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Ich habe 2 Minuten vor dem Sturz reingeschaltet und dachte sofort, dass diese Situation entscheidender für den Ausgang des Giros werden könnte, als sämtliche Berge zusammen. So schlimm ist es ja dann Gott sei Dank nicht gekommen. Ciccone wird da natürlich anderer Meinung sein, aber für Ayuso und Roglic bestehen immer noch alle Chancen… wobei, für Ayuso wird Del Toro wirklich zum Problem. Kann und vor allem darf er ihn so einfach angreifen? Ayuso muss jetzt quasi hoffen, dass Roglic ihn angreifen kann und er dann Roglic folgt. Alles andere würde extrem doof aussehen.
Pedersen ist jetzt seit einem viertel Jahr on fire. Gewinnt Mitte Februar die Tour de la Provence, bei allen weiteren Rennen immer in Top-Form bis jetzt hinein in den Giro. Das muss ihm erstmal so jemand nachmachen. Neulich hatten wir ja schon die Diskussion. Ich finde schon, dass er diese Saison das Attribut „überragend“ verdient hat, natürlich zusammen mit Pogacar und MvdP, aber eben auch. Und das Uphill-Finish heute auch wieder eine Machtdemonstration. Es gibt niemanden, der ihn heute hätte schlagen können.
@Joelle, was war dein erster Giro?
Oh, da müsste ich lügen. Irgendwann zwischen 2005 und 2010 schätze ich.
Bin da auch Zwiegespalten. Zu viel Lotterie vielleicht. Andererseits, wenn es so einfach wäre, dass die besten Bergfahrer einfach nur an die Berge gefahren werden, wohlbehütet von Team, Funk und Mannschaftswagen, könnte man so ne Rundfahrt wirklich gleich verkürzen. Gehört halt doch etwas mehr dazu eine 3wöchige GT zu gewinnen. Man muss manchmal an der Küste entlang Windkante können, Abfahrt, Zeitfahren aber auch Radbeherrschung, Konzentration, Risikoabwägung usw.
Ein gewisser Zufalls-Faktor bleibt immer. Der eine kriegt 2,5 km vor dem Ziel auf einer Sprintetappe Defekt, der andere 3,5 km. Ist auch Lotterie.
Del Torro hat ja heute fast die ganze Zeit geführt und ist so stark gefahren, dass ihm am Dienstag im ITT ebenfalls einiges zuzutrauen ist. Wenn der dann nochmal so performt, wird man sich bei UAE schon ein paar Gedanken machen müssen.
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Diese Antwort wurde vor 1 Monat, 1 Woche von
Joelle van Dyne geändert.
Freut mich erst einmal ungemein für Wout van Aert. Ich gönne es eigentlich jedem, aber kaum einem so wie ihm.
Die Etappe war natürlich eine Giro-Sternstunde. Was ein Spektakel. Schade, dass es Roglic schon wieder bei einer GT erwischt hat. Ich hoffe er kann sich von den Sturz gut erholen und nochmal ganz vorne eingreifen. Carapaz, das Mentalitätsmonster auch wieder zu Stelle, unglaublich der Mann. Und Bernal scheint diese Saison wirklich wieder einen weiteren Schritt nach vorne gemacht zu haben, auch wenn es dieses mal noch nicht für den Sieg gereicht hat. Gibt heute ne ganze Menge unterschiedlicher Geschichten…
Roglic ist ja überhaupt nicht gesprintet! Er kurbelt im Sattel verzweifelt hinterher. Schon bei der Attacke von Bernal kann er im Grunde nicht mitgehen….
…aber richtig: schaun wir einfach mal wie er bei der nächsten echten Prüfung aussieht.Was Del Toro gemacht hat, hat mich im ersten Moment auch verwundert. Aber dann habe ich mich gefragt, was er hätte anders machen sollen. Er muss irgendwie versuchen der Konkurrenz noch die Bonussekunden streitig zu machen, kann sich da also nicht rausnehmen. Und nur bis auf die letzten 20 Meter hinterherfahren, um dann versuchen noch vorbei zu kommen, wäre auch sehr riskant gewesen. Klar, das war nicht vollkommen perfekt gemacht, aber auch nicht wirklich falsch.
