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Ventil aktualisiert.
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26. Mai 2007 um 7:52 Uhr #651530
wäre ja auch verwunderlich wenn nicht ^^
naja man kann ja jetzt nicht davon ausgehen dass sich 1000+ radsprofis aus den 90ern vor die presse stellen und gestehen
R.I.P. Piti
26. Mai 2007 um 8:36 Uhr #651531kanarienvogel
ich greife den mentalen knirps nie persönlich an. im gegensatz zu anderen tadeln ihn die ventile nicht weil er ein langweiler in den interviews ist. als bergfahrer ganz passabel, ja. aber mit seiner geringen psychische stärke wäre er besser maler oder bäcker geworden.
muss mich vor el chaba verstecken
102
26. Mai 2007 um 10:27 Uhr #651532Ich bin mittlerweile auch für eine Amnestie für geständige Dopingsünder. Ohne Geständnisse ist das ganze einfach nicht aufzuklären und bei den momentanen Strafen sind keine Geständnisse weiterer aktiver Fahrer zu erwarten. Jedoch hat man jetzt durch die vergleichsweise vielen Geständnisse von berühmten Fahrern in letzter Zeit die einmalige Chance einen Großteil des Skandals aufzuklären. Man wird nie alle erwischen die gedopt haben, aber wenn man Amnestie für Doper anbietet, könnte ich mir schon vorstellen, dass noch so einige gestehen werden. Allerdings muss man nach den Geständnissen dann auch die Vorraussetzungen für einen Radsport ohne Doping danach setzen. Am wichtistgen sind für mich da effektive Kontrollen. Es kann doch nicht so schwer sein nachzuweisen ob sich jemand wirklich haufenweise Epo reinhaut oder nicht. Außerdem muss der Rennkalender etwas entschärft werden, damit Doping nicht mehr zwingend nötig ist. Viel muss man auf diesem Gebiet so wie ich finde allerdings nicht tun, da die Fahrer durch kollektiv etwas langsameres Fahren sich das Ganze ja auch selbst leicher machen können. Wenn der Schnitt bei einem Rennen um 5 km/h nach unten geht, ist das ja überhaupt kein Problem.
26. Mai 2007 um 11:09 Uhr #651533Das blöde ist halt das die momentan treibende Kraft der ganzen Doping-Aufdeckungen (nämlich die Medien) gar nicht an der Aufklärung und einer Verbesserung der Situation im Radsport ist sondern eben nur Schlagzeilen wollen.
Den Riis hätte man lieber mal fragen sollen von wem er sein EPO bekommen hat und nicht wieder mit Jan Ullrich anfangen…
26. Mai 2007 um 11:17 Uhr #651534Quote:Original von Ventil
ich greife den mentalen knirps nie persönlich an. im gegensatz zu anderen tadeln ihn die ventile nicht weil er ein langweiler in den interviews ist. als bergfahrer ganz passabel, ja. aber mit seiner geringen psychische stärke wäre er besser maler oder bäcker geworden.Oder Friseur.
Wobei ich das mit der mangelnden mentalen Stärke nicht so sehe, oder zumindest haben andere da schon größere Defizite bewiesen.
Zum Beispiel wenn man so die Hose voll hat das man seine Verwandschaft an die Strecke stellt um die Konkurrenz anzupöbeln. Oder nach der letzen Bergwertung ein paar KM vor dem Ziel lustlos vom Rad zu steigen. Oder sich aus Fluchtgruppen zurückzieht nur weil ein paar Konkurrenten das gerne hätten. Das sind mentale Knirpse.
26. Mai 2007 um 13:12 Uhr #651535riis sollte sein trikot behalten dürfen. schon allein dafür, dass er wenigstens gestanden hat. was ist mit der französischen tunte virenque? der war doch auch nicht besser und musste letztendlich ja doch gestehen. haben sie dem etwa auch sein trikot abgenommen?
