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Radsport ist für Laien zu komplex, wenn man ihn komplex macht. Majka sagt im Fußball ists leicht, da gehts darum Tore zu machen und fertig. Ich sage im Radsport ists leicht, der Erste der im Ziel ist hat gewonnen. Das ist der Kern des Sports: das Wettrennen. Das ist so supersimpel wie es nur irgendwie geht. Man kann auch Fußball kompliziert machen, wenn man sich in die Tiefen der Fußballtaktik wagt, Regeln zu Abseits (passiv/aktiv) oder Handspiel (Absicht? Normale Körperhaltung? etc) erklärt, oder oder oder. Das übersteigt dann auch die Aufnahmefähigkeit und Interesse des Laien. Das mag alles auch interessant sein, aber genau wie die Feinheiten und Details des Radsports muss man sie nicht kennen um den Sport an sich wert zu schätzen. Natürlich mag genau diese Finesse für den Kenner erst den wirklichen Reiz des Sports ausmachen, das hindert aber den Laien nicht daran den Sport auf seine eigene Weise zu betrachten. Deshalb finde ich machst du dir das an dieser Stelle deiner Argumentation etwas zu leicht, Majka.
Worin ich bei Vacansoleil und Van der Schueren das Problem sehe: Sie haben eine traditionell schlechte Renn- und Saisonplanung, sie fahren zu viele Shitrennen und haben damit zu viele Renntage und Rennkilometer. CQ-Statistik dazu sagt: 11mal VCD in den Top 100 nach Tagen und nach Km. Man schaue sich nur die Stars an: Flecha fährt ein volles Frühjahrsprogramm, Cali, Dauphine, Tour, Dänemark, Vuelta, Lombardei, Beijing. Irre. Westra gehts ähnlich. Bole fährt Giro+Vuelta und dazwischen nochmal eben TdS, Polen und Ain. De Gendt macht im Frühjahr schon die irrste Ochsentour mit PN, Catalunya, Vasco und Ardennen. All das empfinde ich als eher leistungsschädigend in einer Zeit, in der weniger Rennen fahren oft mehr ist, weil dazwischen mehr Raum bleibt für intensives und zielgerichtetes Training. Bei VCD fährt man noch die traditionelle Schiene und fährt sich über Rennen in Form. Der falsche Weg wie ich finde.
Cunego: Wenn ein Etappensieg bei der Coppi e Bartali das Saisonhighlight ist, dann liegt schon deutlich was im Argen. Katastrophale Saison. Völlig unsichtbar. Eiert einem stillen Karriereende entgegen.
Gesink: Durchschnittliche Saison. Fuhr einen ganz passablen Giro bis Jafferau, hatte drei Tage später die Chance alles zu retten aber seine Kette war anderer Meinung. Sehr strange Aufgabe aus Krankheit zwei Tage vor Schluss. Tour de France im Dienst von Mollema gefahren. Mit dem Sieg in Quebec endet die Saison mit einer hoffnungsvollen Note.
Vanmarcke: Feierte in Roubaix seinen großen Durchbruch, ab sofort ist er einer der Siegkandidaten. Durfte zur Tour, kam im Herbst nochmal gut in Form und holte sich seinen voll und ganz verdienten Saisonsieg ab. Ist auch nächstes Jahr garantiert in meinem Team.
Navardauskas: Etappensieg in der Romandie, großartiger Giro, dann war die Luft raus. Das Giro-Tour Double war ihm offensichtlich zu viel, aber Garmin war sehr auf das Mzf der Tour fokussiert, da musste er mit ran. Allgemein zeigte er eine Endschnelligkeit die ich bisher nicht von ihm kannte. Ich traue ihm immer noch Klassikerpotential zu.
Demare: Musste was GTs angeht dieses Jahr zurückstecken, weil Bouhanni schon im Frühjahr brillierte. Gewann dafür als Sprinter Dunkerque, was mit der Hügeletappe nicht ohne ist. TdS Etappe, Eneco Etappe, konstant gute Resultate im Herbst. Aber auch Bouhanni fuhr gute Popelrennen am Jahresende, mal sehen wie das Kräfteverhältnis nächstes Jahr aussieht.
Van der Haar sah in den ersten Runden fantastisch aus, besonders im Sand. Dann war plötzlich der Knoten in den Beinen drin. Vielleicht überzogen gestartet.
