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Die „Diskussion“ wird ja immer schriller und durchgeknallter. Ich hoffe die Winterpause und Weihnachten bringen wieder Ordnung rein.
Ist wirklich interessant zu beobachten, wie sich die beiden Fraktionen „weiter so wie bisher“ und „Neuanfang“ auftrennen. Die einen sind fest entschlossen die Altlasten zu beseitigen, das Personal durch unbelasteten Leuten zu erneuern und interne Anti-Doping-Vorschriften zu verfassen, die anderen stellen just zum jetzigen Zeitpunkt schwerst belastete Figuren wie Rolf Aldag ein oder loben plötzlich den Sportsmann Armstrong. Mal sehen wie das weiter geht.
Quote:Original von Bradley McGee
„Ich bin nicht nur gegen Armstrong gefahren, sondern gegen die Jahre der Armstrong-Ära. Ich fühle, dass meine Jahre bei der Tour gestohlen wurden.“Das ist auch neu, dass sich endlich mal einer von den Betrogenen beschwert.
Quote:Original von Marcel Kittel
„Es macht mich krank, wenn ich lese, dass Contador, Sanchez und Indurain Armstrong immer noch unterstützen. Wie will jemand glaubwürdig sein, der so etwas sagt“Auch gut, wenn sich ein Junger mal gegen die alten Arschlöcher auflehnt.
Quote:Original von ReinscHeisst
Reißt mich auf den ersten Blick für eine groß angekündigte 100 jährige Tour de France mal überhaupt nicht vom Hocker.Jo, habe ich auch eben gedacht. Etwas exotischer ist nur die die lange Anfahrt auf den Mont Ventoux. Die Mehrpässenfahrt durch die Alpen kann ein wahnsinns Langweiler werden, wenn da keiner von den gut platzierten früh etwas riskiert, was aber stark zu befürchten ist…..
Quote:Original von OWI
Warum akzeptieren die „politisch Korrekten“ nicht, dass offensichtlich die Mehrheit der Fans den Sport so liebt, wie er ist?Warum verstehen die Fans-die-den-Radsport-so-lieben-wie-er-ist nicht, dass es ohne Sponsoren keinen Radsport gibt?
Ich will nicht unken, aber ich befürchte, nachdem dieses Jahr schon einige Rennen nur wegen der anhaltenden Wirtschaftkrise in Gefahr gerieten, dass nächstes Jahr einige Rennen abgesagt werden, nachdem sich die Sponsoren zurückgezogen haben.
Übrigens, hier mal was wirklich amüsantes vom Kollegen Wiggins: „„Lance Armstrong ist wie der Weihnachtsmann: Wenn man größer ist, merkt man, dass es ihn gar nicht gibt.“
Das Unvermeidbare:
Weltverband nimmt Armstrong alle Tour-de-France-Titel
http://www.spiegel.de/sport/sonst/lance-armstrong-uci-erkennt-tour-de-france-titel-ab-a-862481.html
Radsport: Vater Schleck rät Söhnen zum Karriere-Ende
http://de.eurosport.yahoo.com/news/radsport-vater-schleck-rät-söhnen-karriere-ende-121348049.html
Fränk, okay….aber Andy ist je erst zarte 27 Lenze. Das wäre schon etwas unverständlich.
Quote:Original von David aka cvier
zum thema ferrari, juventus, fußball etc..
http://www.ergogenics.org/juventus2.htmlDanke für den Link, wirklich sehr interessant. Vorallem die am Schluß genannte anonymisierte Umfrage. Wegen Dopingvergehens wurde hier allerdings auch nur der Arzt Riccardo Agricola verurteilt. Die Spieler blieben ungeschoren und haben lediglich den Konsum der nicht verbotenen Aufbausubstanz Kreatin eingestanden.
Aber ein Skandal ist es natürlich trotzdem, ganz klar.
Quote:Original von David aka cvier
beim konusm von aas, wachstumshormonen, epo oder was auch immer steckt immer eine organisierte kriminalität mit drin!
die ebene/ der bereich ist dann nicht entscheidend..Naja, es gibt wohl nachweislich sowohl das eine wie das andere. Bei den Nicht-Mannschaftsportarten gab es genug Individualtäter die sich das Zeug einfach auf illegalem Wege besorgten und einpfiffen.
