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Ventil,
es gibt doch aber ein ganz klar abgrenzbaren Unterschied zwischen:
a) man kann nicht jeden Unfall verhindern und
b) man kann die Unfallwahrscheinlichkeit senken.Im Einzellfall ist es immer eine Summation unglücklicher Umstände – sprich: Pech, wie du es nennst. Der Zufall ist aber eine Funktion der Wahrscheinlichkeit.
Die Frage ist also gar nicht so sehr, ob man das Unfallrisiko im Radsport senken kann. Das kann man sicherlich. Die Frage wird eher sein, welchen finanziellen Aufwand das bedeutet und welche Einschränkungen der Radsport in Kauf nehmen müsste.
Das muss man dann halt je Maßnahme sehr genau abwägen und so handeln, dass man den Radsport nicht Plötzlich wieder auf der anderen Seite des Extrems schadet.
Wenn es gelingt die Unfallwahrscheinlichkeit nur um 10-15% zu senken, ohne dem Radsport zu schaden, dann wäre das schon eine ganz tolle und lohneswerte Sache, die man jetzt unbedingt konzertiert angehen sollte. Der Radsport leidet auch sportlich durch die Stürze, wenn nach einer Woche Tour die Hälfte der Favoriten im Krankenlager ist!
Deine etwas fatalistische herangehensweise „da kann man kaum was machen“ teile ich ganz und gar nicht. Mit Technik und Innovationen kann man eine ganze Menge machen. Ich weiss noch ganz genau, wie am Anfang der Entwicklung der Airbag verspottet wurde. Da hieß es z.B. spöttisch, wie solle denn ein Luftballon einen Unfall verhindern. Heute lacht keiner mehr, und der Airbag ist in jedem neuen Auto. Mittlerweile verdanken wohl schon mehrere 100.000 Menschen dem Airbag Gesundheit wenn nicht gar ihr Leben. Nicht weil der Airbag etwa Unfälle verhindern kann. Nein, er kann sie aber deutlich glimpflicher machen. Nicht alle Unfälle, aber eine ganze Menge – und jeder Mensch zählt.
Mein Credo ist also: keine Maximalforderungen stellen, nicht versuchen das unmögliche zu erreichen, aber ganz pragmatisch versuchen Verbesserungen herbeizuführen weil jeder vermiedene oder glimplicher verlaufende Unfall einen konkreten Menschen betrifft und dem Radsport auch sportlich hilft.
Auf GTs bei denen ich eigentlich jeden Tag mehr zittere als Zuschauer, dass meine Helden gesund ankommen; eine GT bei der trotzdem nach einer Woche die Luft raus ist weil die Hälfte der Fahrer kaputt ist, so eine GT macht mir kaum noch Spaß. Im Gegenteil, ich habe die Schnauze so gestrichen voll davon bei jedem Unfall vor Angst zu erstarren und jedes mal wieder zu hoffen, dass sich der Fahrer auf den Asphalt wenigstens mal kurz bewegt, damit ich weiß dass er noch lebt.
Der Spiegel ist zwar mittlerweile ein Schmutzblatt geworden, trotzdem ist dieser Artikel nach meinem Geschmack jedenfalls gelungen:
http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,773532,00.htmlVerhindern kann man es zu 100% sicherlich nicht. Aber man kann sich bemühen eine deutliche Reduktion zu erreichen.Das sollte man aus meiner Sicht mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln versuchen, auch mit Regeländerungen.
Tony Martin meinte heute, die Fahrweise des Feldes sei vor dem Sturz ganz normal gewesen, allerdings habe niemand vor dieser hochgefährlichen Stelle gewarnt. So hat man die Fahrer einfach in ihr Verderben radeln lassen. Also so etwas kann man z.B. sicherlich besser machen.
Die Streckenführung kann man auch darauf selektieren, dass oberste Priorität die Gesundheit der Fahrer hat.
