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Naja, was heißt übel nehmen? Ich farge mich halt, was das soll. Bis vor einer Woche lügt er noch dass sich die Balken biegen und jetzt plötzlich gesteht er nochmal was ein, bevor bei Rabobank sowieso alles explodiert. Sieht also schwer nach einem rein taktischen Geständnis aus, nur um seinen Job zu sichern.
Übel nheme ich es eher Rabobank, dass sie noch an so einem Lügenbaron festhalten, mehr noch, auf den Nachwuchs loslassen.
Fuentes beschädigt dann ab morgen wieder den Radsport auf seine Weise. Auch hier hat die Omerta bisher verhindert, dass Fuentes dort sitzt wo er ganz ausschließlich hingehört: im Knast.
http://www.zeit.de/news/2013-01/28/radsport-ex-radprofi-niermann-gesteht-epo-doping-28134007
Niermann gesteht also auch. Einerseits zeichnet sich, da Niermann nur Helferlein war, immer deutlicher ab, dass vermutlich noch bis vor wenigen Jahren so zwischen 90-100% gedopt haben. Andererseits behauptet er nur drei Jahre, von 2000-2003 gedopt zu haben, danach habe er sich qua Einsicht gegen Doping und für den Nachwuchs ohne Doping engagiert. Kann man ihm das glauben?
Nein, ich nicht. Dann hätte er bis letzte Woche nicht so dreist lügen dürfen. Jetzt gesteht er, aber es ist nach dem Lügenberg den auch er angehäuft hat fürn Arsch. Solche Leute müssen jetzt einfach vom Radsport entfernt werden, man kann ihnen nicht mehr trauen. Schade, dass Kloosterhuis das nicht kapiert.
Quote:Original von Ventil
FrankDen muss man s’Ventil erst überzeugen
Denke, Diaz ist reingewaschen und nichts weiter.
Leider
Naja, diese Gefahr hast Du doch immer, oder?
Wenn in der Szene bereits bekannt wäre, dass ein so junger Fahrer dopt, okay, dann nimmt man wohl Abstand von einer Verpflichtung. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass die Szene so was weiß und der Fahrer selbst noch nicht des Dopings überführt werden konnte.Möglicherweise hat man generelle Vorurteile gegen Südamerikaner, keine Ahnung. Mal sehen, wie das weitergeht.
Stark von Diaz, dass müsste eigentlich seine Eintrittskarte für ein größeres Team sein:
Stark der Dani Díaz. Hoffentlich kommt er durch.
San Luis – San Luis (19,2 km / Einzelzeitfahren)
1. Sven Tuft (Orica-GreenEDGE) 22:14
2. Leandro Messineo (San Luis Somos Todos) a 7
3. Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick Step) a 11
4. Vincenzo Nibali (Astana) a 14
5. Adriano Malori (Lampre-Merida) a 19
6. Jorge Giacinti (San Luis Somos Todos) a 26
7. Tejay Van Garderen (BMC) a 33
8. Eloy Teruel (Movistar Team) a 34
9. Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick Step) a 47
10. Jurgen Van den Broeck (Lotto-Belisol) a 52
11. Jonathan Castroviejo (Movistar Team) a 54
12. Alexander Wetterhall (Endura-Racing) a 55
13. Alberto Contador (Saxo Bank-Tinkoff) a 57
14. Jean Christophe Peraud (AG2R) a 59
15. Bart De Clercq (Lotto-Belisol) a 1:04Gesamtwertung
1. Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick Step) 12:30:37
2. Tejay Van Garderen (BMC) a 23
3. Jurgen Van den Broeck (Lotto-Belisol) a 42
4. Alex Diniz (Funvic) a 45
5. Bart De Clercq (Lotto-Belisol) a 54
6. Alberto Contador (Saxo Bank-Tinkoff) a 1:10
7. Dani Díaz (San Luis Somos Todos) a 1:12
8. Diego Ulissi (Lampre-Merida) m.t.
9. Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick Step) a 1:24
10. Jesús Herrada (Movistar Team) m.t.DINIZ Alex Correia aus Brasilien
La Punta – Mirador del Potrero (173,1 km)
1. Alex Diniz (Funvic) 4:29:36
2. Mauro Santambrogio (BMC) a 24
3. Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick Step) m.t.
