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Evenepoel hält sich jetzt verdammt gut in der Anfahrt und mit seinen Zeitfahrqualitäten. Pogacar gewinnt auf ihn keine Zeit mehr.
Okay, jetzt ist klar, Mas ist einfach am Anschlag, er kann Evenepoel nicht mal mehr im flachen folgen. Van Eetfelt und Mas jetzt hinter Evenepoel, der jetzt natürlich nochmal extra Gas gibt.
Evenepoel muss alles alleine machen bei den 3 übrig gebliebenen Pogacar-Verfolgern. Van Eetvelt einmal kurz durch die Führung und sofort wieder raus. Mas macht gar nichts.
Was für eine Monster-Attacke von Pogacar. Binnen 200-300 Meter 50 Meter Vorsprung rausgefahren. Evenepoel sieht gut aus, ist sofort sein eigenes Tempo gefahren mit Mas am Rad.
Sieht jetzt so aus, wie eine perfekt getimte UAE-Show.
Anscheinend haben die anderen Teams auf Pogacars Dominanz reagiert?
Jedenfalls hat sich früh im Rennen eine riesen Gruppe mit erstaunlich vielen Spitzenfahrern absetzen können:u.A.:
Martín López, Caruso, Mohoric, Arensman, Bernard, Mühlberger, Rubio, Martínez, Vansevenant, Vermaerke, Dunbar, Benoot, Kelderman, Johannessen.
Also das empfinde ich schon als Ansage. Zwischendrin sah es mal so aus, als wäre das Rennen schon fast gelaufen, als der Vorsprung immer weiter hochging und schon mehr als 5 Minuten betrug.Jetzt hat aber UAE hinten das Tempo deutlich angezogen. Lopez und Caruso sind rausgefallen aus der Spitzengruppe. Vorsprung jetzt bei ca. nur noch 2 Minuten. Über den Verlauf bin ich ehrlich gesagt etwas überrascht. Also sowohl in die eine, wie auch jetzt in die andere Richtung.
Nelson Powless hat sich in Piemonte bei seinem 42 km-Solo stark verteidigt. 5 km vor Schluss hatte er noch 17 Sekunden und es sah nichts so aus, als könne er das gegen seine 30 Verfolger halten.
Warum ausgerechnet jetzt die langen Solos so eine Konjunkturphase haben?-
Diese Antwort wurde vor 1 Jahr, 2 Monaten von
Joelle van Dyne geändert.
Pogacar hat diese Saison wirklich ein neues Niveau erreicht, das er, wie es scheint, auch problemlos immer wieder replizieren, bzw. halten kann – beides für sich genommen, sehr bemerkenswert. Interessant war heute gerade der Vergleich zu Lipowitz. Der sah auch sehr stark aus, hatte am Ende der letzten Runde schon 50 Sekunden Vorsprung vor dem Rest (wobei der Zeitmessung seriös erst immer bei der Zieldurchfahrt zu trauen war), kann es aber eben gerade nicht durchziehen, weil ihm am Ende die Kräfte verlassen. Pogacar hingegen kann es sich leisten die letzte Abfahrt quasi nach unten zu schieben und kommt völlig entspannt und ungefährdet ins Ziel.
Mich würde mal ernsthaft interessieren, ob die anderen jetzt schon resigniert haben, oder ob sie in der Lombardai taktisch nochmal etwas im Köcher haben. Ich sehe da gar keinen Kampf mehr gegen Pogacar, sondern nur noch einen Kampf gegen die UAE-Helferriege. Die müsste man zuerst knacken, damit man Pogacar überhaupt mal überraschen könnte.
Wenn Pogacar das Niveau dieser Saison im nächsten Jahr wieder erreichen kann, wird sich auch Vingegaard & Co bei den GTs was einfallen lassen müssen.
80 Km bei Strade Bianche sind aber was anderes als 80 km hier. Er macht dann 100 daraus. Aber Strade Bianche gibt’s halt viel Terrain für den Stärksten, hier gab es das weniger, all die kleinen Hügel sind schon Terrain wo ein Helfer was bringt.
Kann ich voll unterstreichen.
Der grosse belgische Fehler war nach KV dann aber der Angriff Remcos. Direkt nach dem Berg.