26. Mai 2007 um 13:50 Uhr #651536Quote:Das blöde ist halt das die momentan treibende Kraft der ganzen Doping-Aufdeckungen (nämlich die Medien) gar nicht an der Aufklärung und einer Verbesserung der Situation im Radsport ist sondern eben nur Schlagzeilen wollen.Für die Medien ist das ein Super Geschäft ,ich habe gehört , das die Sondersendung auf ARD oder ZDF mehr Zuschauer hatte , als die Schlussetappe der letzten Tour und deshalb kann ich das mit der Schlagzeile nur unterschreiben .
Da wird teilweise unterster Boulevard betrieben .Noch was zu DiLuca , ich kann gut verstehen , dass er nicht so erfreut an den ganzen Doping –
Geständnissen ist , da die ihn in den Hintergrund drängen und das zum Zeitpunkt seines grössten Erfolges .Mich stört das jetzt anscheinend bei jeder GT wieder neue Doping Enthüllungen kommen und so den eigentlichen Sport in den Hintergrund drängen .
Ich habe hundert Mal mehr Freude am laufenden Giro , als an hundert Geständnissen , die mir absolut nichts neues verraten , im Gegenteil , die meisten sind nicht ehrlich oder jedenfalls nicht vollständig .
Und Gilbert ist doch kein ewiges Talent!
26. Mai 2007 um 15:22 Uhr #651537nun ja, da stimmt natürlich. dieses gefühl werde ich auch nicht los. diese geständnisse waren alle mehr oder weniger nötig. mir wäre es auch lieber, es würde nicht bei den gts kommen, aber so läuft es ja und man kann sich auch denken warum.
26. Mai 2007 um 17:21 Uhr #651538Rausschmiss folgt Geständnis
Eurosport – Sa 26.Mai. 18:51:00 2007
Auch er steckte mit ihm Sumpf: Der langjährige deutsche Olympia-Arzt Georg Huber hat gestanden, zwischen 1980 bis 1990 jungen Straßenradfahrern das leistungssteigernde Hormon Testosteron verabreicht zu haben. Dies teilte das Universitätsklinikum Freiburg mit. Huber sei sofort suspendiert worden.Der 64 Jahre alte Medizinzer war seit 1980 für die Ausstattung der deutschen Olympia-Apotheken zuständig. Seit 1972 betreute Huber Straßenfahrer des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR). Der BDR hatte ihn zuvor ebenfalls suspendiert. Huber ist nach Andreas Schmid und Lothar Heinrich der dritte Freiburger Mediziner, der im deutschen Dopingskandal geständig ist.
Christian Henn, bei den Olympischen Spielen von Seoul 1988 Dritter im Straßenrennen und mittlerweile Sportlicher Leiter im Team Gerolsteiner, hatte zuvor nach seinem EPO-Geständnis vor wenigen Tagen nun auch bezüglich seiner Amateurzeit in der „Süddeutschen Zeitung“ nachgelegt.
„Ich habe das [Testosteronpräparat Andriol] von Weibel bekommen, außerdem Kortison“, so der 43-Jährige, der unterstrich: „Ich sage jetzt nur noch die Wahrheit.“ Aufgedeckt wurde der Skandal durch Jörg Müller, einst Mitglied im deutschen Straßen-Vierer, der sich nach den jüngsten Doping-Geständnissen der Telekom-Profis von sich aus an die Tageszeitung wandte, um mit der „Verlogenheit“ aufzuräumen.
„Es ging doch nicht 1995 los, wie bei Telekom, sondern schon viel früher“, so der 39-Jährige. Schon 1987 sei er persönlich von Weibel mit Andriol versorgt worden. „Uns wurde das sehr einfach gemacht“ und Weibel „hat uns auch noch weitere Medikamente gegeben, ich weiß nicht was, auch Injektionen“, so Müller weiter.
Das Doping sei als Notwendigkeit empfunden worden, um gegen die entsprechend präparierte ostdeutsche Konkurrenz bestehen zu können. „Uns war klar, dass die im Osten gedopt haben – also mussten wir auch was nehmen, das Ganze lief in enger Abstimmung mit Professor Huber von der Uni Freiburg“, berichtete Müller.