4. Bart de Clercq (Lotto-Belisol) a 25
5. Tejay Van Garderen (BMC) m.t.
6. Jurgen van den Broeck (Lotto-Belisol) m.t.
7. Dani Díaz (San Luis Somos Todos) a 29
8. Diego Ulissi (Lampre-Merida) a 34
9. Miguel A. Rubiano (Androni-Venezuela) m.t.
10. André Cardoso (Caja Rural) m.t.
11. Egor Silin (Astana) a 48
12. Jesús Herrada (Movistar Team) m.t.
13. Alberto Contador (Team Saxo-Tinkoff) m.t.
14. Janier Acevedo (Jamis Sutter) m.t.
15. José Cayetano Sarmiento (Cannondale) m.t.Gesamtwertung
1. Alex Diniz (Funvic) 12:07:48
2. Mauro Santambrogio (BMC) a 24
3. Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick Step) m.t.
4. Jurgen van den Broeck (Lotto-Belisol) m.t.
5. Bart de Clercq (Lotto-Belisol) a 25
6. Tejay Van Garderen (BMC) m.t.
7. Dani Díaz (San Luis Somos Todos) a 29
8. Miguel A. Rubiano (Androni-Venezuela) a 34
9. André Cardoso (Caja Rural) m.t.
10. Diego Ulissi (Lampre-Merida) a 34
11. Janier Acevedo (Jamis Sutter) a 48
12. Jesús Herrada (Movistar Team) m.t.
13. José Cayetano Sarmiento (Cannondale) m.t.
14. Alberto Contador (Saxo-Tinkoff) m.t.
15. Egor Silin (Astana) m.t.Interessant. Mal sehen, wie sich das morgen nach dem Zeitfahren darstellt. Im Moment sieht es nicht so aus, als könne das Contador wieder gewinnen.
Quote:Original von Möve!
In San Luis ist das Sprinterfeld fast genau so gut. Interessant…Allerdings. Das gesamte Feld ist wesentlich besser besetzt als die allermeisten europäischen Rennen. Eigentlich müsste die Tour de San Luis deutlich aufgewertet werden. Ich habe aber keine Ahnung wer, wie, wo, wann die verschiedenen Rennen bewertet und einteilt.
Allerdings müssten die Veranstalter noch deutlich an der Präsentation ihres Produkts arbeiten. Im argentinischen TV wurde die Zielankunft ja live übertragen. Allerdings so dermaßen tölpelhaft schrottig, dass man das keinem Radsportfan zumuten kann:
http://www.youtube.com/watch?v=33CBpqosAko
Zu Down Under:
http://www.youtube.com/watch?v=aheVnEZEDmM
Absolut überlegener Sieg von Greipel, auch Dank einer perfekten Vorarbeit seines Teams. Trotzdem sieht man in der Endgeschwindigkeit sehr schön, wie stark Demare ist. Er wird ca. 1,5 km vor dem Ziel sogar noch sehr gut von einem Teamkollegen platziert (etwa siebte, achte Position), verpennt dann aber ein bisschen die Position zu halten, so dass der Weg viel zu weit wird.
Also wenn Demare sich etwas geschickter anstellt, könnten das noch tolle Duelle in Australien werden.Stream gibts hier: http://www.sanluistelevision.com/
Das Rennen ist aber schon vorbei. Ich habs leider verpasst und finde auch noch keine Ergebnisse. Die Etappe sollte ja was für Cavendish oder Sagan gewesen sein….
Cavendish hat gewonnen, aber die Kameraführung im Ziel war stümperhaft, dass man nicht weiter erkennen konnte…
Aha, wir sehen hier also durch das Fernrohr von Tony Rominger..
Ansonsten sollte man aktuell lieber umjeden Altstar froh sein, der die Fresse halten kann.