Quote:Original von Kanarienvogel
Kein Zusammenhang mit dem DOPINGproblem. Gerade Rabobank hätte ja vor Jahren merken müssen dass im Team ein paar Probleme sind.Ich zitiere nochmal Rabobank selbst:
„Wir sind nicht mehr überzeugt, dass der Profiradsport zu einem sauberen und fairen Sport werden kann.“Quote:Original von Kanarienvogel
Ferrari keine Fussballer? Ja, aber Biathleten und Triathleten. Und ein Geher wohl auch?Wäre an mir vorbeigegangen. Hast Du dazu belege? Ich habe bei einer schnellen Internetrecherche dazu nichts gefunden. Ist aber auch egal, weil selbst ein Triathleth der nachgewiesener Maßen mit Ferrari gedopt hätte, ist ne ganz andere Story als bandenmäßig organisierte Kriminalität wie beim Radsport-Doping.
Quote:Original von Kanarienvogel
Was genau beweist das? Nichts. Genauso wie Ferrari ohne Fussballer auch nichts beweist.Organisierte Kriminalität ist organisierte Kriminalität, was soll es noch weiter beweisen? Rabobank ist weg, das beweisr es leider. Und die Zeiten wo Verharmlsoen, Relativieren und Leugnen noch half scheint auch vorbei. Jetzt muss der Radsport endlich den Arsch hockriegen und Tabula rasa machen, sonst wage ich vorherzusagen, dass bereits nächstes Jahre viele Rennen nicht mehr finanziert sein werden und dem Radsport ein unglaublicher Schaden entsteht.
Aber sag doch mal an, wie sehen denn Deine Vorschläge zum Krisenmanagement aus? Weitermachen wie bisher? Dann ist der Radsport bald tot KV, checkst Du das nicht?
Als erstes namhaftes Team zieht sich Rabobank wegen der jüngsten Doping-Skandale aus dem Radsport zurück.
http://www.spiegel.de/sport/sonst/team-rabobank-steigt-aus-dem-radsport-aus-a-862192.html
„Wir sind nicht mehr überzeugt, dass der Profiradsport zu einem sauberen und fairen Sport werden kann.“
X(
Für diejenigen, die immer noch glauben in anderen Sportarten würde auch nur annähernd so gedopt, lest Euch mal bitte nachfolgenden Artikel genau doch. Das System Michele Ferrari wird nun bis auf die Kontoauszüge ausenandergenommen. Von Fußballern oder Fußballvereinen kommt da kein Wort vor.
„Nicht nur einzelne Radprofis, sondern ganze Teams hätten in den letzten Jahren Millionen gezahlt, um sich Ferraris Dienste zu sichern. Die Staatsanwälte haben demnach ein kompliziertes System entlarvt, mit dem Teams Steuern hinterzogen, Geld wuschen und es damit ihren Profis ermöglichten, Ferraris Rechnungen zu bezahlen.“
Das ist also genau das was ich meine: organisierte Kriminaliät. Wo gibts denn das auch nur ansatzweies im Fußball oder irgendeiner anderen Sportart? Wegschauen bringt nichts mehr, der Radsport verliert in diesen Tagen sein letztes Hemd, Sponsoren streichen reihenweise die Segel und ein großteil der Fans gluabt immer noch es sei damit getan den Kopf ind den Sand zu stecken. Sorry, aber das ist kein Rezept um aus dieser Krise wieder herauszukommen.
http://de.eurosport.yahoo.com/news/radsport-größte-dopingaffäre-sportgeschichte-160202147.html
Das sagt eigentlich alles über die UCI:
@KV
Quote:Original von Kanarienvogel
Heute nur mal 100 Meter Weltrekord ab Calvin SmithDu vergleichst im 100 Meter-Lauf einen Zeitraum von 1983 (Calvin Smiths Weltrekord vom 3. Juli 1983 in Colorado Springs) bis 2009 (Usain Bolts 16.09.2009, Berlin), also einen Zeitraum von 26 Jahren Leichtathletik mit Indurain (letzter TdF-Sieg 1995) bis Wiggins 2012 von 17 Jahren.
