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Riccitello 13′, hatte der auch einen Sturz oder einfach Batterie schon leer?
Ist auch gestürzt. Sehr schade.
O`Connor heute offensichtlich in Bombenform mit einem 62 km Solo (Leemreize war anfangs noch bei ihm). In der Form dürfte es tatsächlich schwer werden, dem wieder 5 Minuten abzunehmen. Morgen kann er sich ein bisschen erholen und dann müsste er irgendwie am Samstag den Schlussanstieg, aber vor allem den Sonntag halbwegs unbeschadet überstehen, bevor es einen Tag frei gibt. Wenn er die 4:51 min. in den Montag rettet, was nicht unmöglich ist, werden wohl schon ein paar Klassementfahrer nervös werden.
Dann jubelt er am Schluss noch zu früh, perfekt.
Ich bin überzeugt, er hätte auch ohne das kurze Ausstrecken des Armes nicht gewonnen (ein richtiger Jubler wars ja nicht).
Dieser Roglic…
Unbeabsichtigt jetzt vielleicht in der Summe doch beste Vuelta-Vorbereitung für ihn. Und bei der Vuelta stürzt er ja nicht
Enttäuschungen wohl Arensman, dann aber Carapaz und Adam Yates.
Uijtdebroeks und Martinez würde ich bei den Klasse 1 Enttäuschten auch noch hinzu nehmen. Nicht unbedingt enttäuschend aber etwas hinter den Erwartungen vielleicht: O`Connor, Del Toro, Lipowitz? Kommt natürlich auf die Erwartungen an, die man hatte. Und unter den Teams dürfte Ineos heute ziemlich hadern.
Riccitello, Van Eetvelt und Gall die positivsten Überraschungen. Tiberi und Bennett auch stark. Aber das war heute eben auch ein sehr speziellen Finish, früh in der Vuelta. Auf der neunten Etappe nach Granada wird man dann wirklich erst ein Bild über die Form der Fahrer bekommen. Dann gibts eine Mehrpässefahrt mit langen Steigungen und mehreren Rampen. Da wird uns dann vermutlich auch Carapaz wieder überraschen…
Nicht so gut? Ueberhaupt nicht dann wohl eher.
Der hatte schon zwei Zeitfahren, wo er ganz brauchbare Ergebnisse lieferte:
6ter 2023 bei der Norwegenrundfahrt
18ter bei der Tour de RomandieAlso ich glaube, wenn er sich was ausrechnet, dann kann er schon deutlich mehr.
@Joelle: Rindfleisch ein User hier, hat Cyclocross immer recht genau verfolgt. Ist von einem Tag auf anderen auf einmal verschwunden.
Ah ja, Danke für die Aufklärung!
@ZF
Überraschendes Ergebnis für mich. Tarling am Ende nur sechster, Vacek und Affini hatte ich gar nicht auf den Zettel. Ansonsten läßt sich natürlich noch sehr wenig sagen. Roglic nach seinem Wirbelbruch schon fitter als man hätte vermuten müssen. Kuss hingegen verliert 4,5 Sekunden pro Kilometer auf so kurzer Distanz, das muss zwar auch noch nicht viel bedeuten, ist aber erstmal ernüchternd für ihn. Landa nimmt sogar 5,5 Sekunden pro Kilometer mit und wird nur 92igster hinter etlichen Fahrern die weder auf Tagessieg noch fürs Klassement fuhren.Mal sehen wie UAE jetzt mit McNulty umgehen, sollte der sich an den ersten Bergen im Führungstrikot nicht abhängen lassen.
Joelle, bist du eigentlich Rindfleisch?
Nein, ich bin Menschenfleisch (oder verstehe die Frage nicht).
Visma sehe ich auch nicht als klar stärkster Team, sondern UAE weit voraus, vielleicht sogar noch knapp bora stärker als Visma.
Oh, sorry, da wars wohl doch schon etwas spät als ich das schrieb. Ich meinte natürlich auch UAE und nicht Visma.
