ausser wir definieren neu, was „sauber“ ist. Das wäre die Lösung, die ich seit jeher befürworte.

                            Ich fürchte aber, dass die „Leblanc´sche Schizophrenie“ („Der Radsport bleibt hart und spektakulär wie immer, aber das kann und muss sauber gehen“) weiter bestehen bleiben wird. Und damit wird sich nichts ändern. Jedes Jahr wird es einige kleinere Affären geben und alle paar Jahre mal den „Big Bang“. Aber auch da habe ich mittlerweile den Verdacht, dass dies weder der Wirtschaft noch gar den Medien unrecht ist, den wie herrlich lässt sich da wieder Geld machen, wo ja nur“ bad news good news“ sind. Somit ist für mich dass Schlimmste an all diesen Affären die Scheinheiligkeit, aber damit meine ich nicht die der Fahrer…

                            Gruß

                            Karl-Heinz

                            #633927
                            Avatar-FotoBreukink
                              • Beiträge: 3114
                              • Tour-Sieger
                              • ★★★★★★★★★
                              Quote:
                              Original von OWI
                              Die GT steht in der Sportwelt einzigartig da. Für diese Art von Belastung ist der Mensch nicht geschaffen. Nicht unter Wettkampfbedingungen. Und daher war leistungssteigernde, leistungsstabilisierende und regenerationsfördernde medizinische Hilfe, in welcher Form auch immer, von Anfang an systemimmanent .

                              Das sehe ich anders.
                              In anfangsjahren war die Tour noch sehr viel härter als heute (300+ Km Etappen) und die medizinischen Möglichkeiten, legal oder illegal, sehr viel geringer.
                              (Rauchen war im Peloton allgemein üblich)
                              Trotzdem haben auch damals immer jeweils ein paar Dutzend Fahrer die Tour beenden können.

                              Die Frage ist nicht: Ist das zu schaffen, sondern: Wie schnell ist das zu schaffen?

                              Rchtig ist, daß die Grenze zwischen Doping und legaler Versorgung etwas willkürlich ist.
                              Ich würde auch alles, was nicht oral aufgenommen wird, als Doping bezeichnen, auch wenn es jetzt legal ist.

                              Es wäre auf jeden Fall sinnvoll, wenn die Fahrer mal offen sagen würden/ könnten, ws sie selbst ohne Doping machbar finden.

                              #633928
                              Avatar-FotoStahlross
                                • Beiträge: 6209
                                • Radsport-Legende
                                • ★★★★★★★★★
                                Quote:
                                Rchtig ist, daß die Grenze zwischen Doping und legaler Versorgung etwas willkürlich ist. Ich würde auch alles, was nicht oral aufgenommen wird, als Doping bezeichnen, auch wenn es jetzt legal ist.

                                Interessant, das würde die Sache auf ein „menschliches“ Maß zurückführen, wobei ich mich nicht anschließen möchte, dass die vollbrachten Leistungen unmenschlich sind. Sie werden mit Nachhilfe erreicht, schliesslich sind es noch keine Zombies, die da unterwegs sind. Man müsste mehr Rennpausen
                                einlegen, um Defizite im Mineral- und Vitaminhaushalt wieder auszugleichen.
                                Trotzdem sollte man nicht die Substanzen in der Verbotsliste mit essentiellen Stoffen gleichsetzen.

                                #633929
                                Avatar-FotoVentil
                                  • Beiträge: 35248
                                  • Radsport-Legende
                                  • ★★★★★★★★★

                                  OWI

                                  stimmt schon, es würde natürlich sehr viel vom reiz verlieren wenn es nur noch „artgerechte“ rundfahrten geben würde. mich persönlich störrt es gar nicht, das ganze doping. was mich störrt, ist diese verlogenheit und scheinheiligkeit wie du sie beschrieben hast.

                                  Breukink

                                  dein letzter satz; das sicher sehr interessant; nur können sie es eben nicht wissen.


                                  102

                                  #633930
                                  Avatar-FotoVeloce stanco
                                  Teilnehmer
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                                    OWI,

                                    schöne Zusammenfassung und als Wunsch deinerseits nichts Neues.
                                    Auch nichts Neues ist meine Vision. Sauberer Radsport und wenn er dabei an Attraktion verliert, ok., kann ich mit leben.

                                    Denn jetzt bejubel ich X % die körperliche Leistungsfähigkeit und Y % die Wirkung von Medikamenten.
                                    Bleibt alles so wie es ist, sollten sie wenigstens alle Beteiligten des Erfolgs erwähnen, in dieser folgenden Art eventuell:

                                    Für diesen Erfolg zeichnen verantwortlich, der Fahrer, die Firmen roche und sandoz sowie ein innovatives Undergroundprodukt aus der Pharmaküche Osteuropas, welches hier nicht erwähnt werden will.

