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Hat irgendjemand die UAE-Taktik heute kapiert?
Zuerst hauen sie wahnsinnig viel Energie raus, um jede Attacke zu ersticken.
Dann plötzlich ist es ihnen scheißegal und man läßt vorne eine riesige Gruppe wegfahren? In der Gruppe UAE-Fahrer die rein gar nichts, also Null-Komma-Null bringen.Pogacar hätte das Rennen heute gewinnen können, aber aus irgendeinem Grund wollte seine Mannschaft das unbedingt verhindern….
Wellens: Topform
Pollit: Topform
Narvaez: Topform
Soler: Grundsolide
Almeida: raus, kann man nicht bewerten
A. Yates: schwer zu bewerten, bisher noch gar nicht wirklich gefordert
Sivakov: krank, bisher keine TopformVisma kann halt Pogacar auch nur über eine außergewöhnliche Teamleistung in Bedrängnis bringen, weshalb die Ausfälle dort auch schwerer wirken.
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Diese Antwort wurde vor 4 Wochen, 1 Tag von
Joelle van Dyne geändert.
Mein Gefühl liegt da irgendwie zwischen euch beiden (Krollekopp und Piak). Für mich ist eher offensichtlich, dass Vingegaard zum ersten Mal zwei richtig schlechte Tage hatte, aus denen auch fast sein gesamter Rückstand auf Pogacar resultiert (der Rest sind Bonifikationssekunden). Er konnte also durchaus auch mit Pogacar mithalten, vor allem auf der extrem anspruchsvollen Bergetappe letzten Samstag, wo er schon früh isoliert war. Da hatte auch Pogacar im Interview später eingeräumt, dass er nicht noch einen drüber geben konnte.
Ich weiß nicht, vielleicht fehlt Vingegaard 2025 auch einfach die Rennhärte in Ermangelung von Renntagen? Er ist ja nach der Tour 2024 ein dreiviertel Jahr lang kein einziges Rennen mehr gefahren?
Aber wie dem auch sei, die noch deutlich größeren Probleme bei Kuss und Jorgenson erklärt das auch nicht. Visma hat einfach als gesamtes Team ein Problem dieses Jahr.
Nach gut 2 Wochen Tour muss man leider als eine wichtige Erkenntnis festhalten: das Team Visma ist nicht topfit, vor allem die Hauptberghelfer Jorgenson, Kuss und Yates nicht. Bei Yates ist es noch halbwegs verständlich, bei Kuss und Jorgenson nicht. Aber auch Vingegaard, ganz untypisch für ihn eigentlich, mit zwei schlechten Tagen. So richtig überzeugt hat bisher nur Victor Campenaerts, der auf der bisher schwersten Etappe sogar der letzte Helfer seines Kapitäns war. Von Benoot darf und muss man ebenfalls mehr erwarten als er bisher gezeigt hat, scheint auch nicht in topform, konnte bisher an keinem Berg länger dabei bleiben. Van Aert steht neben sich in seinem eigenen Schatten früherer Glanztage. Er hat weder Vingegaard wirklich helfen können, noch den erhofften Etappensieg in seinen zahlreichen Ausreißversuchen geholt. Affini ist bis auf das Zeitfahren ebenfalls sehr blass geblieben.
Ich habe fast den Verdacht, Visma hat dieses mal kollektiv irgendetwas in der Vorbereitung versemmelt. Oder es ging unterhalb der öffentlichen Wahrnehmungsschwelle eine Erkältung um. So weit hinter ihren Möglichkeiten habe ich sie bisher jedenfalls noch nie erlebt.
Hätte ich eben nicht die Nachricht gelesen, dass Lennert Van Eetvelt heute ausgestiegen sei, hätte ich gar nicht mitbekommen, dass er überhaupt dabei war. Was war mit dem los? Ist der am Anfang mal gestürzt?
Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe / Achter / ARD):
“Wir geben unser Bestes, das ist alles was wir tun können, oder? Natürlich werde ich Lipowitz unterstützen, wir wollen das Beste rausholen. Dafür brauchen wir große Anstiege und davon kommen noch einige. Er ist wirklich super drauf, in seinem Alter bin ich noch nicht mal Rad gefahren.“lol
Hätte UAE gar nicht in Erwägung gezogen diese Etappe zu gewinnen, wären Soler und Narvaez am Ende nicht so ein Tempo gefahren. Ich glaube, die Maßgabe war heute, dass Pogacar nicht schon wieder 30 Minuten Solofahrt am Ende einer solch schweren Etappe hinlegen soll. Ist ja auch vernünftig. Dann erwies sich Arensman halt doch als eine ziemlich harte Nuss, und ich glaube aber auch erkannt zu haben, dass Pogacar heute nicht ganz so entschlossen war und vermutlich auch schon ein wenig müde. So ganz spritzig wie bisher wirkte er jedenfalls nicht. Hätte Pogacar sich wieder super stark gefühlt, hätte er nach der Vorarbeit seiner ganzen Mannschaft sicherlich versucht auch noch den Etappensieg zu holen. So etwas läßt ließ er bisher nie ohne Not liegen. Man hats ja auch daran gesehen, dass er Vingegaard selbst den zweiten Platz nicht „gönnte“.
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Diese Antwort wurde vor 1 Monat von
Joelle van Dyne geändert.
Ist doch klar, dass UAE zusammenbleibt? Die bekommen heute höchstwahrscheinlich keine Hilfe und der Wegs bis an den letzten Berg ist noch sehr lang. Da brauchen die jeden Mann. Außerdem ist Johannessen vorne, da müssen sie dann auch etwas strafer fahren, als sie es evtl. heute vorhatten. RBH wird sich halt irgendwann überlegen müssen, ob sie noch jemand haben der mithelfen kann.
Wer jetzt auf dieser Abfahrt bereit ist etwas mehr zu riskieren, kann heute auch in der Abfahrt sehr viel rausholen. Ratsam ist es allerdings nicht.
Ich glaube, dass die enorme Hitze dieses Jahr ein Faktor ist, der per se den weiteren Verlauf unkalkulierbarer macht. Bei den Temperaturen kann jeder mal einen schlechten Tag haben, selbst wenn man glaubt alles dagegen getan zu haben.
Jorgensen muss jetzt auch nicht mehr voraus fahren, jetzt sollte es für Visma darum gehen vor allem an den frühen Bergen im Rennen bereits präsent zu sein und ein hohes Tempo anzuschlagen. Natürlich nur so hoch, dass sie mit den wichtigsten Helfern selbst drüber kommen.
Außerdem würde ich auch nicht unterschätzen wie wichtig es für Vingegaard ist, vielleicht doch nochmal eine Etappe am Ende vor Pogacar für sich zu entscheiden. Für die Moral und sein Selbstvertrauen, gerade auch für die nächste Saison. Wenn die Tour so weiter ginge, könnte er schon einen Knacks abbekommen, weil er ja bisher auf jedem Terrain verhauen wurde von Pogacar.
Ich denke, Visma hat gar keine andere Wahl als es immer wieder zu versuchen. Es ist die Tour, ihr absoluten Saisonhöhepunkt mit einem Top-Favoriten, da können sie nicht einfach den Kampf einstellen. Ich schätze auch Vingegaard nicht so ein, als dass er aufgeben würde. Und natürlich wäre es auch unklug. Man weiß nie was in so einer Tour alles passiert. So lange die Chance besteht, muss man es versuchen, das ist man den Zuschauern und letztlich auch seinen Sponsoren schuldig. Die viel interessantere Frage ist für mich, was Visma überhaupt noch kann? Kuss, Yates, Jorgensen alle nicht in der bestechenden Form in der sie sein müssten um Pogacar herauszufordern.
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Diese Antwort wurde vor 1 Monat von
Joelle van Dyne geändert.
Habt ihr das auch, dass wenn man die quote-funktion benutzt, dass die beiträge verschwinden? schreibt Coolman
Ja, hatte ich vorhin auch. Erst dachte ich das läge an dem mitzitierten Link, scheint aber ein generelleres Problem zu sein.Reichlich ÜbErHeBlIcH von Dir, aber vieleicht bist Du ja GeDoPt?