Viel wichtiger als weitere Geständnisse ist, dass die jetzige Generation entweder das Dopen sein läßt, oder sich wenigstens nicht mehr dabei erwischen läßt. Jeder neue Dopingskandal würde nämlich das zarte Plänzchen Vertrauen, dass jetzt vielleicht gerade wieder zu wachsen beginnen kann prompt vernichten.
Schade, dass man hier Zahlenreihen nicht vernünftig darstellen kann. Ich hoffe man erkennt es trotzdem halbwegs. Nachfolgend die erfolgreichsten Talente aus Geburtsjahren 1987-1993
Baujahr 1993
GROENEWEGEN Dylan 119
SLIK Ivar 101Baujahr 1992
LUTSENKO Alexey 020 249
JUNGELS Bob 015 233Baujahr 1991
DEMARE Arnaud 053 148 849
DURBRIDGE Luke 037 065 693
KELDERMAN Wilco 134 134 401
DOMBROWSKI Lloyd 0 045 194Baujahr 1990
SAGAN Peter 088 928 1596 1963
MOSER Moreno 011 005 078 1036
PHINNEY Taylor 49 217 344 849
BOUHANNI Nacer 0 51 136 845
QUINTANA Nairo Alexander 24 72 60 707Baujahr 1989
DEGENKOLB John 64 64 144 711 1597
NIZZOLO Giacomo 0 0 4 348 751
BETANCUR GOMEZ Alberto 0 26 45 291 669
VIVIANI Elia 0 23 312 532 621
ULISSI Diego 0 8 246 484 567Baujahr 1988
V. GARDEREN Tejay 0 97 169 533 509 1062
KITTEL Marcel 2 15 83 60 1041 759
TALANSKY Andrew 0 0 0 76 229 683Baujahr 1987
B-H Edvald 241 429 487 1616 1217 1391 1780
URAN R. 10 158 487 239 412 759 1162
HENAO Luis 0 40 0 158 61 190 1136Dazu den Vergleich mit Fabian Cancellara und Explosionsstarter Cunego:
Cancellara 32 177 615 450 629 778 1271 1043
Cunego 0 0 45 244 2260 1266 1388 1435Im Vergleich zum überhaupt nicht sonderlich talentierten Mr. Wiggins:
Wiggins 0 18 24 22 75 27 255 63 256 61
Wiggins konnte bis zu seinem 29. Lebensjahr nichts vorweisen, was auch nur halbwegs auf Talent hindeutete….und plötzlich explodiert er. Unter allen Entwicklungsprofilen die ich jetzt angeschaut habe ist Wiggins das mit Abstand außergewöhnlichste (Fast ausnahmslos alle besseren Fahrer konnten bis zu ihren 24. Lebensjahr die 1000 Punkte Marke knacken).
Quote:Original von Ventil
Pardon, ist das nicht ein wenig naiv ? Das Ventil hat von dem ‚Interview‘ nicht wirklich was erwartet, hier geht es nicht um Ethik, sondern um Rechtsstreit und Geld. Was wirklich damals abging wissen wir ja, dafür brauchen wir im 2013 nicht das Schweigen von Lance Armstrong, und wer das nicht sieht, ist ein Idiot.Idiot? Für mich eine glasklare Verbesserung zu den üblichen Deklassierungen als Nazi eben Negerpimmellutscher…also in so fern: Danke für die netten Worte, Kollege Tilian.
Aba änshaft jetzt mal: Lance Taktik bestand ja durchaus darin nicht nur einfach eine juristisch korrekte Form eines Geständnisses abzulegen. Dazu hätte es keiner Fernsehshow bedarft und er hätte sich das peinliche Winden sparen können. Dass Lance für sein Geständnis eine Fernsehshow nutzt, ist ja genau dadurch begründet, dass er vorgibt sich ernsthaft bei seinen Fans zu entschuldigen und zu sagen dass es ihm Leid tut. Würde er nur formal und juristisch korrekt handeln in dieser Situation, könnte er noch viel weniger Hoffnung haben als gefallener Engel wieder in die Schaar der anderen gefallenen Engel aufgenommen zu werden.
