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Coolman aktualisiert.
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7. Juli 2006 um 19:33 Uhr #634162
Die Stellungnahme von Dr. Moosburger ist natürlich sehr interessant. Und sie unterstützt Ventils Sicht (die auch meine ist): EIne dreiwöchige Tour ist „ohne“ kaum zu schaffen. Das gilt auch für die Sprinter. Erinnert euch doch daran, dass man immer wieder gelesen hat, dass sich die wahren Dramen im Gruppetto abspielen. Wenn die schweren Jungs ihre Kilos über die Berge wuchten müssen, dann geht ihnen das ja auch wahnsinnig auf die Substanz. Damit die dann die nächste Sprintankunft gewinnen können, benötigen sie auch eine Regeneration, die „allein“ IMHO nicht möglich ist.
Mossburger sagt es ja sehr differenziert: Man kann z.B. eine große Bergetappe schaffen „ohne“. Aber man bräuchte dann 1-3 Tage, um sich davon zu erholen! in diesen drei Tagen finden aber, wie wir wissen, eventuell drei weitere schwere Bergetappen statt. Also wie soll das gehen?
Gruß
Karl-Heinz
P.S.: Wer immer am Sonntag Fußball-Weltmeister wird, vergleicht mal seine „Einsatzzeit“ im gesamten Turnier mit der eines „namenlosen“ Profis, der die Tour zu Ende fährt…. Und wenn ihr die Trainingseinheiten zwischen den Spielen dazuzählt, es ist im Vergleich zum Radsport geradezu Erholung!
7. Juli 2006 um 19:41 Uhr #634163Fällt nicht gerade bei den Sprintern auf, daß sie in den letzten Jahren immer besser über immer höhere Berge kommen?
Und das als Saubermänner in einem weitgehend gedopten Peloton?7. Juli 2006 um 19:43 Uhr #634164Bei Breukink sind nicht mal die Sprinter sicher.
Die behaupten sicher, ihr Training umgestellt zu haben. Hat McAfee schon angedeutet, ob er durchfahren will? Bei den paar Bergen doch sicher keine Hürde für ihn.
7. Juli 2006 um 19:45 Uhr #634165Mc steigt nur beim Giro vorzeitig aus.
Die Tour fährt er normalerweise durch.7. Juli 2006 um 19:48 Uhr #634166Quote:EIne dreiwöchige Tour ist „ohne“ kaum zu schaffen.Das Wort kaum beinhaltet für mich, das es evtl doch möglich sei. Leg dich doch fest.
Und wie das gehen soll? Ganz einfach. In dem man das Programm abwechslungsreich gestaltet. Bergetappe, Sprinteretappe im Wechsel und 2 Ruhetage mehr. Sich nicht regenieren zu können heißt doch nicht, dass man auf der Couch sitzen müsste. Beim Fußball regt sich auch keiner auf, dass seit Mittwoch bei der WM nicht mehr gespielt wurde. Aber beim Radsport sollen sie natürlich jeden Tag in die Pedale treten. So was nenn ich festgefahrenes Denken.
7. Juli 2006 um 20:39 Uhr #634167Bei den GTs geht es aber gerade darum, wer aich am besten/schnellsten erholen kann, also bei drei Bergetappen hintereinander vorne dabeisein kann.
Armstsrong, JU und Basso haben diese Fähigkeit auch ohne Doping, Leute wie Rebellin oder Bettini dagegen weder mit noch ohne.
Genauso dienen all die Mittelgebirgs- und Übergangsetappen vor allem auch der Ermüdung der GK-Fahrer. Wer gewinnen will, muß das wegstecken können.
(fast) Jeden Tag eine Etappe gehört also dazu.Egal, wie schwer oder leicht die GTs sind:
Wenn ein Teil der Fahrer dopt und dann dem Rest wegfährt, wird der Rest auch anfangen zu dopen, besonders, wenn es nicht nachweisbar ist.