Remco meinte im Interview, er hätte van Gils gebeten berghoch nochmal voll Tempo von vorne zu fahren, weil da komplett der Gegenwind drauf stand und er lieber mit seinen Qualitäten an der Kuppe gehen wollte. Die anderen Helfer waren wohl schon ziemlich platt zu dem Zeitpunkt.
Kann ich teilweise nachvollziehen, da Remco ja eh nicht der explosivste am Berg ist, zumal wenn er im Gegenwind hätte angreifen müssen.
Klassisches Gefangenendilemma.
Nur eingeschränkt, wie ich finde, den Skujins, van der Poel und Evenepoel haben durchaus vorbehaltlos zusammengearbeitet. Dass Van der Poel und Evenepoel charakterlich so beschaffen sind, konnte man vermuten, denn sie haben beide schon oft gezeigt, dass sie all-in gehen und sich nicht schonen. Skujins hat hier nun auch charakterlich wie sportlich eine großartige Visitenkarte hinterlassen, auch wenn er am Ende nur den undankbaren vierten Platz ergattern konnte. Also zumindest die 3 haben Pogacar nichts geschenkt und waren nicht in einem Dilemma gefangen. O
Connor, Hirschi und Mas haben gepokert, für Hirschi und Mas ging es nicht ganz auf, für OConnor durchaus. Healy nehme ich aus, weil der schon früh in der Flucht war und der Rest hätte nur noch sehr bedingt helfen können.PS: Lustig, dass O
von OConnor wertet das Layout-Programm hier als ein Quote-
Diese Antwort wurde vor 1 Jahr, 2 Monaten von
Joelle van Dyne geändert.
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Diese Antwort wurde vor 1 Jahr, 2 Monaten von
Joelle van Dyne geändert.
@Krollekopp
Ich kann durchaus alles nachvollziehen was Du schreibst, bei einem Punkt würde ich jedoch noch ein Fragezeichen setzen:Kontrolliert wäre gewesen, wenn sie das noch eine Runde bis zum vorletzten Anstieg hätten durchhalten können. Selbst wenn man dann mehr Zeit verliert, können sich die Kapitäne dann schonen und ab dem vorletzten Berg voll reinhalten.
So (oder so ähnlich) hat ja auch Lapébie argumentiert. Ich weiß nicht mehr welcher Kommentator das war, aber ich glaube es war Kittel im ZDF der meinte, wenn Pogacar auf 1:30 min wegkommt, würde man hinten den Glauben verlieren, ihn jemals wieder einholen zu können und dann wäre das Rennen bereits „psychologisch“ entschieden. Um den genauen zeitlichen Abstand muss man glaube ich nicht streiten, aber spätestens bei über 2:00 min., denke ich, wäre die Moral weg gewesen. Das bedeutet, es gab durchaus eine Motivation den Abstand lieber gering(er) zu halten, zumal ja auch kaum zu kalkulieren war, wie sich das Kräfteverhältnis zwischen Helfern und Pogacar über die Dauer entwickeln würde. Es hat sich dann halt so entwickelt, dass die Helfer vielleicht nicht so stark waren wie erhofft, Pogacar aber noch stärker als eh schon befürchtet.
Dazu kommt noch, dass die Helfer noch den drittletzten Berg geführt haben und dann oben weg waren. Das definitiv suboptimal, am Berg bringen sie am wenigsten bzgl. Schonung für den Kapitän, und der verliert mehr Zeit als wenn er selber fährt. Und im Flachen dann, wo es Sinn gemacht hätte, waren sie weg. Also zumindest im Berg etwas mehr piano, auch wenn man 30-60 Sekunden mehr verliert, um dann im flachen noch mal reinhalten zu können.
Jou. das sehe ich genauso wie Du.
Denke mal wenn er das bei nem “normalen” Rennen gegen Jumbo Visma versucht (mit der Helferriege), wirds eher nix.
Das ist in der Tat eine interessante Frage! Das belgische Team hatte ja rein von den Namen her durchaus vismaeske Qualität:
Van Gils
De Plus
Hermans
Wellens
Stuyven
Benoot
Campenaerts
Evenepoel
Das ist schon ein ziemlich schlagkräftiger Achter!