Von 1996 (Bjarne Riis) bis 2008 (Carlos Sastre) waren bei der TdF alle Sieger des Dopings überführt. Denn Pereiro siegte 2006 auch nur, weil Floyd Landis wegen Dopingsmissbrauchs disqualifiziert wurde!Nur bezogen auf die TdF: Der erste Dopingtest der Tour fand am 28. Juni 1966 in Bordeaux statt. Insgesamt wurden mittlerweile mehr als 100 Fahrer positiv getestet oder wegen Doping nachträglich die Ergebnisse aberkannt. „In den 1970er- und 1980er-Jahren wurden trotz äußerst mangelhafter Kontrollen wiederholt Fahrer positiv getestet. Darunter auch die Gesamtsieger Felice Gimondi, Joop Zoetemelk, Pedro Delgado und Laurent Fignon“.
Du vergleichst wietestgehend im Labor nachgewiesenes Doping beim Radsport mit Gerüchten über Doping im Fussball: Das ist nicht sonderlich zielführend.
@KV
Quote:Original von Kanarienvogel
Und ja, wenn wir uns an die überführten Doper, die bewiesenen Fälle halten wollen ist hier die Diskussion fertig. (Ausser einer im Forum nimmt es auf sich alle Fälle aller Sportarten nachzuzählen, aber das macht der KV sicher nicht)
Der Radsport hat das grösste Dopingproblem.Okay, dann sind wir uns ja nun diesbezüglich einig.
Quote:Original von Kanarienvogel
Und ist natürlich ein Teufelskreis. Mehr Dopingfälle, mehr Druck was gegen Doping zu tun. Striktere Kontrollen. Man erwischt wieder mehr Sportler. Wieder grösserer Druck. Das Image wird wieder schlechter.Jo, d`accord.
Quote:Original von Kanarienvogel
Ich behaupte mal die Korrelation zwischen der Strenge der Kontrolle und den überführten Fällen ist Recht gross.Si, Signifikanti
Quote:Original von Kanarienvogel
Machen wir doch eine nette Studie… Sind Schweizer oder Oesterreicher treuer?Vergleichende Studien beruhen immer auf einer These von ursächlicher Unterschiedlichkeit. Das Wort „Signifikanz“ bedeutet nichts anderes als „nicht zufällig unterschiedlich“. Dein Vergleich ist keine Analogie in diesem Sinne zu Radsport und andren Sportarten. Nachvollziehbar?
Quote:Original von Kanarienvogel
Müssen aufhören mit der Verharmlosung und Relativierung: Wozu? Das kapiert der KV nach wie vor nicht.Es ist notwendig sich alle als Doping beschriebenen Substanzen anzuschauen, welche Fahrer tatsächlich nutzen, um gleichzeitig zu untersuchen, ob überhaupt die behauptete Gesundheitsschädlichkeit wahr ist. Dieser Weg würde dann relativ flott aus der üblichen Skandal- und Krawalldiskussion der Quotenmedien führen. Die Transparenz ist sozusagen der erste Schritt aus der Krise. Dass jemand „gedopt“ hat, wäre dann kein Skandal mehr, sondern Gegenstand einer Klärung, ob man überhaupt von „Doping“ sprechen kann.
Quote:Original von valvpitiDie Kontrollen im Fussball sind eins schlechter Witz. Es ist eig. zu 100% sicher, dass im Fussball gedopt wird. Man brauch sich da auch nichts vormachen. Da wird genauso gedopt wie in anderen Sportarten auch. Da bin ich mir sicher.
Es geht nur Eines von Beidem: Entweder da wird nicht so kontrolliert wie im Radsport und deshalb weiß man aber auch nicht genau ob und wie da gedopt wird, oder aber, da wird genauso kontrolliert wie im Radsport, aber ohne vergleichbar viele positive Befunde.
So wie Du argumentierst, sorry, ergibt es für mich keinen Sinn.
Trotzdem: auch ich zweifle keineswegs daran, dass im Fußball gedopt wird (stimme Deinen diesbezüglichen Textpassagen auch explizit zu), nur sehe ich absolut keine Vergleichbarkeit mit dem Radsport. Im Radsport hatten wir eine Phase mit Pantani, Ullrich, Basso, Rassmussen, Landys etc. da war jeder Toursieger gedopt, jedes GT-Podium zweifelhaft und die meisten sind heute revidiert.