Albert ist und bleibt der Sandmeister. Sobald er eine Lücke hat und seine enorme Grundschnelligkeit ausspielen kann ist er kaum zu stoppen.
Nys war heute zu oft in Missgeschicke der Konkurrenz verwickelt, keiner hatte da heute so viel Pech wie er. Er wollte sich sein Rennen gut einteilen, so wie letztes Jahr als er erst in der letzten Runde alle aufrollte, aber das funktioniert eben nicht immer. Die Schlussoffensive war wieder da, das Rennen jedoch schon gelaufen.
Walsleben… technisch fand ich den eigentlich nie wirklich prickelnd, aber heute war er der zweitbeste im Sand. Siegen ist und bleibt schwer für ihn, weil er immer noch große Defizite hat was Explosivität und Sprintvermögen angeht. Außerdem läuft er nicht sehr gut und technisch ist er wie gesagt auch nicht immer toll. Normal braucht er für einen Sieg einen Parcours mit langen Anstiegen wie letzte Woche in Gavere. Overijse, Baal und Namur mal vormerken, da könnte was gehen.Sollte heute auch im ucichannel laufen, da Weltcup.
http://www.youtube.com/watch?v=wREBkI4v-NE
Ab 15h heißts Daumen drücken für die Walze.
Rennen komplett übertragen wirds nur geben wenn die großen Rennen auf Juniorendistanzen zusammengekürzt werden.
Das „Modell“ das ich am besten einschätze: Anfahrt… völlig egal bei der Ronde. Los gehts in der drittletzten Rennstunde, ab 120 Km vorm Ziel. Hier müssen die ersten schwierigen Passagen rein um das Feld zu sortieren. Die allerschwersten Stücke gehören in die vorletzte Rennstunde, 80-40 Km vorm Ziel. Zu Beginn der letzten Rennstunde müssen die großen Namen schon weitestgehend unter sich sein, falls das nicht der Fall ist war diese Passage zu leicht. Die letzten 40 Km dürfen nicht zu schwer sein, sonst warten die Favoriten zu lange ab. Kern des Modells ist: Schweres Vorfinale, mäßig schweres Finale. Genau wie man es auch bei Mortirolo-Aprica oder Finestre-Sestriere vorfindet, ähnliches Kochrezept. Roubaix macht das auch gut mit der heftigen Abfolge von Sektoren zwischen Arenberg und Mons-en-Pevele, und der alte Rondeparcours hatte auch etwas davon.
Großes Peloton fährt in den Kwaremont rein, 54 Km vorm Ziel. Dort beginnt das Rennen, vorher braucht man den Fernseher nicht einschalten. Immerhin besser als die letzten beiden Jahre.
Quote:Original von Kanarienvogel
Harter Schlag für den Giro diese Tour.
Quintana damit wohl 100% bei der Tour. Bei einer ZF lastigeren Tour hätte sich der KV einen Girostart durchaus vorstellen können, aber so?Was die Überschneidungen angeht, ich glaube da gehts nicht um die Fahrer und die Besetzung, da gehts um die TV-Übertragungen. Das ist immer suboptimal wenn sich zwei Rennen am gleichen Tag die Zuschauer gegenseitig wegnehmen, oder die Zuschauer eines der Rennen nur aus der Konserve zu sehen bekommen. Das führt zu schlechten Einschaltquoten und das führt zur Abwanderung von Sponsoren. Ich glaube das ist die wirtschaftliche Sichtweise mit der man diese und andere Änderungen betrachten muss.
Mir fällt noch ein, das ist vergleichbar mit der Entzerrung der Spielpläne im Fußball, z.B. in der spanischen Liga. Immer mehr verschiedene Anstoßzeiten damit man immer mehr Spiele exklusiv live zeigen kann, vorzugsweise im Pay-TV.
Teamgrößen: So wie ich das verstehe darf man ein Developmentteam haben, muss aber nicht. Ein Ziel scheint es ja zu sein den Sport für Sponsoren billiger und damit attraktiver zu machen, darum verkleinert man die Teams und senkt damit die Personalkosten. Es wäre mit Blick auf dieses Ziel kontraproduktiv die Sponsoren zu verpflichten zwei Teams zu unterhalten. Die großen Teams werden sich das aber natürlich trotzdem leisten.