Ich denke, dass hier auch der Zeitpunkt der WM eine Rolle spielt. Bei der Tour oder beim Giro funktionieren die Teamzüge noch wie geschmiert, aber bei einer WM, Ende September hat man schon ein wenig den Lombardia-Effekt, dass zum Ende der Saison nur noch bei wenigen die Form 100% stimmt (Wellens, Benoot, Stuyven haben das im Interview ja selbst gesagt). Pogacar eben auch in dieser Frage erstaunlich, denn seine Form bei der WM schien ja nun fast mindestens so gut wie bei der TdF.Der frischgebackene U23-Weltmeister Niklas Behrens wurde von Visma – Lease a Bike verpflichtet. Die hatten aber schon vor seinem bisher größten Erfolg den richtigen Riecher.
https://www.radsport-news.com/sport/sportnews_139401.htm-
Diese Antwort wurde vor 1 Jahr, 2 Monaten von
Joelle van Dyne geändert.
„DIES und DAS“ scheint mir als Thread-Titel zwar nicht ganz passend für die nachfolgende Meldung, aber ich habe keinen passenderen gefunden:
Nach Muriel Fuller ist nun binnen weniger Tage das nächste Nachwuchstalent gestorben: der 24-jährige Bas van Belle.
Das war auf jeden Fall mal ein Rennen, das es verdient hat tiefergehend analysiert zu werden.
Ich frage mich, wie man da so die Nerven verlieren kann.
Direkt nach der Attacke haben sie aus meiner Sicht ja gerade eben nicht die Nerven verloren, sondern den Abstand sehr gut zwischen 30-40 Sekunden gehalten. Wäre das Rennen so weitergelaufen (Vorne 17 Fahrer, aber es fahren nur Tratnik und Pogacar), wäre für das Peloton alles Bestens gewesen. Aber dann attackiert halt Pogacar nochmal aus der Spitzengruppe, 80 km vor dem Ziel, sehr wahrscheinlich, weil er schon ahnte, dass er das Rennen so nicht gewinnen wird. Und ab dem Moment fuhren die besten verbliebenen Helfer direkt gegen Pogacar und das konnte halt nicht lange gutgehen, weil diese selbst schon ziemlich viel Kraft gelassen hatten.
Man darf ja auch nicht vergessen, dass außer Spanien und die Niederlande alle mindestens einen Fahrer vorne hatten und gleichzeitig schon etliche Kapitäne oder Co-Kapitäne ausgeschieden waren, bzw. aufgegeben hatten. Vorne zieht Pogacar Sekunde für Sekunde weg und in der Situation entscheidet sich dann Evenepoel zu Pogacar vorzufahren. Das war sicherlich keine völlig verkehrte Idee, wenn es geklappt hätte. Aber spätestens hier wurde klar, dass Evenepoel an diesem Tag zwar gut war, aber nicht so überragend, wie man es sonst schon von ihm gesehen hat, denn er kam nicht weg, bzw. konnte seinen Aufschlußversuch nicht durchziehen. Und van der Poel an seinem Rad war wahrscheinlich froh, dass er noch dabei war und hatte in diesem Moment und auf diesem für ihn sehr schweren Parcour auch nicht noch etwas zuzusetzen. Und nachdem dieser Versuch gescheitert war, kam es zu ständigen Attacken und taktischem Belauern, während sich das Peloton immer kleiner schrumpfte.
War das jetzt wirklich ein Fehler? Hätten die Helfer im Peloton überhaupt noch die Power gehabt Pogacar zu holen? Oder wäre weiterhin Sekunde für Sekunde verloren gegangen? Schwer zu sagen, finde ich.
Interessant finde ich auch noch die Frage, ob Pogacars Attacke wirklich „dumm“ war, oder nicht einfach nur mutig. Als er losfuhr, gab es schon eine Attacke nach der anderen im Peloton. Ca. 105 km vor dem Ziel hatte die 16köpfige Ausreißergruppe immer noch über 3 Minuten Vorsprung. Und diese Gruppe war extrem stark besetzt:
Jay Vine (Australien), Laurens de Plus (Belgien), Jan Tratnik (Slowenien), Mattia Cattaneo (Italien), Magnus Cort (Dänemark), Pavel Sivakov (Frankreich), Stephen Williams (Großbrittanien), Kevin Vermaerke (USA), Johannes Staune-Mittet (Norwegen), Florian Lipowitz (Deutschland).