Weibel, einst selbst Auswahlfahrer, ist seit Jahrzehnten im Bund deutscher Radfahrer (BDR) als Trainer-Urgestein aktiv und betreute u.a. Jan Ullrich auf seinem WM-Sieg in Oslo 1993. Das BDR-Präsidium wird sich auf einer Krisensitzung mit den neuen Vorwürfen befassen.
pompa pneumatica
27. Mai 2007 um 5:34 Uhr #651539Ich habe mich ja ewig lange ncht mehr zu Wort gemeldet in der Doping-Diskussion, da ich meinen Standpunkt ja schon mehrmals klargelegt habe und ihn nicht gebetsmuehlenhaft wiederholen will.
Gestern gab es allerdings einen Artikel in RSN, geschrieben von einem gewissen Karl Heidegger, der die Einstellung der italienischen Fans zum Radsport schildert. Er spricht mir aus vollem (Radsport-Fan)-Herzen.
Zitat:
Allein wegen Pantanis Geschichte wuerde in Italien auch niemand bestreiten, dass der Radsport ein Dopingproblem hat. Die Italiener sind ja nicht blauaeugig – und vielleicht macht genau das den Unterschied zur grossen Hysterie, die gerade in Deutschland ausgebrochen ist. „Ich liebe alle Fahrer wie meine Kinder“, hat einmal eine italienische Radsportjournalistin gesagt. Was sie gar nicht hinzufuegen musste: Seine Kinder liebt man ja auch, wenn sie in der Schule zu Spickzettel-Experten werden. Das mag verharmlosend klingen. Aber so ist, in etwa, die italienische Sicht der Dinge. Und sie zeugt von einem gewissen Realitaetssinn. Der Radsport wird so geliebt, wie er ist. Er ist nicht die heile Welt. Er ist dopingverseucht. Er ist gefaehrlich. Aber er ist, trotz allem, verrueckt und schoen und faszinierend.Dem ist fast nichts hinzuzufuegen. Dieser Sport war immer so, und so liebe ich ihn.
Karl-Heinz
27. Mai 2007 um 7:56 Uhr #651540Aber Karl Heinz,
ich fand diesen Artikel auch sehr zutreffend, und ich habe mir gleich gedacht das spiegelt auch in etwa meine Meinung wieder.
Aber ist das nicht eigentlich die Grundlage um die Freigabe des Dopings zu fordern?
Ich stell das einfach mal in den Raum, finde die Vorstellung zu wissen dass die alle (dann legal) dopen aber irgendwie unheimlich…27. Mai 2007 um 8:38 Uhr #65154127. Mai 2007 um 8:41 Uhr #651542Doping im ehemaligen westdeutschen Amateursport?
Handelten Huber und Weibel aus eigenem Antrieb oder in höherem Auftrag?
27. Mai 2007 um 9:22 Uhr #651543Quote:Original von OWI
Dem ist fast nichts hinzuzufuegen. Dieser Sport war immer so, und so liebe ich ihn.Ich sehe das auch so; aber das heisst ja nicht das man gegen Doping nichts unternehmen könnte oder sollte (bzw. würde ein dopingfreier Radsport nichts von seiner Faszination einbüssen).
27. Mai 2007 um 9:37 Uhr #651544Eben.
Es ist ja nicht so, daß sie dopen statt zu trainieren. Sie arbeiten viel härter als all ihre Ankläger.
Klar wäre es schöner, wenn man nicht bei jeder außergewöhnlichen Leistung seine Zweifel kriegt, aber das Ende des Dopings werden wir wohl nicht mehr miterleben.
Wenigstens wird Doping im Radsport nicht wie bei anderen Sportarten unter den Tisch gekehrt.