Ich habe übrigens gar keinen Zweifel, dass es Lance leid tut. Er wäre ja quasi….ein Idiot?, wenn es anders wäre. Trotzdem entspricht es eben absolut nicht seinem Charakter zu Kreuze kriechen zu müssen und man merkt ihm auch an, dass er die ganze Sache nach wie vor nicht moralisch so eindeutig sieht.
De nachfolgende Spiegel-Artikel hat ein bisschen mehr auf die Feinheiten geachtet und ist daher sehr lesenswert:
Übrigens: KVs These LA könne am Ende irgendwie noch von diesem peinlichen Geständnis-Schauspiel profitieren, ist quasi wiederlegt, wenn man sich die Reaktion der Leute in den USA und die US-Medien anschaut. Dort wird noch viel härter geurteilt als hier in Europa und die Leute sind richtiggehend empört über diese erneute Seifenoper, vorallem die Leserkommentare sind hier erstaunlich rigoros (Nix mit der These „vom dummen Ami der alles schluckt…“) Für KV vielleicht die wichtigste Erkenntnis der letzten Jahre: Auch Amerikaner sind vermutlich Menschen.
Bin schon gespannt wie sich Daniel Ricardo Diaz, der Überraschungszweite aus dem letzten Jahr bei der Neuauflage der Tour de San Luis schlägt. Wundert mich eh, dass er nicht von einem europäischen Farmteam aufgenommen wurde.
Der zweite Teil ist noch nicht ausgestrahlt, da streiten sich die Medien heute Morgen vor allem darüber, ob das nun ein kühl kalkulierter Schachzug war, um mindestens zu verhindern wegen Meineids in den Knast zu kommen, oder ob es doch das Geständnis war, auf das man hoffen durfte, auch wenn Armstrongs Ausführungen sicherlich nicht 100% kongruent zu den vorgelegten Beweisen der USADA passt.
Aber eigentlich ist es mittlerweile auch völlig wurscht, das Geständnis kommt in jedem Fall viel zu spät und wenn es Armstrong wirklich leid tut und er tatsächlich daran interessiert ist Wiedergutmachung zu leisten, dann sollte er sich und seine Causa schnellstmöglich aus der Öfferntlichkeit bringen, damit der Radsport nicht immer weiter belastet wird.
Quote:Original von Kanarienvogel
Natürlich wird das Geständnis oder was es halt sonst wird bei einem grossen Teil des Publikums Erfolg haben. Hätte ein Ullegeständniss auch.Der größte Sympathieträger des deutschen Radsports war nicht Ulle sondern Erik Zabel. Das Doping-Geständnis von Erik Zabel und dessen Konsequenzen zeigen sehr beispielhaft, dass der Geständige vom Geständnis nicht profitiert. Wobei man ja bei Zabel noch unbedingt sehen muss, dass dieser wirklich freiwillig und auf eigenen Antrieb geständig war, während Armstrong wie kein anderer Profi jemals in der gesamten Radsportgeschichte gelogen und betrogen hat. Zabel hat trotz seiner Heulnummer und „er habe ja nur einmal…..“ die Sympathien und die Anerkennung der deutschen Radsportfans verloren. Nicht auf einen Schlag, auch nicht in irgendeiner dramatischen Art, bei ihm waren die Fans dann einfach zu erschöpft vor Enttäuschung und haben sich sang- und klanglos zurückgezogen.
Psychologisch betrachtet, ist es übrigens völlig normal, dass der Betrüger von seinem Geständnis nicht profitiert. Man muss sich nur mal anschauen, wie die Betrogenen reagieren, wenn beispielsweise der Ehegatte einen Seitensprung gesteht. Im besten Fall wird dass viel, viel später irgendwann mal verziehen. Taucht aber 100% als auf ewig gesätes Mistrauen bei passender Gelegenheit immer wieder auf. Betrogene Menschen verzeihen einfach nicht, das ist zumindest die Regel.