Zu dem Zeitpunkt als Pogacar angegriffen hat, habe ich nur noch Roglic und Novak an seiner Seite gesehen. Novak hatte da aber schon eine Weile richtig Gas gegeben und den Abstand zu den Ausreißern ordentlich verkürzt. Dann führte Roglic nochmal ein paar Meter und als dieser rausging, kamen sofort die nächsten Attacken. Welche Optionen hatte Pogacar in diesem Moment? Sein Team sah nicht so aus, als würden die es schaffen nochmal eine Schleife lang alles kontrollieren zu können. Wären aber noch weitere Fahrer ausgerissen, hätte er irgendwann alles alleine kontrollieren müssen oder darauf bauen müssen, dass die anderen Teams nicht alle sagen: „wir haben einen vorne, uns reicht das…“.Natürlich war es wahnsinnig mutig dann zu fahren, aber es war nicht irrational, also „dumm“. Hätte er es nicht wenigstens versucht, hätte das Rennen an der Stelle für ihn schon verloren sein können. Interessant fand ich, dass es von Anfang an kein „taktischer Versuch“ war, denn er wartete nicht darauf, ob hinten noch ein paar der Großen mitspringen, damit er nicht alles alleine fahren musste. Pogacar zog direkt voll durch. Und dann zeigte sich eben das, was letztlich rennentscheidend war: er alleine war auf der Runde, rauf und runter, mindestens so stark wie die verbliebenen Helfer im Peloton. Er fuhr noch gar nicht am Limit und konnte vor allem bergauf jeder Zeit nochmal zusetzen. Die anderen Mannschaften hinten hatten letztlich nur die Wahl, ihre letzten Helfer noch schneller fahren zu lassen, sie dann aber auch viel schneller zu verbrennen; oder zuzuschauen, wie sich Pogacar das Rennen einteilte und dabei dem Ziel immer näher kam.
Was man in jedem Fall sagen kann: das war eine denkwürdige Leistung von Pogacar, nochmal weit oberhalb von Allem, was er ohnehin schon bisher Außergewöhnliches geleistet hat. Ein Jahrhundertrennen vielleicht sogar.
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Diese Antwort wurde vor 1 Jahr, 2 Monaten von
Joelle van Dyne geändert.
Zu den meisten Fahrern habt ihr ja schon viel Richtiges geschrieben. Ich will noch Del Toro ergänzen. Er ist zwar erst 20, aber nach seinem 4. Platz bei Tirreno – Adriatico und weiteren sehr guten Ergebnissen hatte ich schon etwas mehr von ihm erhofft. 36igster ist er jetzt aber mit fast 2 Stunden Rückstand. Die Hitze sollte ihm als Mexikaner ja nicht so viel angehabt haben?
Wenn ich Roglic wäre, mit seinen bald 35 Jahren, würde ich mich nicht mehr der Illusion hingeben die Tour gewinnen zu können, sondern jetzt alles daran setzen die 5. Vuelta einzutüten, wenn es nochmal möglich sein sollte. Dann hätte er einen schönen Meilenstein in der Radsportgeschichte hinterlassen.
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Diese Antwort wurde vor 1 Jahr, 3 Monaten von
Joelle van Dyne geändert.
10 Ausreißer heute. Hätte gedacht, dass da noch mehr Interesse zeigen, es ist schließlich für die meisten heute die letzte Chance.
Spitze mit J. Vine, M. Soler, C. Berthet, M. Frigo, S. Moniquet, C. Canal, T. Champion, H. Tejada, P. Castrillo und als bestplatzierten in der Gesamtwertung Jeff Haig.
Vorsprung gleich schon 6 Minuten.
Ja, in der Tat, Gaudu ist die letzten Tage immer besser in Form gekommen. Podium wird schwer, aber nicht völlig unmöglich.
Was passiert morgen, auf der schwersten und vermutlich entscheidenden Etappe?