ProContis mit 8-10 Fahrern kann ich mir nicht vorstellen, bei denen wird das Limit so im Bereich 15-18 Fahrern sein. Schließlich sollen die auch das ein oder andere WT-Rennen fahren können ohne sich zu blamieren. Wenn man da 7 Fahrer aufstellen muss und nur 10 im Kader hat…Keine Überschneidungen: Wie soll das funktionieren bei gleichzeitiger Internationalisierung? Wo soll da noch ein US-Rennen reinpassen? Cali mit dem jetzigen Termin geht schonmal gar nicht, Colorado oder Utah ist auch kaum vereinbar mit dem europäischen Augustprogramm. Den alten Calitermin im Februar haben die Araber gekapert. Was ginge also mit Blick auf den 2017 Kalender?
– 6 Tage Colorado im August zwischen San Sebastian und Hamburg. Logistischer Alptraum für die Teams, man müsste drei Teams gleichzeitig im Einsatz haben für Polen, Colorado und San Sebastian. 21 von 22 Kaderfahrern im Einsatz, unmöglich.
– Cali zwischen Romandie und Giro? Zwischen Tirreno und MSR? Oman und Omloop? Alle Optionen stellen Fahrer und Teams vor schwierige Entscheidungen und verschlechtern die Besetzung der Rennen, weil sich die Stars auf mehrere Rennen aufteilen.Paar Punkte von mir mal:
– Riesenaufwertung der Bayernrundfahrt.
Zeigt wie wichtig der deutsche Markt scheinbar ist, Hamburg allein war den Verantwortlichen offensichtlich zu wenig Präsenz. Auf einem Niveau mit Baskenland und Romandie ist schon enorm.
– Arabische „Mini-GT“ im Februar mit 15 Renntagen und 3 Ruhetagen. Dubai, Qatar, Oman als Rennen der 2. Division, d.h. Teams der zweiten Division MÜSSEN das komplett mitnehmen. Das Klassement der 2. Division, das über Aufstieg in die 1. Division entscheiden wird, wird hier schon vorentschieden, weil es insgesamt nur 50 relevante Renntage in der gesamten Saison gibt. Man addiere die Rennen Omloop, E3, DDV, Brabant, Vasco und Romandie und schon sind 60% der relevanten Renntage Anfang Mai bereits absolviert. Sehr Frühjahrslastiger Div 2 Kalender.
– Kein Rennen in USA, weder California noch Colorado.
– Kein Rennen in Südamerika. Internationalisierung ja, Globalisierung nein.
– Rennen der 1. Division bringen Teams der 2. Division keine Punkte fürs Klassement und anders herum. Ein Riesenproblem. Gerade kleine Teams müssen unbedingt für gute Leistungen in den großen Rennen belohnt werden, sonst führt das für Teams die um den Aufstieg kämpfen zu bizarren Situationen. Man stelle sich z.B. vor Europcar schickt das B-Team zur Dauphine, weil die Stars in Bayern um wertvolle Klassementpunkte fahren müssen. Oder Flandern/Baskenland oder TdF/Polen oder…
– Flandersclassic und Wouter Vandenhoute haben groß zugeschlagen. DDV kommt weg von dem ungünstigen Termin zwischen MSR und E3, kriegt dafür den schicken Termin von De Panne. Der Omloop ist drin, KBK nicht. GW darf aufs höchste Niveau, der E3 nicht. DDV und Brabant werden sowieso wahnsinnig hochgepushed, sind jetzt plötzlich WorldTour-Rennen. Nur der Scheldeprijs hat keinen Platz gefunden, ansonsten profitieren ALLE Rennen von Flandersclassic, während die Konkurrenzveranstaltungen – E3, De Panne, KBK – hinten runter fallen.
– Kürzung von Traditionsrundfahrten. TdS nur noch 6 Tage, das ist schon arg wenig. Wie zur Hölle wollen die in 6 Tagen von Paris nach Nizza kommen? Gleichzeitig dürfen aber Baskenland und Romandie bei 6 Tagen bleiben, ENECO und Polen sowieso. Da sträubt sich schon einiges in mir…
– Enorm GT-lastiger Div 1 Kalender. Überall wird gekürzt, aber nicht bei den GTs. Von den 120 Renntagen für Div 1 entfallen mit 63 über die Hälfte an die drei GTs. Die GT-Double werden gleichzeitig für viele Div 1 Fahrer zur Pflicht, da Div 1 Teams auf 22 Fahrer schrumpfen, aber weiterhin 9er Teams GTs bestreiten sollen. Womit der nächste Punkt folgt:
– 7er Teams bei allen Rennen, außer GTs. Wie ich finde einer der Lichtblicke, aber warum bleiben GTs außen vor? Da hätte man auch durchaus auf 8er Teams reduzieren können.