Hm, normal gewinnt Roglic das. Komisch, ganz top ist der wohl nicht in dem Fall. Oder einfach einen schlechten Tag erwischt?
In der Tat, wundert mich auch sehr. Die Bedeutung fürs Klassement ist zwar nahe Null, aber ein Roglic in guter Form fährt das gleich von Vorne mit. Gab ja auch zuvor nichts, was ihm hätte den Stecker ziehen können. Eigentlich ein wie für Roglic gemaltes Finale und dan tuckert er so gerade mal hinterher. Vielleicht ist er ja erkältet….
Mads Pedersen ist diese Saison wirklich überragend. Der Sieg heute auf Ansage, immer von Vorne. Aber vor allem der Sieg auf der ersten Etappe, nicht nur von Vorne, sondern bei der 300m-Marke gestartet im Wind. Der ist nicht nur schnell, der ist einfach unglaublich ausdauernd und tempohart. Einer der ausdauerndsten Sprinter an die ich mich seit ich Radsport schaue erinnern kann.
PS: Würde er es noch schaffen bei den großen Nordklassikern mit MvP oder Pogacar auf die Ziellinie zu kommen….
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Diese Antwort wurde vor 1 Monat, 2 Wochen von
Joelle van Dyne geändert.
Noch ne Nebenbemerkung: Heute wieder Interviews nach dem Rennen mit schlotternder Kaulade. Wundert mich wirklich, dass die bei aller Professionalität nicht mal ne Jacke nach dem Rennen kriegen.
Stärk, wie der Belgier sagt. Alle anderen total chancenlos.
Glaube auch, dass man Amstel nicht zu viel Gewichtung im Bezug auf Pogacars Form gewähren sollte…
Das gilt aber mindestens, wenn nicht noch mehr, umgekehrt. Es hätte mich wirklich sehr stark gewundert, wenn Pogi heute sehr viel Konkurrenz an der Rampe bekommt. Das einzige was ihn hätte ernsthaft in Bedrängnis bringen können, wäre eine völlig sinnfreie Solonummer gewesen. Aber Pogacar ist ja auch taktisch ziemlich gewieft, wie er immer wieder beweist.
Aber ob mit 100% oder nur 95% Form, bei LBL wird er nur einen ernsthaften Konkurrenten haben, Evenepoel. Und der wird es ihm dort ganz sicher nicht so leicht machen, wie er es heute hat. Evenepoel wird er letztlich auch nur wieder an einer steilen Rampe los. Und wenn er das zu früh im Rennen macht, holt ihn Evenepoel wieder zurück. Ich erwarte dieses mal ein deutlich spannenderes LBL als in den Vorjahren.
Die Mur de Huy sehe ich auch eher bei Pogacar, selbst wenn er nicht mehr ganz so gut in Form sein sollte. Für ihn dann umso wichtig, dass ihn seine Mannschaftskammeraden ausgeruht an den Einstieg bringen.
Hinter LBL würde ich jetzt aber auch ein Fragezeichen setzen. Remco wird von jetzt aber sicher nicht schwächer, sondern eher noch stärker.
Wenn man sich die Post-Race-Interviews anhört, muss man unweigerlich die Erkenntnis gewinnen, dass der gute Skjelmose Evenepoel ein bisschen abgekocht hat. Er, Skjelmose, habe Evenepoel immer wieder gebeten zu führen, weil er schon total platt gewesen sei. Und als er gefragt wird, woher er dann im Sprint wieder die Power genommen hat (vor allem auf der „falschen“ Seite, wo der Wind herkam), weiß er keine Antwort…
Naja, ist natürlich alles legal und auch clever von Skjelmose. Evenepoel heute mit seinem Crash und der langen Aufholjagd danach sehr wahrscheinlich der Stärkste im Rennen. Pogacar heute sicherlich nicht mit einem Glanztag, aber könnte auch sein, dass sich seine Formkurve jetzt langsam neigt, was hinsichtlich LBL natürlich ein Problem wäre, vor allem, wenn Evenepoel, den genau umgekehrten Trend hat, wonach es zumindest stand heute sehr stark aussieht.
Aber Trend hält schon irgendwie an, WvA schon irgendwie dabei, aber fehlt einfach was.