Guck`dir doch mal an, was es dieses Jahr bereits an Verletzten und sogar Toten gegeben hat im Ragsport. So etwas gibt es in keiner anderen Sportart der Welt- nicht mal ansatzweise.Selbst bei der Formel 1, wo es früher auch sehr viele Tote gab, und das Tempo noch wesentlich höher ist, hat es eine gezielte technische Entwicklung in Richtung Sicherheit geschafft, dass da heute kaum noch was passiert, nicht mal ein Beinbruch.
Jetzt muss endlich mal was passieren im Radsport, so kann es nicht weiter gehen. Eine Woche Tour und die Hälfte der ambitionierten Fahrer liegt bereits schwerverletzt im Krankenhaus. Wenn wir uns nicht bereits so daran gewöhnt hätten, wäre jedem klar, was das für eine total kranke Sache geworden ist. Mein Gott, hier geht es eigentlich nur um Sport! Doch für zu viele geht es jedes Jahr um ihre Gesundheit und für mache sogar um ihr Leben.
Stürze gab es ja schon immer bei der Tour, aber das es in der ersten Woche soviele Mitfavoriten trifft, das gab es wohl noch nie.
Wenn man sich jetzt mal das Thema Doping anschaut, dann ist doch Doping einfach nur ein Witz, was die Gefahr für die Gesundheit der Fahrer betrifft, gegen nur dieses eine Sturzfestival des heutigen Tages. Nimmt man die ganze Saison, sollte den Verantwortlichen langsam mal klar werden, dass das Thema Doping ein reines Medienthema ist. Diese massenweisen Stürze aber sind das wirkliche Problem des Radsport.
Quote:Original von Kanarienvogel
arschloch:Du kommentierst des KVs Posts nicht, kapiert du geistig behinderter Nazi? Fick dich und stirb. Und ignorier meine Posts. Arschloch.
Ich habe diesen Beitrag gemeldet. Wenn der so stehenbleiben sollte, bin ich hier raus.
Quote:Original von Piak
Carpani: Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass diese Liste keinen Doping-Verdächtigungsgrad widerspiegelt.Tja, wäre schön gewesen, wenn dies auch genauso konsequent von Anfang an kommuniziert worden wäre, wenn man angeblich schon nicht in der Lage ist zu verhindern, solche Listen in die Öffentlichkeit zu lassen.
Jetzt ist die Sau natürlich längst medial durch das Dorf getrieben: als Doping-Verdachtsliste
22. Mai 2011 um 16:38 Uhr als Antwort auf: 11er Streamboys und hörige ‚to cackle like a goose‘ Gironisten #698845Patrick Gretsch übrigens heute mit einem unglaublichen 36ten Platz. Wenn man sich anschaut wen der alles hinter sich gelassen hat – wow!
22. Mai 2011 um 16:17 Uhr als Antwort auf: 11er Streamboys und hörige ‚to cackle like a goose‘ Gironisten #698841Wahrlich die Königsetappe!
Was wissen wir jetzt mehr?
1. Das Saxobank-Team ist hier unterirdisch! Contador ist sehr wohl über das Team besiegbar!
2. Contador hochgradig nervös heute und hat einen ganz fatal furchtbaren Fehler (Angriff am Passo Giau) gemacht, den die anderen Teams einfach nicht konsequent bestraft haben.
3. Contador kann nur auf relativ kurzen oder flacheren Steigungen richtig wegfahren. In den langen steilen Rampen ist er alles andere als der Überflieger.
Zügige Entscheidungen sind für einen vernunftbegabten Menschen weniger wünschenswert als richtige Entscheidungen. Und richtige Entscheidungen kriegt man nur dann, wenn man Stammtisch unD Lynchmob nicht bedient.
Alleine um z.B. die Frage zu klären, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, mit der Contador sich, unter Berücksuichtigung seiner Angaben, mit Clenbuterol kontaminieren konnte, durch das Verzehren von Fleisch, dürfte mindestens ein Jahr dauern, wenn man es richtig macht.
Genau das Gegenteil von dem was Du, Jaja, unterstellst ist viel eher fragwürdig: wie wollen die jetzt bereits zu einem halbwegs sinnvollen Urteil gekommen sein?