Vielleicht gibt es den einen oder anderen, der es dennoch nicht tut. aber unter den ersten 30 wird er am Ende garantiert nicht sein.7. Juli 2006 um 20:47 Uhr #634168denke schon das mehr als nur 30 fahrer dopen..
102
7. Juli 2006 um 21:03 Uhr #634169Ich bin halt vorsichtig.
Ich glaube das Armstrong, JU oder Indurain auch ohne Doping unter die ersten 30 oder vielleicht sogar 20 gekommen wären, aber eine Siegchance hätten sie nie gehabt.
Genauso wird jetzt ein talentierter Fahrer auch ohne Doping weiter kommen als ein untalentierter mit.
Deshalb „die ersten 30“. Denn ein gutes GK ist zur Zeit ohne Doping nicht drin.Natürlich dopen mehr als 30, das habe ich doch auch geschrieben.
Also nochmal: Auch wenn zunächst vielleicht nur ein kleiner Teil dopt, wird sich der Rest gezwungen sehen, mitzugehen. Der Rest, also alle.(Nein, ich zähle Bettini und Rebellin nicht zu den untalentierten, sondern zu den weniger regenerationsfähigen!)
7. Juli 2006 um 21:07 Uhr #634170Wie ist das denn jetzt mit der endgültigen Liste aus Spanien, weiß man schon genaueres wann neue Ergebnisse veröffentlicht werden sollen?
Hab irgendwie gar keine große Lust mehr auf Tour weil immer dieser Doping Verdacht über allen Fahrern schwebt. Bin echt mal gespannt wieviele auf Grund der Fuentes Geschichte noch gehen müssen. Valverde hat sich bestimmt mit Absicht vom Rad geschmissen
7. Juli 2006 um 23:54 Uhr #634171ich weiß nicht, aber das kommt mir auch komisch vor. wieso soll man das nicht können? ich denke eher, es geht unter den jetzigen umständen nicht. aber stellt euch vor, keiner würde was nehmen, man macht drei schwere bergetappen nacheinander. dann würden die fahrer deshalb auch nicht sterben, aber die geschwindigkeit rapide abnehmen. halt dann vl noch etwas schneller als im training. aber das würde mich nicht stören.
8. Juli 2006 um 5:49 Uhr #634172Interessant, bloss nachdem was Du hier schon alles reingezimmert hast, glaubt Dir das keiner. Du bist doch der Spektakolo-Bub.
pompa pneumatica
8. Juli 2006 um 6:21 Uhr #634173breukink
ich glaube nicht dass das armstrong, ullrich und indurain undedopt unter die ersten 30 gedopten fahren könnten.
begründung :
doping ( und damit meine all die produkte die angewendet werden ), macht ja nicht nur schneller und lässt den körper besser regenerieren, es ist auch eine art versicherung, wenn man es richtig anwendet das doping, eine art versicherung die die gedopten fahrer von einem totaleinbruch schützt. diese versicherung haben ungedopte nicht. denke, dass ohne doping in den schweren bergetappen der totaleinbruch einfach kommen MUSS wenn man als ungedopter den dopenden versucht hinterher zu fahren.
102
8. Juli 2006 um 6:46 Uhr #634174Ich behaupte jetzt mal ganz ungeschützt, dass Doping im Sinne von Eingriff in den natürlichen „Körperhaushalt“ nicht oder nicht nur vor Einbrüchen schützt sondern auch das Risiko von Einbrüchen im Sinne von „Körperabwehrreaktionen“ erhöht.
Diese ganzen Magengeschichten sind doch schon etwas merkwürdig. Bluttransfusionen beinhalten auch ein gewisses Risiko, dass der Körper negativ drauf reagiert und sei es nur eine unsaubere Nadel…
Völlig unzulässige, weil unbegründbare Verdächtigung: Basso Giro 2005
8. Juli 2006 um 6:51 Uhr #634175stimmt schon bremsklotz
darum habe ich auch geschrieben “ wenn man es richtig anwendet „.