Knapp 60.000 Höhenmeter und alleine 7 Bergankünfte, darunter ein paar echte Brocken, klar, dass das nur jemand in absoluter Top-Form gewinnen kann. Wenn es ganz blöd läuft, ist das Klassement nach der 13. Etappe am Puerto de Ancares bereits gemacht. Die Abstände würden dann einfach nur immer größer. Die Königsetappe am Tag 20 und das abschließende Zeitfahren sind deshalb aus meiner Sicht etwas verschenkt, weil sich da mit ziemlicher Sicherheit kaum noch was am Klassement (sportlich) ändern wird.
Wer von den absoluten Bergfahrern wird also in Topform sein und zwar bis zum Ende der dritten Woche? Da habe ich z.B. bei Almeida und Adam Yates leichte Zweifel, weil sie eben schon bei der Tour einiges investieren mussten. Roglic könnte hier vielleicht doch nochmal überraschen?
Visma wahrscheinlich das klar stärkste Team, die können das vermutlich 3 Wochen lang kontrollieren. Aber falls Almeida und Yates schwächeln sollten, könnten einige Etappen ziemlich turbulent werden. Dann könnte sich vielleicht auch noch jemand vorne rein schummeln, den man da gar nicht erwartet hätte.
Was war denn mit Visma? Als 34igster Kuss bester Visma-Mann aber chancenlos. Vingegaard DNF, konnte schon am Erlaitz nicht mehr der Spitze folgen.
Vos und Kopecky sahen aber enorm blöd aus, null Reaktion auf die Attacke drei Kilometer vor dem Ziel. Das haben sie echt verdaddelt. Oder waren die beide einfach komplett leer? Sah eigentlich nicht so aus.
Zumindest Kopecky war, glaube ich am Anschlag. Faulkner und Kopecky haben ja eine gefühlte Ewigkeit gebraucht, bis sie die letzte Lücke von 6 Sekunden endlich zu hatten. Und da hat man schon gesehen, dass der Abstand nur geringer wurde, wenn Faulkner führte. Kopecky muss das ebenfalls gesehen haben, denn sie forderte Faulkner ständig auf in Führung zu gehen.
Und Voss führte auch deutlich weniger als die Ungarin Vas. Ich glaube das war nicht nur Taktik, sondern die hatte auch nicht mehr viel zuzusetzen.
Also Faulkner aus meiner Sicht die Stärkste und hat verdient gewonnen.
Also ich habe zumindest noch kein Olympiarennen gesehen, bei der die erste Rennstunde mit 37 km/h absolviert wurde. Das kann aber auch daran liegen, dass ich das einfach nicht mehr in Erinnerung habe.
Ich habe das übrigens nicht als einziger so empfunden. Ich habe eben nochmal im Radsport-Liveticker nachgeschaut, wie das Rennen dort beschrieben wurde. Dort schrieben Sie z.B.:
„Im Moment hat das Rennen eher etwas von einer gemütlichen Samstagsausfahrt….
Interessant finde ich diese Geschichte ohnehin nur insoweit, weil ich mich wirklich fragte, ob sich die Teams abgesprochen haben, um in Anbetracht des sehr kleinen Fahrerfeldes bei sehr langer Strecke und ohne Funk, die ganze Chose für alle Teams halbwegs zivilisiert durchzuführen. Aber wie gesagt: das ist nur eine Vermutung.
Stimmte meine Vermutung jedoch, dürften sich heute Abend einige Teams in den Hintern beißen.
Joelle, ich kann Deine Kritik an der Mannschaftsgröße ja verstehen und teile sie prinzipiell auch, aber war halt alles nicht mal ansatzweise so vorhersehbar, wie Du es dargestellt hast. Und man muss auch bei berechtigter Kritik nicht unsinnig alles schlecht reden. “Erste 70km kein richtiger Sport”, komm schon.
Das sollte kein Schlechtreden sein, ich habe mich einfach gewundert. Hast Du denn da mal reingezappt? Ich habe mir den Start und immer wieder mal 5-10 Minuten angeschaut. Da war die meiste Zeit überhaupt kein Zug drin. Das Feld breit aufgefächert und breit verteilt über die gesamte Fahrbahn, kein Peloton. Die einen hielten zum Pinkeln an, die anderen plauderten, man ließ es einfach rollen. Also das war einfach kein Rennen. Natürlich war das auch der kleinen Exotengruppe geschuldet, die es gar nicht nötig machten mehr zu tun.