Zum Ticker: :rolleyes:
Sorry, jetzt bin ich durch mit den Tickern….
…also 9:40 Vorsprung einer 18köpfigen Spitzengruppe und Nieve virtuell in Rosa. Also viel besser hätte das überhaupt nicht laufen können. Wenn Lampre und Liquigas jetzt erst mal die Füße stillhalten, wird das die erhoffete Horroretappe für Saxobank. Ich glaube nach wie vor nicht, dass Saxobank stark genug ist einen solchen Angriff ohne Hilfe zu überstehen.
Ach ja, und noch 11 Verfolger unter anderem endlich mit Di Luca.
Ja, das gefällt mir schon besser. Ich hoffe es gehen noch weitere Gruppen, damit es die erhoffte schwere Chaos-Königsetappe gibt, die der letzten Woche noch mal alle Spannung zurückgibt.
Die Etappe heute wurde früher gestartet und es gibg wohl gleich richtig zur Sache, wenn man den diversen Tickern vertrauen darf. War ja aber auch klar, denn alleine heute kann man als Ausreißer bei 5 Pässen z.B. das Bergtrikot klar mnachen.
Erste Gruppe die sich jetzt gefunden hat: Sella (24ter und bestplatzierter mit 15:54 Rückstand), Seeldraeyers, Popovych, Hoogerland, Kuchynski, Kaisen, Aramendia
Hallo Jaja
Ewig? Naja, ich denke die verstehen sich als en Gericht, oder? Der Sachverhalt ist wissenschaftlich schon ziemlich komplex, da braucht man halt Sachverständige und allein die Sachverständigen benötigen wieder ein paar Monate Zeit um ein fundiertes Gutachten zu schreiben.
Wie lange hatte denn der CAS jetzt Zeit? Doch nicht länger als ein halbes Jahr, wenn ich mich nicht sehr irre? Das ist doch eher sehr schnell für eine Gerichtsverahndlung, findest Du nicht?
22. Mai 2011 um 10:52 Uhr als Antwort auf: 11er Streamboys und hörige ‚to cackle like a goose‘ Gironisten #698641Schon etwas erstaunlich für mich, dass ausgerechnet Contador und Rujano weniger glänzten, wo es nun das erste mal richtig steil wurde.
Quote:Original von Jaja
Sehe das wie Lautern. Schuld an der ganzen Misere ist ohnehin nicht Contador, sondern UCI und CAS, die dieses Durcheinander überhaupt verursachen. Es muss doch möglich sein, zeitnah eine Entscheidung (egal in welche Richtung) zu treffen. Aber dieser Zustand „unter Vorbehalt“ ist doch für alle unerträglich.Das ist eben nicht nur ein Versagen von der UCI (vom CAS ganz sicher nicht). Waren es nicht die spanische Staatsanwaltschaft und die spanischen Gerichte die den zeitlichen Ablauf bestimmt haben?
20. Mai 2011 um 16:04 Uhr als Antwort auf: 11er Streamboys und hörige ‚to cackle like a goose‘ Gironisten #698496Quote:Original von RujanofanEinzige Hoffnung für mich noch der Zoncolan wo er noch sehr viel Zeit gutmachen kann. Mehr als Rang 4-5 wirds aber wohl leider nicht.
Ich denke, Rujano wird noch ganz, ganz souverän zweiter.
Wenn man sagt, die Italiener seien heute enttäuschend gewesen, so ist das eine maßlose Beschönigung. Es war geradezu schockierend!
Für Rujano wird das zu einem Pokerspiel, wird Contador Anfang Juni gesperrt, ist er der Sieger und kann jetzt noch ganz geschickt Contadors Mithilfe nutzen. Würden Contador dann eigentlich auch alle
Etappenplazierungen aberkannt inkl. Zeitbonifikationen?Schon eine kuriose Situation, Contador wird ziemlich sicher alle Trikots bis auf das des besten Nachwuchsfahrers holen. Die jeweils zweiten werden jetzt beginnen zu taktieren und auf eine für sie positive Gerichtsentscheidung hoffen. Soll dieser Schwachsinn die Zukunft des Radsports sein?