                                    Dann akzeptiere ich auch deinen Sport, denn dann weiss ich wo ich dran bin.


                                    pompa pneumatica

                                    #633931
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                                      • ★★★★★★★★★

                                      gibt es eigentlich schon ein statement von armstrong zur der ganzen sache ?

                                      blöde frage, hab ja selbst nichts gefunden bis jetzt, aber könnte ja sein…


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                                      #633932
                                      Avatar-FotoOWI
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                                        • Wasserträger
                                        • ★★★★★

                                        @ Veloce/Breukink

                                        Du hast vollkommen recht, in den Anfangsjahren, der „heroischen Epoche“ fuhr man 300 Kilometer oder mehr. Aber man hatte ja nach jeder Etappe einen Ruhetag .

                                        Das wäre natürlich auch eine Lösung, und fürwahr keine schlechte! Die könnte ich mir auch gut vorstellen, bezweifle aber, dass Sponsoren und Organisatoren dies wollten…

                                        Auch Dein Idee, die Fahrer sollten sich zur Machbarkeit mal äussern, besticht. Es gab ja irgendwo in diesem Thread einen Link zu den Aussagen von Manzano im Jahr 2004. Da war (auf cylingnews.com) von ihm zu lesen, dass die GT´s in der Form, wie sie heute geplant werden, nicht zu schaffen sind. Er hat allerdings nicht dazugesagt, was eben gerade noch zu schaffen wäre. Es wäre wirklich interessant, wie sie das sehen.

                                        Aber hier begegnen wir im Profizirkus tatsächlich diesem „Gesetz des Schweigens“. Es ist ja immer wieder frappierend festzustellen, wie gutmütig die Fahrer mit denen umgehen, die erwischt wurden. Auch jetzt liest man ja in den Stellungnahmen der anderen nichts, was in Richtung von Verurteilung oder Verachtung gegenüber z.B. Ullrich oder Basso ginge. Voigt war der einzige, der sich etwas aus dem Fenster lehnte. Aber sonst ? Keiner der irgendeinen Sieg, der ihm gestohlen worden wäre, einforderte! Keiner der sagt: „Diese Ar*********!“ Was wettert man ihm Fußball, wenn man sich vom Schiedsrichter um den Sieg betrogen fühlt! Im Radsport: Nie etwas dergleichen! Wohl Schock, Hoffnung, dass sich alles aufklären werde, aber nie eine Verurteilung. Ich meine, dass sagt sooooo viel darüber, was läuft.

                                        Irgenwie ist es wie in Sizilien, wo man ja sagt, dass die Mafia Teil der Mentalität ist. So scheint es mit medizinischer Hilfe im Radsport zu sein. In anderen Sportarten ja auch, aber unser Sport ist einfach in allem extrem.

                                        Und damit zu Deiner letzten Idee. Ja, ich hätte nichts dagegen, wenn man sagen dürfte und würde: „Ich verdanke meinem Sieg dem Doktor X, der mich vorbereitet hat mit einigen besonderen Präparaten…“ In der Formel1 sagt der Sieger ja auch:“Danke ans Team, das Auto war heute phantastisch, die Reifen exzellent.“ Oder im Skilauf (für uns Österreicher ja extrem wichtig): Jeder Sieger weist in den Interviews immer auf das perfekte Material hin, das ihm zur Verfügung stand. Und niemand regt sich auf und sagt:“Warum hatte der so einen guten Ski oder ein so gutes Auto?“ Man versucht lediglich sein Material zu verbessern.

                                        Genau das läuft ja auch in den Ausdauersportarten, wobei das Material eben medizinisch ist. Nur tut jeder irrerweise so, als verwendete er es nicht. Und daher kommt eine Verlogenheit, die Dich zu recht stört. Würde man diese Dinge offenlegen, fiele dies weg.

                                        Gruß

                                        Karl-Heinz

                                        #633933
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                                          he !!

                                          der ist auch richtig gut abgefuckt :

                                          Italienische Presse:

                                          «Corriere dello Sport»: «Inferno bei der Tour – Basso wurde ausgeschlossen. Er ist auf der schwarzen Liste von Madrid – auch Ullrich wurde verjagt….Bereiten wir uns darauf vor, die sauberste Tour aller Zeiten zu sehen, falls noch jemand Lust hat, den Fernseher anzumachen. Ivan Basso ist kein fauler Apfel, sondern ein realer Vertreter des heutigen Radrennsports. Was Ullrich betrifft, muss man sich hingegen nicht wundern: Er ist ein Sohn Ostdeutschlands und hat es fertig gebracht, sich auch dann zu dopen, wenn er gar keine Rennen fuhr.»