Jetzt vergleichen wird das mal bitte mit Fußball. Irgendein Weltmeister oder Europameister wo nur einem einzigen Spieler Doping nachgewiesen wurde? Irgendein nationaler Meister irgendeiner europäischen Liga mit Dopingbetrug? Nichts dergleichen, nada, niente. Der Radsport besetzt hier eine traurige und leider unvergleichbare Spitzeposition als Dopingssportart Nr.1.
Dass im Fussball, Schwimmen oder Tennis vermutlich nicht genau so scharf kontrolliert wird wie im Radsport, ist übrigens auch nicht dem reinen Zufall geschuldet. Im Radsport wird heute so streng kontrolliert, weil man jahrelang, jahrzehntelang, von Doping-Skandal zu Doping-Skandal immer schärfere Maßnahmen ergreifen musste. Daswar offensichtlich im Fußball nicht notwendig.
„Richard Pound, ehemaliger Chef der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, geht davon aus, dass der Radsport-Weltverband UCI über das jahrelange Doping im Peloton Bescheid wusste. „
http://de.eurosport.yahoo.com/news/uci-muss-gewusst-haben-144803422.html
@KV
Quote:Original von Kanarienvogel
Was ist die Frage genau?Ja, ich glaube das ist jetzt so ein bisschen schwammig geworden. Ich versuche es nochmal anhand Deines Posts aufzuarbeiten.
Quote:Original von Kanarienvogel
Hat der Radsport das grösste Dopingproblem? Nein.Hier nehmen wir offensichtlich eine unterschiedliche Bewertung vor. Versachlichen läßt sich das ja nicht wirklich, oder nur mit erheblichem Aufwand. Ich glaube eben nach wie vor, dass es in keiner anderen Sportart so viele überführte Dopingsünder gibt, solch eine Verstrickung von Ärzten, ja sogar öffentlichen Forschungseinrichtungen, Todesfälle im Wettbewerb, polizeilich ermittelter, organisierter Kriminalität etc.etc.
Quote:Original von Kanarienvogel
Hat der Radsport das grösste Dopingimageproblem? JA, auf jeden Fall.Klar – subsequent. Aber jetzt bist Du eigentlich eine intrisisch notwendige Erklärung schuldig. Wenn der Radsport nicht das größte Dopingproblem hat, aber das größte Doping-Imageproblem, wie geht das? Falsches Image-Marketing? Wo? Wer will da dem Radsport boshaft was Falsches an den Kittel flicken?
Quote:Original von Kanarienvogel
Dann die These aus deinem Anfangspost:
Ist die UCI für das Imageproblem oder das Dopingproblem verantwortlich? Nein.Einverstanden, ursächlich ist sie vermutlich nicht verantwortlich.
Quote:Original von Kanarienvogel
Die Frage da oben, die erste. Du selbst hast während Olympia doch noch gehofft chinesische Schwimmerinnen würden durch ihre Leistung der breiten Oeffentlichkeit zeigen dass es in anderen Sportarten eigentlich gleich läuft. Jetzt aber ist es im Radsport plötzlich am schlimmsten?Nein, so habe ich es nicht geschrieben, bzw. hätte ich es sonst missverständlich dargestellt. Natürlich ist es für den Radsport hilfreich, wenn das Doping das auch in den anderen Sportarten vorkommt thematisiert wird. Das heisst selbstverständlich aber nicht, dass ich glaube, dass im Schwimmen stärker gedopt wird als im Radsport.
Quote:Original von Kanarienvogel
WEgen Armstrong? Haben wir da jetzt wirklich etwas neues erfahren, etwas was wir bisher nicht vermuteten?Armstrong ist nicht nur das Sahnehäubchen, vorallem für die, die es immer schon gewußt haben. Auch die aktiven Profis selbst geben sich jetzt erstmals richtig schockiert darüber, wie hier Doping systematisch organisiert wurde, samt Erpressung und alles was eben dazu gehört, wo man eigentlich von organisierter Krimminalität sprechen muss. Aber selbst ohne Armstrong, hat der Radsport jedes Jahr seine 5-20 mehr oder weniger promminenten Dopingfälle. Ich schätze mal grob, dass mindestens 50% derer die in den letzten Jahren TdF, Vuelta oder Giro gewonnen haben, zuvor oder danach des Dopings überführt wurden, bzw. für ein Dopingvergehen büßen mussten. Zeig mir mal eine andere Sportart, wo solche Dimensionen erreicht wurden?