Hallo KV,
es ist nicht einfach auf alle von dir genannten Aspekte und Gedanken einzugehen. Ich erlaube mir jetzt mal die zwei für mich wichtigsten herauszugreifen.
1.
Du fragst, wer denn überhaupt „die“ seien, die diese Liste absichtsvoll (meine Unterstellung) gestreut haben. Gut, genau das weiß ich auch nicht, deshalb sprach ich ja von „die“. Für mich ist eine Organisation wie die UCI keine homogene, rein international handelnde Einheit. Da sitzen wieder Spanier, Italiener und Franzosen mit drin und treiben zunehmend ihre nationalen Spielchen (das ist jedenfalls meine Beobachtung). Kann gut sein dass ich falsch liege und den Leuten Unrecht tue, aber so wie es sich aber bisher darstellt, sieht es sehr nach einer ganz gezielten Indiskretion aus (der Ersteller des Datenmaterials ist eher ein ziemlich unverdächtiger Verfechter streng wissenschaftlichen Handelns, da hast du schon recht). Und was die L`Equipe betrifft: na ist doch die tolle Story für die Herrschaften: „Franzosen alle sauber“. Dass die auch hart gegen Doping anschreiben können ist doch gar kein Widerspruch. Alles was heutige Journalisten zun, ob für oder wider eine Sache, dient der Quote und sonst gar nichts. An einem Tag rufen sie „Hosianna“ und am nächsten Tag „kreuzigt ihn“, wenn es der Auflage dienlich ist. Die L`Equipe ist da leider gar keine Ausnahme. Andererseits ist das Thema Doping in der Tiefe so komplex und so medizinisch-wissenschaftlich anspruchsvoll, welcher Leser wills denn auch wirklich wissen und nimmt sich die Zeit sich eingehend zu bilden und zu informieren? Du sagst es doch selbst, vielen, auch sehr eingefleischten Radsportfans ist es dann zur eigenen Triebabfuhr angenehmer oberflächliche schön knallige Ressentiments gegen Italiener, Franzosen, Deutsche oder Spanier zu pflegen. Tja, dann bedienen die Medien eben diese billige Triebabfuhr, sie wollen ja wirtschaftlich auch überleben. Und „zack“ ist das Thema Doping allseits ein Gossenthema – nicht ungebildeter, sondern schlicht stinkfauler Leute.2.
Du fragst nach den Zweifeln an der Aussagekraft von Blutpass und Stichprobenanalyse. Bitte nehme es mir nicht krumm, aber nachdem was du schreibst, weißt du nicht sonderlich viel über statistische Methodik oder gute wissenschaftliche Praxis. Das ist natürlich überhaupt nicht verwerflich, nur kann ich dir in so einem Medium keinen methodischen Nachhilfeuntericht in Kurzform liefern.Wenn du sagst, dass man auch bei einer Doping-Probe nur eine einzige Stichprobe hätte und somit ja gar keine Statistik machen könnte, hast du z.B. schlicht noch nicht verstanden was z.B. eine PCR oder ein chromatografisches Verfahrern ist. Dir ist nicht klar, dass man mit einer einzigen Probe 10, 100, ja 1000mal falls nötig Messungen machen kann und somit sehr wohl statistisch abgesicherte Daten erhält. Bei einem Schwangerschaftstest, den man tatsächlich auch numerisch nur einmal macht, steckt die Statistik vorher schon drin, indem Schwellenwerte für Hormone bestimmt wurden, die ein zigfaches über dem statistisch signifikanten Zeigerwert für Schwangerschaft liegt. Trotzdem ist auch der Schwangerschaftstest nicht 100% zuverlässig und die Frauen gehen zu ihrem Frauenarzt und man guckt sich das Kindchen zur finalen Bestätigung im Ultraschall an.