Ich hatte fast den Eindruck, die größeren Teams haben sich vorher zumindest ein bisschen abgesprochen, damit das nicht zu wild und zu unkonrollierbar wird.
Das ist auf jedenfall ein sehr schräges Rennen bisher, sieht überhaupt nicht wie Sport aus.
Aha. Eher so Wetthäkeln, oder was?
Das bezog sich auf die ersten 70 km.
Ja, dann doch Evenepoel. Er hatte den entscheidenden Vorteil gegenüber van der Poel, dass er nicht von einem Wout van Aert markiert wurde. Ich kann mich täuschen, aber van der Poel wirkte auch nicht in absoluter Bestform. Also schon gut, aber es fehlten vielleichten die letzten Prozent, sonst hätte wahrscheinlich seine erste Attacke etwas mehr Abstand nach hinten gebracht?
Ich wundere mich trotzdem noch, dass es nicht frühere Angriffe gab. Nachführarbeit leisteten ja nur drei Teams, Niederlande, Belgien und Dänemark. Für Frankreich ging die Taktik natürlich am Ende auf.
Das ist auf jedenfall ein sehr schräges Rennen bisher, sieht überhaupt nicht wie Sport aus.
Also einen Zufallssieger erwarte ich nicht, eine kleinere Überraschung aus einer taktischen Konstellation nicht ausgeschlossen. Aber so auf Narvaez-Niveau wird man schon sein müssen.
Also ein Exot wird nicht gewinnen, aber ich kann mir auch nicht vorstellen, wie hier ein Favorit siegen will. Also für van der Poel, van Aert oder Evenepoel sehe ich durch ihren Favoritenstatus deutliche Nachteile – ja, ehrlich gesagt eigentlich keine Chance.
Ich vermute, dass schon sehr früh eine Gruppe geht und es schwierig bis unmöglich wird die Verfolgung zu organisieren. Da die Fahrer aus unterschiedlichen Profiteams kommen, sehe ich auch nicht, dass sich zum Beispiel ein Stuyven oder Benoot komplett aufopfern werden. Warum sollten sie, wenn sie selbst eine Chance haben? Van der Poel wird hingegen schon die Unterstützung von van Baarle oder Hoole bekommen, aber die beiden sind aktuell nicht stark genug um das Rennen zu kontrollieren. Und alle anderen Teams werden erstmal auf die Niederländer und vor allem die Belgier schauen, und erwarten dass die sich outen.
Wenn die Teams versuchen alle einen Fahrer aus der zweiten Reihe in die erste Gruppe zu bringen, kann das Rennen schon ganz früh gelaufen sein, denn wer hätte dann noch Chancen die Ausreißer zurück zu holen?
Und weil das alles doch recht offensichtlich ist, werden viele Fahrer morgen gleich in die erste Gruppe wollen. Wenn da niemand ist, der das entschlossen kontrolliert, schauen die Top-Favoriten in die Röhre.
Also ich rechne schon mit einem Außenseitersieg, aber natürlich nicht im Sinne eines Nobody, sondern eher jemand wie Bettiol oder Hirschi. Also sehr gute Fahrer, die aber im direkten Vergleich mit den Top-Favoriten keine Chance hätten.
Hat sich schon jemand mit der Strecke des Herrenrennens am Samstag etwas näher beschäftigt? Gibts dazu Meinungen?
Ich habe mir eben mal versucht das anzuschauen, soweit nähere Informationen verfügbar. Die Strecke ist natürlich vor allem mal sehr lang. Hügelig ist sie auch, aber die Hügel an sich erscheinen mir nicht sonderlich selektiv.
Da zu vermuten ist, dass das Rennen auf den letzten drei Schleifen am Montmartre entschieden wird, bin ich die Schleifen eben mal abgefahren, auf Goggle maps.