Platt gar nicht platt, hat ja jetzt ne ziemliche Hausnummer vorgelegt.
Danke für die Liste Marder, aber die Aussagekraft solcher Vergleiche ist ja aus bekannten Gründen sehr beschränkt. Alleine der Unterschied, ob da jemand bei 25°C oder bei 35°C hochgefahren ist, ist bereits so groß, dass man über die Technikentwicklung, Windverhältnisse o.Ä gar nicht mehr reden muss.
PS: Aber vielleicht acht sich ja mal irgendwann jemand die Mühe einen faktorennormierten Vergleich auszuarbeiten…
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Diese Antwort wurde vor 1 Monat von
Joelle van Dyne geändert.
@Nebtune
Ich bin generell überrascht von Narvaez bisher. Er wirkt fast so, als wäre er tatsächlich der stärkste Berghelfer von Pogacar. Als Healy, Evenepoel und S. Yates und Jorgensen reißen lassen mussten, radelte er noch völlig mühelos durch die Reihen.Pogacar meinte übrigens später in der Pressekonferenz, dass die Attacke so gar nicht geplant gewesen sei. Narvaez habe Aussagen zuvor falsch interpretiert und das Funkgerät habe in diesem Moment nicht funktioniert, so dass ihm gar nichts anderes übrig blieb als hinterher zu gehen. Man sieht das übrigens auch schön an der Reaktion von Adam Yates.
Das war übrigens die krasseste Attacke, die ich jemals gesehen habe. Hier nochmal die Attacke von Beginn an:
Lipowitz, Roglic und Co. wirken, als würden sie stehen bleiben. Und als Narvaez rausgeht, gewinn Pogacar in aller kürzester Zeit einen riesigen Vorsprung auch auf Vingegaard.Oder kann sich jemand von euch an eine noch explosivere Attacke bei einer Bergetappe erinnern?
Ach so, unter den Vielen Dingen die auch noch erwähnenswert wären: die Attacke von Pogacar war schon unfassbar mutig. Fast 12 km vor dem Ziel und auch ohne jede Not, so einen Stunt hinzulegen, ich vermute stark, auch Visma/Vingegaard hatten damit nicht gerechnet, vor allem nicht nach gestern. Und er hats auch schlau gemacht, erstmal die Lücke gerissen, dann kurz durchgeatmet (das sah es fast so aus als könne Vingegaard nochmal zurück kommen) und dann aber sein konstant höheres Leistungslevel abgerufen bis ins Ziel.
Ich kann meine Einschätzung vom Anfang des Jahres nur nochmal wiederholen: Pogacar hat 2024 ein neues Niveau erreicht. Vingegaard ist jetzt nicht mehr auf Augenhöhe mit ihm.
@Vingegaard: Er ist heute sicherlich nicht „eingebrochen“ hatte aber wahrscheinlich auch keinen Sahnetag.
@Lipowitz: Schwer einzuschätzen, ob der einfach heute nur einen Sahnetag hatte, oder ob das +/- sein tatsächliches Niveau ist. Morgen wissen wir schon wieder etwas mehr.
@Evenepoel: Ist heute ebenfalls nicht eingebrochen, sondern einfach nur schlau gefahren, weil er auf seinen Körper gehört hat. Wenn man noch einberechnet, dass er für das Aufschließen in der Abfahrt sicherlich mehr Energie investieren musste als seine Podiumskonkurrenten, würde ich auch im Hinblick auf seinen Abstand zu Vingegaard sagen, dass das sogar eine sehr ordentliche Vorstellung von ihm heute war.
@Roglic: Lange Zeit sah er sogar besser aus, als ich vorab vermutet hätte. Auf den letzten zwei Kilometern musste er aber dann schon noch Tribut zollen und konnte auch Evenepoel nicht mehr folgen.Die große Überraschung kam heute eher von den Jungen, der nächsten Generation, also Lipowitz, Onley, Johannessen, Vauquelin, allesamt noch vor dem ebenfalls jungen Evenepoel. Also das verspricht für die Zukunft ein richtig dichtes leistungsniveau.