Man muss sich also beim Umgang mit Dopingproben klar darüber sein, was man a) da eigentlich messen kann, was man b) an Vorwissen (auch statistisches) über die Messwerte hat, c) welche Art von quantitativer Analyse notwendig ist, d) welche Aussagegenauigkeit benötig wird und welches Verfahren diese liefern kann und ob e) überhaupt eine praktische und juristisch legitime Chance besteht die Daten in ausreichender Menge und Qualität zu sammeln.
Der Blutpass mag eine gute Idee sein, um Verdachtsmomente abzuklären. Bewiesen ist das allerdings bisher noch nicht! Dazu müsten noch ein paar Jahre ins Land gehen, bis man genügend Dopingsünder mit und ohne Blutpass überführen konnte und feststellen kann, ob die Verdachtsmomente durch den Blutpass wirklich zu einer signifikant besseren Identifizierung von Dopingsündern geführt hat. Ein Beweis für Doping liefert aber der Blutpass nie, denn er gilt statistisch als nicht evidenzbasiert (keine Kontrollgruppe möglich).
Die erste Woche ist ja zu Ende. Wenn man sich jetzt anschaut was die erste Woche der zweiten Woche hinterläßt, dann sind das für mich vorallem diejenigen Teams und Fahrer, die vermutlich ab Freitag im Gesamtklassement oder einer der Wertungen aktiv werden wollen. Scahut man sich die Teams und die Fahrer an, sind das erstaunlich wenige. Für mich
Sella 19er, 3:17min ist im Zeitfahren zu schwach um sich zu behaupten. Er ist der ideale Fahrer um einerseits Contadors Team zu foppen und andererseits einen Tagessieg herauszufahren oder das Bergtrikot einzuheimsen.
Moreno 39er, 14:16 braucht eine halbwegs geglückte Flucht, um wieder in die Klassement-Regionen zu kommen, wo er sich vermutlich sieht. Wie bei Sella locken zudem Tagessieg und evtl. Bergtrikot.
Evtl. noch De Greef, Pozzovivo oder Tschopp, je nachdem, wie sich ihre Form noch entwickelt.
Aus meiner Sicht sind es also erst mal erstaunlich wenige, die jetzt schon Grund haben könnten richtig Alarm zu machen.
Quote:Original von ReinscHeisst
denke Contador wird an den entscheidenden Tagen ein sehr starkes Team um sich haben!!!
Hernandez immerhin 16. gestern. Navarro und Gustov sind auch zu gebrauchen wenns drauf ankommt. Und von Porte halte ich persönlich sehr, sehr viel! Denke der hat bis jetzt keinen Tritt zuviel gemacht und alle Körner für die nun kommenden Bergetappen gespart.Das gilt es eben jetzt zu testen. Was mich bei diesem Giro bisher etwas überrascht (aber vielleicht schätze ich das auch völlig falsch ein), dass doch nun schon bei relativ unspektakulären Topografien das Fahrerfeld ganz schnell auf ein Häufchen von 30-50 Fahrer geschmolzen ist.
Quote:Original von Saedelaere
Insgesamt macht sich bei mir die Befürchtung breit, dass es bei diesem Giro nur noch um die Plätze auf dem Podium hinter Contador geht. Das schlimmste was passieren könnte wäre wenn der Spanier in ein paar Wochen gesperrt wird. Dann braucht der sich wahrscheinlich im Fahrerfeld nicht mehr blicken lassen.Ich hoffe nach wie vor, dass die Gerichte klüger sind als die Radsportnationalisten und ihre korrupten Funktionäre.
Ob man Contador sportlich beikommt, ist doch die viel interessantere Frage für uns Radsportfans. Wie einst Armstrong, so scheint auch Contador nahezu unangreifbar geworden zu sein. Allerdings hatte Armstrong meist ein bockstarkes Team und Contadors Team gibt zumindest zum Rätselraten Anlass. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es nun von verschiedenen Seiten frühe Attacken hageln wird. Jede Mannschaft und jeder Fahrer der doch noch an einen Gesamtsieg glauben will (mindestens Nibali und Scarponi), sollte sich hüten jetzt schon „auf Podium zu fahren“ und alle Angriffe anderer Teams kontern. Diese Aufgabe muss man Saxobank überlassen, bis die eigene Stunde schlägt. Die Chancen werden sich 100%ig ergeben, da muss man sich nur die noch folgenden Etappen anschauen.