102
8. Juli 2006 um 8:06 Uhr #634176ich poste das mal hier rein weils zum aktuellem thema passt.
ist david millar nun schotte oder brite ?
102
8. Juli 2006 um 9:15 Uhr #634177Desillusioniert, der Schotte. Schweinetheorie !
pompa pneumatica
8. Juli 2006 um 10:21 Uhr #634178millar : Die aufgedeckte Affäre und das schnelle Handeln der Organisatoren zeige den Leuten aber, dass die Tour nicht korrupt ist. Nach Frankreich, Italien und Belgien hätten jetzt endlich auch die spanischen Behörden gehandelt. „Spanien war die letzte Bastion des Dopings“, erklärte Millar, „das war dort ein echter Wilder Westen.“
demfall wenden nur noch die schweizer, amerikaner, deutschen, österreicher, ausstralier, russen, dänen und sonst noch ein paar zerqueschte doping an ?
102
8. Juli 2006 um 11:14 Uhr #634179keiner weiß, wie viele fahrer wirklich gedopt sind. keiner kennt das ausmaß wirklich. weder ein millar noch irgendein teamchef. ich denke, die wissen auch nicht wesentlich mehr als wir hier über andere teams. saiz wird davon ausgehen, dass fast alle etwas nehmen, ohne es zu wissen. und ein teamchef, der auf sauberkeit achtet, ich nenne jetzt hier extra keinen namen, der wird denken, es gibt nur ein paar schwarze schafe. das zusammensetzen wird nichts bringen. man braucht neue nachweise.
8. Juli 2006 um 12:06 Uhr #634180Zitat:
Original von Kanarienvogel
Tempo: Ja ein Wettkampf ist das. Rein theoretisch wäre es auch ein Wettkampf wenn niemand dopen würde, und das Tempo wäre weniger hoch und eine TdF oder ein Giro wie jetzt wären durchaus machbar.Na also! Vielen Dank KV, dass hier im Thread nicht die Schwarzmaler das alleinige Sagen haben. So sehe ich das nämlich auch:
Es ist theoretisch möglich die Tour in der bisherigen Form durchzuführen. Das Ausradieren des Dopings würde nur zu einem niedrigeren Schnitt führen.
Und die schwankende Leistungsfähigkeit fände ich als Zuschauer sogar interessanter als die Seriensiege von Armstrong oder jetzt von Basso beim Giro.Die Frage ist jetzt tatsächlich nur: Wie kann man diesen theoretischen Ansatz in die Realität überführen?
Ventil sagt: Gar nicht! Wo es Geld gibt wird gedopt!Und es ist tatsächlich schwierig die Doper zu überholen und Nachweismethoden zu entwickeln für Praktiken, die es noch gar nicht gibt.
Akreditierte Ärzte? GPS-Chip zur Ortung im Arm eines jeden Fahrers (falls er einen Ausflug nach Spanien macht)? Wenig realistisch.
„Die Bölts geht nie kapütt.“
8. Juli 2006 um 17:14 Uhr #634181@ tango
Stimmt. Ich habe meine Meinung da geändert.
De facto sind die GTs so schwer wie sie sind, weil das gedopte Peloton das abkann.
Fahrer dopen, weil sie gewinnen bzw nicht verlieren wollen und vielleicht vor allem, weil sie es so gewohnt sind.
Mart Smeets hat mal berichtet, daß er miterleben durfte, wie sich in den 70gern die Fahrer vor irgendeinem Kriterium mit der allergrössten Selbstverständlichkeit ihre Fixen setzten.
Sind auch Kriterien nicht ohne Doping machbar?
Der einzelne Fahrer steht jetzt allerdings vor der Alternative:
Dopen oder verlieren.@ Ventil
Millar ist Schotte und Brite, also Bürger des Vereinigten Königreichs.