Ein bisschen der Abturner heute ist natürlich schon, dass die Tour, was das Gelbe Trikot betrifft, schon sehr weitgehend entschieden ist. 3:30 min kann Vingegaard nur nochmal gut machen, hätte Pogacar (vielleicht krankheitsbedingt) einen Totaleinbruch. Ansonsten wird sich das eber eher Richtung zweistelliger Minutenbereich entwickeln, so groß ist der Leistungsunterschied inzwischen.
@Pogacar: 20. Tour Etappe! Wenn der sich die Motivation und den Spaß die nächsten Jahre noch erhalten kann, wird der noch einige Rekorde brechen.
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Diese Antwort wurde vor 1 Monat von
Joelle van Dyne geändert.
Im Fussball würde man sagen: glatt Rot. Mal sehen, was sie hier mit Johannessen machen. Mit reiner Dummheit ist das kaum noch zu erklären.
Mit der Prognose Evenepoel auf Rang 3 bin ich mir noch nicht so sicher. Er ist bisher noch keine dreiwöchige Rundfahrt durchgekommen, ohne einige kleinere und größere Hänger.
Almeidas Ausfall evtl besser für Ausreisser, da UAE nicht mehr so stark ist?
Ja, denke ich auch. Der Ausfall Almeidas könnte Pogacar 1,2,3 mögliche Etappensiege kosten. Auch, weil Visma sich umgestellt hat. Die Fahren jetzt meist erst so spät, dass Pogi nicht mehr gewinnen und evtl auch noch Bonussekunden einheimsen kann. Wenn sich Sivakov nicht erholt, wird das ohnehin ein ziemlich hartes Unterfangen für UAE.
Ich weiß natürlich nicht wie Pogacar tickt, aber ich an seiner Stelle würde mich jetzt umorientieren und nur noch reagieren wenn unbedingt nötig. Wenns für UAE nicht noch dicker kommt, reicht das Team, um das Gelbe Trikot zu verteidigen, wenn man es nicht für Etappensiege überstrapaziert. Dann lieber schon Kräfte sparen für die Vuelta, wie letztes Jahr ja auch schon, bei seinem Giro-Tour-Double.
Healy hat ja auf den Lutscher im Ziel kaum verloren. In einem Duell Mann gegen Mann hätte Healy heute Yates locker versenkt. Healy ganz klar der Held des Tages und höchstverdienter Gelbträger. Ich fände es auch interessant zu sehen, wie lang er sich im GK halten kann, schätze/befürchte aber, dass das keine Priorität mehr hat, sobald er Gelb und einen Podiumsplatz wieder los ist. Der wird eher versuchen noch eine zweite Etappe zu holen, als um eine Top10-Platzierung zu kämpfen.
Visma hat heute natürlich erstmal eine Etappe geholt und damit schonmal etwas auf der Habenseite. Das sehr späte einstiegen habe ich so interpretiert, dass sie auf keinen Fall Yates Chancen auf den Sieg riskieren wollten. Aber im Grunde hätten sie es sich dann auch sparen können, denn auf diesen letzten 3km wären sie Pogacar nicht mal losgeworden, wenn der plötzlich die Ruhr bekommen hätte. So hat Jörgensen heute nur unnötig Energie verschleudert.
Ja, diese Terminwahl habe ich auch nicht verstanden.
Den Aussagen von Grischa Niermann konnte man entnehmen, dass ein wichtiger Aspekt der Visma-Taktik darin besteht, die Tour für Pogacar so schwer wie möglich zu machen, mit der Hoffnung, so doch mal einen schlechten Tag von ihm zu provozieren den Vingegaard unbedingt braucht, um gewinnen zu können. Von daher würde es mich auch nicht überraschen, wenn sie morgen versuchen das Rennen hart zu machen, zumal sie sich nun, nach dem Ausscheiden Almeidas, Mannschaftlich ganz klar im Vorteil sehen dürften.
Almeida raus. Jetzt kommt vieles auf Adam Yates an, als vermeintlich letzter Helfer.
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Diese Antwort wurde vor 4 Wochen, 1 Tag von
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