Quote:Original von Kanarienvogel
Andere Sportarten plätschern weiterhin ruhig vor sich hin, ab und zu ein Fall, meistens weniger strikte Kontrollen als im Radsport, hier ein Bösewicht, da einer. ?Das sagst Du so in Deinem jugendlichen Leichtsinn. Was veranlasst Dich zu glauben, dass bei anderen Sportarten die Kontrollen lascher sind? Auch bei jedem Fussballspiel gibt es z.B. stichprobenartig bei jeder Mannschaft nach dem Spiel eine Dopingkontrolle. Und selbst wenn Du qualitiative Unterschiede aufzeigen kannst in der Dopingfahnung zwischen Radsport und anderen Sportarten, bedeutet dass nicht, dass in anderen Sportarten mehr gedopt wird!
Quote:Original von Kanarienvogel
Aber, kaum kommen „verdopteste Sportart“ etc ins Spiel, sind die anderen Sportarten in der Diskussion. Und da sieht der KV keine Probleme dann zu sagen was er denkt. Dass es nciht die verdopteste ist. Nur die mit den meisten Skandalen, die halt in den meisten anderen Sportarten nicht aufgedeckt werden…Ähm, nicht aufgedeckte Dopingfälle sind eine reine Vermutung Deinerseits, KV! Schlechterdings ist es leider allgemein so, dass Dunkelfelder Dunkelfelder heißen, weil man sie nicht aufklären kann.
Quote:Original von Kanarienvogel
WAS hat die UCI genau falsch gemacht?Ich denke, dass die UCI – ab einem bestimmten Zeitpunkt da der Druck der Öffentlichkeit auf den Radsport in Sachen Doping zu groß wurde – in Form eines Mechanismus des „menschlichen Versagens“ begonnen hat aus Ihrer Sicht den Radsport dadurch zu entlasten, in dem sie immer weiter Teil wurden des „Verheimlichungs- und Relativierungsmechanismus“. Das kann ich freilich nicht beweisen, sondern ist wirklich nur meine These. Aber sozusagen meine zentrale These hier. Man wird ja nun sehen, ob diese These weitere Nahrung erhält oder nicht.
Quote:Original von Kanarienvogel
Wenn ich deine These im Ausgangspost und späteren dann dieser Diskussion richtig verstanden habe: Die Uci ist schuld daran, dass der Radsport das grösste Dopingproblem hat.Nein, nicht schuld in einem kausal-ursächlichen Sinn, denn das wäre Voodoo. So wie ich es oben beschrieben habe: Ein Versagen und Einknicken unter massivem Druck der öffentlichen Meinung.
Quote:Original von Kanarienvogel
Pech für den Radsport dass die EPO Zeit und die Globalisierung gleichzeitig stattfanden. 20 Jahre früher und Deutschland z.B. ist weiterhin begeistert vom Radsport, Ulle der Anfang des saubereren Radsports .Und was EPO und Blutbeutel angeht scheint er „sauberer“ zu sein. Wäre EPO eben 70-80er gewesen, wäre in De/Aus/USA/GB/ auch mit Internet viel weniger beachtet worden.Du hast es doch selber gesagt, in Deutschland war sogar die Uni Freiburg beteiligt. Das hätte dem ehemaligen Innenminister Schäuble fast das Amt gekostet. Das hatte nichts mit Globalisierung etc, zu tun. Das Team Telekom hatte ein massives Dopingproblem und dieser Skandal wäre auch 1970. 1980, 1990 eine Bombe gewesen.