Quote:Original von Kanarienvogel
Frank und Piak, warum Arschlöcher?Hallo KV
Bekanntlich stehen die Chancen beim Roulette auf einer Farbe zu gewinnen bei ca 50:50 (nicht ganz, durch die grüne Null sind es exakt 48,61%:48,61%).
Jetzt spiele ich z.B. 2, 3 oder 4 mal hintereinander und es kommt immer schwarz. Welchen Schluß ziehe ich daraus? Dass der Tisch manipuliert wurde, oder dass ich einfach viel zu wenig Proben habe, um eine Aussage darüber treffen zu können?Beim Roulettetisch und dem Spiel auf Farben benötigt man ca. 110 Würfe um eine signifikante Aussage über die Abweichung zur Gleichverteilung machen zu können. Also 110 Stichproben bei einem völlig sterilen, theoretischen System. Wie viele Stichproben benötigt man wohl für ein biologisches System wie den menschlichen Körper um festzustellen, ob eine Stichprobe von der Grundgesamtheit wirklich signifikant abweicht? Hier in diesem Fall vermutlich mehrere Tausend!
Bis hier hin ist noch niemand ein Arschloch (deine Frage).
Diejenigen, die diese völlig inhomogenen Stichproben erhoben haben, wussten offensichtlich sehr genau, dass man damit Doping weder beweisen noch widerlegen kann, sondern dass diese „Daten“ aller höchsten zum Rufmord taugen.
Nochmal: Die Daten haben keinerlei Aussagekraft – Nullkommanull – sie sind nicht mal ein Verdachtswert, so wenig wie es bei einem Roulettespiel ein Verdachtswert ist, wenn dreimal hintereinander Rot oder Schwarz kommt.
Arschlöcher sind es, weil sie genau wissen, dass diese Daten nur zum Rufmord taugen und sie sie trotzdem unbedingt veröffentlichen wollten. Es ist einfach so unglaublich widerlich und ekelerregend, wenn man sich dann noch vorbereitet hinstellt und nett lächelnd in die Tastaturen der L`equipe flüstert, dass man sich gar nicht vorstellen könne, wer die so streng geheimen Daten herausgegeben hat und dass aber nun unbedingt aufklären wolle: Disclaimer: „diese Daten beweisen nicht Doping, sondern sind interne Daten, welche lediglich dazu dienen sollten Verdachtsmomenten nachzugehen“ – so dass uns auch ganz sicher keiner rechtlich an den Karren fahren kann.
Der Vorgang ist für jedermann ziemlich offensichtlich genau so geplant gewesen. Wir können ja mal in 5 Wochen schauen, ob sich jemand ernsthaft bemüßigt fühlte nach der angeblich lecken Stelle zu suchen.
Langsam aber sicher wird das Dopingthema immer mehr zum nationalen Kampfinstrument. Es geht nicht mehr darum Athleten vor medizinischen Gefahren zu schützen oder dem Nachwuchs vor negativen Vorbildern: nein, immer mehr geht es in Spanien, in Italien und nun auch in Frankreich darum, dass jedes Mittel recht zu sein scheint Fahrer anderer Nationen auf die perfideste Art in den Dreck zu ziehen.
Ich hoffe nur, genügend Radsportfans lassen sich von solch miesen und unsportlichen Aktionen nicht beeindrucken.
PS: Und das was Kollege Piak da sagt, stimmt natürlich genauso!
Ob man ihn nun mag oder nicht: Contador mit einer mutigen und punktgenauen Attacke, Respekt!
Wenn Contador so weiterfährt, kann er sich den Giro schon sehr bald einteilen und sich für die TdF schonen. Ich hoffe wirklich sehr, dass er nicht gesperrt wird. Ich bin so wahnsinnig neugierig áuf den Doubleversuch dieses Jahr.
Was können die anderen Teams noch machen?