Quote:Original von Majka
Wahrscheinlich wird er als Kronzeuge genutzt. Außerdem denke ich schon, dass eine Last von ihm abfällt. Er hat genügend Anwälte und hilfreiche Menschen um sich herum, die mit ihm den Schritt schon durchdacht haben werden. Denke nicht, dass er sowohl finanziell als auch rechtlich riesige Probleme bekommen wird, denn ansonsten hätten sie ihn diesen Schritt nicht einfach gehen lassen. Außerdem wird ja auch immer wieder erwähnt, dass er seine lebenslange Sperre kürzen will, um bei Triathlon-Wettbewerben starten zu dürfen.Selbst wenn er da finanziell heil rauskommt (ich denke auch, dass er das mit seinen Beratern sehr genau erörtert hat), der Schaden ist doch enorm. jemand der so lange, so hartnäckig gelógen und andere wegen Verleumdung verklagt hat, der kann nicht so einfach hergehen und sagen: „….tjo, sorry, war halt doch so“. Dann ist es schon viel besser einfach die Fresse zu halten und wegzutauchen.
Mir ist es ja im Grunde egal. Ich wundere mich nur, wie man so naiv sein kann zu glauben, dass dieses Geständnis irgendjemand honorieren würde.
Das einzige Motiv dass ich mir halbwegs noch vorstellen könnte wäre tatsächlich das, was Du auch ansprichst: Er will mit ein paar Leutchen endlich abrechnen können. Aber das wäre wirklich kindisch, nachdem was hier alles vorgefallen ist.
Quote:Original von Majka
Das einzige, was ich hier noch hoffe, ist, dass das Radsportjahr 2013 nicht all zu sehr darunter leiden wird.Ja, es wäre gegenüber den aktiven Kollegen und aus Achtung gegenüber dem Radsport wirklich nett gewesen, wenn er mit Geständnissen dieser Art wenigstens im Oktober gekommen wäre. Ich vermute, die meisten Profis haben heute morgen beim Lesen der Schlagzeile nur noch das Kotzen bekommen.
Ich kann es zwar kaum glauben, aber angeblich wird am Donnerstag das große Armstrong-Doping-Geständnis ausgestrahlt:
Was er damit erreichen wollte, bleibt rätselhaft….falls es überhaupt stimmt…
Mich interessieren ja eher Rennen und Konkurrenz als einzelne Namen. Aber vielleicht läßt es sich ja verbinden.
Peter Sagan: Er ist aktuell der Fahrer, bei dem es mich am meisten interessiert wie seine Karriere weitergeht. Im Moment würde ich sagen, er verspricht immer noch ein Jahrhundert Talent zu sein. Wenn keine Krankheiten dazwischenkommen ist er gleich zu Beginn der Saison Topfavorit auf den ersten großen Sieg in San Remo. Aber auch bei den Pavé-Klassikern traue ich ihm eine weitere Steigerung zu. Ich bin auch gespannt, wie er sich selbst ausrichtet: Nur auf Klassiker und Sprintsiege bei den GTs oder fährt er dieses Jahr auch mal auf Klassement bei einer GT? In die gleiche Kategorie, wenn natürlich auch nicht mit derselben Erwartung, freue ich mich auch auf John Degenkolb. Bei ihm dürfte längst klar sein, dass die Klassiker sein Metier sind, die Frage ist nur noch, ob es auch auf dem Pavé nach vorne geht. Ansonsten sehe ich bei den Hügelklassikern ein breites Feld von 20-30 interessanten Fahrern. Eher von der diesjährigen Form als von der individuellen Entwicklung spannend was 2013 bei Philippe Gilbert, Thomas Voeckler oder auch Rigoberto Uran geht.
Sep Vanmarcke hat mich letztes Jahr unglaublich beeindruckt, wie er beim Omloop het Nieuwsblad Boonen versägt hat. Für mich sind die Kopfsteinpflaster-Rennen ohnehin das Schönste am Radsport. Natürlich allen voran auch wieder der große, epische Zweikampf zwischen Tom Boonen und Fabian Cancellara. Hinter den beiden kommt dann eine ganze Armada von Fahrern die irgendwann schon einmal auf dem Pavé geglänzt haben, vielleicht ja auch dieses Jahr wieder Thor Hushovd.