Am ärgerlichsten ist eigentlich die ewige Lügerei der Fahrer (zB Museeuw gerade).27. Mai 2007 um 9:43 Uhr #651545Quote:Original von Breukink
Am ärgerlichsten ist eigentlich die ewige Lügerei der Fahrer (zB Museeuw gerade).Stimmt. Die Helden im Radsport werden ja auch nicht dran gemessen welche (zumeist eh abgrundtief hässlichen Pokale oder ulkig bedruckte Trikots) sie in der Vitrine haben; auch wenn einem Riis jetzt seinen Sieg offiziell aberkannt wird, an den Erinnerungen an die Tour ’96 ändert das doch nichts mehr (ausser das er in den Chroniken demnächst mit einer Fußnote erwähnt wird über die man aber hinweglesen wird).
Pereiro hat ja auch gesagt das man ihm das Gefühl auf dem Podium in Paris durch nichts ersetzen kann.27. Mai 2007 um 10:45 Uhr #651546Wenn Riis der Sieg aberkannt wird hat Ulle ja doch zweimal die Tour gewonnen
27. Mai 2007 um 11:52 Uhr #651547Eines tröstet mich schon, wenn ich all die Scheinheiligkeit sehe: den Oberscheinheiligen geht es nur ums Geschäft.
Die Politiker sonnen sich liebend gern im Schatten der siegreichen Stars. Als z.B. Ullrich und Zabel siegten, da waren das für Scharping und Co. selbstverständlich DEUTSCHE Siege (so wie sich bei uns in Österreich auch die Regierung als Sieger sieht, wenn unsere Ski-Stars gewinnen). In solchen Momenten heißt es dann:“Wir kennen keine Parteien mehr, wir kennen nur noch Ullrichs…“
Die Sponsoren machen das Sponsoring ja nicht aus Philanthropie oder Liebe zum Radsport. Der Rubel steht im Mittelpunkt. Werbung, Werbung, Werbung. Und das geht im Radsport so gut wie nirgends sonst. Denn Der FC Bayern hieß nie Opel Bayern. Ferrari wird nie Marlboro heißen. Aber das Team von Bob Stapleton heißt T-Mobile… Und die haben ihren Effekt sogar noch mehr, wenn es einen Dopingskandal gibt (siehe Festina)
Die Medien haben längst geschnallt, dass dieser Sport Quoten bringt. Wo Millionen an der Strecke stehen, da sitzen noch viel mehr vor dem Bildschirm. Und er verkauft sich genauso wunderbar, wenn es mal wieder über einen Skandal zu berichten gibt…
Die Veranstalter sind natürlich auch Geschäftsleute. Das kommt ja wunderbar heraus in dem ganzen Streit um die Pro-Tour. Prudhomme und Co. geht es im Endeffekt um das Geld…
Und zu guter Letzt die Funktionäre: Was würde von deren wohldotierten Posten und Pöstchen bleiben, wenn es keine Tour nd keine Klassiker mehr gibt, weil man den „versauten und verotteten“ Radsport abgeschafft hat, auf dass er unsere sonst ja so ethische und schöne Welt nicht länger beflecke…
UND DAHER (und deswegen finde ich das trostreich): All diese Heuchler werden viel reden und schimpfen, aber die lassen sich doch niemals das Geschäft entgehen. Da können Idioten und Idiotinnen wie Frau Schenk oder Herr Dankert sich noch so entrüsten, wenn es wirklich darauf ankommmt werden alle oben genannten Gruppen sich für das Geschäft entscheiden. Und daher wird es den radsport immer geben. Und noch dazu in etwa so, wie wir ihn kennen und lieben. Vielleicht fallen einige kleinere Rennen weg, aber das muß nicht von Nachteil sein.