Ja, die Ausdauer und das Durchhaltevermögen hat er wieder, aber es fehlt ihm der gewohnte Punch. Keine Ahnung, ob das nach und nach wieder kommt, oder ob er da wirklich etwas grundsätzlich eingebüßt hat inzwischen.
Evenepoel natürlich mit einem doch überraschend starken Comeback, hätte ich so nicht erwartet. Vielleicht wird LBL doch wenigstens etwas spannender als bis vor kurzem noch zu erwarten war.
Gemäß den Post-Race-Interviews schien allen glasklar, dass es dieses mal im Sektor Haveluy à Wallers losgeht. Es war übrigens Mats Pedersen der als erster den Fehdehandschuh warf:
Mads Pedersen (Lidl – Trek) spannt sich auf den Steinen nun selbst vors Feld. Damit ist er der erste der Favoriten, der selbst in die Offensive geht. Und Pogacar gibt eins besser. Van der Poel hängt sich an dieses Duo. Das Tempo geht dann direkt hoch, der Vorsprung der Ausreißer schmilzt auf 35 Sekunden.
Bestes Interview im Ziel:
Bis zu seinem Fahrfehler ist er jedenfalls sehr geschickt gefahren. Immer vorne, immer mit Auge.
Gewonnen hätte er das aber trotzdem nicht, nicht gegen MvdP an diesem Tag. Denn wenn er heute diese Stärke gehabt hätte, hätte er die 20 sec auf MvdP noch zumachen können.So schön dieses Spektakel für uns Zuschauer ist, ich bin nicht wirklich überzeugt davon, dass das für Pogacar der richtige Weg ist. Er ist bei 3 Monumenten Topfavorit. Wie viele Monumente hatte Eddy? 17? Also die kann Pogacar auch noch mit Ronde, LBL und Lombardia holen. Und MSR kann er natürlich immer mitfahren, das ist ja quasi so nebenher für ihn. Und wenn er sich dafür entscheidet weiter PR zu fahren, dann bitte das nächste mal ohne Uhr und bloß nicht anfangen etwas an seiner Statur zu ändern. Seine Stärken sollten seine Stärken bleiben.
Pedersen echt schade. Ich hätte ein MvdP-Pedersen Duell noch deutlich spannender gefunden. Dann hätte der gute Mathieu vermutlich auch nochmal richtig angreifen müssen. Denn den Pedersen schlägt nach 260 km in einem Monument aktuell niemand.
MvdP nun mit Dreien in der Reihe. Jetzt schon im Wachsfigurenkabinett der Super-Nordmänner. Bin gespannt, wie lang er diese Form noch halten kann. Hatte ja auch mal schlimme Rückenprobleme eine Zeit lang. Aber 2025 kann man eigentlich nur sagen: je oller, je doller.
Okay, ihr habt gute Argumente. Und nur damit mich keiner falsch versteht: ich würde es ihm absolut gönnen!
Zu Punkt 1, Erfahrung. Ja, Colbrelli ist in der Tat der lebende Gegenbeweis.
Zu Punkt 2, Gewicht. Das, denke ich, ist schon ein evidenter Punkt. Mehr Gewicht bedeutet ja bei diesen Athleten nahezu 1:1 mehr Muskelmasse. Und mehr Muskelmasse ist eben im Flachen ein gewisser Vorteil im Radsport (ganz anders als z.B. beim Marathon). Außerdem hat man auf dem Hinterrad einfach mehr Traktion, das haben auch mehrmals Cancellara, Boonen oder Sagan bestätigt. Natürlich hat KV auch hier einen guten Punkt: wer weiß schon wirklich wie viel wer wann wiegt im Radsport. Weiß ich natürlich auch nicht.Ich bin jedenfalls schon heiß drauf wie das ausgeht. Mein Bauchgefühl sagt Pedersen im Moment.