Tony Martin : Ich bin auch ein großer Fan des Zeitfahrens. Hoffentlich gibt es viele direkte Duelle mit Wiggins und Cancellara, aber auch mit Phinney, Porte und den jungen Australiern.
Pierre Rolland ist jetzt in einem Alter, wo man von ihm erwarten muss, dass er als Franzose bei der Tour das Podium angreift. Vor zwei Jahren noch, hat man das Zweikampfzeitalter Schleck versus Contador bei den GTs ausgerufen. Die Helden des letzten Jahres waren aber Hesjedal, Wiggins, Froome und allen voran Rodriguez. Mal sehen wie die Konstellation 2013 aussieht – vermutlich wieder mit einigen Überraschungen.
Die Sprinter interessieren mich noch am wenigsten. Trotzdem besteht für mich auch hier für 2013 eine bestimmte Erwartung, nämlich die, wie die 4-5 sehr vielversprechenden Talente wie Moser, Kittel, Demare, dem Matador Marc Cavendish einheizen können.
Quote:Original von Jaja
Was an dem Ergebnis ist überraschend? Dass Porte nicht gewonnen hat?Das zu einen. Aber auch wo Bobridge gelandet ist oder überhaupt die ersten 5. Dennis Rohan z.B. habe ich bisher noch gar nicht wahrgenommen (okay, er war letztes Jahr zweiter der U23 WM).
Quote:Original von Ventil
– Ein Rennen wie die Flandernrundfahrt wird unerreichbar bleiben. Das liegt einfach am Gesamtpakat .. Fans, Strecke, Tradition, Wetter, Region .. ect. Das kann man mit einer Retorte nicht erfinden.Vermutlich. Aber ich würde die anderen Rennen erst mal nicht automatisch Retortenrennen nennen. Gerade in China gibt es phantastische Landschaften, die noch nie mit dem Radsport in Kontakt gekommen sind. Da ist bei weitem noch nicht alles „erforscht“.
Warum stehen denn in China noch nicht die Zuschauer in Massen am Straßenrand? Weil da keiner Rad fährt? So bald da ein paar chinesische Athleten vorne mitmischen, ist China schwupp-di-wupp plötzlich eine Radsportnation (ähnlich etwa wie Deutschland zwischen Ullrich-Toursieg und Dopingdebakel Telekom).Hier beißt sich die Katze ein wenig in den Schwanz. Du wirst kaum chinesische Spitzenfahrer bekommen, wenn Du in China keine Werbeveranstaltungen machst. Ohne nationalistisches Gedöns, wirst Du keine großen Rennen etablieren usw.
Der Nationalismus ist beim Sport das alles entscheidende Phänomen um Massen zu mobilisieren (merkt man bei jeder Fussball-WM). Dieser Nationalismusscheiß hat in den letzten Jahren nicht abgenommen, nein, er wird immer schlimmer. Ein Großteil der Massenzuschauer interessiert sich nicht für den Sport (für keinen Sport), sondern für Identifikation stiftende Surrogate.
Im Grunde machen Rennen in China erst dann Sinn, wenn mal durch Zufall ein starker Chinese audtaucht. Man sollte daher eher den chinesischen Radsport, bzw. den chinesischen Nachwuchs sehr gezielt fördern.
Im Biathlon haben sie genau so ein Konzept verwirklicht.Biathlon ist auch eine zu tiefst europäische Angelegenheit. Da fährt man aber ganz klar die Taktik Athleten aus aller Herren Länder mit Trainingsmöglichkeiten und Gratis-Material zu unterstützen. Oftmals leben diese Leute ab ihrer frühen Jugend hier, und sprechen norwegisch, bayrisch, französisch oder was weiß ich.
Wenn der Radsport eine größere, globalisierte Projektionsfläche sucht, muss er jeweils erst mal die nationalistischen Adern finden. Danach fließt die Kohle von selbst – die Menschen sind leider so.
Das Problem sind also nicht sportliche Retortenrennen. Ich könnte fast Wetten, dass es in China Strecken gibt, da bekommen sehr viele Fahrer feuchte Träume und die wirklichen Sportfans ne Dauererrektion. Marketingtechnisch – also als konsumfähiges Produkt – bleiben diese Rennen natürlich trotzdem fad, so lange sich keine Sau für die rein sportlichen Aspekte interessiert, sondern 90% der „Fans“ nationalistischen Ersatzhandlungen fröhnt.