Quote:Original von Kanarienvogel
Ueberhaupt nicht. Da ist kein Vergleich notwendig. Wenn der 5 Leute umbringt, ohne erwischt zu werden und das Ventil nur 4 ist es nicht am wichtigsten dass der KV (und seine Fans) einsieht dass der KV mehr Leute umgebracht hat als das Ventil. Wenn der KV sich bessern will, dann muss er einsehen dass er was falsch gemacht hat. Ob jetzt das Ventil 4 oder 6 Leute umgebracht hat, vollkommen irrelevant.Wir reden hier von organisierten, kriminellen Strukturen und eben gerade nicht vom Einzelfall Hamilton, Landys, Armstrong. Im individuellen Strafverfahren gilt weiterhin die Unschuldsvermutung gegenüber einem Einzelnen – geschenkt. Aber wir reden hier darüber, was den Radsport von allen anderen Sportarten unterscheidet. Und da stellen wir fest, dass wir es mit zigfachem, bandenmäßig organisiertem, systematischem Dopingbetrug zu tun haben (Telekom, Festina, USPostal…).
Quote:Original von Kanarienvogel
Aber wirklich nötig findet’s der KV irgendwie nicht. Er ist Radsportfan, er will interessante Rennen sehen. Lieber einen gedopten Contador der offensiv ist, als einen sauberen Wiggins der noch langweiliger als Indurain ist zum Beispiel.Da kann ich zum Teil sogar noch mitgehen. Leider bleibt das Problem aber nicht auf dieser Stufe stehen, sondern regelmäßig müssen später Siegerlisten neu geschrieben werden, was in einer konsekutiven Folge nach sich zieht, dass viele Fans (nicht KV oder Furter) sich subjektiv verarscht fühlen, was dazu führt, dass sich Sponsoren subjektiv verarscht fühlen, was dazu führt, dass der Radsport als Profisport zunehmend unter Druck gerät – ganz egal, ob sich KV und Furter auch die Dopingshow noch gerne ansehen würden.
Uns trennt nach wie vor die Bewertung, dass Teams, Funktionäre, Fahrer und Fans endlich aufhören müssen mit der elenden Verharmlosung und Relativiererei. Es ist auch nicht getan damit, dass Doper einfach immer besser überführt werden (das habe ich an anderer Stelle schon mehrfach ausgeführt). Es bedarf einer grundlegenden Diskussion darüber was eigentlich Doping sein soll. Wir brauchen eine Versachlichung, ja, eine Verwissenschaftlichung des Themas. Das bekommt man nicht hin, wenn die Fakten nun nicht mal endlich auf den Tisch kommen und vorallem die Zeit der Scham beendet wird.
Quote:Original von Coolman
die these, dass es im radsport am schlimmsten ist, halte ich persönlich für völlig überzogen. hast du irgendwelche quellen für deine behauptung?Mit Quellen ist das ja bekanntlich bei Doping so eine Sache. Aber wenn man die pure Anzahl an Skandalen als Messlatte zulässt, dann war der Radsport ab der Zeit von Team Telekom und dem Festinaskandal die Dopingskandallsportart Nr 1. Bei der TdF gab es Zeiten, das musste jeder Siegerliste wieder umgeschrieben werden, kaum war die Tour vorbei. Etwas vergleichbares existierte meiner Ansicht nach in diesem Ausmaß in keiner anderen Sporart.
Quote:Original von Coolman
gibt es z.b. irgendeinen grund, warum die gleichen methoden wie im radsport nicht auch beim fußball und marathon effektiv sein sollten. man dopt halt nur sportartenspezifisch.Ich denke, dass im Radsport, insbesondere bei den großen, 21tägigen Rundfahrten den Fahrern solche Strapazen abverlangt werden, wie bei keinem anderen Sportevent. Das hier die Versuchung zu Dopen so hoch ist, ist fast selbstverständlich. So betrachtet haben die anderen Sportarten einfach nur das Glück, dass sie weit weniger strapaziös sind.
Zurück zum Grödopaz:
„Die „Sunday Times“ fordert rund eine Million Dollar zurück, die die Londoner Zeitung 2004 nach einem Verleumdungs-Prozess zahlen musste, weil sie Armstrong Doping unterstellt hatte.„
Muaharharharhar
„Und womöglich ist der finanzielle Aspekt für den langjährigen Patron des Pelotons noch gar nicht der dramatischste. Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ könnte Armstrong wie einst Leichtathletin Marion Jones wegen Meineids überführt zu werden – dann droht eine Haftstrafe. „
An die Wand gedrrrrrüggt.