Das Kopfsteinpflaster am Butte Montmartre gehört wohl zu den sehr gut befahrbaren seiner Art. Aus der Aufsicht ist die jeweilige Steigung zwar nur mit Vorbehalt gut abzuschätzen, aber für mich sah das alles wenig selektiv aus.
Kurz: Das Rennen ist wohl hauptsächlich über seine Länge und das ständige Auf und Ab selektiv, aber eine ganz bestimmte Stelle anzugreifen konnte ich nicht ausmachen.
Ich nehme an es gibt wieder keinen Teamfunk, es ist also nicht auszuschließen, dass zumindest zeitweise wieder etwas ähnlich Kurioses passieren kann, wie beim Olypiasieg von Anna Kiesenhofer in Tokio. Bei 90 Fahrern ist mir auch nicht klar, wie und ob überhaupt das Rennen kontrolliert wird. Das könnte dann also schon ziemlich chaotisch werden.
Ist es also ein Rennen, bei dem am Ende schon der Stärkste gewinnt? Da bin ich skeptisch. Wenn man einmal in der falschen Gruppe hängt, wird man da kaum noch rauskommen. Ich vermute also, dass eher der taktisch Geschickteste und Glücklichste das Rennen gewinnt. Aber wir werden sehen.
Deine Idee bezüglich des Straßenradsports ist ja ganz nett, aber die UCI hat dafür nur 180 Plätze und die teilt sie seit diesem Jahr gleichmäßig zwischen Männern und Frauen auf.
Danke, für die Info, das wußte ich nicht. Hätte es mir allerdings schon denken können sollen, da ich mich bereits beim Tennis darüber wunderte, dass jede Spielerin und jeder Spieler in allen 3 Wettbewerben spielt (spielen muss), was ja auch nicht so wirklich sinnvoll ist.
Das hängt vermutlich mit den maximalen Ressourcen des olympischen Dorfs zusammen, vermute ich? Oder gibts noch andere Gründe für eine Limitierung der Teilnehmer?
Beim Tennis mussten ja jetzt schon einige Teilnehmer aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen, weil sie schlichtweg überlastet waren zwei Partien an einem Tag zu spielen. Will sagen: hier geht das aktuelle Konzept von OLympia ebenfalls deutlich erkennbar auf die sportliche Qualität der Veranstaltung. Dito beim Radsport, wenn da jetzt nur noch 90 Frauen und 90 Männer zu den Straßenrennen zugelassen sind.
Vielleicht ist also die Idee des olympischen Dorfs nicht mehr zeitgemäß? Einige Athleten scheinen ja ohnehin schon ausgezogen zu sein, weil ihnen das Essen oder die Betten nicht passten, oder der Weg zu den Trainings- und Wettkampfstrecken zu weit war. Man könnte ja an der Idee eines olympischen Dorfs in einer verträglichen Dimensionierung festhalten, aber „überzähligen“ Athleten erlauben sich eine eigene Unterkunft zu sorgen. Wenn das die Qualität der Wettbewerbe wieder erhöht, wäre es ja im Sinne der Sache. Umgekehrt gefragt, was nützt denn ein mit immer weiteren Sportarten aufgeblähtes Olympia, wenn es sportlich zunehmend fragwürdig wird?
Weil’s bis 92 nur für Amateure war.
Das ist natürlich auch wieder wahr. Allerdings hätte man da in den vergangenen 32 Jahren durchaus etwas entwickeln können. Wenn man den Radsport gut verkaufen will, ist ja Olympia durchaus ein Ereignis, an dem auch Zuschauer teilnehmen, die sonst wahrscheinlich nie zu einem Radrennen kämen. Würde sich also schon für alle im Radsport lohnen, da etwas Attraktives anzubieten.