Und genau das hat offensichtlich Riis kapiert, dass nämlich der Sport so ist, wie ihn die Summe all dieser Gruppen, die Gesellschaft also, mehrheitlich will. Deswegen finde ich ihn so unglaublich cool. Er ist den Heuchlern nicht zu Kreuz gekrochen, weil er weiß, dass die letztendlich alle die Hauptdarsteller, die Fahrer, brauchen…
Leid tun mir nur jene Fahrer, die (wie die sieben, die derzeit gestanden haben) die Zeche zahlen. Wenn also, die, die so lauthals fordern, dass die „Mauer des Schweigens“ endgültig bricht, die Fahrer, die sich outen, noch bestrafen, dann zeigt das nur, wie wenig sie verstehen wollen. Oder eigentlich nur, wie dumm, gefühl.- und skrupellos sie alle sind…
Karl-Heinz
27. Mai 2007 um 14:32 Uhr #651548Na ja, die Geständigen haben ja nur scheibenweise das gestanden, was jetzt keiner (ausser Ulle) mehr glaubhaft leugnen kann. Der fromme Wunsch, dass jetzt nach ein paar Geständnissen der Sport sauberer ist, wird m.M. nach nicht in Erfüllung gehen. Wie Zabel und Aldag sagten, sie haben es genommen, weil es (fast) alle taten und weil es nicht nachweisbar war. So, jetzt gibt es lt. den Experten wieder irgendwelche EPO-derivate, die man nicht nachweisen kann. Hinzu kommt, dass es im Rad(leistungs)sport eine institutionalisierte Dopingkultur gibt, so dass auch die jungen Fahrer keine schlaflosen Nächte verbringen werden, wenn sie sich Asthmaspray oder Testo einverleiben. Für mich also kein Unterschied zu den Neunzigern. Hier war vielleicht der EPO missbrauch am höchsten, aber nur weil es halt eine innovative Sache war.
Denke auch die ganzen Teamchefs wie z.B. Riis wollen eigentlich weiter machen wie bisher. Aussagen wie der neue Weg oder Jetzt ist das nicht mehr so, glaubt nicht mal meine Oma. Sie verdienen doch noch alle sehr gut, siehe Post über mir. Ich befürchte der Radsport ist nicht dopingfrei zu kriegen, das beweist schon ein Blick in die Dopinggeschichte, die ja genau so alt ist wie der Radsport selber ist.
Deshalb erübrigt sich eigentlich auch das Thema Amnestie. Persönlich bereuen die Jungs das vielleicht, aber sie haben jahrelang gedopt, gelogen und sind gut damit gefahren, also werden es doch die nachkommenden Jungs genauso machen. Es ist egal ob da ein Aldag, Goodefrot oder Mr. Saubermann sitzt, es wird weiter gedopt.
Am besten aber erst mal su tun als wenn jetzt alles besser wäre, denn sonst springen vielleicht doch die großen Geldgeber ab und wir können die TdF nur noch nachts um 00.30 Uhr nach Strongest Man sehen.
„Ich wollte mich mit Dir geistig duellieren, aber ich sehe du bist unbewaffnet!“
27. Mai 2007 um 16:52 Uhr #651549Pro OWI
Leitplanke
27. Mai 2007 um 19:39 Uhr #651550dito
Und Gilbert ist doch kein ewiges Talent!
27. Mai 2007 um 19:49 Uhr #651551recht hat er ganz bestimmt, trotzdem muss sich etwas ändern. dieses hin und her ist auch für die ganzen profiteure nicht gut. skandale haben sicherlich auch gute, aber natürlich auch negative seiten. für den radsport insgesamt ist so eine situation wie sie im moment ist trotz allem schlecht. es gibt leider, wie eben auch in der politik einfach zu wenig leute mit der richtigen kompetenz. die leute, die sie haben, haben nicht die macht etwas zu verändern.
27. Mai 2007 um 20:18 Uhr #651552Habts ihr euch mal gefragt ob alle Fahrer wirklich dopen wollen ? Blendet mal euer böses Gesellschaftsbild aus.
(wobei die Kritik an der Gesellschaft auch heuchlerisch ist, wenn man mit dem Hintern zur Sonne lebt und von der heuchlerischen und profitgeilen Gesellschaft lebt.)Gibts nicht vielleicht auch Fahrer, die enormes Talent haben, Fleiss und Disziplin und die dopen müssen, weil der Rest des Feldes sie indirekt dazu zwingt.