Vielleicht würde ein neuer Welt-Krieg helfen diese bizzarren Entwicklungen wieder zu relativieren. Wir Deutschen hätten da eine gewisse Expertise…
Quote:Original von Kanarienvogel
Zu Frankfurter:
Das „Bakalasystem“ resp. das um Pavé erweiterte „Furtersystem“ gibt es schon.
Bakalasystem: Criterium International.Da widerspreche ich Dir jetzt mal, KV. Natürlich hast Du noch in so weit recht, dass das Criterium International auch die verschiedenen Fähigkeiten in den Etappen fordert (außer das der Pavé-Abschnitt und die Höhenmeter für ein Spektakel dort viel zu lau sind).
Trotzdem ist das CI ein ganz anderes Rennen als das hier vorgeschlagene. Stell Dir mal bitte spaßeshalber vor, für diese Veranstaltung wären 10 Millionen € ausgelobt. Dann würde dieses Rennen nicht nur bei den Rennställen, sondern auch in den Medien eine enorme Aufmerksamkeit finden. Kurz gesagt: Alle wollten dabei sein – Contador und Cancellara, Wiggins, Martin und Nibali, Sagan, Boonen und Cavendish…
Aber durch diese Namen wäre das Rennen nicht nur einfach prominenter besetzt – das wäre in der Tat trivial. Nein, dadurch wird diese Veranstaltung etwas völlig neues, sportlich betrachtet. Stell Dir einfach mal vor, die erste Etappe wäre das Pavé. Wie würden sich hier Boonen und Cancellara verhalten? So wie bei PR oder der Ronde, wo es nur um den Sieg geht? Oder würden Sie nicht viel eher versuchen auf Leute wie Wiggins oder Nibali oder Sagan so viel Zeit wie möglich gut zu machen. Sehr wahrscheinlich sogar, würden die besten einer Disziplin zusammenarbeiten um möglichst viel aus ihren jeweiligen Stärken herauszuholen. Deren Teams würden das Rennen so schwer wie möglich machen.
Umgekehrt gefragt: Wie evrhält sich ein Schleck, ein Wiggins etc? Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie ein „normales“ Paris-Roubaix, wenn sie sich entsprechend vorbereiten und das Rennen eine so große Wichtigkeit hätte, auch unter den ersten 30 beenden könnten. Vielleicht mit 2 Minuten Abstand auf den Sieger, aber viel mehr sicher nicht. Das wiederum würde den Kopfsteinpflaster-Spezialisten als Polster für die Berge ganz sicher nicht reichen.
Kurz gesagt, je länger man sich mit der Idee beschäftigt, umso mehr erahnt man, welches Potential da drin steckt. Natürlich hängt alles davon ab, wie man verrechnet, also Sprintetappen mit Bergetappen und Pavé etc. Aber wenn man hier einen spannenden Modus findet, dann könnte so ein Kräftemessen über die Grenzen des Spezialistentums hinaus, DAS GROßE Radsportspektakel schlechthin werden.
Und das man ein spannendes Verrechnungssystem finden kann, ist ja fast nur eine Frage der Mathematik bzw. der Erfahrung inkl. Korrekturen und Anpassungen.Quote:Original von Kanarienvogel
Aber warum dieser Fokus auf den „BESTEN“ Fahrer. Den findet man doch so sowieso nicht. Und warum sollte das das Ziel sein?Aber KV, natürlich ist es unter Sportnihilisten gesagt, völlig albern zu glauben, man könne den Besten finden. Darum geht es auch nicht. Auch im Fussball wirst Du nie die beste Mannschaft finden. Einen Sieger ja. Aber dass das die besten sind bleibt immer Behauptung.
Hier geht es schlicht um Marketing. Kennst Du im Fussball die offizielle Hymne der UEFA für die Champiosleauge? „Wir sind die Bääääääääästen, Trallalalala….“
Quote:Original von Kanarienvogel
Das sind/waren alles traditionsreiche Rennen die in den letzten Jahren Probleme hatten oder ganz weg sind .