Siehe Tennis
Gutes Stichwort. Der Radsport nimmt bei diesem Olympia bei den Herren etwa 8,5 Stunden in Anspruch (RR und TT). Beim Tennis der Herren, mit Einzel, Herrendoppel und 50% Mixed, kommen die auf so etwas wie 200 Stunden und mehr. Also nimmt Radsport zu Tennis etwa 1:20 an Zeit (Sendezeit) in Anspruch, jetzt nur mal die Herren betrachtet. Bei so einer krassen Diskrepanz könnte man durchaus fordern, dass zumindest für das Straßenrennen noch eine Qualifikation durchgeführt werden kann (und sei es, im Rahmen eines an Teilnehmern umfangreicheren Zeitfahrens)
Olympia ist Leichtathletik und Leichtathletik ist Olympia.
Das kann man durchaus so sehen und ich hätte gar nichts dagegen. Back to the Roots. Aber der Trend ist ja genau umgekehrt: Breakdance wird olympisch, Skateboard fahren, für die eher bewegungsdefensiven Kinder wahrscheinlich bald Online-Surfen.
Es steht in der Summe der Betrachtungen die Frage im Raum, wie viel Einfluss kann die UCI auf die Wettkampfformate bei Olympia nehmen? Oder ist da jede Sportart wie ein Bittsteller auf das Wohlwollen und die Willkür des IOC angewiesen?
Aber eigentlich willst doch einfach eine WM?
Zuerst einmal würde ich mir einen halbwegs fairen Wettbewerb wünschen, eine durchaus anspruchsvolle Strecke, so dass es keinen Zufallsolympiasieger gibt und dass das als Mannschaftssportart ausgetragen wird. Wenn Olympia alle 4 Jahre etwas Besonders sein soll, dann müssten natürlich schon alle Stars unabhängig vom Rennkalender dort teilnehmen können, wenn sie wollen. Ob es dann etwas Besonderes würde, läge auch am IOC und am Veranstalter. Mit dem Anspruch etwas Besonderes zu machen, könnte es sich aber durchaus auch klar von einer WM abheben, wenn man es wollte.
Spontan aus der Hüfte geschossen, würde ich mir z.B. (!) Folgendes vorstellen können: dass man das Zeitfahren nutzt, um jeder Nation auf der Welt, die in Mannschaftsstärke beim Straßenrennen an den Start gehen will, 4 Teilnehmer zu genehmigen, wovon die Zeit der besten 3 ergebnistechnisch gewürdigt wird (wie bei einer GT). Das würde das Zeitfahren doppelt spannend machen, weil es zwei Plots gäbe. Die 20 Besten in dieser Mannschaftswertung dürfen dann mit 6 Fahrern (= 120 Fahrer in toto) ihrer Wahl am Straßenrennen teilnehmen – also egal ob sie im Zeitfahren an den Start gegangen sind. Bis zu 30-40 weitere Nationen dürfen mit 3 Fahrern teilnehmen. Dann hätte man mit 50-60 Nationen mehr als jetzt und nahezu jede relevante Radsportnation hätte eine sichere Teilnahme. Und mit 210-240 Fahrer am Start, zwar ein etwas größeres Feld, aber dafür auch alles am Start was von den Topfahrern starten möchte.
Durch den Modus hätte man sich auch ganz klar von einer WM abgesetzt und ein Straßenrennen mit 210-240 Fahrern wäre wahrscheinlich auch vom Start weg sehr schön animiert. Der Mannschaftssportcharakter wäre auf sportliche Weise gewahrt. Ich glaube, das könnte ein ziemliches Spektakel werden.
- Diese Antwort wurde geändert vor 5 Monaten von Joelle van Dyne.
- Diese Antwort wurde geändert vor 5 Monaten von Joelle van Dyne.
Doch. Bei Schwimmen, Leichtathletik und Hockey ist der Olympiasieg das mit Abstand größte, was man gewinnen kann. Im Radsport kann man diskutieren, obs eher vor WM, Giro, Vuelta, Roubaix oder Flandern kommt oder danach. Über die Tour braucht man nicht mal reden.
Und warum ist Olympia ausgerechnet im Radsport vergleichsweise weniger bedeutsam? Könnte das etwas mit Ursache und Wirkung zu tun haben? Weil der sportliche Wert so fraglich ist, nimmt das keiner so ernst, obwohl es Olympia ist?