Kennt ihr irgendeinen Fahrer, der zugibt gerne zu dopen? Kennt ihr einen Fahrer, der fordert das es freigegeben wird. Nein, kennt ihr nicht.
Sorry. Wenn die Pedaleure nicht mal für sich selbst das Wort ergreifen können, dann sollen sie auch weiterhin durch den Morast gezogen werden. Bin der Meinung, nur die Sportler selbst haben die Möglichkeit, da raus zu kommen. Entweder im grossen Stil mit einem sauberen Radsport oder auf Dauer mit legalisiertem Doping, dann aber unter der Rubrik Wrestling und andere Sinnestäuschungen.
pompa pneumatica
27. Mai 2007 um 23:28 Uhr #651553ich will mal meine bescheidene meinung zum thema doping im profisradsport äußern.
nehmen wir einen fahrer, der vielleicht mitte zwanzig ist, bei einem durchschnittlichen pro-tour-team fährt, und seine rolle als richtiger domestike hat, sprich, er fährt hauptsächlich auf den ersten 100km einer etappe (die man nicht im TV sieht) alle möglichen löcher zu, geht vielleicht mal in einer gruppe mit, und hat (wenn er außergewöhnlich gut ist) mal die möglichkeit, in einer kleineren rundfahrt, oder kleinen eintagesrennen, auf ergebniss (ich rede nicht vom sieg) zu fahren.
dieser fahrer verdient pro saison vielleicht 30000 €. er hat vielleicht nichts anderes gelernt, nachdem er die schule verlassen hat, außer rad zu fahren.
dieser fahrer weiss, dass, wenn er keine leistung respektive ergebnisse bringt, er wohl im kommenden jahr auf der strasse steht, arbeitlos ist! er weiss, das 90% des pelotons dopen. was, in aller welt, hält diesen fahrer davon ab, zu dopen !?!?!?
dazu kommt, dass er genau weiss, das seine zukunft nach der aktiven karriere normalerweise im radsport liegt, und genau deswegen (und vor allem wegen der omerta) wird er niemals einen ton sagen, geschweige denn seine kollegen im peloton verpfeifen.
solange sich dieses nicht ändert, wird sich im radsport auch nichts in richtung sauberer(er) sport ändern.
28. Mai 2007 um 6:38 Uhr #651554Quote:oder auf Dauer mit legalisiertem Doping, dann aber unter der Rubrik Wrestling und andere Sinnestäuschungen.Dazu zwei Anmerkungen:
Erstens:
In all den Diskussionen wird Doping so dargestellt, als führen gedopte Radsportler mit einem kleinen Elektromotor im Fahrrad. Ich kann diese Darstellung nicht nachvollziehen. Denn unabhängig vom „Treibstoff“, die Leistung vollbringt immer der menschliche Körper. Ich sehe nicht ein, warum das weniger faszinierend sein soll. Und wer gestern in die Gesichter der Fahrer am letzten Anstieg geblickt hat, der hat gesehen, wie sie leiden. Sie leiden durch Doping vielleicht auf einem höheren Niveau, aber sie leiden nicht weniger. Ich sehe nicht, warum irgendjemand, der bequem zuhause im Warmen und Trockenen sitzt, das recht hätte, sie deswegen weniger zu respektieren, geschweige denn, sie als „moralisch verrottet“. Übrigens: Ist Frau Schenk je radgefahren, ich meine ausser zum Aldi um die Ecke ? (Ist eine ernstgemeinte Frage, da ich als Ösi nichts von ihr weiss)Zweitens:
Sport ist Unterhaltung, wenn ihr so wollt, Show. Sportler sind, da wiederhole ich mich, die modernen Gladiatoren. Die Amerikaner haben das viel besser begriffen. Und trotzdem oder gerade deshalb, gibt es dort großartigen Sport, zum Beispiel in der NFL. Oder im Baseball. Oder derzeit wenn in der NHL um den Stanley-Cup gespielt wird. Es ist meiner Ansicht tendenziös immer nur das Wrestling als Beispiel heranzuziehen.Karl-Heinz
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