Und das geht schon so seit der KV den Radsport verfolgt.Absolut D´accord. Da ist ein stetiger Wandel und das ist auch zu einem bestimmten Teil sehr gut so. Da stimme ich Dir auch in Deiner Antwort an OWI zu, dass auch der Radsport Innovationen und neue Ideen braucht. Der Radsport kann nicht so tun, als sei er so wie er sein, und die Welt die sich stetig wandle, müsse sich ihm anpassen. Das funktionierte noch nie und wer langsristig erfolgreich sein wollte musste immer die Ballance finden zwischen der Bewahrung des Bewährten und der Faszination neues Auszuprobieren und sich weiter zu entwickeln.
Es sollte nur nicht so weiter gehen, dass mehr gute Rennen wegsterben und kaum noch spannende Rennen nach kommen. Vielleicht bin ich zu wenig über einzelne Rennen informiert, aber mir kam es in den letzten Jahren so vor, als könne der Innovationsprozess im Radsport nicht mal annähernd das Sterben der Traditionsrennen kompensieren.Quote:Original von Jaja
Dann müsste es aber nach Zeit gehen, oder nach einem Punkteschema wie beim Omnium, also der Letzte kriegt dann die meisten Punkte etc. Nicht so ein 0815-Punkteschema wie die ersten 15 kriegen Punkte…
Fänd das auch dann durchaus interessant, müsste aber entsprechend lukrativ sein, damit man da auch ein vernünftiges Feld zusammenkriegt.Ja, das wäre wohl eine große Herausvorderung, ein System zu finden, dass die verschiedenen Fähigkeiten halbwegs fair und gleich gewichtet.
Wenn der Bakala für so ein Event zusammen mit seinen Geschäftskontakten viel Geld sammelt, kommen die besten Teams mit den besten Fahrern von selbst. Erinnert so ein bisschen an das Konzept im Tennis, wo man am Ende des Jahres auch die 8 besten Spieler in diesem komischen Tunier nochmal zusammenfasst, und wo die Herrschaften schon alleine fürs Antreten wahnsinns Summen abkassieren. Ganz so pervers müsste es ja hier nicht sein. Aber Geld, und das war ja Dein Punkt Jaja, ist wahrscheinlich wirklich ein ganz entscheideneder Faktor für die Attraktivität.
Ich will dazu keinen neuen Thread aufmachen, fand das Ergebnis der australischen Zeitfahrmeisterschaft aber durchaus sehr ungewöhnlich, selbst wenn man den frühen Zeitpunkt der Saison berücksichtigt.
PS: Was ist eigentlich mit dem Board los. Über radsportforum.com kann ich im Moment keine Threads und keine Beiträge mehr sehen…. ?(
Der Bakala-Vorschlag mag naiv sein (insbesondere die 10×4 Tage und die 5 Kontinente), aber gänzlich uninteressant finde ich ihn nicht.
Ich befürchte für dieses Jahr leider schon, dass auch ein paar taditionsreiche Rennen starke Finanzierungsprobleme bekommen werden. Ich bin, was Radsport betrifft, auch ein absoluter Traditionalist und sehe das sehr ähnlich wie OWI es beschrieben hat. Aber man wird wohl nicht umhin kommen sich auch neuen Formaten zu stellen, wenn man im Kampf um Quoten und Aufmerksamkeit seine Position behaupten will, als Sportart.
Wie wäre folgender Vorschlag:
5 Rennen zu einer Serie zusammen zu fassen um den „besten Sportler“ zu kühren:
– Ein Kopfsteinplaster-Rennen
– Einen Hügelklassiker
– Eine Mehrpässe-Bergankunft
– Ein Zeitfahren
– Eine SprintrennenDas wäre sicherlich eine ziemliche Gaudi und würde den tarditionsreichen Rennen nicht die Schau stehelen, sondern könnte im besten Fall den gesamten Radsport ein weiteres Higlight und damit Aufmerksamkeit schenken.
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