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                                          #633934
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                                            fährt OWI eigentlich auch selber rad ?


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                                            #633935
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                                              Quote:
                                              Original von Ventil
                                              he !!

                                              der ist auch richtig gut abgefuckt :

                                              Italienische Presse:

                                              «Corriere dello Sport»: «Inferno bei der Tour – Basso wurde ausgeschlossen. Er ist auf der schwarzen Liste von Madrid – auch Ullrich wurde verjagt….Bereiten wir uns darauf vor, die sauberste Tour aller Zeiten zu sehen, falls noch jemand Lust hat, den Fernseher anzumachen. Ivan Basso ist kein fauler Apfel, sondern ein realer Vertreter des heutigen Radrennsports. Was Ullrich betrifft, muss man sich hingegen nicht wundern: Er ist ein Sohn Ostdeutschlands und hat es fertig gebracht, sich auch dann zu dopen, wenn er gar keine Rennen fuhr.»

                                              Wusste ich es doch! Honecker und das Politbüro sind Schuld!

                                              #633936
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                                                …Sohn Ostdeutschlands ;)


                                                pompa pneumatica

                                                #633937
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                                                  Tyler Hamilton

                                                  June 26, 2006
                                                  I was very upset to read the accusations against me and to see my name associated with the „Operacion Puerto“ investigation in Spain. I have not been treated by Dr. Fuentes. I have not done what the article alleges. In addition, I have never been contacted by authorities in Spain regarding these allegations. Therefore, it is impossible to comment on a situation I have no knowledge of.

                                                  Homepage Tyler Hamilton.

                                                  Wieder ein Opfer !!


                                                  pompa pneumatica

                                                  #633938
                                                  Avatar-FotoChristophe Moreau
                                                    • Beiträge: 462
                                                    • Edeldomestik
                                                    • ★★★★★★

                                                    Dem ersten der mal richtig auspackt, schenke ich die goldene Nadel… echt

                                                    Der muss ja auch nicht fürchten wie Simeoni von Armstrong vergewaltigt zu werden.

                                                    Übrigens alles Berliner Hip Hop-Slang, DU OPFER! :D


                                                    50% der Bundesliga war gedopt.

                                                    #633939
                                                    Avatar-FotoOWI
                                                      • Beiträge: 202
                                                      • Wasserträger
                                                      • ★★★★★
                                                      Quote:
                                                      fährt OWI eigentlich auch selber rad ?

                                                      Ja. Begonnen hat es eigentlich mit der Rad-WM 1987, die ja in Villach stattfand. Das Start-Ziel-Gelände lag 2 Kilometer von meinem damaligen Wohnort entfernt. Aber auch da, wo ich jetzt wohne führte damals die Strecke vorbei…

                                                      Wie dem auch sei, aufgrund meiner Tätigkeit als Krankenhausarzt komme ich nicht so oft zum Radfahren, wie ich eigentlich möchte. 2005 habe ich 4000 km am Rennrad gefahren. Ich würde mich als ehrgeizigen Freizeitfahrer bezeichnen.

                                                      Morgen in einer Woche kommt mein „Saisonhöhepunkt“, der „Kärntner-Seen-Radmarathon“. Den fahre ich zum vierten Mal. Er geht über 160 Kilometer. Faszinierend dabei ist die Rennatmoshpäre, die einen über sich hinauswachsen lässt. Mein bester Schnitt war bisher bei knapp 32 km/h. Unter Freizeitbedingungen für mich auf dieser Strecke unerreichbar. Aber das Adrenalin….

                                                      In drei Wochen möchte ich dann erstmals einen zweiten Radmarathon fahren, den Karawanken-Radmarathon. Zwar nur 110 Kilometer, aber zwei zeimlich saftige Pässe. Schön dabei, dass der von Kärnten nach Slowenien und zurück führt.

                                                      Richtig lange Dinger bin ich nur zweimal gefahren. Einmal vor 18 Jahren so 220 km am Stück. Und das zweite Mal heuer (Villach-Grado) mit 200 km.

                                                      Richtig „wettkampfmäßig“ bin ich in all den Jahren nur zweimal gefahren. Und zwar bei den „Weltspielen der Medizin“, einmal in Klagenfurt, einmal in St.Tropez. War ein Erlebnis, obwohl ich beide Male nur unter „ferner liefen“ landete.

                                                      Heuer halte ich bis jetzt bei 2900 km.

                                                      Gruß

                                                      Karl-Heinz

                                                    Ansicht von 25 Beiträgen – 851 bis 875 (von insgesamt 2,103)
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