Okay, hinterher ist man immer schlauer, aber was sie seit gestern nun defintiv nicht mehr machen sollten. ist, für Contador die Attacke vorbereiten. Lampre dachte wohl sie kriegen ihn müde und dann kommt Scarponi. Als dann Contador angriff war plötzlich kein Helfer mehr da, der nachführte.
Kurz: die nächsten Etappen muss man also Saxobank in die Führung zwingen und sich selbst noch Helfer vorhalten, damit man die eigenen Kapitäne nicht gleich alleine gegen Contador hat. Das war nämlich ein ziemlich großer Griff ins Klo gestern.Ansonsten: Die letzte Woche wird noch so schwer, das Klassement ist noch lange nicht gemacht und ich erwarte noch ziemliche Turbulenzen, wenn die Kräfte aller langsam schwinden.
13. Mai 2011 um 17:57 Uhr als Antwort auf: 11er Streamboys und hörige ‚to cackle like a goose‘ Gironisten #698230De Clercqs Leistung geht mir etwas unter, wenn nur darauf verweiesen wird, dass man ihn noch locker hätte kriegen können. Er ist einfach phantastisch gefahren und war heute vermutlich einer von ganz wenigen Fahrern im Feld die das noch über die Ziellinie gerettet hätten.
So weit ich das jetzt nachvollziehen konnte anhand der wirklich sehr spärlichen Informationen die es bisher gibt, sagt diese Liste rein gar nichts über Doping aus. Es ist so eine Art gezielt gestreuter Aufruf Pogromstimmung zu machen. Wirklich ekelhaft und schockierend was da für unglaubliche Arschlöcher am Werk sind.
Quote:Original von Kanarienvogel
Etna früher wäre was gewesen. Aber da man ja garibaldiert…Problem mit einer zu schweren Etappe zu früh halt dass dann oft das GK blockiert ist. Resp. kein grosser Kampf mehr stattfindet. Der Rosaboy lässt mal eine Gruppe durch, so Leute mit 4′ Rückstand die dann 5′ Vorsprung kriegen, dann hat er Ruhe und das Rennen ist für die nächsten 10 Tage „blockiert“.
Ja, das könnte passieren, aber auch genau die Gegenteilige Wirkung könnte eintreten. Wir erleben das doch häufig genug bei der TdF. Die Favoriten „belauern“ sich bis in die letzte Woche, weil jeder Angst hat etwas zu verlieren. Und nach einer selektiven Etappe steht das Klassement und es gibt kaum noch Chancen noch mal etwas zu reissen.
Eine frühe sehr selektive Etappe könnte also auch dazu führen, dass viele Fahrer ihre Angriffslust rechtzeitig entdecken.
13. Mai 2011 um 8:26 Uhr als Antwort auf: 11er Streamboys und hörige ‚to cackle like a goose‘ Gironisten #698189Quote:Original von Kanarienvogel
Nein, wie Petacchi auch selbst meinte: Ein 5 Km Anstieg, zwar nicht steil, aber doch 5 Km, dazu in den letzten 10 Km einer Etappe, auch vorher mit einigen Hügeln fordert halt Sprinter schon. Und Ventoso kommt halt Hügel noch besser hoch als Petacchi.Schau es dir bitte nochmal an, KV:
http://06.live-radsport.ch/details_21146/Giro_dacuteItalia__Etappe_6.html
(Ganz runterscrollen, bis das Profil der letzten Kilometer erscheint).
Natürlich war das eine hügelige Etappe. Die Ankunft war allerdings flach und die Hügel waren jetzt nicht der Sorte LBL oder irgendeines wirklich schweren Klassikerprofils. Für gwöhnlich schaffen das sehr viele Sprinter ganz gut und es kommt zu seinem Massensprint der hügeltauglichen Sprinter.
Wenn Petacchi da jetzt rumkrittelt, kann ich das nicht sonderlich ernst nehmen. Er hat sich gestern einfach verpokert und glaubte, das entscheidende Loch würde jemand anderes für ihn zumachen.
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