– Garantierte Teilnahme an mindestens einer GT für Div 2 Teams. Sehr positiv. Aber so wie ich das lese dürfen dafür ProConti Teams nicht mehr an GTs teilnehmen. Die 20 GT-Teilnehmer rekrutieren sich aus den 24 Teams „oben“. Ich glaube durch die Reduzierung der Teamgrößen wird hier viel Fahrertalent von den GTs ausgeschlossen. Hier fällt mir erst auf, dass nur noch 20 Teams statt bisher 22 an GTs teilnehmen sollen. Ok… das ist auch eher ungut, lieber 8er Teams einführen und mehr Teams einladen.
27. Oktober 2013 um 19:16 Uhr als Antwort auf: Die italienischen Jungsprinter – Das zweite Jahr #711723Am Ende hat diese Saison keiner eine GT-Etappe gewonnen, außer man zählt das Ding von Battaglin, was aber natürlich kein richtiger Massensprint war.
Hat hier jemand mitgekriegt was mit Guardini los ist? Die zweite Saisonhälfte sieht sehr nach Verletzung, Krankheit, Übertraining oder ähnlichem aus.
Ja, natürlich, war vor zwei Jahren. Mein Hirn ist ein Sieb.
Zu aktuelleren Angelegenheiten:
alberto celani @albertocelani 10m
77 km done at lombardia. High speed,rain,a break and Sagan dropped #cycling #lombardia
Break sind Albasini, De Marchi, Felline, Hollenstein, Wauters, Quintero.
***** Nibali
**** J. Rodriguez, Valverde
*** Costa, Ulissi, Sagan
** Gilbert, Scarponi, Contador, Uran
* Quintana, Moreno, Martin, Pozzovivo, Gesinkhttp://www.biciciclismo.com/cas/site/noticias-ficha.asp?id=66347
Les ich das richtig, Europcar wird sehr wahrscheinlich WorldTour nächstes Jahr weil sich sonst kein anderes Team beworben hat? Ich zähle oben 12 Teams die ihre Lizenz sicher haben und darunter 6 Teams die sich um eine Lizenz bewerben, inklusive Europcar.
Jeder hat gesehen wie es Nibali letztes Jahr erging. Da zeigte der Parcours sehr eindeutig seine hässliche Seite.
Ulissi und GTs: Kann er, denke ich. Weil er dieses Jahr gelegentlich auch mal ein gutes Zeitfahren rausgehauen hat. Deshalb vermute ich mal, dass er mehr drauf hat als nur einen guten Punch. Konstanz ist natürlich eine andere Frage.
Quote:Original von Kanarienvogel
Rui Costa zu Lampre. Perfekt für beide.Ist das jetzt ein guter Transfer oder nicht?
Den Weltmeister im Team zu haben ist schön und gut, aber aufgrund des Fluchs des Trikots könnte es von den Resultaten her nächstes Jahr eher dünner aussehen bei Costa.War ja auch überhaupt nicht Voecklerwetter, heute musste man gut Position halten können. Er hingegen war natürlich wieder ganz hinten als die Löcher überall aufgingen.
So richtig durften die Deutschen nicht, die wollten wegen Degenkolb kein schweres Rennen. Die waren nur stets bemüht ihn in guter Position in die Anstiege rein zu fahren. Da sackte Dege dann regelmäßig durch und in den Abfahrten gings dann wieder von vorn los. Eher mißlungene Taktik muss man sagen. Ciolek in MSR-Form hätte Top 10 gemacht denke ich, aber was solls.
Hat Cancellara schon was von sich gegeben?
Nibali moralischer Sieger?
Valverde war voll am Limit, klar, aber Costa ging nicht mit einer Attacke weg. Der kam nach vorne um Tempo zu fahren und hatte urplötzlich 10 Meter. Find ich schon extrem geil wie die Spanier das noch verbockt haben, die habens dann auch nicht verdient.
Quote:Original von Rindfleisch
Spanien ist doch taktisch meist auch eine Katastrophe.Diese Idioten.
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