Er ist Schotte, also kein Englander.8. Juli 2006 um 18:10 Uhr #634182Spiegel Vorbericht
Pevenage abgehört! „Dritte Person will mehr“
(sid) – Neue Einzelheiten sind aus dem Untersuchungsbericht der spanischen Ermittler im Rahmen der Doping-Affäre um Radprofi Jan Ullrich bekannt geworden. Wie der Spiegel in seiner Ausgabe vom kommenden Montag berichtet, gibt es Abhörprotokolle von Telefongesprächen zwischen Ullrich-Betreuer Rudy Pevenage und Skandal-Arzt Eufemiano Fuentes, die den Kapitän des T-Mobile-Teams stark belasten. Demnach wurde der Codename „dritte Person“ klar Ullrich zugeordnet und mit einer verschlüsselten Bestellung von Eigenblut-Transfusion in Verbindung gebracht.
Am 20. Mai soll Pevenage den Madrider Mediziner Fuetes angerufen und erklärt haben, er habe „mit einer dritten Person im Bus geredet. Diese dritte Person ist interessiert, mehr zu haben, auch wenn es nur die Hälfte ist.“ Die Ermittler sind offenbar überzeugt, dass Pevenage und Fuentes verabreden wollten, Ullrich mit einer weiteren Dosis konzentrierten Eigenbluts zu versorgen. Die Beschuldigten bestreiten dies.
„Vino, Nino, Ignacio und PCH“
Die Zuordnung des Codenamens erfolgte aufgrund eines zwei Tage zuvor dokumentierten Telefonats zwischen Pevenage und Fuentes. Am Tag von Ullrichs Zeitfahrsieg beim Giro d´Italia (18. Mai) sprach Pevenage demnach davon, dass eine „dritte Person gewonnen“ habe. Ein weiteres Dokument erwähnt einen „Jan“, der 2970 Euro gezahlt hat, um mit „Vino, Nino, Ignacio und PCH“ beliefert zu werden. Die Ermittler glauben, dass es sich um Tarnbegriffe für manipuliertes Blut, Wachstumshormone, ein dem Insulin ähnliches Präperat (IGF-1) und Testosterontabletten handelt.
Das T-Mobile-Team hatte einen Tag vor dem Tour-Start am Freitag vergangener Woche ein fünfseitiges Fax mit Informationen zu den spanischen Ermittlungen erhalten und Ullrich genauso wie Pevenage und Teamkollege Oscar Sevilla daraufhin suspendiert. Der Toursieger von 1997 hatte die Doping-Vorwürfe danach bestritten und sich seither nicht mehr dazu geäußert.
pompa pneumatica
8. Juli 2006 um 18:14 Uhr #634183Quote:Original von Veloce stanco„Vino, Nino, Ignacio und PCH“
Ein weiteres Dokument erwähnt einen „Jan“, der 2970 Euro gezahlt hat, um mit „Vino, Nino, Ignacio und PCH“ beliefert zu werden.
sind das nicht zufällig Fahrernamen??
Offizieller Mari Holden Fan!!
8. Juli 2006 um 18:17 Uhr #634184Wird langsam Zeit für ein letztes „Hallo Fans“…
pompa pneumatica
8. Juli 2006 um 18:18 Uhr #634185Quote:Original von Veloce stanco
Wird langsam Zeit für ein letztes „Hallo Fans“……
Ich finde diese Tarnnamen ehrlich gesagt extrem lustig, so traurig die ganze Sache auch ist…
Offizieller Mari Holden Fan!!
8. Juli 2006 um 18:33 Uhr #634186Quote:Ein weiteres Dokument erwähnt einen „Jan“, der 2970 Euro gezahlt hat, um mit „Vino, Nino, Ignacio und PCH“ beliefert zu werdenwäre natürlich lustig, wenn jetzt rauskommt, dass Ulle nur ein paar Edelstricher geordert hat
1564 verurteilte die Inquisition den Arzt Andreas Vesalius, den Begründer der neueren Anatomie, zum Tod, weil er eine Leiche zerlegt und festgestellt hatte, daß dem Mann die Rippe, aus der Eva stamme, gar nicht fehle. (Karlheinz Deschner)
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