Wenn man sich mal die Teilnehmerliste anschaut und runterzählt wer da alles fehlt, angefangen von Pogacar, Vingegaard, Carapaz (als Titelverteidiger!), Roglic, A. Yates, S. Yates, Almeida, Landa, Mas, Del Toro, Kuss, Bernal, usw. usw… anders ausgedrückt: wie geil könnte Olympia sein, wenn dort fernab der üblichen Manschaftsstrukturen und Zwänge, hier wirklich mal die gesamte Creme de la Creme mitfahren würde. Was könnte das für ein Spaktakel sein!
Aber die völlig lieblose Streckengestaltung beim EZF und die absurd quotierte nationale Kontigentierung berauben den olympischen Wettkampf seiner Attraktivität. Und wozu? Was bekommt man dafür? Da fehlt aus meiner Sicht jegliche rationale Abwägung, obwohl man sich etliche Kompromisse vorstellen kann, die jeweils deutlich attraktiver wären.
Aber wie wollen wirs denn jetzt? Einfach ein zweites WM-Rennen alle vier Jahre wärs für mich jetzt aber auch nicht.
Naja, beim Schwimmen oder in der Leichtathletik oder beim Hockey, eigentlich nahezu bei jeder anderen Sportart existiert kein gravierender Unterschied zwischen WM und Olympia.
Will „man“ wirklich Exoten bei Olympia? Könige oder griechische Schlagersänger, die die Gelegenheit nutzen für ihr Heimatland im Skilanglauf anzutreten, weil sie prominent sind und im Winter ab und an auf der Loipe? Welcher Zuschauer hat denn wirklich Lust sich ein Tennismatch zwischen einem völlig überforderten Exoten und einem Top-Spieler anzuschauen? Das geht dann in 30 Minuten 6:0, 6:0 aus und der sportliche Wert ist gleich Null. Wenn das der Reiz sein soll, dann könnte man auch Olympia mit Zufallslosen machen und die Startplätze werden aus der Gesamtbevölkerung gelost. Dann spielt zum Spektakel halt ein 5jähriger aus Ghana gegen einen 90jährigen aus Japan, alleine zur Belustigung der Massen, die lieber statt Sport eine „Freakshow“ sehen wollen aka Eddie the Eagle.
Und selbst wenn tatsächlich eine Mehrheit unbedingt Exoten sehen wollte, warum sucht und findet man nicht ein Format, bei dem die Exoten und die sportlich Besten der Welt antreten können?
In der Lesart des IOC ist Radsport halt ein Individual- und kein Mannschaftssport
Dann wäre es gar kein Radsport mehr und dann sollen sie es auch anders nennen. Was ergibt es denn sportlich für einen Sinn, wenn ein Amateurfahrer aus Nigeria gegen 4 Top-Profis aus Belgien antreten soll. Da fehlt doch auch jeder Außenseiter-Charme. Der Amateurfahrer sieht auf Ansage die 200 km-Marke nicht und der Veranstalter hat dann wiederum auch keine Lust wegen eines „Olympiagefühls“ 2 Stunden zu warten, bis der letzte im Ziel ist und von den Zuschauern dafür gefeiert werden könnte. Da muss es nämlich wieder kommerziell schnell durchgetaktet zugehen.
Pidcock schafft (mit vollem Körpereinsatz) das Double. Spannendes Finale:
Aber zum Rennen: schade dass Tarling dieses Problem hatte, wäre sogar der Sieg dringelegen.
Man wird es zwar nie wissen, aber die Wahrscheinlichkeit ist gering, wenn man sich die Entwicklung bei den Zwischenzeiten anschaut. Tarlings Radwechsel ist vor der ersten Zwischenzeit, wo er dann 13 Sekunden Rückstand hat auf Evenepoel. Im zweiten Sektor, verliert er weitere 5 Sekunden. Im dritten Sektor weitere 9 Sekunden. Nun könnte man zwar vermuten, dass er zu Beginn der Schnellste gewesen wäre ohne Radwechsel, dann wäre jedoch ungewöhnlich dass er von da an zwar wenig, aber kontinuierlich verliert auf Evenepoel. Selbstverständlich wird ihn der Radwechsel auch etwas Rhythmus gekostet haben, aber spätestens nach 2-3 Kilometer sollte er das wieder im Griff gehabt haben. Wäre er weiterhin als der Schnellste unterwegs gewesen, würde man mindestens erwarten, dass er keine Zeit mehr im zweiten und dritten Sektor verliert (eher wieder zurückholt).