Ich vermute, dass schon am ersten Anstieg nach 5 km eine größere Gruppe ausreißen wird. Wird schwer für Bora das so zu kontrollieren, dass sie einerseits noch ihre Kräfte zusammenhalten und andererseits niemanden übersehen, der doch nochmal gefährlich werden könnte und sei es als Relaisstation.Dann vermute ich, wird Bora das Tempo moderat halten, um so lange wie möglich, so viele Helfer wie möglich dabei zu behalten. Am letzten Berg kann man nicht mehr so viel erreichen, so dass ich vermute, dass Fahrer die noch eine deutlichere Korrektur im Klassement anbringen wollen und sich wirklich gut fühlen, am Portillo de Lunada etwas versuchen müssen. Landa, Sivakov, Kuss, Dunbar wären da so Kandidaten. Dann wird man sehen, ob Bora das noch halbwegs unter Kontrolle behält. Viele Helfer erwarte ich da nicht mehr an der Seite von Roglic, wenn da nochmal richtig angegriffen wird.
Sollte dann jemand eine Schwäche zeigen, kann man auch am Schlußanstieg noch ganz schnell 2-3 Minuten verlieren. Und irgendjemanden wird es sicherlich wieder erwischen.
Man hat deutlich gesehen, dass Cattaneo mit der Entscheidung von der Teamleitung nicht einverstanden war. Aus meiner Sicht war das auch eine glasklare Fehlentscheidung. Landas Platzierung war da schon nicht mehr zu retten und so verschenkt man die Chance auf den Sieg oder wenigstens eine gute Platzierung für Cattaneo.
GK-mäßig zu fahren jetzt noch Moncalvillo und Picon Blanco mit Vorberg vor dem ZF. Beides eigentlich eher Roglic-Berge, so um die 9% im Mittel um die 9 km.
Für die 20. Etappe zum Picon Blanco sehe ich Roglic nicht im Vorteil. Das dürfte unbestritten die Königsetappe mit knapp 5.100 Höhenmetern sein und das auch noch am Ende der Rundfahrt. Da wird sich unabhängig von individuellen Stärken zeigen, wer unter den GK-Fahrern noch was im Tank hat. Das könnte zwar tatsächlich auch Roglic sein, aber genauso gut auch Mas oder Carapaz.
Heute hat man wieder gesehen, dass Roglic nicht überlegen ist, wenn die Etappen über mehrere Berge gehen. Man muss auch mal sagen, dass Roglic davon profitiert, dass Mas Team nicht stark genug ist, um ihm die Berge ausreichend hart anzufahren.
Movistar und Mas haben heute tatsächlich den großen Angriff am Collada Llomena versucht, aber Mas kann (immer noch) nicht den Unterschied machen. Außerdem war der Angriff schlecht vorbereitet. Landa versuchte später auch, ist aber schwächer als die Konkurrenz. Stand heute:
1. Roglic
2. Mas
3. Carapaz
Im Moment glaube ich eher, dass Carapaz noch Mas holt, als dass Mas Roglic noch gefährden könnte. Aber ein schwacher Tag reicht, und jeder der 3 könnte wieder klar zurück fallen.Dass Soler mit seiner sehr ungewöhnlichen Fahrweise die Etappe gewinnt, hätte ich auch nicht gedacht.
Das mit Wout ist natürlich extrem schade. Bei dieser Vuelta hatte er jetzt nach 2 Jahren mal wieder die Superform, die er uns früher oft bei der Tour gezeigt hat. ich hatte schon vermutet, dass er dieses Leistungsniveau vielleicht nicht mehr erreichen kann, umso erstaunlicher war sein bisheriger Auftritt. Jetzt natürlich wieder ein saudummer Rückschlag, ist ja heute sogar 2x gestürzt.
Bei den Youngstern setzt allmählich Skejelmose durch, habe ich den Eindruck.
Ich könnte mir vorstellen, dass Movistar und sicherlich auch andere die nochmal entscheidend etwas am Klassement verändern wollen, morgen Helfer vorausschicken, die nach dem Gipfel von Collada Llomena auf ihre Kapitäne warten. Denn es ist nach dem bisherigen Verlauf einfach zu erwarten, dass bereits an diesem Berg alles auseinanderfliegt. Wenn sich da jemand absetzen könnte und noch zu Helfern vorfahren könnte, hätte man 50km Strecke, um mal richtig viel Zeit raus zu holen. Natürlich muss dazu alles passen, aber es ist auch eine große Chance.
Ja, das stimmt schon, also dass der Movie-Move wohl gar keinen so großen Unterschied gemacht hat letztlich. Wenn man im Flachen Tempo macht, fordert man Mas aber auf einen Terrain mehr, welches ihm weniger liegt als Roglic. Außerdem hätte dann halt ein anderes Team Tempo fahren müssen und so Fahrer verschlissen.