Ich bin ehrlich gesagt überrascht, wie viele Leute Pogacar den Sieg zutrauen. Ich halte einen Pogacar-Sieg eigentlich für unmöglich. Nicht nur weil es seine erste Teilnahme ist und von vielen Super-PR-Fahrern in den letzten Jahren immer wieder gesagt wurde, dass man sich hier erst mal mit sehr vielen Dingen vertraut machen muss. Ich sehe gar keinen Weg, wie er hier gewinnen könnte. Er ist 10 kg zu leicht und kann auf dem Pavé nicht kurzzeitig die Wattzahlen treten, wie ein MvdP. Das einzige, was Pogacar vielleicht einen gewissen Vorteil versschafft, ist sein enormes Ausdauervermögen. Aber das ist hier nur eine kleine Waffe, mit der er sich nicht vom Feld lösen kann. Und im Velodrom sind seine Chancen auf einen Sprintsieg doch eher überschaubar.
Außerdem ist eben MvdP auch absolut nicht der Charakter, der sich ins Ziel fahren läßt. Pogacar ja auch nicht und deswegen können die beiden auch miteinander so gut und hatten bei aller Rivalität auch so viele gemeinsame Erfolge. Hätte MvdP MSR gewonnen, wenn Pogacar zuvor nicht alle Sprintkonkurrenten aus den Schuhen fährt? Die beiden machen das zusammen also schon ziemlich richtig und ziemlich erfolgreich, wenn sie wieder und wieder bedingungslos miteinander fahren und keiner plötzlich anfängt Pokern zu wollen.
VdP wollte seine Vierte Ronde gewinnen. Würde er sich weigern mit Pogacar mitzuführen, würde Pogacar auch nicht mehr viel machen. Dann kämen zum einen von hinten wieder alle ran und es würde zum Zweiten sofort noch Attacken geben. In so einer Konstellation gewinnt MvdP ganz sicher auch nicht. Also ist es wirklich das Beste was er machen kann, bei Pogacar am Rad zu bleiben. Bei MSR hats ja geklappt. Heute mit Wind von Vorne vielleicht auch bei ihm die Hoffnung, dass das Pogacar dann evtl. 4-5% mehr kostet von Vorne wegfahren zu wollen….
Ich denke aber auch, wie schon geschrieben, MvdP hatte heute nicht mehr ganz die Überform von MSR und davor.
Nächste Woche ist natürlich wieder trotzdem ganz klar MvdP Topfavorit.
Ich hatte eigentlich erst am Paterberg mit der absolut tödlichen Attacke gerechnet, aber vdP musste heute auch schon früh mitfahren und vielleicht hat er auch nicht mehr ganz die Form von vor 2 Wochen bei MSR. Trotzdem hat sich wieder bestätigt: es gibt niemanden auf der Welt im Moment, der Pogacar bei diesen Rampen auf Kopfsteinpflaster am Ende eines so langen und harten Rennens noch Paroli bieten könnte, auch ein MvdP in Bestform nicht. Für Mattieu natürlich doof. Er ist 30 und muss und will in den nächsten Jahren sicherlich Rekordsieger der Ronde werden.
Ich halte das UAE-Team für stärker als das von Alpecin. Als UAE-Stratege müsste man also versuchen irgendetwas aus dieser Überlegenheit zu machen. Pogacar und VdP einfach bis zur 3 Oude Kwaremont-Passage zu pilotieren, hieße eigentlich eine Chnace etwas aus der Teamüberlegenheit zu machen schmählich abzuschenken. Trotzdem glaube ich auch nicht, dass sie nicht den Mut haben eine chancen-risikoreichere Taktik zu wählen. Und so läuft es wahrscheinlich wirklich ganz kontrolliert auf das Finale Pogacar-VdP hinaus.
VdP ist offensichtlich in den Form seines Lebens, trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass er diesmal mit der MSR-Taktik durchkommt. Einen gesunden Pogacar in Normalform kann er an den finalen Rampen normaler Weise nicht mehr halten. Dann hätten wir es plötzlich mir einem ganz neuen VdP zu tun. Aber es ist ja ein langes Rennen und es kann vorher sehr viel passieren….
@Pepe
Ich habe nur die letzten km als Video gesehen, da führt Powless wirklich keinen Meter mehr. Hier ab 3,1 km zu sehen:
Hast Du das Rennen davor gesehen und hat Powless da noch mitgeführt.
Aber egal wie man es nimmt, ich kann mich ad hoc an kein Rennen erinnern, in der sich ein Team mehr blamiert hat als Visma hier.
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Diese Antwort wurde vor 1 Monat, 1 Woche von
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