Ach ja, fandet ihr es eigentlich nicht auch interessant, besser gesagt: bezeichnend, dass vor ein paar Wochen, als Lance es vorzog vor der USADA in die Knie zu gehen, die meisten Profis eher Mitleid geäußert haben. Jetzt, wo die ganze Scheisse plötzlich nach ober gespült wird, wenden sich die selben Fahrer ab, besser gesagt, verkneifen sich das ewige Relativierungs-Salbadern. Selbst Bradley Wiggins gab zu Protokoll fassungslos und angewidert zu sein.
Quote:Original von Möve!
Auch wenn es ein Bauernrennen war, die Art und Weise wie Martin gewonnen, hat, nötigt Respekt ab.Er scheint jetzt erst richtig in Form zu kommen. Chrono de Nations wird er wohl auch noch fahren, ist ja Titelverteidiger.
@KV
Beim Lesen Deines Beitrags bin ich mir nicht sicher, ob Du die These, wonach der Radsport es in Sachen Doping am schlimmsten getrieben hat unter allen Sportarten, zustimmen kannst oder nicht. Ich schätze eher nicht? Man kann das wegen mir auch gerne auf das Aufkommen von Epo zurückführen. Und natürlich wird es auch Gründe geben, warum die Fahrer selbst mit hochkonzentriertem Hundeblut gedopt haben. Gründe, die natürlich nichts mit Moral zu tun haben, sondern mit dem Radsport.
Ich halte das für ein grundsätzlich wichtiges Eingeständnis, dass sich bei den Teams, Fahrern, Funktionären und Fans erst einmal durchsetzen muss, bevor irgendein Selbstheilungsprozess stattfinden kann.
@KV
Ja, die Radsportler werden heute wohl stärker kontrolliert als die Sportler in anderen Disziplinen. Trotzdem halte ich Deine Darstellung für grob verfälscht.
Chronologisch betrachtet trifft es vermutlich folgende Beschreibung besser:
1. Vor langer, langer Zeit, keiner weiß mehr genau wann, gab es kein Doping im Sport (so ca. 10.000 v.Cr.).
2. Dann gab es Doping im Sport, aber keiner nannte es Doping und es interessierte auch kein Schwein (Das Wort Doping lässt sich erstmals 1889 in einem englischen Buch finden).
3. Das erste systematische Doping fand ca. mit Beginn des 19. Jahrhunderts im Pferdesport/Wettgeschäft statt.4. Dann, in der zweiten Hälfte des 20 Jahrhunderts, schrieb das Thema Doping im Radsport Geschichte. Besser gesagten Geschichten, zB. von der ledendären „schnellen Pulle“.
5. Ab den 70igern wurde Doping auch zum Menetekel sämtlicher Ostblock-Athleten, fast egal in welcher Sportart.
6. Nach dem Fall des eisernen Vorhangs war es insbesondere der Radsport der mit einer fast ununterbrochenen Reihe von Skandalen mit dem Begriff Doping geradezu identifieziert wurde.7.Und erst jetzt begann man, aus einer sehr defensiven Position heraus, im Radsport aktiver gegen Doping vorzugehen Das heisst also, der Radsport geriet nicht unschuldig oder rein zufällig unter das Brennglas besonderer Kontrolle.
8. Und erst als Reaktion auf den enormen Schaden den der Radsport durch die ständigen Dopingverdächtigungen und Dopingfälle abbekam, haben wohl einige Funktionäre versucht, statt Doping konsequent zu bekämpfen – was zugegeben der schwierigere und anstrengendere Weg ist – lieber den leichteren Weg zu wählen und Doping zu verharmlosen und zu vertuschen – allen voran die UCI, wie es jetzt scheint.
Ohne Anspruch auf absolute Genauigkeit, wird in der mit dieser Beschreibungsform eher ein Schuh draus. Was für den Radsport überhaupt nicht hilfreich ist, ist, wenn seine tapferen Fans ständig damit ankommen statt die Probleme im Radsport ernst zu nehmen, mit dem Finger hilflos auf Tennis, Fußball etc zu zeigen. Die Denunziation anderer hilft dem Radsport Nullkommnull weiter. Im Gegenteil, das wird nur als weiterer Versuch von Verharmlosung wahrgenommen.