Sieg vermutlich also eher nicht, aber natürlich eine Medaille. Ja, schade. Mal sehen, wie es bei der WM aussieht.
Joelle, woher war die Info, dass Evenepoel Corona hatte? Konnte nix finden und sah heute ja auch nicht so aus.
Das hat er in dem Interview gesagt, in der er sich über die „Scheiß-Straßen“ beschwert hat. Auf Radsport.news gibts dazu noch einen Auszug:
Während Kopecky im gleichen Interview davon sprach, mit einem positiven Corona-Test aus dem Mitte Juli zu Ende gegangenen Giro d’Italia der Frauen gekommen zu sein, sich deshalb aber keine Sorgen, dass die Infektion ihre Leistung beeinträchtigen könnte, zeigte sich ihr Landsmann nicht ganz so optimistisch. “Ich habe den größten Teil des Montags im Bett verbracht, am Dienstag bin ich ein bisschen gefahren, aber das hat sich nicht gut angefühlt. Genau wie am Mittwoch und Donnerstag“, so der 24-Jährige, der dennoch als einer der Top-Favoriten auf Edelmetall ins Rennen gehen wird.
Ah, Danke für die Aufklärung bzw. Teilaufklärung. Dubios? Ja! Alleine, dass man zwischen Bahn und Straße schieben kann, find ich schon äußerst kurios. Warum nicht zwischen Mountainbike und Kunstradfahren oder Radfussball (keine Ahnung obs das noch gibt). Das Saisonende des Vorjahres zu nehmen, ist wahrscheinlich der Planungssicherheit geschuldet, kann aber dazu führen, dass Leute wie Girmay oder eben del Toro ihr Land nicht vertreten können, obwohl sie aktuell zu den Spitzenfahrern gehören und die Olympiade sportlich bereichern und aufwerten würden.
Und wenn wir schon dabei sind: ich kann mich auch nur schwer mit der disproportionalen Verteilung anfreunden. Schon eine Beschränkung auf 4 Fahrer pro Mannschaft macht aus einem Radrennen dieses Schweregrades eigentlich ne andere Sportart. Wenn du nur 1 oder 2 Fahrer hast, ist das definitiv keine Mannschaftssportart mehr.
Natürlich kann man da auch nicht allen 258 Staaten der Erde ein Startrecht mit 8 Fahrern geben, weil man mit über 2000 Startern nicht klarkäme (einen Versuch wäre es aber mal wert )
Aber dann soll man halt wie bei anderen Wettbewerben auch eine oder mehrere Ausscheidungs-Qualifikationsrunden durchführen. Entweder im Rahmen der Olympischen Spiele oder eben davor. Die 20 besten Nationen dürfen dann z.B. mit je 8 Fahrern antreten, so dass das wieder ein fairer Mannschaftssport ist, mit wenigstens theoretischer Chancengleichheit. Just my 2 Cents.
Funfact am Rande: Der ARD-Reporter fragte heute, was das längste Olympiazeitfahren der Geschichte gewesen sei. Na, und ich denke so, wahrscheinlich über 100 km, vielleicht 120 km. Nein 320 km! Die waren 10 Stunden unterwegs pro Fahrer und man fragt sich unwillkürlich, auf welcher Strecke die das gemacht haben.
Nö, haben tatsächlich keinen Startplatz:
https://www.procyclingstats.com/race/olympic-games/2024/nationsKeine Ahnung nach welchem System diese Liste erstellt wird.
Warum fährt der Isaac del Toro eigentlich nicht beim Straßenrennen?
Ich glaube, Mexiko hat gar keinen Startplatz?
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