Der Movie-Move wäre anders zu beurteilen, wenn sie es geschafft hätten, wenigstens ein paar Helfer schonmal plattzumachen oder abzuhängen, so dass die Bora-Explosion gar nicht mehr so hart hätte sein können. Das gelang aber nicht und dann kann mans eigentlich auch gleich lassen – siehe oben.
UAE heute wirklich sehr „unglücklich“, fast schon ein bisschen Slapstick. Mit 3 so starken Fahrern muss man da ein besseres Ergebnis rausholen. Und Soler verstehe ich überhaupt nicht mehr. Läßt sich immer wieder abhängen, kommt wieder ran, aber scheint bewusst nicht in den Windschatten zu fahren, sondern lässt immer 4-5 Meter Lücke. Vergeudet durch zu viele (sinnlose) Attacken Energie, die ihm dann zum Schluss fehlt, um mal nicht Dritter zu werden. Ich kapiere dessen Fahrstil nullkommanull.
O`Connor hat es zwar richtig gemacht heute und gleich seinen eigenen Rhythmus gesucht, ihm fehlt dann aber doch noch die 1-2% um den Schaden limitieren zu können. Er mus sich aber trotzdem keinerlei Vorwurf machen: hat aus einer Chance das Beste rausgeholt und noch ist das Podium nicht verloren.
Roglic heute mal richtig überlegen und kommt so allmählich auf die Siegerstraße. Lipowitz macht auch jedes mal wieder denselben Fehler und will bei Roglic am Rad bleiben, überzieht dann und muss dafür bezahlen. Eigentlich sollte er jetzt mal gelernt haben, dass er so nicht das Optimum rausholen kann.
Carapaz auf Augenhöhe mit Mas. Wenn der den O`Connor-Vorsprung geholt hätte, hätte die Konkurrenz jetzt deutlich mehr zu schwitzen. Und ich glaube sogar, dass der ab jetzt nur noch besser wird. Also da ist das letzte Wort im GK noch nicht gesprochen.
Mas heute mit Psychoknick. Moviestar gesprungen wie ein Tiger aber gelandet wie ein Bettvorleger.
Landa heute der zweiter große Gewinner im GK hinter Roglic. Der kann noch aufs Podium und auch noch auf Platz 2. Er muss halt weiter Zeit gut machen vor dem ITT.
Yates heute enttäuschend. Ich dachte, der könnte jetzt auch noch ganz vorne mitfahren, also zumindest auf Augenhöhe mit Landa.
Insgesamt denke ich aber, dass noch eine Menge passieren kann (rein sportlich), mit was man Stand heute nicht rechnet.
und was sagen die Strategie-Experten: war es nicht taktisch falsch von Pacher mit van Aert mitzuführen neulich?
Ich bin zwar mit Sicherheit absolut kein Strategie-Experte, aber hier wage selbst ich den Verdacht, dass das nicht so klug war. Ich könnte mir nur vorstellen, dass Pacher von Anfang an klar war, dass es für ihn gar keine echte Option gibt zu gewinnen. Also weder im Sprint, noch in dem er Wout überrumpelt und ihn in einem Zeitfahrduell hinter sich lassen wollte. Da fuhr er halt mit und hatte wenigstens Platz 2 sicher.
weiß man eigentlich mittlerweile, was Boras Plan war letzten Freitag nach Cordoba? Als sie da so irres Tempo am Berg fuhren. Kann ich mir überhaupt nicht erklären. Sie brachten nur ihren eigenen Mann Lipowitz aus der Gleichung.
Naja, O`Connor konnten sie so abhängen. Und das war ja das Primärziel. Dass Lpowitz dann auch ein paar Sekunden verliert, mussten sie wohl in Kauf nehmen.
Ich denke auch, dass es an diesem Puerto Cruxeiras auf jeden Fall aus dem Peloton Angriffe geben wird. Jeder der sich noch richtig gut fühlt hat eine Motivation zu testen, ob man nicht heute den ein oder anderen unerwartet doch etwas Zeit abnehmen kann. Da es vom Scheitelpunkt nur nach 8 km ins Ziel sind, ist das Risiko auch sehr überschaubar.
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Diese Antwort wurde vor 1 Jahr, 2 Monaten von
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