Mittelfristig wird man nicht umhin kommen, das Thema Doping offensiv und transparent anzugehen. Es gibt genügend gute Gründe sich mal hinzusetzen und genauer zu betrachten, was Doping überhaupt ist. So eine genauere Betrachtung setzt aber voraus, dass man das Stadium des elendigen Relativierens nun endlich mal überwindet.
@KV
Natürlich kann man weder bestreiten, dass
a) in anderen Sportarten auch gedopt wird und
b) andere Sportverbände nicht auch durch und durch korrupt sind.Aber in keiner anderen Sportart als Radsport haben das Thema Doping und Funktionäre so einen schlechten Leumund wie im Radsport. Oder wird Joseph Blatter wirklich signifikant wegen Nachlässigkeiten in der Dopingbekämpfung kritisiert? Und im Tennis kommt es zumindest bisher einfach in einem viel, viel geringeren Maße zur Entdeckung von Dopingvergehen (auch bei Plympia und Wettkämpfen, die nicht von den Fachverbänden in Oberaufsicht abgehalten werden).
So wie es jetzt aussieht – und was ja nebenbei bemerkt nun auch unisono alle Medien schreiben – war mindestens das aktive Wegschauen der UCI nicht nur Begleiterscheinung sondern sogar Ursache dieser Entwicklung im Profi-Radsport.
Ich bin mal gespannt was da noch rauskommt. Es scheint im Moment ja sogar nicht mal abwegig anzunehmen, dass UCI-Funktionäre Geld bekommen haben um das Maul zu halten oder sogar pro Doping zu intervenieren.
Schreib doch bitte nur noch wenn Du nüchtern bist. Du tust Dir doch keinen Gefallen. Wie soll man Dich noch ernst nehmen?
Endlich ist dieser ekelerregende Bruyneel implodiert
„Bruyneel war einer der höchstdekorierten Teamchefs der vergangenen Jahre, laut USADA-Unterlagen aber in den Teams US Postal und Discovery Channel auch eine zentrale Figur im „ausgeklügeltesten, professionellsten und erfolgreichsten Dopingprogramm“, das der Sport je gesehen habe.„
Armstrong muss jetzt so an die Wand gedrückt werden, dass er nur noch zwei Möglichkeiten hat mit seiner lausigen Existenz fortzufahren: Selbstmord oder endlich auspacken. Wenn er auspackt, kann er dem Radsport nämlich doch noch einen Dienst erweisen und der Mafiaorganisation UCI den entscheidenden Schlag versetzen:
http://de.eurosport.yahoo.com/news/causa-armstrong-uci-fokus-144940352.html
Wer sich heute immer noch fragt, warum ausgerechnet das Image des Radsports so unter dem Dopingthema gelitten hat wie keine andere Sportart, muss nur drei Buchstaben aneinander reihen U-C-I! In keiner anderen Sportart konnte das Dopinghandwerk so blühen, wie unter dem aktiven Gärtnerwesen dieser Mafoafunktionäre.
McQuaid muss sterben, damit der Radsport wieder leben kann.
Quote:Original von Ventil
Es ist eben nicht das Selbe wenn A und B das Gleiche tun.Niemand ist mit Armstrong vergleichbar, was Doping betrifft. Niemand hat versucht Doping so zu perfektionieren, ein mannschaftsübergreifendes System zu installieren, mit nahezu Mafiamethoden Leute zu kaufen oder einzuschüchtern etc.
Übrigens: Du scheinst aus irgendeinem Grund zu glauben, es sei explizit eine intelektuelle Glanzleistung, wenn man stur an seinen Vorurteilen festhält und die geistige Anstrengung darauf konzentriert neue Sachverhalte die diesen Zustand der inneren Homöostase stören, mit Leibeskräften zu ignorieren. Isn`t!
Quote:Original von Rindfleisch
Auf jeden Fall bin ich mir selbst nicht sicher ob dass die halbe oder die volle Wahrheit ist.Die volle Wahrheit existiert doch gar nicht. Ein mathematisch-philosophisches Konstrukt. Mich interessiert hier auch deshalb nicht die volle Wahrheit, sondern eine Einschätzung wie damals gedopt wurde. Von Armstrong, USP und anderen. Dabei bewegt micht eher die Frage, in wie weit muss man ganz grob Armstrongs Leistungen relativieren? -5%?, -10%? Was leistet so ein systematisches Doping und was leistet es nicht?
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